Was sind Hebelprodukte - leicht verdientes Geld oder riskante Anlage?
Jeder, der sich für Börse interessiert oder seine Kapitalanlage in die eigene Hand nehmen will, trifft bei seiner Recherche früher oder später auf Begriffe wie klassische Optionsscheine, Turbo-Optionsscheine, Mini-Future-Zertifikate oder Contracts for Difference (CFDs).
Taucht man dann in die Materie ein, wird schnell klar, dass es sich bei den genannten Begriffen um Hebelprodukte handelt.
Für viele Anleger sind Hebelprodukte der nächste logische Schritt nach einer Direktanlage in Aktien, Anleihen oder Gold. Die jeweiligen Motive, die letztendlich zu einem Engagement in Hebelprodukte führen, können sehr unterschiedlich sein. Der eine möchte vielleicht sein vorhandenes Direktinvestment vor starken Kurs- oder Fremdwährungsverlusten absichern, während der andere seine Anlagestrategie aktiver gestalten will, mit dem Ziel, höhere Renditen einzufahren und mit Trading Geld zu verdienen.
Was für den einen zu einer wahren Goldgrube werden kann, kann für andere jedoch zu hohen Verlusten führen. Wir klären für Sie die Frage, ob Hebelprodukte also eher als leicht verdientes Geld oder als eine riskante Anlageform verstanden werden sollten.
Die Spanne der Einsatzmöglichkeiten von Hebelprodukten ist sehr breit. Um Hebelprodukte adäquat einzusetzen, müssen Sie jedoch genau wissen, wie diese vielseitigen Finanzinstrumente funktionieren. Denn gerade bei Hebelprodukten ebnet Ihnen umfangreiches Wissen den Weg zum Erfolg.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Hebelprodukte?
Hebelprodukte unterscheiden sich von Direktanlagen durch mehrere Eigenschaften:
- Hebelprodukte sind Finanzderivate (lateinisch derivare ‚ableiten'), das heißt sie sind „Abkömmlinge" eines konkreten Basiswerts (Aktie, Anleihe, Währung oder Rohstoff).
- Sie erlauben es, sowohl von steigenden als auch fallenden Kursen eines Basiswerts zu profitieren.
- Durch den Hebel fällt die prozentuale Kursveränderung des Hebelprodukts im Vergleich zum nicht gehebelten Basiswert höher aus, da dadurch das getradete Volumen deutlich erhöht werden kann.
Hebelprodukte werden sowohl an Börsen als auch außerbörslich gehandelt.
Terminbörsen, wie etwa die EUREX, bieten standardisierte Derivate an, deren Produktausstattungen aber oftmals nicht dem Wunsch vieler Anleger entsprechen. Gerade für Privatanleger passen die standardisierten Derivate der großen Börsen oftmals nicht, da die Produktausstattung in der Regel auf institutionelle Anleger und große Spekulanten ausgerichtet ist.
Deshalb hat sich im Bereich der Hebelprodukte der außerbörsliche Handel durchgesetzt.
Der außerbörsliche Handel wird auch als Direkthandel oder OTC Handel bezeichnet. „OTC" steht für den englischen Begriff over-the-counter, was mit über den Tresen übersetzt werden kann. Die außerbörslichen Transaktionen finden direkt zwischen den Marktteilnehmern statt.
Die Vorteile sind:
- Einsparen von Trading Gebühren, die beim Handel über eine Börse fällig würden
- Bessere Handelszeiten
- Schnelle Ausführungen durch den direkten Handel zwischen beiden Handelspartnern
- Hohe Flexibilität bei Produktinnovationen
Für den weitaus größten Teil an emittierten Hebelprodukten ist der außerbörsliche Handel wichtiger als der Börsenhandel.
Außerbörslich bedeutet jedoch nicht außerhalb von Regulierung. Die europäischen Aufsichtsbehörden haben auf die hohen Umsätze von OTC-Plattformen reagiert und mit dem am 1. Januar 2018 in Kraft getretenen MiFID II Gesetz (Markets in Financial Instruments Directive 2014/65/EU) die Regulierung des außerbörslichen Handels deutlich vorangetrieben.
