EURUSD-Analyse: Abkehr von Nullzinspolitik?

Februar 09, 2022 12:30

Der EUR/USD ist nach der EZB Sitzung am Donnerstag der letzten Handelswoche deutlich angestiegen. Hintergrund war, dass die EZB, das erste Mal, wenn auch reichlich verklausuliert, eine Abkehr von der Nullzinspolitik in diesem Jahr angedeutet hat.

  • EUR/USD Analyse & Wochenausblick 09.02.2022 mit Set-ups für aktive Forex-Trader
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Aus den Einlassungen wurde interpretiert, dass es durchaus zu einer Zinserhöhung in diesem Jahr kommen könnte. Hintergrund ist die nach wie vor hohe Preissteigerung, die offensichtlich doch kein vorübergehendes Phänomen ist, sondern sich zu etablieren scheint. Insbesondere die Lieferketten sind nach wie vor ungeordnet, und die Energiepreise werden voraussichtlich eher weiter steigen als dass sie sinken. Das alles ist ein Cocktail, der für weiter steigende Preis spricht.

Die FED auf der anderen Seite hat sich hier schon klarer positioniert. Die US-Wirtschaft läuft unter Volldampf, die Arbeitslosigkeit ist niedrig, die Inflation ist hoch. Die US-Zentralbank hat angedeutet, dass sie im 1. Quartal 2022 einen ersten Zinsschritt umsetzen könnte - und dies bereits bei der nächsten Sitzung realisieren könnte. Sollte sich dieses Szenario einstellen, so könnte der EUR gegenüber dem US-Dollar unter erneuten Druck kommen.

EURUSD Rückblick (02.02.2022 - 08.02.2022)

Der EUR/USD bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1269 und damit gut 25 Pips über dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Am Mittwoch ging es zunächst leicht aufwärts. Das Währungspaar konnte sich zunächst bis in den Bereich bei 1,1330 schieben, dort aber nicht festsetzen. Es ging von hier aus bis zum Donnerstag Nachmittag sukzessive abwärts. Am Nachmittag wurde das Tief im Betrachtungszeitraum ausgebildet und es ging dann von hier aus mit Dynamik und mit Momentum bis an die 1,1451. Am Freitag wurde dieses Level sogar noch einmal etwas weiter überschritten. Der EUR/USD schaffte es einen Wochenschluss über der 1,1450 zu formatieren. Zu Wochenbeginn ging es zunächst in einer sehr engen Box seitwärts weiter, die auch am Dienstag nicht verlassen wurde. 

Das Hoch im Betrachtungszeitraum liegt deutlich über dem Niveau des letzten Betrachtungszeitraums, das Tief ebenfalls. Das Währungspaar hat sich in den letzten fünf Handelstagen deutlich und nachhaltig erholen können. Der Wochenschluss lag über dem Level der Vorwoche und über der 1,1400. Die Range war deutlich höher als im der Vorperiode. 

Wir hatten auf der Oberseite mit dem Überschreiten der 1,1472/74 damit gerechnet, dass der EUR/USD weiter an unser nächstes Anlaufziel bei 1,1483/85 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde exakt erreicht, das Setup hat damit perfekt gegriffen. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1281/79 ebenfalls exakt an unser nächstes Anlaufziel bei 1,1267/65 Auch hier hat das Setup perfekt gepasst.

 

Zeitraum 02.02.-08.02. 26.01.-01.02
Hoch* 1,1483 1,1300
Tief* 1,1267 1,1221
Wochenschluss** 1,1450 1,1343
Range 216 79

* Betrachtungszeitraum 02.02.2022 - 08.02.2022 - Handelszeiten zwischen 08:00-22:00 Uhr
** Bezieht sich auf die Handelswoche, nicht den Betrachtungszeitraum
Anmerkung: Farben dokumentieren jeweils die Veränderung zur Vorperiode / rot=Verlust - grün= Gewinn

 

EURUSD - Wie könnte es weitergehen?

