Was ist ein Market Maker im Trading?

Admiral Markets

Im Kontext des weltweiten Handels kommt immer wieder ein Begriff vor, den viele Neulinge vielleicht noch nicht kennen: Market Maker. Er übernimmt die Funktion, Kurse bereitzustellen, zu denen institutionelle und private Trader aktiv werden können.

In diesem Artikel wollen wir beleuchten, was ein Market Maker genau ist, wie er funktioniert und warum es für Trader wichtig ist, darüber Bescheid zu wissen. Am Beispiel des Forex Markts werden wir detailliert darlegen, welche wichtige Rolle dem Market Maker zukommt.

Der Forex Markt umfasst den gesamten Globus. Es handelt sich um einen 24-Stunden-Markt ohne zentralen Standort. Für den einzelnen Marktteilnehmer ist es relativ simpel, Teil des Trading-Geschehens am Forex Markt zu werden. Die Gesamtheit aller Interaktionen und Abläufe, die in den Märkten stattfinden, ist allerdings recht komplex.

Am weltweiten Devisenhandel sind zahlreiche Teilnehmer verschiedenster Größenklassen beteiligt. Dieser Artikel betrachtet dabei eine spezielle Art des Marktteilnehmers besonders genau, der signifikanten Einfluss auf die Forex Kurse hat: den Market Maker.

Um besser verstehen zu können, welche Rolle Market Maker im Gesamtbild spielen, müssen wir zuerst den Devisenmarkt als Ganzes betrachten.

Die Struktur des Devisenmarkts

An der Spitze der Forexmärkte sitzt der zwischenbankliche Forexmarkt, der sogenannte Interbankenmarkt. Dieser umfasst die Transaktionen, die zwischen den Großbanken ausgetragen werden. Auf der zwischenbanklichen Ebene findet ein reger Währungstausch statt.

Hier sehen wir auch die Market Maker im Einsatz. die für die ständige Liquidität sorgen - jede Bank verwendet eigene Market Maker für jedes Hauptwährungspaar. Diese stellen die Kurse und ein Handelsvolumen bereit, zu denen die Banken den Kauf und Verkauf von Währungen im zwischenbanklichen Markt ausführen können.

Wenngleich diese Kurse für den zwischenbanklichen Markt gedacht sind, erlauben diese es heutzutage auch privaten Tradern, am Markt teilzunehmen. Darauf kommen wir aber später noch einmal zurück. Es kann also gesagt werden, dass die Institutionen, die den Interbanken-Markt ausführen, in erster Linie Market Maker sind.

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Was ist ein Market Maker?

Viele Trading Anfänger stellen sich die Frage: Was bedeutet Market Making? Der Name ist relativ selbsterklärend. Ein Market Maker stellt die Kurse für ein Währungspaar bereit, um einen Markt zu simulieren. Vereinfacht ausgedrückt, erfüllt ein Marketmaker dabei drei Aufgaben:

  1. Er stellt die Angebots- und Nachfragekurse für bestimmte Währungspaare bereit.
  2. Er verpflichtet sich, in einem bestimmten Rahmen Deals zu den bereitgestellten Kursen zu akzeptieren.
  3. Er übernimmt das initiale Risiko der Position in seiner Buchführung.

Was genau ist der bestimmte Rahmen, der hier angesprochen wird? Hierbei handelt es sich um eine minimale beziehungsweise maximale Positionsgröße sowie einen Zeitrahmen, in dem der Deal ausgeführt werden muss. Der dritte Punkt der Aufzählung impliziert, dass der Market Maker bei dieser Art von Forex Trade die Gegenposition für den Trade stellt.

An dieser Stelle unterscheidet sich die Aufgabe des Market Makers von der eines Brokers: Der Trade wird nicht mit einer dritten Partei durchgeführt, sondern vom Market Maker selbst. Hinsichtlich des Risikos, das der Market Maker übernimmt, kann dieser die Gegenposition des Deals mit einer weiteren Bank abdecken, sofern diese Gegenposition zu einem vorteilhaften Kurs gefunden werden kann.

Wie schnell und mit welchem Risiko dieser Abgleich durchgeführt wird, liegt im Ermessen des Market Makers. Seinen Profit erreicht dieser durch das Zwei-Wege-Geschäft: Wenn genug Cash Flow auf beiden Seiten existiert, kann er einfach den Spread zwischen Bid und Ask Kurs als Gewinn verzeichnen. Da täglich riesige Volumen an Währungen auf diese Art getauscht werden, ist dieser Spread als Gewinn in der Regel ausreichend. Natürlich sich kann der Market Maker aber auch entscheiden, selbst eine Position in einer solchen Transaktion einzunehmen. Dies geschieht, indem er:

  1. einen Trade mit einer anderen Bank (also einem anderen Marketmaker) eingeht oder
  2. durch entsprechende Kursstellung Trades in eine bestimmte Richtung provoziert.

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So legt der Market Maker seine Kurse fest

Market Maker Broker und Banken betrachten verschiedene Marktdaten, wenn sie ihre Kurse festlegen.

