EURUSD-Analyse: Läutet der EZB-Zinsentscheid die Wende ein?

Juli 20, 2022 12:22

Der EUR/USD konnte sich, nachdem, wie von uns erwartet, die Parität erreicht wurde, erholen. Diese Erholung war nicht sonderlich ausgeprägt und hatte eher einen technischen als einen fundamentalen Hintergrund.

  • EUR/USD Analyse & Wochenausblick 20.07.2022 mit Set-ups für aktive Forex-Trader
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Zum einen war zu erwarten gewesen, dass sich im Bereich der Parität Gegenbewegungen einstellen könnten, zum anderen hat der EUR/USD in den letzten Handelstagen auch von der Erwartung profitiert, dass die EZB am Donnerstag einen größeren Zinsschritt wagen könnte. Angekündigt ist eine Zinserhöhung um 0,25% - mittlerweile wird ein Zinsschritt von 0,5% erwartet. Hintergrund ist die weiter steigende Inflation, die in den kommenden Wochen und Monaten weiter an Fahrt aufnehmen dürfte, da sich mittlerweile auch eine Lohn-/Preisspirale andeutet. Die EZB hat sich in ihrer Einschätzung hinsichtlich der Preissteigerungen erneut blamiert. Anstatt moderat und vorübergehend zu sein, marschieren viele EUR Länder auf die 10% Inflation zu, die baltischen Staaten haben diese Schwelle schon überschritten. Sollte sich die EZB zu einem Zinsschritt von 0,5% entscheiden, ist dies bei weitem nicht ausreichend, die Inflation glaubhaft zu bekämpfen. Wir hatten in unseren Einschätzungen bereits vor Monaten geschrieben, dass wir im 2. Halbjahr in Deutschland durchaus eine Inflation sehen könnten, die zweistellig ist. Zum anderen gehen wir mittlerweile fest davon aus, dass Deutschland im kommenden Jahr in eine Rezession gleiten wird.

Spätestens im 1. Quartal werden die Energiepreise für die Privathaushalte voll durchschlagen. Gerade für junge Familien mit mittleren und geringen Einkommen wird dies einen deutlichen Mehraufwand bedeuten. Dieser Mehraufwand wird dem Konsum entzogen, der in den vergangenen Jahren eine Wachstumsstütze war.

In den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob Europa weiter russisches Gas beziehen kann. Mittlerweile halten sich die Gerüchte, dass es kein oder ausgesprochen wenig Gaslieferungen geben wird. Denkbar ist auch, dass es zu keinen Lieferungen aus Russland kommen wird. Das russisches Gas seine Abnehmer finden wird, ist nicht unwahrscheinlich, Abnehmer ist eben nicht mehr der Westen.

EURUSD-Rückblick (13.07.2022 - 19.07.2022)

Der EUR/USD bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,0037 und damit gut 210 Pips unter dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Das Währungspaar konnte sich am Mittwoch zunächst deutlicher erholen, gab im weiteren Handelsverlauf aber wieder alle Gewinne ab. Es ging am Donnerstag weiter abwärts und erneut unter die 1,000. Das neue Jahrestief wurde bei 0,9952 formatiert. Zwar konnte sich der EUR/USD zeitnah wieder über die Parität schieben, es hat aber bis zum Freitagnachmittag gedauert, bis Kaufdruck aufkam. Der Wochenschluss wurde unter der 1,0100 markiert. Es ging dann aber zu Wochenbeginn weiter aufwärts, am Dienstag hatten die Bewegungen sogar einen dynamischen und von Momentum geprägten Charakter. Es ging im Zuge dessen in den Bereich der 1,0250, wo sich das Währungspaar auch festsetzen konnte.

Das Hoch im Betrachtungszeitraum liegt nur knapp unter dem Level der Vorwoche. Im Bereich der Parität stellten sich Gegenbewegungen ein. Das Tief lag unter dem Level der Vorperiode und knapp unter der Parität. Der Wochenschluss wurde über der Parität formatiert, aber unter dem Level der Vorwoche. Die Range war mit über 300 Pips deutlich größer als in der Vorwoche und lag auch über dem Jahresdurchschnitt.