Das Hauptziel der MiFID-II-Regulierung besteht darin, die Finanzmärkte zu harmonisieren, die finanzielle Transparenz zu erhöhen und den Verbraucherschutz zu verbessern.
Wie werden Hebelprodukte gehandelt?
Auf einer Trading Plattform haben private Anleger die Möglichkeit, den Direkthandel von Hebelprodukten mit Emittenten beziehungsweise Market Makern (in etwa: Marktpfleger, Marktmacher) durchzuführen.
Der Market Maker verkörpert in diesem Fall regelmäßig die Marktgegenseite (Kontrahent) und gewährleistet so den fortlaufenden Handel eines Hebelprodukts. Er bestimmt das Handelsvolumen und die jeweiligen Preise, zu welchen gekauft und zu welchen verkauft werden kann.
Der Anleger stellt hierbei auf der Handelsplattform eines Online Brokers oder der hauseigenen Handelsplattform des Market Makers via Internet eine Anfrage über den Preis zum angegebenen Hebelprodukt. Der Market Maker teilt anschließend den verbindlichen Kauf- und Verkaufspreis für die angegebene Menge mit.
Daraufhin muss sich der Anleger innerhalb einiger Sekunden entscheiden, ob er dieses Geschäft zu diesen Bedingungen abschließen will oder nicht. Im folgenden Video erfahren Sie mehr über den Hebel im Trading:
Wie funktionieren Hebelprodukte und welche gibt es?
Bevor Sie anfangen, mit Hebelprodukten zu handeln, sollten Sie sich ein umfangreiches Wissen über deren unterschiedliche Produktmerkmale und Funktionsweisen aneignen.
Denn nur wenn Sie diese kennen, können Sie einschätzen, welches das beste Hebelprodukt für Ihre finanziellen Ziele ist.
Um ein Direktinvestment vor starken Kursverlusten abzusichern, sind in der Regel CFDs und Optionsscheine die beste Wahl. Wollen Sie die eigene Portfoliostruktur von konservativ auf dynamisch "upgraden", dann könnten CFDs oder Mini-Futures das Optimum bieten. Und wenn Sie einfach nur spekulieren wollen, dann könnten Knock-Outs eine gute Wahl sein.
Deshalb wollen wir im Folgenden die verschiedenen Arten von Hebelprodukten vorstellen.
Zugegeben - manchen Finanzderivaten ist eine gewisse Komplexität nicht abzusprechen, aber es gibt auch solche, die leichter zu verstehen und in Sachen Transparenz ungeschlagen sind, wie etwa CFDs.
CFDs (Contracts for Difference)
Contracts For Difference (CFDs) sind das transparenteste Hebelprodukt in der Welt der Finanzderivate. CFDs bilden den Basiswert exakt 1:1 ab, besitzen keinen Verfallstermin, keinen Knock-Out und Sie können mit diesem Finanzprodukt sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen.
Trotz der einfachen Produktausstattung sind CFDs ein ausgereiftes Finanzinstrument, das auch von professionellen Tradern gerne benutzt wird.
Wichtig CFD Handel ist ein striktes Risikomanagement. Das heißt, Sie sollten im voraus einen Trading Plan erstellen, der einen klaren Stop Loss definiert, an dem Sie Ihre Position glattstellen.
Dazu sollte Ihr Trading Plan festlegen, ab welchem Kurs aufgelaufene Gewinn abgesichert oder mitgenommen werden. Dazu ein konkretes Beispiel:
- Bei einem DAX-Kurs von 10.000 Punkten und 1 Euro pro Punkt kaufen Sie 10 CFDs im Gesamtwert von genau 100.000 Euro.
- Beim Verkauf der 10 Kontrakte zu einem gestiegenen DAX-Kurs von 10.200 Punkten entstünde also ein Gewinn von 2.000 Euro.
Bei einem erwarteten Kursrückgang des deutschen Leitindex wird anders vorgegangen:
- Die 10 Kontrakte werden zunächst zu 10.000 Punkten im DAX verkauft (Leerverkauf) und dann zu 9800 Punkten zurückgekauft und die offene Position geschlossen.
