Wie funktioniert ein Carry Trade?

Admirals

Der Carry Trade gehört zu den ältesten Trading Strategien, die von Vermögensberatern erfunden wurden. Da bei einem solchen Trade zwei unterschiedliche Währungen ge- und verkauft werden, konnten nur diejenigen teilnehmen, die Zugang zu den globalen Märkten hatten.

Dank großer technologischer Fortschritte ist es heute jedoch einfacher als je zuvor, an den weltweiten Finanzmärkten aktiv zu sein, weshalb nun auch Anfänger in der Lage sind, eine Carry Trade Strategie zu verfolgen.

Carry Trading testen

Was ist ein Carry Trade?

Ganz einfach ausgedrückt, leiht man sich bei einem Carry Trade ein Finanzinstrument, um ein anderes Finanzinstrument zu kaufen. Dazu ein Beispiel: Nehmen wir an, Sie leihen sich 5.000€ von der Bank und müssen dafür 1% Zinsen zahlen. Sie nehmen nun diese 5.000€ und kaufen eine Anleihe, die Ihnen 4% Zinsertrag im Jahr einbringt. Ihr Gewinn beträgt also 3% (abzüglich Kommissionen und anderen Kosten). Aus dem Zinsunterschied haben Sie einen Profit erwirtschaftet.

Vor allem auf dem Forex Markt erfreut sich der Carry Trade großer Beliebtheit. In diesem Zusammenhang spricht man denn auch häufig vom Currency Carry Trade. Dabei verkauft oder leiht sich ein Trader eine Währung mit niedrigem Zinssatz, um eine andere Währung mit höherem Zinssatz zu kaufen.

Nachfolgend eine Liste der Leitzinssätze, die von den Zentralbanken der darin enthaltenen Länder (oder Verbünde) festgelegt wurden:

Land

Zinssatz

Schweiz

-0,75%

Japan

-0,1%

Europa

0%

Großbritannien

0,75%

Australien

0,75%

Neuseeland

1%

USA

1,75%

Kanada

1,75%

Brasilien

4,25%

Mexiko

7%

Quelle: global-rates.com Zentralbanken - Übersicht über aktuelle Zinssätze, Zugriff am 19. Februar 2020 um 10.26 Uhr.

Bei einem Carry Trade würde man also Geld von einem Land mit niedrigem Zinssatz leihen und in einem Land mit höherem Zinssatz investieren. Würde man sich an der obigen Tabelle orientieren, könnte man sich beispielsweise in Neuseeland für 1% Geld leihen und dieses dann in Mexiko investieren, wo man 7% Zinsen erhalten würde, was einen Nettoprofit von 6% ergäbe.

Dies ist natürlich nur ein vereinfachtes Beispiel. In der Realität hängt die Zinsrate, die Sie bekommen, davon ab, wie groß Ihre Position ist. Außerdem fallen Kommissionen und potenzielle weitere Kosten des Brokers oder der Bank an, die Sie nutzen.

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Wie funktioniert FX Carry Trade?

Der Forex Markt eignet sich ideal für Carry Trades, da Währungen in Paaren gehandelt werden. Wenn Sie zum Beispiel das Währungspaar EURUSD kaufen, dann kaufen Sie im Endeffekt Euro und verkaufen Dollar. Sie müssen dafür in Ihrem Tradingkonto aber nicht beide Währungen vorhalten, da Ihr Broker sich um die Währungsumrechnung kümmert.

Falls Sie Ihr Forex Trading bei einem Broker betreiben, werden alle ihre Positionen im Prinzip am Ende des Tages automatisch geschlossen, obwohl der FX Markt an fünf Tagen die Woche rund um die Uhr geöffnet ist. Der Broker schließt und eröffnet Ihre Position und stellt Ihnen dann den über Nacht angefallenen Zinsunterschied zwischen der ver- und gekauften Währung in Rechnung - oder schreibt Ihnen diesen gut. Das wird als "Rollover" oder "Carry" bezeichnet.