EUR/USD Widerstände

  • 1,1459/88
  • 1,1510
  • 1,1645/89
  • 1,1791
  • 1,1948/85
  • 1,2091

EUR/USD Unterstützungen

  • 1,1375/44
  • 1,1240/08
  • 1,1164/40/22
  • 1,1090/40
  • 1,0928

Die wichtigsten Marken auf Basis unseres Setups:

I-Day-Marke                          1,1510  und  1,1340
Tagesschlussmarken              1,1704 und 1,2222
Boxbereich                            1,2555   bis   1,0504
Range                                   1,3479   bis   0,9631

 

Ausblick für die kommenden fünf Handelstage:

Chartcheck - Betrachtung im DAILY/4h Chart:

DAILY

Quelle: Chart aus dem MetaTrader 4

Im Daily ist erkennbar, dass der EUR/USD in den letzten Handelswochen vom Hoch bei 1,1482 zunächst deutlich nachgegeben hat, vom Tief bei 1,1220 aber wieder fast exakt an die 1,1482 gelaufen ist. Damit hat sich auf Tagesbasis eine V-Erholung abgebildet.

Die Frage ist aber, ob der EUR/USD im Bereich der 1,1482 ein erneutes Doppeltop formatiert hat. Im Chart ist erkennbar, dass es ein vergleichbares Kursmuster im Juli/August 2021 gegeben hat. 
Solange das Währungspaar über der SMA20 (aktuell bei 1,1337) / SMA50 (aktuell bei 1,1323) notiert, solange besteht die Chance, dass zunächst der Bereich bei 1,1482 erneut angelaufen werden könnte. Geht es über dieses Level könnte es zunächst in den Bereich der 1,1500 und dann weiter bis an die 1,1550 gehen. Sollte sich dieser Move einstellen, so würde dies das Chartbild deutlich aufhellen. Dann könnte es auch theoretisch weiter bis an die SMA200 (aktuell bei 1,1668) gehen.

Rücksetzer könnten sich zunächst bis an die SMA20 / SMA50 einstellen. Beide Durchschnittslinien liegen vergleichsweise eng zusammen, der EUR/USD ist damit im Rahmen von Rücksetzern vergleichsweise gut unterstützt. Wird das Level aber mit Dynamik und mit Momentum angelaufen, so könnte es auch direkt durch diese beiden Linien gehen. Eintrüben würde sich das Chart, wenn es zu einem Tagesschluss unter diesen beiden Durchschnittslinien kommt, die am Folgetag bestätigt werden.

 

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  • Übergeordnetes Chartbild, Prognose Daily: neutral / bullisch

4h Chart:

Quelle: Chart aus dem MetaTrader 4

Nachdem sich das Währungspaar im Bereich der 1,1220 stabilisieren konnte, gelang es einen kleineren Befreiungsschlag abzubilden. Es ging zurück über die SMA20 (aktuell bei 1,1431) und der EUR/USD hat sich darüber etablieren können. Im Zuge weiterer Aufwärtsimpulse ging es wieder an und über die SMA50 (aktuell bei 1,1328) und im weiteren Handelsverlauf auch an die SMA200 (aktuell bei 1,1332). Das Währungspaar hatte es aber zunächst nicht geschafft, sich wieder dieser Linie zu etablieren. Das ist im Chart gut erkennbar. 

Im weiteren Handelsverlauf ging es dann Mitte der letzten Handelswoche mit Dynamik und mit Momentum über die SMA200. Der EUR/USD konnte sich im Nachgang dessen über dieser Durchschnittslinie etablieren. Damit hat sich das Chartbild deutlich aufgehellt. Im Chart ist erkennbar, dass sich nach der Konsolidierung zu Wochenbeginn, im weiteren Handelsverlauf dann erneute, wenn auch moderate, Schwäche eingestellt hat. Diese hat das Währungspaar unter die SMA20 gebracht. Es ist bisher nicht gelungen, sich wieder über die SMA20 zu schieben. Damit hat sich das übergeordnete Chartbild wieder etwas eingetrübt. 

Solange sich das Währungspaar nicht wieder über die SMA20 schieben und vor allem etablieren kann, solange könnten sich weitere Rücksetzer einstellen, die übergeordnet bis an die SMA200 gehen könnten. Etabliert sich das Währungspaar erneut unter der SMA200 würde sich das Chartbild wieder eintrüben.

