Ergründen Sie die Wahrheit hinter dem Trend mit dem Momentum Indikator

Admiral Markets

Eines der wichtigsten Konzepte der technischen Analyse ist die Idee des Trends. Viele Strategien basieren darauf, einen Trend im Markt zu erkennen - gefolgt von der Untersuchung, ob dieser Trend gerade erst beginnt oder bereits sein Ende nimmt. Zu wissen, ob ein Trend beginnt oder kurz vor dem Zusammenbruch steht, kann eine äußerst nützliche Information für Sie sein.

Ein wichtiger Aspekt dieser Untersuchung besteht darin, das Momentum der Kursbewegung zu betrachten. Das Momentum gibt Auskunft über die Stärke dieser Bewegungen ist ein zentraler Indikator, der es dem Trader ermöglicht, zu analysieren, in welchem Stadium sich der jeweilige Trend befindet.

Zu den bekannteren Momentum-Indikatoren gehören der Relative Strength Index (RSI), Stochastic und Moving Average Convergence Divergence (MACD). Sie können in unseren eigens hierfür erstellten Artikeln mehr über Indikatoren erfahren.

RSI und Stochastic sind Oszillatoren, was bedeutet, dass sich Ihre Werte in einem bestimmten Bereich bewegen (häufig zwischen 0 und 100). Dieser Artikel soll einen weiteren Momentum Oszillator betrachten, der nach Ansicht vieler Trader genauso effektiv ist wie seine berühmteren Gegenstücke. Es handelt sich um den Momentum Indikator, welcher eine Kurve in Ihr Chart zeichnet, die um den Mittelwert von 100 herum oszilliert, wie wir gleich sehen werden.

Wie auch RSI und Stochastic, hilft der Momentum Indikator dabei zu erkennen, ob ein Markt überkauft oder überverkauft ist. Dies zeigt, ob genug Momentum vorhanden ist um die Kursbewegungen einem Trend folgend weiter zu treiben. Wenn ein fallender Markt überverkauft wird, so könnte er abprallen und wieder aufwärts gehen. Ein steigender Markt der überkauft wird, wird womöglich in Kürze wieder fallen.

Betrachten wir diesen Indikator im MetaTrader.

MetaTrader Download

Der Momentum Indikator im MetaTrader

Der Momentum Indikator ist einer der Standard-Indikatoren, den man bereits in der Grundversion des MT4 oder MT5 finden kann.

Die Berechnungen hinter dem Momentum Indikator sind dabei relativ leicht verständlich. Der Indikator vergleicht zwischen einem gegebenen Kurs und dem Kurs vor einer festgelegten Zeitperiode. Der erste Schritt ist hierbei, die Variable N festzulegen, welche diese Zeitperiode bestimmt. Der voreingestellte Wert für N liegt bei 14, Sie können diesen aber nach eigenem Ermessen ändern.

Der Vergleich geschieht also zwischen dem Schlusskurs der momentanen Kerze und dem Schlusskurs derjenigen, die N Kerzen zuvor kam. Die Formel hinter dem Momentum Indikator sieht wie folgt aus:

Momentum = (momentaner Schlusskurs/Schlusskurs vor N Kerzen) x 100

Die gute Nachricht ist, dass der MetaTrader diese Berechnungen automatisch und sofort durchführt, um Ihnen das Ergebnis in einem Extra-Abschnitt unter Ihrem Chart darzustellen.

Das sieht dann so aus:

Quelle: MetaTrader 4 GBPUSD H1 Chart. Datenspanne: 6. März 2017 bis 13. März 2017. Bitte beachten Sie: Vergangene Performances sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse.

In diesem Stundenchart des GBP/USD-Paares sehen Sie den Momentum Indikator unterhalb der Chartkurve als blaue Linie. Die Gipfel und Täler dieser Linie stellen die Hoch- und Tiefpunkte des Momentums im Forex-Kurs dar.

(Beachten Sie, dass der MetaTrader die Mittellinie bei 100 nicht markiert.)

Wie man dem Beispielchart entnehmen kann, variiert der Momentum Indikator zwischen den Werten 100.60 und 99.44. Je weiter dieser Wert über 100 wandert, desto schneller bewegt sich der Kurs aufwärts. Umgekehrt bedeutet ein Wert unter 100, dass sich der Kurs mit entsprechender Geschwindigkeit abwärts bewegt.

Wie bereits erwähnt ist der Momentum Indikator einer von vielen Oszillatoren im MetaTrader, die dazu dienen, einen Trend auszuwerten. Darüber hinaus bieten sich auch RSI und Stochastic dafür an. Nebenbei bemerkt gibt es noch zahlreiche weitere Momentum Indikatoren wie den MT4 Stochastic Momentum Index (SMI), aber um diese nutzen zu können, müssen sie erst manuell heruntergeladen werden.

Der Momentum Indikator als Teil einer Momentum-Strategie

Der Momentum Indikator kann benutzt werden, um direkt Trading Signale zu beziehen. Gebräuchlicher ist es allerdings, ihn als Tool zur Bestätigung zu verwenden.