- Der Gewinn würde in diesem Fall ebenfalls 2.000 Euro betragen.
Beachten Sie dabei stets, dass sich dieser Gewinn in einen Verlust der gleichen Höhe umkehren kann, falls sich der Kurs des jeweiligen Instruments entgegen Ihrer Erwartungen entwickeln sollte. Der Hebel, der eine überproportionale Teilnahme an der Kursentwicklung des Basiswerts erst möglich macht, ist bei CFDs durch die Margin (Sicherheitsleistung) gewährleistet. Bei der Anlage mit CFDs muss also nur ein Bruchteil des Kontraktwerts als Sicherheit hinterlegt werden.
Der Anleger partizipiert aber wie beim Direktinvestment vollständig an der Kursentwicklung des Basiswerts. Das gilt sowohl für dessen Gewinne als auch für seine Verluste.
Bei Admiral Markets beträgt der Hebel für ein DAX-Investment 1:20 (für Retail Clients). Für die 10 DAX-Kontrakte aus unserem Beispiel wären demnach 5000 Euro zu hinterlegen beziehungsweise zu investieren. Das ist 1/20 der Summe, die bei einem Direktinvestment von 100.000 Euro aufzubringen wären.
Bei gleich hohem Gewinn von 2000 Euro entstünde also mit dem CFD auf den Germany 40 in unserem Beispiel ein Gewinn beziehungsweise Verlust von 40%, während mit dem Direktinvestment nur 2% verdient werden können.
Natürlich wirkt der Trading Hebel in beide Richtungen, deshalb ist ein striktes Risikomanagement bei Hebelprodukten unerlässlich.
Die Vorteile von CFDs gegenüber anderen Hebelprodukten:
- Anders als bei Optionsscheinen und Hebelzertifikaten gibt es bei CFDs weder Basiskurse noch Aufgeld oder Knock-Out-Barrieren.
- Auch müssen Sie nicht aus tausenden von Hebelzertifikaten und Optionsscheinen verschiedener Emittenten das für Sie passende Produkt heraussuchen. Mit CFDs sparen Sie sich somit viel Zeit und Aufwand.
- In puncto Transparenz weisen CFDs gegenüber anderen Hebelprodukten, bei denen Kennzahlen und Parameter ständig beobachtet werden müssen, wesentliche Vorteile auf. Hier bestimmt nur der Kursverlauf des Basiswerts über den Erfolg des Trades.
- Ein weiterer Pluspunkt besteht darin, dass der Anleger direkt mit seinem CFD Market Maker abrechnet, ohne eine Bank oder Börse einschalten zu müssen. Bei CFD-Anbietern wie Admiral Markets fallen keine Ordergebühren an. Sie bezahlen den Spread und eventuell andere Kosten wie den Swap, der für das Halten von Positionen über Nacht fällig wird.
Wenn Sie über eine Börse oder beim außerbörslichen Direkthandel Optionsscheine und Zertifikate kaufen, fallen Transaktionskosten an. Oft liegen die Kosten für Eröffnung und Schließung zwischen 15 und 30 Euro. Alle Kosten, die Sie tragen, muss Ihr Trade erst einmal erwirtschaften, bevor Sie im Gewinn sind.
Desweiteren ist die Spanne zwischen An- und Verkaufskurs (Spread) bei Optionsscheinen und Zertifikaten in aller Regel höher als bei CFDs.
Beim Übernachthandel (Overnight), wenn Sie also Ihre CFD-Position einen oder mehrere Tage offen halten, fallen Finanzierungskosten an (Swap). Die angefallenen Swap-Kosten werden Ihnen in den Handelsplattformen von Admiral Markets, dem MetaTrader 4 oder 5, direkt angezeigt.
Die Finanzierungskosten fallen übrigens auch bei allen Optionsscheinen und Hebelzertifikaten an. Dort sind sie aber nicht offen ausgewiesen, sondern werden im Kurs selbst versteckt.
