Was ist Forex Hedging und welche Hedging Strategien gibt es?

Admirals

Hedging bedeutet, eine Position zu eröffnen, um sich gegen das Risiko zukünftiger Kursschwankungen abzusichern. Es ist eine sehr häufig auftretende Art der Finanztransaktion die Unternehmen im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit regelmäßig durchführen.

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Hedging Definition

Unternehmen sehen sich häufig unfreiwillig Schwankungen von Fremdwährungen und Rohstoffpreisen ausgesetzt. Sie versuchen daher, die damit verbundenen Risiken durch finanzielle Transaktionen zu reduzieren oder zu beseitigen. Tatsächlich wurden die Finanzmärkte größtenteils für diese Art von Transaktionen geschaffen, bei denen eine Partei ihr Risiko an eine andere Partei auslagert, was auch Währungsabsicherung, Sicherungsgeschäft oder Forex Hedging genannt wird.

Für eine Fluggesellschaft sind zum Beispiel die Kostenschwankungen für Kerosin, welche wiederum vom Rohölpreis abhängig sind, relevant. Multinationale US-Konzerne erwirtschaften Einnahmen in vielen verschiedenen Währungen. Ihre Berichterstattung und die Ausschüttung der Dividenden erfolgt allerdings in US-Dollar. Daher hedgen sie in verschiedenen Märkten, um die Geschäftsrisiken dieser ungewollten Exposures auszugleichen. Die erwähnte Fluggesellschaft könnte sich beispielsweise dafür entscheiden, Hedging mit Futures auf Rohöl zu betreiben. Auf diese Weise wäre das Unternehmen vor dem Risiko erhöhter Kosten durch einen Anstieg des Ölpreises geschützt.

Ein weiteres Beispiel: Rohöl wird international in US-Dollar bewertet. Wenn die Futures-Kontrakte auslaufen, wählt das Unternehmen die physische Lieferung des Öls und zahlt in US-Dollar. Für ein nicht-US-amerikanisches Unternehmen würde ein solches Vorgehen ein Währungsrisiko darstellen. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass sich das Unternehmen für Forex Hedging entscheiden würde, um sich so abzusichern. Um dies zu tun, würde das Unternehmen seine Landeswährung verkaufen, um US-Dollar zu kaufen und damit die Dollar Exposure der Rohölposition abzusichern.

Es sind jedoch nicht nur Unternehmen, die das Forex Hedging anwenden. Auch für Einzelpersonen könnte das FX Hedging eine attraktive Option darstellen.

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Wie funktioniert Forex Hedging?

Forex Hedging kann auf verschiedene Arten erfolgen. Sie können partiell hedgen, um sich zumindest gegen einen Teil der Verluste, die mit einem ungünstigen Trade einhergehen, zu isolieren. Sie können aber auch komplett hedgen, um sich gänzlich gegenüber zukünftiger Volatilität zu immunisieren. Um dies zu tun, gibt es eine Reihe verschiedener Instrumente, einschließlich Futures oder Optionen.

Wir wollen uns jedoch auf den Spot-Devisenmarkt konzentrieren. Sie könnten Forex Hedging betreiben wollen, wenn Sie einen Vermögenswert in Übersee besitzen. Nehmen wir als Hedging Beispiel an, Sie leben in Großbritannien, haben in Nintendo-Aktien investiert und können sich nach dem Erfolg von Pokemon Go über einen beträchtlichen Gewinn freuen. Nehmen wir weiterhin an, dass Ihr unrealisierter Gewinn 1.000.000 JPY beträgt.

Wenn Sie diesen Profit nun realisieren möchten, können Sie:

  1. Ihre Aktien verkaufen und dann
  2. den Yen wieder in Pfund Sterling umwandeln.

Bei einer GBP/JPY-Rate von 137,38 würde Ihr Gewinn 1.000.000 / 137,38 = 7.279 GBP (ohne Transaktionskosten) betragen.

Hier sehen Sie ein Beispiel, wie Forex Hedging mit Admirals durchgeführt wird.