Üblicherweise nutzen Broker den Begriff "Swap", um Trader darüber zu informieren, wie hoch die Übernachthaltekosten sind. Diese Swapkosten kann man sich direkt in der Handelsplattform MetaTrader anzeigen lassen, die Ihnen von Admirals kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Falls Sie sich den MetaTraders noch nicht heruntergeladen haben, können Sie das mit einem Klick auf den folgenden Banner gleich nachholen:

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So lassen Sie sich Swaps im MetaTrader anzeigen

Nachdem Sie sich den MetaTrader 4 oder 5 heruntergeladen haben, gehen Sie bitte folgendermaßen vor, um sich die Swaps anzeigen zu lassen:

  1. Öffnen Sie die Marktübersicht mit der Tastenkombination Strg+M.
  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Instrument und wählen Sie "Spezifikation".
  3. Im nun geöffneten Fenster "Beschreibung" können Sie sich die Swap-Werte für Kauf (LONG) und Verkauf (SHORT) anzeigen lassen:
Quelle: MetaTrader 5 EURUSD H4 Chart, Datenspanne: 6. Januar 2020 bis 19. Februar 2020, abgerufen am 19. Februar 2020 um 10.52 Uhr. Bitte beachten Sie: Vergangene Performances sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Außerdem können Sie sich die Swap-Kosten auf der entsprechenden Website von Admirals zu den Kontraktdetails des gewünschten Instruments ansehen, wie zum Beispiel für EURUSD:

Quelle: Admirals Website - EURUSD Kontrakt Details, abgerufen am 19. Februar 2020 um 10.59 Uhr.

Falls Sie eine EURUSD Position am selben Tag eröffnet und wieder geschlossen haben, fällt kein Swap an. Im Forex Trading gibt es überdies zwei Arten von Carry Trades: positiv und negativ. Beide stellen wir Ihnen im Folgenden näher vor.

Positive Carry Trades

Bei einem positiven Carry Trade leiht man sich eine Währung mit niedriger Zinsrate und kauft eine Währung mit höherer Zinsrate. Der Trader erhält dann Zinsratenzahlungen, die vom Unterschied der Zinsraten und seiner Positionsgröße abhängen.

Negative Carry Trades

Bei einem negativen Carry Trade leiht man sich eine Währung mit hoher Zinsrate und kauft eine Währung mit niedriger Zinsrate. Der Trader erleidet ein Verlust durch die Unterschiede in der Zinsrate und muss zusätzlich Zinsen für das Halten der Position bezahlen.

Wichtig ist außerdem zu erwähnen, dass alle potenziellen Gewinne aus einem Carry Trade vom Kursrückgang des gekauften Instruments aufgefressen werden können. Das Gegenteil trifft natürlich auch zu: Potenzielle Verluste eines Carry Trades können durch Kurssteigerungen des gekauften Instruments wettgemacht werden. Im Idealfall findet man natürlich ein Instrument, das im Wert steigt, nachdem man einen positiven Carry Trade getätigt hat. Mehr dazu lesen Sie im Abschnitt zu möglichen Carry Trade Strategien.

Die Rolle des Hebels im Carry Trade

Der FX Markt ist unter anderem so beliebt bei Carry Tradern, weil man dort auf Margin traden kann. Das bedeutet, dass man nur eine kleine Einzahlung braucht, um mit einem größeren Betrag zu traden. Der Grund dafür ist der Hebel, mit dem man ein Vielfaches dessen einsetzen kann, was sich auf dem eigenen Konto befindet.

Schauen wir uns ein Beispiel zur Rolle des Hebels im Carry Trading an. Ein Trader eröffnet eine Position mit 1 Mini-Lot, also 10.000 Einheiten einer Währung. Nehmen wir an, dass diese Position 10.000€ kostet. Um diesen Trade zu eröffnen, braucht der Trader dank des Hebels aber nicht die kompletten 10.000€, sondern nur einen bestimmten prozentualen Anteil davon.

Als Retail Clients eingestufe Kunden erhalten bei Admirals einen maximalen Hebel von 1:30 auf Währungspaare. Das bedeutet also, dass ein Trader für die 10.000€, die er einsetzen will, lediglich 333€ im Konto haben muss. Falls es ihm gelingt, einen positiven Carry Trade zu tätigen, fallen die Zinszahlungen, die er erhält, für die 10.000€ an, nicht nur für die 333€.