Optionsscheine
Im Optionshandel ist zwischen einem Kaufoptionsschein (Call) und einem Verkaufsoptionsschein (Put) sowie zwischen dem Kurswert am Verfallstag des Optionsscheins und während der Laufzeit zu unterscheiden.
Der Call-Optionsscheininhaber hat während der gesamten Laufzeit das Recht (nicht die Pflicht), den zugrunde liegenden Basiswert zum Basiskurs - den er beim Kauf des Scheins auswählen kann - zu beziehen.
Calls werden bei erwarteten Kurssteigerungen des Basiswerts gekauft. Beim Put-Optionsschein, in den bei Erwartung fallender Börsenkurse des Basiswertes investiert wird, besteht das Recht (nicht die Pflicht), den Basiswert zum Basiskurs anzudienen. In der Börsenpraxis findet bei Optionsscheinen keine Ausübung, sondern ein Barausgleich statt. In einer Formel ausgedrückt, gilt am Ende der Laufzeit des Call-Optionsscheins folgender Zusammenhang:
Optionsscheinkurs = Börsenkurs der Aktie - Basiskurs des Optionsscheines
Beispiel Call:
Ein Aktien-Call mit einem Basiskurs von 80 Euro und einem Bezugsverhältnis von 1:1 wurde für 20 Euro gekauft, als der Aktienkurs bei 100 Euro notierte. Steigt der Basiswert (Kurs der Aktie) auf 120 Euro, verdoppelt sich der Call-Kurs am Verfallstag auf 40 Euro. Beim Call entsteht ein Gewinn von 100%, während mit der Aktie 20% verdient werden können.
Zudem wird im Vergleich mit einem direkten Aktienkauf beim Call-Optionsschein nur ein Fünftel des Kapitals investiert. Allerdings werden Gewinne erst oberhalb der Schwelle von 100 Euro (Break-even) erzielt. Liegt der Aktienkurs darunter, entsteht am Verfallstag ein Teil- oder ein Totalverlust. Das Verhältnis des Aktienkurses (100 Euro) zum Preis des Optionsscheins (20 Euro) wird Hebel genannt.
In diesem Beispiel beträgt der Hebel 5. Wird ein billigerer Call (z.B. 10 Euro) mit einem höheren Basiskurs (z.B. 90 Euro) gewählt, erhöht sich auch der Hebel (10) entsprechend. Generell gibt der Hebel an, wie viel Mal mehr bei gleich hohem Kapitaleinsatz mit dem Optionsschein als mit dem Direktinvestment verdient werden kann.
Der Put-Optionsschein ist das Spiegelbild des Calls. Die dazugehörige Grundformel am Laufzeitende lautet:
Optionsscheinkurs = Basiskurs des Optionsscheines -Börsenkurs der Aktie
Beispiel Put:
Ein Aktien-Put mit einem Basiskurs von 80 Euro und einem Bezugsverhältnis von 1:1 wurde für 20 Euro gekauft, als der Aktienkurs bei 60 Euro notierte. Der Hebel beträgt hier 3. Der Put-Kurs verdoppelt sich von 20 Euro auf 40 Euro, wenn der Aktienkurs auf 40 Euro fällt.
Da ein Basiswert nur bis auf Null fallen kann, ist im Unterschied zum Call der Gewinn beim Put auf die Höhe der Differenz zwischen Basiskurs minus Optionsscheinpreis (im Beispiel auf 60 Euro) begrenzt. Wählt man einen niedrigeren Basiskurs (z.B. 70 Euro), dann wird der Put-Preis günstiger und der Hebel größer sein. Put-Optionsscheine sind in der Regel das passende Instrument, um Direktinvestments mittelfristig abzusichern.
Der bezahlte Optionsscheinpreis wird oftmals auch als Versicherungsprämie gegen scharfe Kurseinbrüche oder Crashs angesehen. Auf der anderen Seite schmälert die Prämie natürlich den Gewinn des Direktinvestments.
Die Chance auf überproportionale Gewinne wird beim Optionsschein durch das Aufgeld - auch Zeitwert genannt - beeinträchtigt.