Wir hatten auf der Oberseite mit dem Überschreiten der 1,0217/19 damit gerechnet, dass der EUR/USD weiter an unser maximales Anlaufziel auf der Oberseite bei 1,0229/31 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das maximale Anlaufziel wurde nicht erreicht und überschritten, das Setup hat damit nicht gegriffen. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 0,9960/58 nicht an unser nächstes Anlaufziel auf der Unterseite bei 0,9949/47.

Range 13.07-19.07. 06.07-12.07.
Hoch* 1,0269 1,0276
Tief* 0,9952 1,0000
Wochenschluss** 1,0088 1,0187
Range 317 276

*Gleicher Betrachtungszeitraum wie Wochenrückblick - Handelszeiten zwischen 08:00-22:00 Uhr 

**Bezieht sich auf die Handelswoche, nicht den Betrachtungszeitraum  

EURUSD: Wie könnte es weitergehen?

EUR/USD-Widerstände: EUR/USD-Unterstützungen:
1,0268/78
1,0389
1,0403/66/85
1,0585
1,0740
1,0833/65
1,1013/38
1,1153
1,0236
1,0189/49/00
1,0098/71/20
0,9990/51/30
0,9866
0,9580

 

Die wichtigsten Marken auf Basis unseres EURUSD Setups:

  • I-Day-Marke                         1,0182  und  1,0020
  • Tagesschlussmarken             1,0392 und  0,9866
  • Boxbereich                            1,2555   bis   0,9113

Zum EURUSD in den kommenden fünf Handelstagen:

Chartcheck - Betrachtung im Daily:

Im Daily ist erkennbar, dass der EUR/USD in den letzten Handelstagen einen kleineren Turnaround geschafft hat. Die Parität wurde, wie erwartet, erreicht und leicht unterschritten. Hier kam es dann zu einer technischen Gegenbewegung, die über die 1,0250 ging. Das Währungspaar befindet sich damit seit längerem wieder im Dunstkreis der SMA20 (aktuell bei 1,0375).

Sollte es der EUR/USD es schaffen, sich per Tagesschluss über die SMA20 zu schieben und vor allem etablieren, so würde sich das Tageschart aufhellen, weitere Erholungsbewegungen bis an die SMA50 (aktuell bei 1,0506) wären denkbar und möglich.

Sollte die Erholungsbewegung an der SMA20 auslaufen, so könnten sich erneute Rücksetzer einstellen, die erneut an und unter die Parität gehen könnten. Kritisch wird es, wenn der EUR/USD einen Tagesschluss unter der Parität formatiert, der am Folgetag bestätigt wird. Dann könnte es übergeordnet weiter abwärts gehen.

Übergeordnetes Chartbild, Prognose Daily: bärisch

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Betrachtung im H4:

Das Währungspaar konnte sich in der letzten Handelswoche nicht über die SMA20 (aktuell bei 1,0149) schieben. Es ging einige Male an diese Durchschnittslinie, der EUR/USD hat es aber erst zu Wochenbeginn geschafft, sich über diese Linie zu schieben und auch zu etablieren. Es ging im Nachgang dessen auch an die SMA50 (aktuell bei 1,0098), die im Zuge der Aufwärtsbewegung am Dienstag verbindlich überwunden werden konnte. 

Damit hat sich das übergeordnete Chartbild etwas aufgehellt. Solange der EUR/USD über der SMA20 notiert, solange besteht die Perspektive, dass es übergeordnet weiter aufwärts bis an die SMA200 (aktuell bei 1,0403) gehen könnte.

Rücksetzer könnten sich zunächst bis in den Bereich der SMA20 bzw. an die SMA50 einstellen. Kann sich der EUR/USD aber nicht in diesem Bereich stabilisieren und erholen und geht es erneut unter die SMA50, so könnte das ein Hinweis darauf sein, dass das Jahrestief erneut angelaufen werden könnte. 