Quelle: MetaTrader 4 EURUSD Chart und Mini Terminal. Bitte beachten Sie: Vergangene Performances sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Wenn Sie auch am Forex Hedging interessiert sind, dann können Sie das mit dem MT4 Supreme Edition Plugin ausprobieren.

Um nun mit unserem Hedging Beispiel fortzufahren: Was wäre, wenn Sie Ihre Aktien weiter würden halten wollen, weil Sie hoffen, so Ihre Gewinne weiter zu steigern? In diesem Fall würden Sie Ihre Long-Position für Nintendo weiter halten. Wenn Sie aber auch eine Position in GBP/JPY halten, dann bedeutet das für Sie, dass mit einer Schwächung des Yen auch eine Minderung Ihres Gewinns einhergeht. Sollte der Kurs des Yen jedoch steigen, dann wären Sie vermutlich glücklich, die Position gehalten zu haben.

Wenn Sie jedoch nur an einer Position in dem betreffenden Vermögenswert interessiert sind, ohne die zusätzliche Forex Position, können Sie GBP/JPY als Absicherung, also als Hedge, kaufen. Auf diese Weise nehmen Sie eine Währungsabsicherung vor.

Wie viel sollten Sie absichern? Es kommt darauf an, ob Sie Ihr Währungsrisiko vollständig beseitigen wollen. Wollten Sie die gesamte Position hedgen, müssten Sie Yen im Wert von £7.279 kaufen.

Ein Kontrakt GBP/JPY beträgt £00.000.

Sie müssten also 7.279 / 100.000 = 0,07279 Kontrakte kaufen.

Wenn der Yen gegenüber dem Pfund schwächer wird, profitieren Sie von Ihrem GBP/JPY Trade, wenn der Wechselkurs steigt. Der Profit, den Sie aus Ihrem Forex Hedging generieren, sollte die negativen Auswirkungen des schwächeren Yen auf Ihren Aktienhandel ausgleichen. Die eigentliche Schwierigkeit besteht darin, dass das Währungsrisiko schwankt, wenn sich der Wert der Aktien verändert.

Folglich müssten Sie:

  1. Die Höhe von Ihrem FX Hedge anpassen,
  2. wenn sich der Wert der Aktien verändert.

Betrachten wir nun, welche Forex Hedging Strategien ein reiner Forex Trader einsetzen kann.

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Welche Forex Hedging Strategien gibt es?

Beim FX Hedging geht es darum, das Risiko zu reduzieren und sich gegen unerwünschte Kursbewegungen abzusichern. Der einfachste Weg, das Risiko zu reduzieren, besteht darin, Positionen teilweise oder ganz zu schließen. Es kann jedoch vorkommen, dass Sie Ihre Exposure nur vorübergehend oder teilweise reduzieren möchten. In Abhängigkeit der Umstände könnte ein Hedge dann geeigneter sein als eine einfache Schließung.

Schauen wir uns ein anderes Beispiel an, bei dem wir annehmen, dass Sie vor der Brexit-Abstimmung im Jahr 2016 folgende Forex Positionen gehalten haben:

  • 1 Lot Short EUR/GBP
  • 2 Lots Short USD/CHF
  • 1 Lot Long GBP/CHF

Insgesamt sind Sie mit diesen langfristigen Positionen zufrieden, aber Sie sind besorgt wegen der potenziellen Volatilität des GBP, welche mit der Brexit-Abstimmung einhergeht. Statt sich von Ihren zwei Positionen mit GBP zu trennen, entscheiden Sie sich stattdessen dazu, zu hedgen. Sie tun dies, indem Sie eine zusätzliche Position eröffnen und GBP/USD verkaufen. Dies reduziert Ihre Exposure in GBP, da Sie Pfund verkaufen und US Dollar kaufen, während Ihre bestehenden Positionen folgende sind:

  • Long in GBP
  • Short in USD

Um Ihre Exposure in Pfund Sterling vollständig abzusichern, könnten Sie zwei Lots GBP/USD verkaufen. Dies hätte den zusätzlichen Effekt, dass Sie Ihre Exposure in USD reduzieren würden.