Im Umkehrschluss gilt das Gleiche: Eröffnet der Trader einen negativen Carry Trade, muss er täglich die anfallenden Zinsen für die 10.000€ bezahlen. Um sich mit dem Einsatz des Hebels vertraut zu machen, empfehlen wir Ihnen, ein kostenloses Demokonto zu eröffnen. Damit können Sie Ihre Trading Strategien völlig risikofrei in realistischer Marktumgebung ausprobieren:

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Carry Trade Risiken

Der Einsatz einer Carry Trade Strategie kommt natürlich nicht ohne Risiken daher. Der niedrige Zinssatz eines Landes hat üblicherweise einen Grund. Zentralbanken wie die EZB halten ihre Leitzinsen niedrig, wenn die Wirtschaft schwächelt, um Konsumenten und Unternehmen dazu zu bewegen, sich Geld zu leihen, dieses auszugeben oder zu investieren und so die wirtschaftliche Aktivität anzukurbeln. Sobald die Wirtschaft wieder robuster ist, kann die Zentralbank beginnen, die Leitzinsen schrittweise anzuheben, um die Ökonomie vor einer Überhitzung zu schützen. Carry Trades sind von solchen Entscheidungen immer beeinflusst.

Ein anderes Risiko besteht darin, dass die in einem Carry Trade gehandelten Instrumente im Wert steigen oder sinken. Wenn ein Trader alles richtig gemacht hat, profitiert er von einem positiven Carry Trade und erhält tägliche Zinszahlungen. Entwickelt sich der Kurs aber nicht wie gewünscht, können die täglichen Zinszahlungen durch Kursverluste aufgefressen werden.

Unersetzlich ist auch beim Carry Trading ein ausreichendes Risikomanagement. Ein wichtiges Instrument dafür ist der Stop Loss, der Sie vor allzu großen Kursverlusten bewahrt. Wieviel Sie mit einem Trade gewinnen und verlieren können, lässt sich ganz einfach mit dem Handelsrechner von Admirals kalkulieren. Der Rechner beinhaltet die Kosten für Swap LONG und Swap SHORT, was auf der Suche nach einem Währungspaar mit einem positiven Carry unerlässlich ist:

Quelle: Admirals Website - Handelsrechner, abgerufen am 19. Februar 2020 um 12.20 Uhr.

Wie Sie im obigen Screenshot sehen können, gibt Ihnen der Handelsrechner Aufschluss über:

  • Swap LONG
  • Swap SHORT
  • Marginanforderungen
  • Kommission
  • Gewinn

Davor müssen Sie Werte für das gewünschte Instrument, Positionsgröße in Lot, Hebel, Eröffnungs- und Schlusskurs und BUY oder SELL eingeben.

Carry Trade Strategie

Wenngleich die Idee aufregend klingt, um die Welt zu reisen, sich Geld zu leihen und dann woanders zu investieren, ist sie nicht besonders kosteneffizient. Überdies ist es nicht ganz einfach, Bank- und Investmentkonten in unterschiedlichen Ländern zu eröffnen.

Einfacher funktioniert ein Carry Trade, wenn man einen guten Broker findet, der konkurrenzfähige Tradingkosten und niedrige Swaps anbietet, was Ihre Chance erhöht, einen positiven Carry zu erzielen. Schauen wir uns beispielhaft den Handelsrechner für das Währungspaar EURCAD an:

Quelle: Admirals Website - Handelsrechner, abgerufen am 19. Februar 2020 um 14.42 Uhr.

Als dieser Artikel verfasst wurde, hatte ein EURCAD Short Trade einen positiven Swap-Wert. Für 1 Lot hätte der Trader 2,12 EUR erhalten, wenn er die Position über Nacht gehalten hätte.

Natürlich muss der Trader immer auch an die mögliche Auf- bzw. Abwertung des EURCAD Kurses denken. Der positive Carry ist in diesem Beispiel nur mit einem Short Trade zu erreichen, weil der Trader den EUR verkauft, der über einen niedrigen Zins (0%) verfügt, und den CAD kauft, der über einen höheren Zins verfügt (1,75%).

Würde der Trader eine LONG Position auf EURCAD eröffnen und diese über Nacht halten, müsste er 12,16 EUR Swap-Kosten bezahlen. Würde nun allerdings der Wechselkurs steigen, könnte der daraus resultierende Profit den negativen Carry wettmachen.