Chartbild, Prognose 4h Chart: neutral

Fazit: "der EUR/USD hat die Parität erreicht. Denkbare Erholungsbewegungen, die zunächst nur einen technischen Charakter haben dürften, könnten bis in den Bereich der SMA20 im 4h Chart gehen". Das war unser Fazit im letzten Update. Unsere Erwartung hat sich eingestellt, der EUR/USD ist sogar weitergelaufen. Kann sich der EUR/USD auch über die 20 Tage Linie im Daily etablieren, so würde sich das Chartbild weiter aufhellen. Geht es wieder unter die 50 Tage Linie im 4h Chart wäre die Parität wieder ein Thema.

  • Wahrscheinlichkeit Bull Szenario auf Basis unseres Setups:     60 %
  • Wahrscheinlichkeit Bear Szenario auf Basis unseres Setups:    40 %

Frische Analyse Tages-Updates, jeden Morgen vor 09 Uhr neu für aktive Daytrader:

EURUSD-Setups in den kommenden fünf Handelstagen:

Long-Setup:

Kann sich der EUR/USD über der 1,0260 behaupten, so könnte er versuchen unsere nächsten Anlaufziele bei 1,0269/71, bei 1,0280/82, bei 1,0291/93 und dann bei 1,0301/03 zu erreichen. Geht es über die 1,0301/03, so wären unsere nächsten Anlaufziele bei 1,0310/12, bei 1,0321/23, bei 1,0332/34, bei 1,0340/42, bei 1,0347/49 und dann bei 1,0355/57 zu finden. Kommt es hier zu keinen Rücksetzern, so könnte sich die Aufwärtsbewegung weiter fortsetzen. Unsere nächsten Anlaufziele wären die 1,0364/66, die 1,0373/75, die 1,0386/88, die 1,0396/98, die 1,0407/09, die 1,0415/17 und dann die 1,0424/26.

Short-Setup:

Kann sich das Währungspaar nicht über der 1,0260 halten, so könnte es erneut abwärts an unsere nächsten Anlaufziele bei 1,0250/49, bei 1,0241/39 und dann bei 1,0236/34 gehen. Geht es unter die 1,0236/34, so könnte es weiter abwärts an unsere nächsten Anlaufziele bei 1,0227/25, bei 1,0216/14, bei 1,0205/03, bei 1,0196/94 und dann bei 1,0189/87 gehen. Unter der 1,0189/87 wären unsere nächsten Anlaufziele bei 1,0179/77, bei 1,0170/68, bei 1,0159/57, bei 1,0149/47, bei 1,0141/39, bei 1,0131/29, bei 1,0123/21 und dann bei 1,0112/10 zu finden.

Erwartete Wochenrange auf Basis unseres Setups:

Erwartete Range von bis
Hoch 1,0301 1,0417
Tief 1,0187 1,0121

Übergeordnete erwartete EURUSD Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/aufwärts

 

Handelsoptionen für EURUSD in beide Marktrichtungen

Geht man von steigenden Kursen beim EUR/USD aus, kann der risikobewusste Trader eine BUY-Position aufgeben. Geht man von fallenden Kursen aus, tätigt man eine SELL-Order. Wenn die Handelsstrategie aufgeht und der Händler auf der richtigen Marktseite ist, können in beiden Richtungen des Marktes Tradinggewinne erzielt werden. Geht die Handelsstrategie nicht auf, macht der Trader Verluste. Der Hebel bis zu 1:30 mit EURUSD multipliziert dabei die möglichen Gewinne oder Verluste. 

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Winfried Veeh
Winfried Veeh CEO & Founder von Day-Trading-Live Portal | Stadtlohn

Betreibt die Daytrading-Webseite day-trading-live.de gemeinsam mit seinem Partner Costa Tsitlakidis. Analysefokus sind der Dax, die amerikanischen Indizes und Forex. Über 40 Jahre gemeinsame Tradingerfahrung.