EURUSD-Analyse: Euro erreicht Parität mit US-Dollar

Das Erreichen der Parität ist für die EUR Länder alles andere als hilfreich. Zum einen dokumentiert der Kurverlauf der letzten Monate die Einschätzung der Märkte auf die EUR Länder - und die ist schwach. Die EZB ihrerseits hat bisher nichts getan, den Kursverfall aufzuhalten. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass sich die Situation durch die geplante Zinserhöhung im Juli ändern wird.

• EUR/USD Analyse & Wochenausblick 13.07.2022 mit Set-ups für aktive Forex-Trader
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Vielmehr wird der Druck auf den EUR weiter anhalten. Zu hoch ist die Inflation, zu schlecht sind die wirtschaftlichen Auswirkungen. Auch wenn viele Länder eine mögliche Rezession noch nicht sehen und wahrhaben wollen, sie wird wahrscheinlich werden, wenn im Herbst und im Winter sich die Gasknappheit bemerkbar machen wird.

Zudem wird sich die Gesamtsituation im 1. Quartal 2023 verschärfen, wenn die Privathaushalte die Rechnung für Strom und Gas bekommen werden. Die fälligen Nachzahlungen werden erhebliches Einkommen abschöpfen, das nicht mehr für den Konsum zur Verfügung steht. Damit könnte sich der denkbare Negativkreislauf von hoher Inflation, schwacher Binnennachfrage und steigenden Zinsen bemerkbar machen. Die Auswirkungen auf die Wirtschaftskraft der EUR Länder ist noch nicht absehbar. Bezogen auf den EUR/USD dürfte dies zur Konsequenz haben, dass das der Außenwert des EUR weiter abnehmen könnte.

Ganz anders ist die Situation in den USA. Hier hat die FED der Inflation den Kampf angesagt und auch glaubhafte Maßnahmen ergriffen. Bisher ist die US-Arbeitslosigkeit nach wie vor niedrig, die Wirtschaft noch robust. Von diesen Faktoren profitiert der US-Dollar und definiert damit die Schwäche des EUR.

EURUSD-Rückblick (06.07.2022 - 19.07.2022)

Der EUR/USD bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,0247 und damit gut 250 Pips unter dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Das Währungspaar formatierte bereits am Mittwochmorgen das Hoch im Betrachtungszeitraum. Es ging von hier zunächst abwärts und dann bis Donnerstagabend in einer engeren Box seitwärts weiter. Am Freitag kam es zunächst zu einem dynamischen Rücksetzer, der aber im weiteren Handelsverlauf zurückgekauft wurde. Das Währungspaar schaffte es bis zum Wochenschluss das Level bei 1,0180 zu halten und über diesem Niveau aus dem Wochenhandel zu gehen. Zu Wochenbeginn setzte sich die Abwärtsbewegung, ohne größere Erholungen weiter fort. Der EUR/USD erreichte am Dienstag exakt die Parität. Von hier aus ging es in einer Gegenbewegung wieder an und über die 1,0050, die im Nachgang aber auch wieder abverkauft wurde.

Das Hoch im Betrachtungszeitraum liegt deutlich unter dem Level der Vorperiode, das Tief im Betrachtungszeitraum lag ebenfalls unter dem Niveau des letzten Betrachtungszeitraums und exakt an der Parität. Der Wochenschluss lag zwar über der 1,0150, aber auch deutlich unter dem Niveau der Vorwoche. Die Range war wieder groß und lag knapp unter dem Niveau der Vorperiode.

Wir hatten auf der Oberseite mit dem Überschreiten der 1,0268/70 damit gerechnet, dass der EUR/USD weiter an unser nächstes Anlaufziel auf der Oberseite bei 1,0279/81 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde nicht erreicht, das Setup hat damit nicht gegriffen. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,0140/38 erneut deutlich unter unser maximales Anlaufziel auf der Unterseite bei 1,0129/27.

*Betrachtungszeitraum 06.07.2022 - 12.07.2022 - Handelszeiten zwischen 08:00-22:00 Uhr 

**Bezieht sich auf die Handelswoche, nicht den Betrachtungszeitraum  

EURUSD: Wie könnte es weitergehen?

Die wichtigsten Marken auf Basis unseres EURUSD Setups:

• I-Day-Marke                         1,0268  und  1,0048
• Tagesschlussmarken             1,0623 und  0,9866
• Boxbereich                            1,2555   bis   0,9113

Zum EURUSD in den kommenden fünf Handelstagen:

Chartcheck - Betrachtung im Daily:

Im Daily ist erkennbar, dass der EUR/USD im Rahmen einer kleineren Erholungsbewegung zunächst bis an die SMA20 (aktuell bei 1,0375) bzw. an die SMA50 (aktuell bei 1,0506) laufen konnte, hier aber nicht weitergekommen ist. Die Dochte der beiden Tageskerzen gingen direkt an diese beiden Linien, nicht aber darüber. Von hier aus ging es dann wieder in Richtung Süden, am Dienstag dann mit Momentum. In den letzten Handelstagen haben die Verluste erneut dominiert. Das Währungspaar ist am Dienstag erstmals wieder seit 20 Jahren an die Parität gelaufen.