Während der Laufzeit gibt es Marktteilnehmer, die dem Basiswert mehr Kurspotenzial zutrauen. Deshalb sind sie bereit, für den Optionsschein mehr zu zahlen. Beim Call des obigen Beispiels könnten es 26 statt 20 Euro sein. Die Differenz von 6 Euro stellt das Aufgeld dar, das häufig in Prozent zum Aktienkurs berechnet wird und in unserem Beispiel 6% beträgt.
Jeder Optionsscheinkurs kann in seinen inneren Wert und das Aufgeld bzw. seinen Zeitwert zerlegt werden.
Das Aufgeld, welches von der Restlaufzeit des Optionsscheins und dem Schwankungsverhalten (Volatilität) des Basiswerts abhängt, stellt einen unkalkulierbaren Störfaktor dar und reduziert den Hebel von 5 auf 3,85 (= 100:26).
Optionsscheine haben nur einen Zeitwert und keinen inneren Wert, wenn der Basiswert während der Laufzeit am Geld oder aus dem Geld notiert. Im vorangegangenen Beispiel hätte der Call-Optionsschein keinen inneren Wert mehr, wenn der Aktienkurs auf 70 Euro sinkt. Denn in diesem Fall liegt der Basiskurs (80 Euro) oberhalb des Aktienkurses oder, anders formuliert, der Optionsschein ist "aus dem Geld".
Notiert der Aktienkurs am Verfallstag bei 70 Euro, erleidet der Inhaber einen Totalverlust.
Hebelzertifikate
Um die unerwünschten Einflüsse des Aufgeldes bei einem Optionsschein auszuräumen und die Kursentwicklung des Basiswerts 1:1 abbilden zu können, wurden ab dem Jahr 2001 Hebelzertifikate entwickelt, die auch unter den Begriffen Turbo-Optionsscheine, Mini-Future-Zertifikate, Turbo-Zertifikate oder Bull- und Bear-Zertifikate bekannt sind.
Im Unterschied zu Optionsscheinen haben Hebelzertifikate während der gesamten Laufzeit nur ein geringes Aufgeld. Sie sind als Anlage damit besser kalkulierbar. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die Varianten der Hebelzertifikate.
Klassische Knock-Out-Zertifikate
Mit einem klassischen Knock-Out-Zertifikat partizipiert der Anleger ebenfalls überproportional an der Entwicklung eines bestimmten Basiswerts.
Steigt der Basiswert um einen Punkt, steigt auch das Knock-Out-Produkt unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses um einen Punkt. Falls der zugrundeliegende Basiswert während der Laufzeit zu irgendeinem Zeitpunkt - auch Intraday - die Knock-Out-Schwelle berührt, verfällt das Knock-Out-Produkt wertlos.
Der Hebeleffekt ergibt sich aus dem geringeren Kapitaleinsatz im Vergleich zu einer direkten Investition in den Basiswert. Er berechnet sich auch hier, indem der Kurs des Basiswerts durch den Preis des Knock-Out-Zertifikats (unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses) dividiert wird.
Ein Call-Hebelzertifikat auf eine Aktie, deren Kurs bei 100 Euro liegt und dessen Knock-Out-Schwelle bei 80 Euro liegt, wird vom Emittenten auf 20 Euro taxiert, was genau dem inneren Wert des Hebelzertifikats entspricht.
Der Hebel beträgt demnach 5.
Aufgrund der Finanzierungskosten des Emittenten, die er auf den Preis des Hebelzertifikats umlegt, verringert sich der Hebel des Knock-Out-Zertifikats. In der Regel ist das Aufgeld aber relativ gering, denn ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen Optionsscheinen und Hebelzertifikaten ist das Kriterium der Volatilität. Diese spielt beim Knock-Out-Zertifikat keine Rolle.
Der Nachteil der Hebelzertifikate liegt in ihrer Knock-Out-Schwelle, die am oder in der Nähe des Basiskurses liegt.