Alternativ könnten Sie abhängig von Ihrer eigenen Risikoaffinität auch nur einen kleineren Betrag hedgen.

Quelle: MetaTrader 5 GBPUSD Tageschart, Datenspanne: 18. Dezember 2018 bis 13. August 2019, Zugriff am 20. August 2019. Bitte beachten Sie: Vergangene Performances sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Das obige Chart zeigt, wie ruckartig und stark sich der GBP/USD im Zuge der Brexit-Unsicherheitenbewegt hat. Zu diesem Zeitpunkt hätte Sie die Short-Position in GBP/USD als Hedge vor einem großen Verlust bewahrt.

Beachten Sie, dass Sie auch ein anderes Währungspaar hätten handeln können. Der Schlüsselaspekt dabei bleibt der Leerverkauf von Pfund Sterling, da es die Volatilität des britischen Pfundes war, die es zu vermeiden galt. GBP/USD wurde in diesem Beispiel verwendet, da er sich gut eignet, um Ihre bestehende Long Position im USD zu kompensieren. Beachten Sie, dass sich daraus zusätzliche Auswirkungen auf Ihre Position in USD ergeben.

Eine weitere, etwas weniger direkte Möglichkeit, ein Forex Hedging zu betreiben, besteht darin, einen Trade mit einem korrelierenden Währungspaar zu platzieren. Die Korrelationsmatrix, die in unserer MetaTrader Supreme Edition enthalten ist, ermöglicht es Ihnen, die Korrelation zwischen verschiedenen Währungspaaren zu sehen.

Quelle: MetaTrader Supreme Edition Korrelationsmatrix

Wenn Sie ein Währungspaar finden, das stark mit einem anderen Währungspaar korreliert, ist es möglich, eine Position zu schaffen, die weitgehend marktneutral ist.

Nehmen wir beispielsweise an, Sie haben eine Long Position in GBP/USD. Wie Sie im obigen Bild erkennen können, weist USD/CAD eine starke negative Korrelation zu GBP/USD auf. Der Kauf von USD/CAD sollte theoretisch dazu dienen, einen Teil Ihres Engagements abzusichern - sofern die Korrelation stimmt. Da sie aber nicht zu 100% umgekehrt korreliert sind, wäre keine vollständige Absicherung garantiert, wenn Sie beide Paare in gleicher Größe gehandelt haben.

Das Konzept, korrelierte Positionen zu kombinieren, um das Risiko auszugleichen, ist der Ursprung für die Namengebung des Forex Hedgefonds. Wenn Sie gerne eine marktneutrale Strategie entwickeln möchten, dann können Sie das risikofrei mit unserem Demokonto ausprobieren.

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Im folgenden Abschnitt wollen wir uns zwei weitere Forex Hedging Strategien ansehen.

Forex Hedging Strategie: Marktneutrale Position durch Diversifikation

Hedgefonds nutzen die Fähigkeit, Long und Short Positionen einzugehen, um Gewinne zu erzielen, während sie nur einem minimalen Risiko ausgesetzt sind. Im Mittelpunkt der Strategie steht die Preisasymmetrie.

Im Allgemeinen zielt eine solche Strategie auf zwei Dinge ab:

  1. Sie vermindern Marktrisiken, indem Sie mit mehreren korrelierten Instrumenten handeln.
  2. Sie nutzen Preisasymmetrien aus, um Trading Profite zu erwirtschaften.

Die Strategie basiert auf der Annahme, dass die Preise irgendwann wieder zum Mittelwert zurückkehren und damit einen Gewinn erzielen werden. Mit anderen Worten ist diese Strategie eine Form der statistischen Arbitrage (die Ausnutzung der Differenz zwischen dem aktuellen und dem zu erwartenden Preis eines Wertpapiers). Die Trades sind so aufgebaut, dass sie ein möglichst marktneutrales Gesamtportfolio aufweisen. Das heißt, dass Preisschwankungen nur geringe Auswirkungen auf den Gesamtgewinn bzw. -verlust haben. Sie hedgen also gegen die Volatilität des jeweiligen Marktes.