Deshalb ist es beim Carry Trading unerlässlich, eine Trading Strategie zu verfolgen, die dabei hilft, diejenigen Währungspaare zu identifizieren, die in Zukunft steigen werden. Hilfreich ist außerdem die exklusiv bei Admirals erhältliche MetaTrader Supreme Edition, ein kostenloses Plugin, das Ihnen zusätzliche Features und Instrumente bereitstellt, um Trends zu identifizieren. Um die Supreme Edition herunterzuladen, klicken Sie einfach auf den folgenden Banner:

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Vor- und Nachteile von Carry Trades

Ein Vorteil von Carry Trades ist, dass man aus unterschiedlichen Zinsraten einen potenziellen Profit machen kann, der zu dem potenziellen Kursanstieg des gehandelten Instruments dazukommen würde.

Für FX Trader kommt der Vorteil des Hebels hinzu, der es ermöglicht, ein Vielfaches des eigenen Kontostands einzusetzen. Aber Vorsicht: Der Hebel vervielfältigt nicht nur Gewinne, sondern auch Verluste. Mehr als Ihren gesamten Kontostand werden Sie als Professional Client bei Admirals dank der Negative Balance Protection Policy jedoch niemals verlieren. Für Retail Clients verbieten sich negative Kontosalden dank der europäischen Regulierung ohnehin.

Ein Nachteil von Carry Trades ist die Volatilität von Währungspaaren und Zinsraten. Trader sollten deshalb stets die wichtigsten Nachrichten von Zentralbanken und anderen Institutionen im Auge behalten. Außerdem sollten Sie ständig Analysen betreiben, um Märkte mit positivem Carry und positiver Rendite zu finden. Ein Schlüsselelement ist hierbei das bereits erwähnte Risikomanagement.

Warum Carry Trading bei Admirals betreiben?

Die folgenden Gründe sprechen dafür, Ihre Carry Trades bei Admirals durchzuführen:

  • Einsatz eines Hebels von bis zu 1:30 für Retail Clients und bis zu 1:500 für Professional Clients. Falls Sie als Retail Client eingestuft werden, können Sie also das 30-fache Ihres Kontoguthabens für einen oder mehrere Trades einsetzen.
  • Trading bei einem bekannten, hochregulierten Unternehmen, das von vier der weltweit angesehensten Behörden reguliert wird: Der UK Financial Conduct Authority (FCA), der Australian Securities and Investment Commission (ASIC), der Cyprus Securities and Exchange Commission (CySEC) und der Estonian Financial Supervision Authority (EFSA).
  • Zugang zu schnellsten und weltweit beliebtesten Handelsplattform MetaTrader, die in den Versionen MetaTrader 4, MetaTrader 5, MetaTrader WebTrader über PC, Mac, Android und iOS zur Verfügung stehen. Außerdem kostenlose Upgrademöglichkeit mit dem Plugin MetaTrader Supreme Edition.

Wir hoffen, Ihnen mit diesem Artikel alles Wichtige zum Carry Trade nähergebracht zu haben. Falls Sie nun mit dem Trading loslegen wollen, empfehlen wir Ihnen zunächst die Eröffnung eines kostenlosen Demokontos. Mit diesem können Sie Ihre Trading Strategien völlig risikofrei in realistischer Marktumgebung austesten. Sobald Sie sich dann gewappnet fühlen, echtes Geld zu investieren, können Sie jederzeit zum Live Trading wechseln. Mit nur einem Klick auf den folgenden Banner können Sie Ihr Demokonto eröffnen:

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Dieses Material beinhaltet keine und sollte nicht als Investmentberatung, Investmentempfehlung, Angebot oder Werbung für jegliche Art von Transaktion mit Finanzinstrumenten aufgefasst werden. Bitte seien Sie sich bewusst, dass Artikel wie dieser keine verlässlichen Voraussagen für gegenwärtige oder zukünftige Entwicklungen darstellen, da sich die Umstände jederzeit ändern können. Bevor Sie irgendeine Art von Investment tätigen, sollten Sie einen unabhängigen Finanzberater konsultieren, um sicherzustellen, dass Sie die vorhandenen Risiken richtig verstehen und einschätzen können.

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