Unterschreitet der Kurs des Basiswerts die Schwelle zu einem beliebigen Zeitpunkt während der Laufzeit, verfällt das Hebelzertifikat wertlos. Würde dagegen bei einem Call-Optionsschein der Aktienkurs unter den Basiskurs fallen, bedeutet dies nicht das Aus, da in der verbleibenden Restlaufzeit weiterhin die Chance besteht, die Kursverluste bis zum Verfallstag aufzuholen.
Für das Hebelzertifikat bedeutet die Unterschreitung der Knock-Out-Schwelle das endgültige Aus, das Zertifikat wird „ausgeknockt". Die tatsächliche Laufzeit kann damit viel kürzer sein als die vorgesehene Laufzeit.
Beim Put-Hebelzertifikat, das ein Spiegelbild des Call-Zertifikats darstellt, lauten die Kernaussagen analog. Anders als beim Call-Hebelzertifikat liegt die Knock-Out-Schwelle oberhalb des Basiswertkurses.
Mini-Futures
Ein Mini-Future entspricht hinsichtlich der Funktionsweise einem gewöhnlichen Knock-Out-Zertifikat.
Allerdings sind Mini-Futures in der Regel mit keiner Laufzeitbegrenzung versehen. Mini-Futures sind mit einem Basiskurs, auch Finanzierungslevel genannt, und einer Stop Loss Marke (Knock-Out-Schwelle) ausgestattet, die vom Emittenten über die Laufzeit des Produkts kontinuierlich angepasst werden.
Denn genauso wie beim Knock-Out-Zertifikat fallen für den Inhaber Finanzierungskosten an.
Beim Mini-Future werden die Finanzierungskosten bezahlt, indem der Basiskurs und die Stop-Loss-Marke täglich in Höhe des Finanzierungskostensatzes steigen (Call) oder fallen (Put).
Mit der Zeit rutscht die Stop-Loss-Marke immer näher an den Kurs heran, wenn sich der Kurs des Basiswerts nicht verändert. Die Zeit arbeitet also gegen den Inhaber eines Mini-Futures.
Umgekehrt heißt das: Ein Mini-Future ist kein Finanzprodukt, das man langfristig hält, sondern welches aktiv gemanagt werden muss.
Touchiert der Kurs während der Laufzeit die Stop-Loss-Marke, wird das Mini-Future-Zertifikat automatisch fällig und zum Restwert zurückbezahlt. Der Restwert berechnet sich aus der Differenz zwischen Basiskurs (Finanzierungslevel) und Stop-Loss-Marke.
In der Realität hängt der Restwert aber von den Marktbedingungen ab, zu denen die Emissionsbank ihre Absicherungsposition an der Börse glattstellen kann.
Worauf sollte man achten, wenn man mit Hebelprodukten handeln möchte?
Der erste und wichtigste Punkt auf der To-do-Liste eines jeden Traders sollte es sein, im Vorfeld unbedingt Informationen über die Organisation einzuholen, mit der er Geschäfte abwickelt.
Wesentliche Kriterien, auf die ein Anleger achten sollte, sind:
- Handelskonditionen: Spreads, Kommissionen, Ausführungszeiten
- Regulierung: Ist der Broker in der EU reguliert?
- Zusätzliche Schutzvorkehrungen: z.B. vor zu hoher Volatilität
- Support-Angebot: Deutschsprachiger Kundenservice, E-Mail Support, Fernwartung
- Auszeichnungen als Qualitätsindikator: Ein gutes Abschneiden bei unabhängigen Kundenumfragen deutet darauf hin, dass bisherige Kunden mit den Leistungen des Brokers zufrieden sind und diesen weiterempfehlen würden.
In puncto Konditionen kommt es vor allem auf die Transparenz an. Das heißt, nur wenn alle betreffenden Informationen über sämtliche Kosten öffentlich zugänglich und verständlich aufgeführt sind, kann sich der Anleger ein Bild machen und vergleichen.
Im Falle von Admiral Markets können Sie die gesamten CFD-Trading-Konditionen im Bereich Kontomodelle finden. Hier sind alle den Handel betreffenden Informationen einfach und verständlich aufgeführt.
Auch kann der Anlegerschutz nicht groß genug geschrieben werden, darum sollte bei der Wahl des Brokers die gesetzliche Regulierung Priorität genießen.