Das simpelste Signal, das man dem Indikator entnehmen kann, ist das Kreuzen der Mittellinie. Hier könnte man eine Buy-Order eingehen wann immer der Wert über die 100 steigt, oder eine Sell-Order wann immer er unter die 100 fällt. Allerdings ist dies ein sehr rudimentärer Ansatz, der mit Vorsicht genossen werden sollte. Das Timing dieser Signale kann etwas träge sein, wodurch sie gegebenenfalls den richtigen Moment für den Einstieg verpassen. Dies kann vermieden werden, indem Sie einen Moving Average Indikator mit einbeziehen, anstatt sich ausschließlich auf den Momentum Indikator zu verlassen.

Einen Moving Average zum Momentum Indikator im MetaTrader hinzufügen

Einige Trader fügen einen simple moving average (SMA) in Ihren Momentum Indikator ein, um dessen Kurve zu glätten.

Dies lässt sich bewerkstelligen, indem Sie auf Moving Average in der Trend-Indikator Auswahl des Navigatorfensters in Ihrem MetaTrader klicken und den SMA in den Bereich des Momentum Indikators ziehen. In dem sich anschließend öffnenden Dialogfenster wählen Sie dann im Parameter-Tab unter dem Punkt Anwenden die Option "First Indicator's Data".

Quelle: MetaTrader 4
Quelle: MetaTrader 4 GBPUSD H1 Chart. Datenspanne: 7. März 2017 bis 14. März 2017. Bitte beachten Sie: Vergangene Performances sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Die Strategie läuft nun darauf hinaus, zu kaufen, wenn die Momentum-Linie von unten nach oben über den SMA wandert, oder zu verkaufen wenn sie umgekehrt unter die SMA-Linie fällt. Das sollte das Timing für Ihre Signale etwas verbessern, wird aber immer noch regelmäßig "Falschen Alarm" schlagen.

Den Momentum Indikator als Werkzeug zur Bestätigung verwenden

Am nützlichsten ist dieser Indikator, wenn er als Bestätigung für Signale eines anderen, primären Indikators benutzt wird. Einer der besten Verwendungszwecke für den Momentum Indikator ist es, eine Abweichung zwischen einem Kurs und seinem Momentum zu suchen.

Ihr Buy- oder Sell-Signal kommt also idealerweise von einem primären Indikator, welches Sie dann durch Einsatz des Momentum-Indikators als bullisch oder bärisch bestätigen.

Eine bullische Abweichung deutet auf einen überverkauften Markt hin. Wenn der Kurs neue Tiefpunkte erreicht, der Momentum Indikator aber keine signifikanten Tiefpunkte aufweist, handelt es sich um eine solche bullische Divergenz. Bärische Divergenz suggeriert auf der anderen Seite einen überkauften Markt. Dies ist der Fall, wenn der Kurs neue Höhepunkte erreicht, der Momentum Indikator aber keine signifikanten Hochpunkte aufweist.

Folgen Sie den Buy-Signalen Ihres primären Indikators nur dann, wenn der Momentum Indikator eine dazu passende bullische Divergenz anzeigt. Gleiches gilt für Sell-Signale und eine bärische Divergenz.

Oft erweist es sich als nützlich, die Funktionalität verschiedener Indikatoren, die sich gegenseitig ergänzen, auf diese Weise zu kombinieren. Ein weiteres Beispiel wäre eine Kombination aus Momentum und Volatilität in Form eines "Squeeze Momentum Indikators".

Bollinger Bänder geben die Volatilität wieder, weiten sich in Zeiten hoher Volatilität aus und schmälern sich, wenn diese gering ausfällt. Ein Bollinger Band verengt sich stark, wenn die Volatilität historisch signifikant niedrige Werte erreicht. Solchen Phasen folgt in der Theorie oft eine starke Kursbewegung.

Die Richtung des Ausbruchs wird durch die Bollinger Bänder allerdings nicht angegeben. Eine sogenannte "Squeeze Momentum Strategie" nutzt die Aussagen des Momentum Indikators zur Identifizierung genau dieser Richtung.

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Abschließendes

Wie in diesem Artikel umfangreich beschrieben wurde, ist der Momentum Indikator ein nützliches Werkzeug mit einem breiten Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten. Er kann sowohl für Aktien, als auch Indizes und Forex-Instrumente verwendet werden.

Die Vielseitigkeit des Indikators erleichtert es, Momentum-basierte Tradingsysteme zu entwickeln, die sowohl kurz- als auch langfristig anwendbar sind. Allgemein gilt, dass die Präzision des Indikators steigt, je kleiner das zu betrachtende Zeitfenster gewählt wird. Ein zu kleines Zeitfenster kann aber wiederum zu Signalen führen, die für langfristige Trades nicht geeignet sind.

Die weitreichende Anwendbarkeit des Momentum Indikators macht ihn zu einem beliebten Werkzeug, das sowohl von Daytradern als auch von langfristigen Tradern genutzt wird. Natürlich ist er nicht die einzige Möglichkeit, um die Stärke eines Trends zu messen, aber er ist eine populäre und zuverlässige Wahl.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob der Momentum Indikator ideal für Ihre Daytrading- oder längerfristigen Strategien wäre, empfehlen wir eines unserer kostenlosen Demokonten. Testen Sie den Indikator im Kontext Ihrer Strategien ohne Risiken und vergleichen Sie mit anderen, vergleichbaren Indikatoren um die für Ihren Stil idealen Werkzeuge zu identifizieren. Verlassen Sie sich nicht nur auf unser Wort, vergewissern Sie sich selbst!

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