EURUSD-Analyse: Märkte im Schockzustand

März 02, 2022 12:00

Die Märkte stehen nach wie vor unter dem Eindruck der Kriegshandlungen in der Ukraine. Wir gehen davon aus, dass dies kein Blitzkrieg, sondern vielmehr zu einer lang andauernden Auseinandersetzung kommen wird. Es kann auch davon ausgegangen werden, dass die Russen neue Eskalationsstufen zünden werden.

  • EUR/USD Analyse & Wochenausblick 02.03.2022 mit Set-ups für aktive Forex-Trader
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Die Märkte haben die Auseinandersetzung eingepreist, aber auch sie scheinen von der Intensität der Auseinandersetzung überrascht sein. Fakt ist, dass es an den Aktienmärkten eine Berg- und Talfahrt geben wird, solange die Auseinandersetzung anhält.


Die Energiepreise haben in den letzten Handelstagen deutlich angezogen. Brent-Öl ist auf über 115 US-Dollar das Fass gestiegen, Gas hat sich ebenfalls deutlich verteuert. Aktuell steht natürlich die Preisentwicklung im Fokus, unterjährig dürfte es aber auch um die Versorgungssicherheit von Energieträgern sein. Die erneuerbaren Energieträger haben noch nicht die Ausbaustufe erreicht, diese Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Spätestens im Sommer werden wir das Problem der gestiegenen Energiekosten auch in der Inflation zu spüren bekommen. Eine Preissteigerung deutlich über 6% scheint überhaupt nicht mehr ausgeschlossen. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich die EZB aus der Affäre ziehen wird, in die sie sich in den letzten Jahren gebracht hat. Entweder wird die Inflation akzeptiert, oder das Wirtschaftswachstum wird durch steigende Zinsen aufs Spiel gesetzt.

EURUSD Rückblick (23.02.2022 - 01.03.2022)

Der EUR/USD bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1322 und damit 56 Pips unter dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Am Mittwoch der letzten Handelswoche formatierte das Währungspaar das Hoch im Betrachtungszeitraum. Von hier aus ging es zunächst moderat, im Nachgang dessen dynamisch und mit Momentum abwärts. Der EUR/USD vermochte sich erst am Donnerstagabend im Bereich der 1,1106 zu stabilisieren und im Nachgang dann wieder zu erholen. Es ging am Freitag, nach einem kleineren Rücksetzer dann weiter aufwärts. Das Währungspaar schaffte es bis zum Handelsschluss wieder an die 1,1270 zu laufen. Der Wochenhandel startete mit einem kräftigen GAP down. Der EUR/USD konnte sich am Montag zunächst stabilisieren und etwas erholen. Die Gewinne wurden am Dienstag dann vollständig abgegeben und neue Tiefs wurden formatiert. 

Das Tief im Betrachtungszeitraum liegt deutlich unter dem Niveau der Vorperiode und auch unter die 1,1100. Damit notiert der so tief wie seit Mai 2020 nicht mehr. Das Wochenhoch lag auch unter dem letzten Betrachtungszeitraum. Der Wochenschluss lag unter dem Level der Vorwoche und unter der 1,1300. Die Range war mit deutlich über 250 Pips mehr als doppelt so groß wie fünf Handelstage zuvor.

Wir hatten auf der Oberseite mit dem Überschreiten der 1,1352/54 damit gerechnet, dass der EUR/USD weiter an unser nächstes Anlaufziel bei 1,1360/62 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel um einen Pip verfehlt, das Setup hat damit vergleichsweise gut gepasst. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1234/32 deutlich unter unser maximales Anlaufziel auf der Unterseite bei 1,1225/23. Hier hat das Setup nicht gepasst.

Zeitraum 23.02.-01.03. 16.02.-22.02
Hoch* 1,1359 1,1395
Tief* 1,1090 1,1293
Wochenschluss** 1,1272 1,1326
Range 269 102

* Betrachtungszeitraum 23.02.2022 - 01.02.2022 - Handelszeiten zwischen 08:00-22:00 Uhr
** Bezieht sich auf die Handelswoche, nicht den Betrachtungszeitraum
Anmerkung: Farben dokumentieren jeweils die Veränderung zur Vorperiode / rot=Verlust - grün= Gewinn

 

EURUSD - Wie könnte es weitergehen?