Dazu gehören:

  1. Vergleichbare Kurse, die anderswo angeboten werden
  2. Die eigene Exposure – wie viele Positionen welcher Größen bereits in ihren Büchern geführt werden
  3. Ihre Erwartungshaltung gegenüber dem zukünftigen Kurs der jeweiligen Währung
  4. Verfügbares Volumen vergleichbarer Kurse sowie das verfügbare Volumen für den Zielkurs.

Die Trades zwischen den großen Banken bilden den Kern der FX Märkte, zumindest was das Handelsvolumen angeht. Die konstanten Transaktionen zwischen den Banken sind die Eckpfeiler der Bepreisung im Devisenmarkt. Und obwohl der Großteil des Handelsvolumens im Forex Markt auf diesen Interbanken-Markt zurückzuführen ist, hat ein großer Teil der Trader keinen direkten Zugriff darauf.

Eine der wichtigsten Grundlagen des Interbanken Marktes sind die Kreditverhältnisse zwischen den größten Banken. Diese führen ihre Transaktionen auf Basis dieser vereinbarten Verhältnisse durch, typischerweise in sehr großen Volumen. Alleine die Standardgrößen solcher Transaktionen schließen private beziehungsweise Retail-Trader vom zwischenbanklichen Markt aus.

Tatsächlich gab es eine Zeit, in der der Forex Markt ausschließlich aus Großbanken, vermögenden Institutionen und außerordentlich wohlhabenden Individuen bestand. Wie Ihnen sicher bewusst ist, haben sich die Zeiten geändert. Heute können Retail Trader sehr leicht und bequem am Forex Markt teilhaben - in der Regel durch Broker, die direkt oder indirekt auf die Kurse der großen Market Maker zugreifen.

Der technologische Fortschritt hat diese Tendenz verstärkt. Heute stehen Ihnen verschiedene Handelsplattformen zur Verfügung, die es ermöglichen, auf den Forex Markt zuzugreifen. Der MetaTrader 4 oder 5 hat sich dabei als eine der beliebtesten Handelssoftwares herausgestellt und wird durch die exklusiv bei Admiral Markets erhältliche MetaTrader Supreme Edition noch benutzerfreundlicher. Die Erweiterung stellt Ihnen kostenlos eine Vielzahl von professionellen Features und Indikatoren zur Verfügung, um Ihr Trading zu optimieren.

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Eine Folge des technischen Fortschritts ist, dass es heutzutage kaum noch einen Unterschied zwischen institutionellen und privaten Tradern gibt, was den Zugriff auf das Forex Trading angeht. Retail Trader handeln zu kompetitiven Kursen und Spreads und genießen Benutzerfreundlichkeit, die den industriellen Riesen in nichts nachsteht.

Wie bieten die Forex Unternehmen ihre Kurse aber den privaten Tradern an? Bei der Beantwortung dieser Frage müssen wir genau auf unsere Terminologie achten. Manche dieser Unternehmen werden hin und wieder als Market Maker Broker bezeichnet, erfüllen aber nicht wirklich alle Funktionen eines wahren Market Makers.

Die Arbeitsweise dieser FX Unternehmen variiert von Fall zu Fall, die Kursstellung wird aber normalerweise von den gleichen Quellen bezogen: Von den großen Banken, die als Broker für diese Unternehmen herhalten. Manche Unternehmen fungieren effektiv als Broker - sie hedgen ihre Exposure sofort über ihren Liquiditätsprovider - während andere diese in ihre eigenen Bücher übernehmen.

Das Wichtigste ist hierbei, dass diese Unternehmen ihre Kurse nicht selbst stellen, wodurch sie keine wahren Market Maker sind. Für jede bestimmte Währung wird normalerweise ein aggregierter Kurs angeboten, welcher das beste Bid/Offer- Verhältnis repräsentiert, das das Unternehmen in dem betroffenen Markt anbieten kann.

Eine alternative Methode, um Tradern Zugriff auf den FX Markt zu bieten, ist via eines elektronischen Kommunikationsnetzwerks (engl. "electronic communications network", kurz ECN).

Ein ECN sammelt die Bid und Offer Kurse verschiedener Banken, Institutionen und anderer Trader zusammen in einem Orderbuch. Wenn Sie in einem solchen Netzwerk einen Trade platzieren, wird als Gegenposition ein Partner mit dem bestmöglichen verfügbaren Kurs gefunden. ECN-Netzwerke arbeiten typischerweise sehr schnell, transparent und mit sehr engen Spreads.

Die Vor- und Nachteile der Market Maker Kurse

Für manchen ist der Begriff Market Maker eher negativ belastet, da man den Eindruck erhalten kann, dass es im Interesse des Market Makers läge, die Kurse zu Ungunsten der Trader auszulegen. Es ergibt Sinn, dass ein Marketmaker ein Interesse daran hat, Kurse so auszulegen, dass er selbst dabei seine eigenen Profite nicht unterwandert, aber der Kurs muss in beide Richtungen funktionieren. Da der Market Maker Kurse in beide Richtungen bereitstellt, ist es ihm kaum möglich, den Kurs zu beeinflussen, ohne dadurch auch seine eigenen Positionen zu untergraben.