Ein wesentlicher Vorteil solcher Strategien besteht darin, dass sie naturgemäß in sich ausgewogen sind. Theoretisch sollte Sie diese Eigenschaft vor einer Vielzahl von Risiken schützen. In der Praxis ist es jedoch sehr schwierig, ein marktneutrales Profil aufrechtzuerhalten.

Warum ist das so? Zunächst können die Korrelationen zwischen den Instrumenten dynamisch sein. Folglich ist es eine Herausforderung, nur die Beziehungen zwischen den Instrumenten zu messen. Eine weitere Herausforderung besteht darin, zeitnah und ohne signifikante Transaktionskosten auf die Informationen zu reagieren.

Hedgefonds wenden solche Strategien in der Regel mit einer großen Anzahl von Aktienpositionen an. Bei Aktien gibt es klare und einfache Gemeinsamkeiten zwischen Unternehmen, die in demselben Sektor tätig sind. Solche engen Gemeinsamkeiten mit Währungspaaren zu erkennen, ist nicht ganz einfach. Außerdem stehen dazu weniger Instrumente zur Auswahl.

Die gute Nachricht ist, dass MetaTrader 4 Supreme Edition mit einer Korrelationsmatrix und einer Vielzahl anderer hochmoderner Tools ausgestattet ist. Dies erleichtert es, enge Beziehungen zwischen den Währungspaaren zu erkennen.

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Forex Hedging Strategie: Optionen

Eine weitere Möglichkeit des Hedgings besteht in der Verwendung von Derivaten, die ursprünglich zu diesem speziellen Zweck erschaffen wurden. Optionen sind eine Form dieser Derivate und außerdem hervorragende Werkzeuge. Eine Option ist ein Derivat, welches effektiv wie eine Versicherungspolice funktioniert. Als solche hat sie diverse Funktionen in Bezug auf Hedging Strategien.

Optionen sind ein komplexes Thema. Dennoch wird dieser Artikel versuchen, sie in ihren grundlegenden Funktionen zu erläutern. Um nun zu erörtern, wie sie unsere Strategien zur Währungsabsicherung unterstützen können, müssen wir einige Termini für Optionen einführen.

Dazu muss zunächst definiert werden, was eine Option ist. Eine Devisenoption ist das Recht, aber nicht die Verpflichtung, ein Währungspaar zu einem festen Preis und zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Dabei nennt sich das Recht zu kaufen ''Call-Option'', das Recht zu verkaufen heißt ''Put-Option''. Der Festpreis, zu dem die Option zum Kauf oder Verkauf berechtigt, wird als Ausübungspreis oder Basispreis (englisch ''strike price'') bezeichnet. Das festgelegte Datum in der Zukunft nennt sich Ablaufdatum.

Ein kurzes Hedging Beispiel mit Optionen zur Verdeutlichung:

Ein 1,2900 GBP/USD Call ist das Recht, ein Lot von GBP/USD bei 1,2900 zu kaufen. Der Preis oder die Prämie einer Option richtet sich nach Angebot und Nachfrage wie bei allem, was auf einem wettbewerbsorientierten Markt gehandelt wird. Wir können jedoch den Wert einer Option als aus zwei Komponenten bestehend betrachten:

  • Der innere Wert, auch fairer Wert genannt
  • Der Zeitwert

Der innere Wert einer Option gibt ihren tatsächlichen Wert bei Ausübung an.

Ein Call hat nur dann einen inneren Wert, wenn der derzeitige Kurs des Basiswerts höher als der Bezugspreis ist. Das Gegenteil gilt für eine Put-Option. Ein Put hat nur dann einen inneren Wert, wenn der Kurs des Basiswertes unter dem Ausübungspreis des Optionsscheines liegt. Eine Option mit einem inneren Wert von mehr als 0 wird als ''im Geld'' befindlich bezeichnet. Das bedeutet, dass ihr Ausübungspreis über dem Tageskurs des Basiswerts liegt. Wenn der innere Wert einer Option 0 ist, wird gesagt, dass sie ''nicht im Geld'' ist.