EUR/USD Widerstände

  • 1,1289
  • 1,1344
  • 1,1459/88
  • 1,1510
  • 1,1645/89
  • 1,1791
  • 1,1948/85
  • 1,2091

 

EUR/USD Unterstützungen

  • 1,1122
  • 1,1090/40
  • 1,0928

Die wichtigsten Marken auf Basis unseres Setups:

I-Day-Marke                          1,1344  und  1,1141
Tagesschlussmarken              1,1510 und 1,1041
Boxbereich                            1,2555   bis   1,0504
Range                                   1,3479   bis   0,9631

 

Ausblick für die kommenden fünf Handelstage:

Chartcheck - Betrachtung im DAILY/4h Chart:

DAILY

Quelle: Chart aus dem MetaTrader 4

Im Daily ist erkennbar, dass der EUR/USD in den letzten Handelswochen vom Hoch bei 1,1482 zunächst deutlich nachgegeben hat, vom Tief bei 1,1220 aber wieder fast exakt an die 1,1482 gelaufen ist. Es ging in den Folgetagen nicht wesentlich über die 1,1482. Damit könnte sich ein erneutes Doppeltop gebildet haben. Der Bereich wurde noch einmal im Spiek angelaufen und es ging knapp über die 1,1482. Von hier aus ging es wieder abwärts. Zwar wurde die Marke im Nachgang noch einmal angelaufen und leicht überschritten, das war es dann aber auch. 

Von hier aus ging es an und unter die SMA20 (aktuell bei 1,1326) / SMA50 (aktuell bei 1,1322). Beide Durchschnittslinien liegen aktuell eng zusammen. Im Tageschart ist erkennbar, dass es der EUR/USD es zunächst nicht schafft, sich von diesen beiden Linien nach Norden zu lösen, es ging im Anschluss daran mit Dynamik und mit Momentum unter diese beiden Durchschnittslinien. Damit ist das Tageschart bärisch zu interpretieren. 

Erholungen könnten sich zunächst bis in den Bereich der SMA20 / SMA50 einstellen. Kann sich der EUR/USD über diesen beiden Linien etablieren, solange besteht die Chance, dass erneut der Bereich bei 1,1482 erneut angelaufen werden könnte. Über diesem Level könnte es zunächst in den Bereich der 1,1500 und dann weiter bis an die 1,1550 gehen. Sollte sich dieser Move einstellen, so würde dies das Chartbild deutlich aufhellen. Dann könnte es auch theoretisch weiter bis an die SMA200 (aktuell bei 1,1603) gehen.

Solange der EUR/USD aber unter der SMA20 / SMA50 notiert, solange könnte es weiter abwärts gehen. Anlaufbereiche könnten zunächst die 1,1050/00 und dann übergeordnet die 1,0950/45 sein.

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  • Übergeordnetes Chartbild, Prognose Daily: neutral / bärisch

4h Chart:

Quelle: Chart aus dem MetaTrader 4

Nachdem das Währungspaar das Tief in der letzten Handelswoche ausgebildet hat, konnte es sich wieder deutlich erholen. Dies ist Chart gut erkennbar. Der EUR/USD konnte am Freitagabend der letzten Handelswoche bis an die SMA20 (aktuell bei 1,1182) laufen, kam aber auch zu Wochenbeginn nicht über diese Linie. Das ist im 4h Chart sehr gut erkennbar. Der Rücksetzer gestern hatte auch den Ausgangspunkt an dieser Durchschnittslinie. 

Solange der EUR/USD aber unter der SMA20 notiert, solange könnte es weiter abwärts gehen. Denkbares Anlaufziel könnte jetzt der Bereich bei 1,1050/1,1000 sein.