Das ist aber noch nicht alles: Die European Markets and Financial Instruments Directive (MifID) gibt vor, dass britische Forex Unternehmen ihren Tradern jederzeit die bestmögliche Orderausführung bereitstellen. Bevor diese Regulierung eingeführt wurde, war es Unternehmen theoretisch möglich, Kurse zu beeinflussen, um ihre eigenen Interessen zu unterstützen, aber seit diese Regulierung in Kraft getreten ist, ist dies nicht mehr möglich.

Bei der Betrachtung der Marketmaker darf außerdem nicht unerwähnt bleiben, dass diese die Grundpfeiler des FX Tradings darstellen. Ohne sie könnte kein Forex Handel stattfinden. Darüber hinaus haben sie weiteren Nutzen.

So sorgen sie zum Beispiel für konsistente Liquidität in den bereitgestellten Märkten, durch ihre fortwährende Verpflichtung, Gegenpositionen zu den angebotenen Kursen zu gewährleisten. Der Kurs eines Market Makers wird von Menschen entschieden - irgendwo entscheidet jemand über den Angebots- und Nachfragepreis, den Sie in Ihrem Chart vorfinden.

Dieser Fakt mag auf den ersten Blick deplatziert wirken, aber tatsächlich basieren die gängigsten Trading Strategien auf der Annahme, dass der Kurs von Menschenhand geführt wird, anstelle durch den Zufall entschieden zu werden. Ohne den menschlichen Einfluss auf die Kurse wäre es Trading Indikatoren und der technischen Analyse allgemein unmöglich, zuverlässige Aussagen über zu erwartende Kursbewegungen zu treffen. Dieser menschliche Einfluss bewirkt auch, dass sich die Märkte weniger volatil verhalten als bei einem ECN-Kurs.

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ECN erlaubt es automatischen Tradingsystemen, sofort auf Kurse zuzugreifen und nahezu ohne Verzögerungen Trades durchzuführen. Dies führt aber auch potenziell zu rapiden Fluktuationen der Kurse, wodurch es schwieriger werden kann, diese effektiv zu nutzen. Diese Trading-Umgebung ist wiederum ideal für Scalper, erfordert aber ein größeres Maß an Erfahrung und Kenntnis der Märkte. Market Maker stellen Kurse nach Treu und Glauben zur Verfügung, sind aber Scalping-Verhalten gegenüber oftmals negativ eingestellt (Admiral Markets stellt hier eine Ausnahme dar).

Market Maker stellen sowohl im Forex- als auch im Aktienmarkt Liquidität zur Verfügung. Welche Unterschiede existieren zwischen diesen Arten von Market Makern?

Eines der wichtigsten Merkmale ist, dass Forex-Transaktionen im Vergleich zu jenen am Aktienmarkt weniger transparent sind. Aktienhandel findet immer öffentlich statt, sodass zum Beispiel die Kurse und das Handelsvolumen offiziell dokumentiert werden. Im Forex Markt ist dies nicht der Fall.

Der Transaktionsfluss, der im Forex Markt zwischen den großen Banken stattfindet, wird als firmeneigene Information gewertet und nicht mit der Öffentlichkeit geteilt. Marketmaker erfahren somit von Kursbewegungen, die signifikanten Einfluss auf die Märkte haben können, bevor diese in den Märkten sichtbar werden. In der Theorie gewährt ihnen das einen Vorteil gegenüber anderen Tradern. Zu diesen Informationen, die der Market Maker im eigenen Ermessen vertraulich behandelt, gehören:

  1. Korrekturen institutioneller Portfolios
  2. Hedging-Voraussetzungen
  3. Änderungen in der Risikostimmung

Diese Daten können kurzfristige Änderungen von Markttrends und Kursbewegungen andeuten. Für manche kommt dies einem unfairen Vorteil auf Seiten der Market Maker gleich. Market Maker selbst argumentieren in der Regel, dass dieser Vorteil durch den Service, den sie bereitstellen, gerechtfertigt ist.

So wählen Sie eine angemessene Market Maker Strategie

Ob Sie nun die zuverlässigen Kurse eines Market Makers oder die variablen Spreads und volatilen Kursbewegungen in einem ECN bevorzugen, liegt bei Ihnen. Es existieren Trading Strategien für beide Optionen und beide Möglichkeiten sind valide Entscheidungen. Wenn Sie sich dem Scalping oder Algorithmus-Trading zugeneigt fühlen, so würde zum Beispiel ein ECN für Sie infrage kommen. In jedem Fall sollten Sie diese Entscheidung erst nach ausgiebigem Testen und Üben Ihrer Strategie treffen - zum Beispiel in einem risikofreien Demokonto von Admiral Markets:

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