Admiral Markets zum Beispiel unterliegt der britischen Finanzaufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA), der estnischen Finanzaufsicht Estonian Financial Supervision Authority (EFSA), der Cyprus Securities and Exchange Commission (CySEC) aus Zypern sowie der Australian Securities and Investments Commission (ASIC) aus Australien. Sie erfüllen die Richtlinien der Europäischen Union über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II).
Seriosität beweist ein Finanzdienstleistungsunternehmen vor allem dann, wenn es neben der gesetzlichen Regulierung weitergehende Schutzvorkehrungen für den Kunden anbietet.
Gerade beim aktiven Trading sollte dem Anleger mit zusätzlichen Werkzeugen für Order- und Risikomanagement unter die Arme gegriffen werden.
Admiral Markets zum Beispiel bietet auf den Handelsplattformen MetaTrader 4 und 5 die exklusive und eigens durch Admiral Markets entwickelte MetaTrader Supreme Edition an, welche neben vielen hilfreichen Analysewerkzeugen Folgendes zu bieten hat:
- Handelsgrößenrechner
- Margin-Rechner
- Fortgeschrittene Ordertypen
- Zeitbasierte Stopps
- Hedging-Einstellungen
- Smart Lines für Stop Loss und Teilschließungen
Der Kunden-Support ist ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Wahl des Brokers. Gerade wenn Dinge mal nicht so laufen, wie man sich das vorgestellt hat, ist es enorm wichtig, kompetente Betreuung durch engagierte Mitarbeiter zu erfahren. Nur das führt am Ende zu zufriedenen Kunden und Auszeichnungen als bester Broker.
Ist der Handel mit Hebelprodukten für Einsteiger geeignet?
Wenn Sie die Grundregeln für den Handel mit Hebelprodukten beachten und sich der Risiken bewusst sind, dann steht Ihrem Einstieg in den Handel mit Hebelprodukten nichts im Wege.
Als Erstes wäre hier die Aneignung von Basiswissen über Hebelprodukte zu nennen. Wer wenig Lust verspürt, sich finanzmathematisches Wissen anzueignen, wie es für Optionsscheine und teilweise auch für Hebelzertifikate vonnöten ist, für den könnten CFDs als Einstieg in das Finanzderivate-Trading die beste Wahl sein.
CFDs sind transparent strukturiert - Aufgeld, Laufzeit, Knock-Out usw. fallen weg.
Die zweite wichtige Regel für den Einstieg ins Trading mit Hebelprodukten ist die strikte Einhaltung des Risikomanagements. Wer diesen Punkt vernachlässigt, der wird in der Welt der Derivate schnell an Grenzen stoßen.
Hier kann die Handelsplattform des Brokers, über die der Direkthandel bestritten wird, großartige Dienste leisten. Um Ihnen das Risikomanagement und auch das Handeln so leicht und komfortabel wie möglich zu machen, bietet Admiral Markets viele außerordentlich hilfreiche Trading-Tools in seinen Plattformen an.
Der dritte Punkt ist eine gute Recherche im Vorfeld. Bevor Sie die ersten Hebelprodukte kaufen, sollten Sie genau wissen, wer Ihr Handelspartner ist.
Ansonsten können böse Überraschungen beim Online Trading drohen. Admiral Markets hat in der Vergangenheit, nicht zuletzt durch die vielen Premium-Auszeichnungen, mehrfach bewiesen, dass das Unternehmen zur ersten Garde der CFD-Anbieter gehört.
Wenn Sie diese Punkte beachten, dann wird Ihnen mit Hebelprodukten, und hier speziell mit CFDs, ein Werkzeug an die Hand gegeben, mit dem Sie Ihr individuelles Rendite-Risiko-Profil optimal umsetzen und von jeder Marktlage profitieren können. Für den Start empfehlen wir Ihnen, ein kostenloses Demokonto zu eröffnen, das es Ihnen erlaubt, Ihre Trading Strategien in risikofreier Umgebung unter realistischen Marktbedingungen auszuprobieren.
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