Erholungen könnten sich zunächst bis in den Bereich der SMA20 einstellen. Im Chart ist erkennbar, dass es in den letzten Handelstagen nicht über diese Linie ging. Denkbar ist daher, dass Erholungen, wieder im Bereich dieser Durchschnittslinie enden könnten. Kann sich der EUR/USD aber über die SMA20 schieben und auch etablieren, so könnten sich weitere Erholungen einstellen, die das Potential haben könnten, zunächst an die SMA50 (aktuell bei 1,1255) und im Nachgang dessen auch an die SMA200 (aktuell bei 1,1319) zu laufen. Das Chartbild würde sich aber erst dann aufhellen, wenn es dem Währungspaar gelingt, sich über der SMA200 zu etablieren. 

  • Chartbild, Prognose 4h Chart: bärisch

Fazit: der EUR/USD muss sich zunächst wieder über die SMA20 im 4h Chart zurückschieben, um weiter aufwärtszulaufen. Aufhellen würde sich das Chartbild erst, wenn es das Währungspaar schafft, einen Tagesschluss über der 1,1300 zu formatieren, der am Folgetag bestätigt wird. 

  • Wahrscheinlichkeit Bull Szenario auf Basis unseres Setups:     35 %
  • Wahrscheinlichkeit Bear Szenario auf Basis unseres Setups:    65%

Frische Analyse Tages-Updates, jeden Morgen vor 09 Uhr neu für aktive Daytrader:

EURUSD-Setups in den kommenden fünf Handelstagen:

Long-Setup: Kann sich der EUR/USD über der 1,1090 behaupten, so könnte er versuchen unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1100/02, bei 1,1109/11, bei 1,1119/21 und dann bei 1,1130/32 zu erreichen. Kann das Währungspaar sich über die 1,1130/32 schieben, so könnte es weiter aufwärts an unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1139/41, bei 1,1148/50, bei 1,1161/63 und dann bei 1,1172/74 gehen. Über der 1,1172/74 wären unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1180/82, bei 1,1195/97, bei 1,1203/05, bei 1,1215/17, bei 1,1223/25, bei 1,1231/33, bei 1,1240/42 und dann bei 1,1251/53 bzw. bei 1,1265/37 zu finden.

Short-Setup: Kann sich der EUR/USD nicht über der 1,1090 halten, so könnten die Rücksetzer zunächst unsere nächste Anlaufziele bei 1,1081/79, bei 1,1070/68, bei 1,1062/60, bei 1,1051/49, bei 1,1041/39 und dann bei 1,1033/31 erreichen. Unter der 1,1033/31 wären unsere nächsten Anlaufziele die 1,1025/23, die 1,1018/16, die 1,1010/08, die 1,1002/00, die 1,0995/93 und dann die 1,0984/82.

Erwartete Wochenrange auf Basis unseres Setups

Erwartete Range von bis
Hoch 1,1141 1,1225
Tief 1,1033 1,0984

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts / abwärts

EUR/USD Trading

0,8 Pips typischer Spread ohne Kommission

 

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

  • 03.03.2022: EUR – EZB-Sitzungsprotokoll
  • 03.03.2022: USA – Pressekonferenz Fed-Vorsitzender Powell
  • 04.03.2022: USA – Non-farm Payrolls
  • 04.03.2022: USA – Arbeitslosenquote

 

Handelsoptionen für EURUSD in beide Marktrichtungen

Geht man von steigenden Kursen beim EUR/USD aus, kann der risikobewusste Trader eine BUY-Position aufgeben. Geht man von fallenden Kursen aus, tätigt man eine SELL-Order. Wenn die Handelsstrategie aufgeht und der Händler auf der richtigen Marktseite ist, können in beiden Richtungen des Marktes Tradinggewinne erzielt werden. Geht die Handelsstrategie nicht auf, macht der Trader Verluste. Der Hebel bis zu 1:30 mit EURUSD multipliziert dabei die möglichen Gewinne oder Verluste. 

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Winfried Veeh
Winfried Veeh CEO & Founder von Day-Trading-Live Portal | Stadtlohn

Betreibt die Daytrading-Webseite day-trading-live.de gemeinsam mit seinem Partner Costa Tsitlakidis. Analysefokus sind der Dax, die amerikanischen Indizes und Forex. Über 40 Jahre gemeinsame Tradingerfahrung.