Der Preis einer Option übersteigt jedoch oft ihren inneren Wert. Dies liegt darin begründet, dass eine Option dem Käufer Schutzvorteile bietet. Aus diesem Grund sind Händler bereit, einen zusätzlichen Zeitwert zu zahlen. Je mehr Zeit also bis zum Ablauf einer Option verbleibt, desto höher ist der Zeitwert.

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Um noch einmal auf das eingangs verwendete Beispiel des 1,2900 GBP/USD Calls zurückzukommen:

Der Spot GBP/USD Kurs ist der Basiswert. Wenn der Basiswert nun beispielsweise zu 1,2730 gehandelt wird, ist unser Call ''nicht im Geld''. Sein innerer Wert ist 0. Wenn GBP/USD jedoch bei 1,3050 gehandelt wird, hat unsere Call-Option einen inneren Wert von 150 Punkten. Denn wenn wir die Option ausüben würden, könnten wir GBP/USD zu 1,2900, dem Ausübungspreis unseres Calls, kaufen. Dies würde es uns ermöglichen, zum Basispreis von 1,3050 mit einem Gewinn von 150 Pips zu verkaufen.

Nachdem nun die Grundlagen zu dem Thema erläutert wurden, schauen wir uns an, wie Optionen im Rahmen einer Forex Hedging Strategie gegen Verluste genutzt werden können.

Das Interessante an Optionen ist die asymmetrische Art, mit der sich ihr Preis ändert, wenn der Kurs steigt oder fällt. Eine Call-Option wird an Wert gewinnen, wenn der Markt ohne Obergrenze steigt. Aber wenn der Kurs fällt, kann der Optionspreis nicht niedriger als 0 gehen. Das heißt, wenn Sie die Call-Option gekauft haben, haben Sie unbegrenzte Gewinnmöglichkeiten, aber ein streng limitiertes Verlustrisiko. Dies eröffnet eine Vielzahl an Möglichkeiten, wenn es um Ihre Forex Hedging Strategie geht.

Schauen wir uns ein einfaches Beispiel an: Sie kaufen eine Option zum Schutz vor Kursschocks. Nehmen wir an, Sie sind Long in AUD/USD. Sie haben diese Position eröffnet, um von der positiven Zinsdifferenz zwischen Australien und den USA zu profitieren. Wenn der Long Swap Wert beispielsweise +0,17 Pips beträgt, bedeutet dies Folgendes: Pro Tag, an dem Sie diese Position halten, erzielen Sie Zinsen. Das Halten der Position birgt jedoch auch ein Preisrisiko. Solange sich das Währungspaar seitwärts bewegt oder steigt, ist das für Sie von Vorteil. Beträgt die Netto-Bewegung aber mehr als durchschnittlich 0,17 Pips pro Tag nach unten, so bedeutet das einen Verlust für Sie.

Ihre eigentliche Sorge ist ein starker Rückgang, der die Gewinne aus dem positiven Swap deutlich überwiegen könnte. Wie lässt sich dieses Preisrisiko mindern? Einer der einfacheren Wege ist es, eine AUD/USD Put-Option zu kaufen, die ''nicht im Geld'' ist. Da die Option nicht im Geld ist, wird der Preis nur aus dem Zeitwert bestehen. Je weiter aus dem Geld, desto billiger die Prämie, die Sie für die Put-Option zahlen müssen.

Das Risikoprofil einer Put-Option besteht darin, dass Sie feste Kosten haben. Gemeint ist die Prämie, die Sie zahlen, um den Put zu kaufen. Haben Sie diesen Preis aber erst einmal bezahlt, so bietet die Put-Option Schutz gegen starke Abwärtsbewegungen.