Erholungen könnten sich zunächst bis in den Bereich der SMA20 einstellen. Aufhellen würde sich das Chartbild aber erst dann, wenn es dem EUR/USD gelingt, sich über der SMA20 zu etablieren. Dann könnte der EUR/USD versuchen in Richtung der 1,1480/1,1500 zu laufen. 

  • Chartbild, Prognose 4h Chart: bullisch / neutral

Fazit: die Frage, die im Zweifel kurzfristig beantwortet werden könnte, ist die, ob der EUR/USD ein erneutes Doppeltop bei 1,1482 formatiert hat. Rücksetzer könnten übergeordnet bis an die SMA200 / SMA50 im 4h Chart gehen. Darunter würde sich das Chartbild eintrüben. Ein Tagesschluss über der 1,1482 könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich weitere Aufwärtsbewegungen einstellen könnten.

  • Wahrscheinlichkeit Bull Szenario auf Basis unseres Setups:     45 %
  • Wahrscheinlichkeit Bear Szenario auf Basis unseres Setups:    55%

Frische Analyse Tages-Updates, jeden Morgen vor 09 Uhr neu für aktive Daytrader:

EURUSD-Setups in den kommenden fünf Handelstagen:

Long-Setup: Kann sich der EUR/USD über der 1,1420 behaupten, so könnte er versuchen unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1431/33, bei 1,1442/44, bei 1,1453/55, bei 1,1462/64, bei 1,1472/74 und dann bei 1,1481/83 erreichen. Kann sich das Währungspaar bis in den Bereich der 1,1481/83 schieben, so könnte es speziell hier schwer werden weiterzukommen. Eventuell ist die Aufwärtsbewegung hier erneut beendet. Wird das Level aber mit Dynamik und mit Momentum angelaufen, so könnte sich die Aufwärtsbewegung weiter fortsetzen. Unsere nächsten Anlaufziele wären dann bei 1,1490/92, bei 1,1501/03, bei 1,1510/12, bei 1,1518/20, bei 1,1531/33 und dann bei 1,1543/45 bzw. bei 1,1552/54 zu finden.

Short-Setup: Kann sich der EUR/USD nicht über der 1,1420 halten, so könnten die Rücksetzer zunächst unsere nächste Anlaufziele bei 1,1412/10, bei 1,1402/00, bei 1,1394/92, bei 1,1383/81, bei 1,1370/68, bei 1,1360/58 und dann bei 1,1352/50 erreichen. Kommt es hier zu keinen Erholungen, so könnte sich die Abwärtsbewegung weiter fortsetzen. Unsere nächsten Anlaufziele wären bei 1,1343/41, bei 1,1335/33, bei 1,329/27, bei 1,1323/21 und dann bei 1,1315/13 zu finden.

Erwartete Wochenrange auf Basis unseres Setups

Erwartete Range von bis
Hoch 1,1455 1,1482
Tief 1,1381 1,1350

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts / abwärts

EUR/USD Trading

0,8 Pips typischer Spread ohne Kommission

 

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

  • 10.02.2022: USA – Erstanträge Arbeitslosenhilfe
  • 11.02.2022: USA – Geldpolitischer Bericht Fed
  • 15.02.2022: USA – Erzeugerpreisindex
  • 15.02.2022: EUR – ZEW Konjunkturerwartung DE

 

Handelsoptionen für EURUSD in beide Marktrichtungen

Geht man von steigenden Kursen beim EUR/USD aus, kann der risikobewusste Trader eine BUY-Position aufgeben. Geht man von fallenden Kursen aus, tätigt man eine SELL-Order. Wenn die Handelsstrategie aufgeht und der Händler auf der richtigen Marktseite ist, können in beiden Richtungen des Marktes Tradinggewinne erzielt werden. Geht die Handelsstrategie nicht auf, macht der Trader Verluste. Der Hebel bis zu 1:30 mit EURUSD multipliziert dabei die möglichen Gewinne oder Verluste. 

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Winfried Veeh
Winfried Veeh CEO & Founder von Day-Trading-Live Portal | Stadtlohn

Betreibt die Daytrading-Webseite day-trading-live.de gemeinsam mit seinem Partner Costa Tsitlakidis. Analysefokus sind der Dax, die amerikanischen Indizes und Forex. Über 40 Jahre gemeinsame Tradingerfahrung.