EURUSD-Analyse: Zinserhöhung auf Kosten des Wirtschaftswachstums?

Juni 22, 2022 13:17

Die FED hat auf ihrer letzten Sitzung die Zinsen angehoben, hätte dies aber, aus Sicht von Analysten, deutlich stärker tun müssen, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Hätte die US-Zentralbank die Zinsen um 2% Punkte erhöht, wäre das ein deutliches Signal gewesen und potenziell auch der Schritt, die Preissteigerungen kurzfristig wieder einzufangen.

  • EUR/USD Analyse & Wochenausblick 22.06.2022 mit Set-ups für aktive Forex-Trader
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Hätte die FED die Zinsen um diesen Prozentsatz erhöht wäre dies zu Lasten des Wirtschaftswachstums gegangen, was bereits deutliche Bremsspuren zeigt. Somit steht die FED vor der Herausforderung die Inflation glaubhaft zu bekämpfen, gleichzeitig aber das Wirtschaftswachstum nicht aufs Spiel zu setzen. Kurz- und mittelfristig wird entweder nur das eine oder das andere gehen. Die US-Zentralbank hat aber deutlich gemacht, dass der Fokus auf der Inflation liegen wird.

Die EZB wird im Juli den ersten kleinen Mini-Zinsschritt machen, der nach Meinung vieler keinen Einfluss auf die Inflation haben wird. Diese wird weiter steigen. Die EZB hat durch ihre zögerliche Haltung nicht nur das Problem geschaffen, eine hohe Inflation zugelassen zu haben, sondern sie hat jetzt auch das Problem das Wirtschaftswachstum in der EUR Zone mit Zinserhöhungen zu gefährden. Gleichzeitig hat sie in den letzten Jahren Unternehmen und vor allem die EUR Staaten mit billigem Geld versorgt. Steigende Zinsen könnten somit insbesondere auf das letztere massiv negative Folgen haben.

EURUSD-Rückblick (15.06.2022 - 21.06.2022)

Der EUR/USD bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,0463 und damit gut 225 Pips unter dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Das Währungspaar versuchte sich am Mittwochvormittag zunächst nach Norden abzusetzen, scheiterte aber. Es ging bis zum Abend deutlich unter die 1,0400. Das Tief im Betrachtungszeitraum wurde ich späteren Handel formatiert. Von hier aus ging es am Donnerstag dann dynamisch und mit Momentum knapp über die 1,0600. Diese Bewegung hatte aber keine Substanz. Bis Freitagabend wurden wieder große Teile der Gewinne abverkauft. Der EUR/USD formatierte knapp unter der 1,0500 den Wochenschluss. Es ging zu Wochenbeginn moderat aufwärts, wobei die Notierungen die 1,0600 nicht mehr erreichten. Ab Dienstagmittag ging es wieder in Richtung Süden und unter die 1,0500.

Das Hoch im Betrachtungszeitraum liegt deutlich unter dem Niveau der Vorperiode, das Tief wurde ebenso unter dem Level des letzten Betrachtungszeitraums formatiert. Der Wochenschluss liegt unter dem Niveau der Vorwoche und unter der 1,0500. Die Range war zwar deutlich kleiner als in der Vorperiode, lag aber über dem Jahresdurchschnitt.

Wir hatten auf der Oberseite mit dem Überschreiten der 1,0593/95 damit gerechnet, dass der EUR/USD weiter an unser nächstes Anlaufziel auf der Oberseite bei 1,0604/06 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde nicht ganz erreicht, das Setup hat damit nicht gegriffen. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,0370/68 hingegen exakt an unser maximales Anlaufziel auf der Unterseite bei 1,0359/57. Hier hat das Setup perfekt gepasst.

 

Range 15.06-21.06. 08.06-14.06.
Hoch* 1,0601 1,0774
Tief* 1,0359 1,0399
Wochenschluss** 1,0498 1,0522
Range 242 375

*Betrachtungszeitraum 15.06.2021 - 21.06.2021 - Handelszeiten zwischen 08:00-22:00 Uhr 

**Bezieht sich auf die Handelswoche, nicht den Betrachtungszeitraum  

EURUSD: Wie könnte es weitergehen?

EUR/USD-Widerstände: EUR/USD-Unterstützungen:
1,0517/28/85
1,0613/75
1,0813/72
1,0931
1,1029/91
1,1148
1,1236
1,1387
1,0498/92/21
1,0371/51/32
1,0267
1,0157
1,0087/70/04

 

Die wichtigsten Marken auf Basis unseres EURUSD Setups:

  • I-Day-Marke                         1,0684  und  1,0267
  • Tagesschlussmarken             1,0866 und  1,0048
  • Boxbereich                            1,2555   bis   0,9113

Zum EURUSD in den kommenden fünf Handelstagen:

Chartcheck - Betrachtung im Daily:

Im Daily ist erkennbar, dass der EUR/USD sich in der letzten Handelswoche zunächst etwas erholen konnte, dann aber nicht mehr weitergekommen ist. Es ging in den letzten Handelstagen übergeordnet in einer Box seitwärts weiter. Übergeordnet bleibt das Tageschart damit bärisch.

Solange der EUR/USD unter der SMA20 (aktuell bei 1,0613) notiert, solange sind weitere Abgaben denkbar, die zunächst an das Jahrestief und dann übergeordnet bis in den Bereich der Parität gehen könnten.

Erholungen könnten zunächst bis an die SMA50 (aktuell bei 1,0613) bzw. die SMA20 gehen. Beide Durchschnittslinien liegen aktuell eng zusammen. Im Tageschart ist erkennbar, dass das Währungspaar in den letzten Handelswochen Probleme hatte, die SMA50 zu überwinden. Wir gehen somit davon aus, dass sich Erholungen bis maximal an diese beiden Linien einstellen könnten.

Übergeordnetes Chartbild, Prognose Daily: bärisch

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Winfried Veeh
Winfried Veeh CEO & Founder von Day-Trading-Live Portal | Stadtlohn

Betreibt die Daytrading-Webseite day-trading-live.de gemeinsam mit seinem Partner Costa Tsitlakidis. Analysefokus sind der Dax, die amerikanischen Indizes und Forex. Über 40 Jahre gemeinsame Tradingerfahrung.