Zur Verdeutlichung sehen Sie hier einige Zahlen:

Quelle: MetaTrader 5 AUDUSD Tageschart, Datenspanne: 18. Dezember 2018 bis 13. August 2019, Zugriff am 20. August 2019. Bitte beachten Sie: Vergangene Performances sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Angenommen, Sie haben ein Lot AUD/USD gekauft, als der Preis bei 0,7600 lag. Sie haben die Long-Position als Carry Trade (der Verkauf einer Zinswährung mit geringerem Wert) genutzt, um vom positiven Swap zu profitieren. Sie möchten sich jedoch vor dem Risiko einer scharfen Abwärtsbewegung schützen. Sollten Sie sich entscheiden, dass der beste Weg, das Risiko zu hedgen, ist, eine Put-Option zu kaufen, die nicht im Geld ist, dann gehen Sie wie folgt vor:

Sie kaufen die 0.7500 Put-Option mit einem einmonatigen Ablaufdatum zu einem Preis von 0.0061. Bei Ablauf werden die 0,7500 Put einen Wert haben, wenn der Basiswert unter 0,7500 gefallen ist. Mit dem Kauf der Put-Option haben Sie Ihren maximalen Verlust bei Ihrem Long-Trade auf nur 100 Pips reduziert. Das liegt daran, dass der innere Wert Ihrer Put-Option steigt, sobald der Kurs unter ihren Ausübungspreis fällt.

Das maximale Risiko liegt in diesem Fall bei den 100 Pips zwischen Ihrer Long-Position und dem Ausübungspreis zuzüglich Put-Kosten. Mit anderen Worten: Insgesamt bei 161 Pips.

Sie können sich die Kosten der Option als äquivalent zu denen einer Versicherungsprämie vorstellen.

Folgt man dieser Analogie, ist die Differenz zwischen dem Ausübungspreis und dem Niveau des Basispreises so ähnlich wie der Selbstbehalt einer Versicherungspolice - und dabei sind Ihren Gewinnmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Solange der AUD/USD weiter steigt, werden Sie Gewinne verzeichnen können.

Um das Beispiel nun weiterzuführen, nehmen wir an, der AUD/USD sinkt bei Ablauf auf 0,7325. In diesem Fall verlieren Sie 275 Pips auf Ihrer Long-Position. Aber Ihre Put-Option, also das Recht, AUD/USD bei 7500 zu verkaufen, ist 175 Pips wert. Sie haben also nur 100 Pips verloren. Addiert man nun noch die 61 Pips Kosten der Optionsprämie, so liegt Ihr Gesamtverlust, wie oben angegeben, bei 161 Pips. Egal, wie weit der AUD/USD fällt - dieser Wert erhöht sich nicht.

Nehmen wir nun an, dass AUD/USD bei Ablauf auf 7750 steigt. Sie generieren 150 Pips auf Ihrer Long-Position, während Ihre Option 61 Punkte kostet. Die Differenz ergibt Ihren Gewinn, nämlich 89 Punkte.

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Abschließendes zum Forex Hedging

Forex Hedging ist eine Möglichkeit, Risiken zu vermeiden, aber es hat seinen Preis. Klar ist, dass Transaktionskosten entstehen, aber Hedging kann darüber hinaus Ihren Gewinn schmälern. Ist die gesamte Order gehedget, dann wird der Gewinn bzw. Verlust dieser Order eingefroren (vorausgesetzt, der Spread ist konstant). Bei einem partiellen Hedge kann die Auswirkung von Kursveränderungen minimiert werden und hatsomit einen geringeren Einfluss auf die Veränderungen der Positionen. Gleichzeitig fallen aber in diesem Fall für beide Positionen Swap- beziehungsweise Haltekosten an, wenn die Positionen über Nacht gehalten werden. Ihr Gewinn wird also um diese Kosten geschmälert.

Bedenken Sie stets, dass Hedging kein Zaubertrick ist, der Ihnen Geld garantiert, egal was der Markt tut, sondern eine Möglichkeit ist, den potenziellen Schaden einer nachteiligen Preisschwankung in der Zukunft zu begrenzen.

Manchmal ist auch das Schließen oder Reduzieren einer offenen Position die geeignetere Verfahrensweise. In einer anderen Situation wiederum könnte ein Hedge oder ein partieller Hedge die bessere Variante sein. Sie sollten das stets in Abhängigkeit Ihres Risikomanagements entscheiden.

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