Damit hat sich unsere Einschätzung aus dem letzten Setup realisiert, dass wir die Parität kurzfristig sehen könnten. Das hat sich in dieser Handelswoche eingestellt. Denkbar ist, dass sich jetzt kleinere technische Erholungsbewegungen einstellen könnten. Ob es im Zuge dessen allerdings bis in den Bereich der SMA20 zurück geht, bleibt abzuwarten.

Somit ist die Analyse auf Tagesbasis übergeordnet die gleiche wie seit einigen Handelswochen: solange der EUR/USD unter der SMA20 notiert, solange sind weitere Abgaben denkbar und möglich. Diese hätten die Perspektive erneut die Parität anzulaufen und dann darunter abzutauchen. 

Erholungen, die sich einstellen könnten, könnten sich zunächst bis in den Bereich der SMA20 ausdehnen. Erst ein Tagesschluss über der SMA50 mit Bestätigung am Folgetag würde das Chartbild wieder etwas aufhellen.

Übergeordnetes Chartbild, Prognose Daily: bärisch

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Betrachtung im H4:

Das Währungspaar konnte sich in der letzten Handelswoche nicht über die SMA50 (aktuell bei 1,0219) schieben, sondern wurde von dieser Durchschnittslinie abgewiesen. Es ging dann erneut abwärts, wobei es der EUR/USD zum Wochenbeginn geschafft hat, sich wieder zurück an die SMA20 (aktuell bei 1,0085) zu laufen. Diese Bewegungen sind im Chart gut erkennbar. Es ging in den letzten Handelstagen weiter abwärts.

Am Dienstag hat sich, nach Erreichen der Parität eine kleinere Erholung eingestellt. Eine Aufwärtsbewegung hätte noch das Potenzial bis an die SMA20 zu laufen. Wesentlich wird sein, ob es der EUR/USD es schafft, sich über diese Durchschnittslinie zu schieben und zu etablieren. Sollte das gelingen, so könnte sich die Aufwärtsbewegung weiter fortsetzen und bis in den Bereich der SMA50 laufen.

Solange der EUR/USD aber unter der SMA20 notiert, solange sind weitere Abgaben denkbar, die zunächst erneut an die 1,0000 und dann weiter abwärts gehen könnten. 

Chartbild, Prognose 4h Chart: bärisch

Fazit: der EUR/USD hat die Parität erreicht. Denkbare Erholungsbewegungen, die zunächst nur einen technischen Charakter haben dürften, könnten bis in den Bereich der SMA20 im 4h Chart gehen. Erst darüber würde sich das Chartbild wieder etwas aufhellen.

• Wahrscheinlichkeit Bull Szenario auf Basis unseres Setups:     40 %
• Wahrscheinlichkeit Bear Szenario auf Basis unseres Setups:    60 %

Frische Analyse Tages-Updates, jeden Morgen vor 09 Uhr neu für aktive Daytrader:

EURUSD-Setups in den kommenden fünf Handelstagen:

Long-Setup:

Kann sich der EUR/USD über der 1,0030 behaupten, so könnte er versuchen unsere nächsten Anlaufziele bei 1,0041/43, bei 1,0055/57, bei 1,0064/66, bei 1,0075/77 und dann bei 1,0085/87 zu erreichen. Kann er sich über die 1,0085/87 schieben, so könnte es weiter aufwärts an unsere nächsten Anlaufziele 1,0094/96, bei 1,0110/12, bei 1,0123/25, bei 1,0135/37, bei 1,0147/49 und dann bei 1,0160/62 gehen. Über der 1,0160/62 wären unsere nächsten Anlaufziele bei 1,0172/74, bei 1,0183/85, bei 1,0194/96, bei 1,0205/07, bei 1,0217/19 und dann bei 1,0229/31 zu finden.

Short-Setup:

Kann sich das Währungspaar nicht über der 1,0030 halten, so könnte es erneut abwärts an unsere nächsten Anlaufziele bei 1,0021/19, bei 1,0009/07 und dann bei 1,0000/0,9998 gehen. Unter der 1,0000/0,9998 wären die 0,9990/88, die 0,9979/77, die 0,9969/67, die 0,9960/58 und dann die 0,9949/47 unsere nächsten Anlaufziele. Kommt es hier zu keinen Erholungen, so könnte das Währungspaar unsere nächsten Anlaufziele bei 0,9939/37, bei 0,9931/29, bei 0,9920/18, bei 0,9909/07, bei 0,9899/97 und dann bei 0,9891/89 anlaufen.

Erwartete Wochenrange auf Basis unseres Setups:

Übergeordnete erwartete EURUSD Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/abwärts

Handelsoptionen für EURUSD in beide Marktrichtungen

Geht man von steigenden Kursen beim EUR/USD aus, kann der risikobewusste Trader eine BUY-Position aufgeben. Geht man von fallenden Kursen aus, tätigt man eine SELL-Order. Wenn die Handelsstrategie aufgeht und der Händler auf der richtigen Marktseite ist, können in beiden Richtungen des Marktes Tradinggewinne erzielt werden. Geht die Handelsstrategie nicht auf, macht der Trader Verluste. Der Hebel bis zu 1:30 mit EURUSD multipliziert dabei die möglichen Gewinne oder Verluste. 

Möchten Sie den EURUSD als Daytrader aktiv handeln? Dann eröffnen Sie ein Demo-Handelskonto bei Admirals oder starten Sie mit einem Live-Handelskonto unter realen Bedingungen. 

Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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