Was ist Hochfrequenzhandel und welche Alternativen gibt es?
Beim sogenannten Hochfrequenzhandel (auch High Frequency Trading oder HFT Trading genannt) handelt es sich um eine Form von automatisiertem Trading, die auf schnelles Handeln ausgelegt ist, komplexe Algorithmen einsetzt und nur für bestimmte Trader zugänglich ist.
In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was Hochfrequenzhandel ist, welche Vor- und Nachteile er hat, welche Trading Strategien dafür infrage kommen und vieles mehr:
Inhaltsverzeichnis
- Hochfrequenzhandel Definition
- Wie funktioniert der Hochfrequenzhandel?
- Weitere Vor- und Nachteile des Hochfrequenzhandels
- Die Risiken des Hochfrequenzhandels
- Die Geschichte des Hochfrequenzhandels
- Gesetzliche Regularien für den Hochfrequenzhandel
- Wie kann man in den Hochfrequenzhandel einsteigen?
- Ist der Hochfrequenzhandel für Kleinanleger geeignet?
- Eine Alternative zum Hochfrequenzhandel: Das Scalping
- Was Sie für erfolgreiches Scalping brauchen
- Auto Trading und Handelsroboter
- Abschließendes zum Hochfrequenzhandel
Hochfrequenzhandel Definition
Das High Frequency Trading ist eine algorithmische Methode des Börsenhandels, bei der eine große Anzahl von Orders und Transaktionen an den Finanzmärkten innerhalb von Millisekunden aufgegeben werden. Die hohe Geschwindigkeit, mit der die Orders auf den Markt kommen, kann nur von sehr leistungsfähigen Computern erzielt werden, die komplexe Algorithmen nutzen. Um einen solchen Computer zu bauen, sind hochspezialisiertes technologisches Wissen, fähige Entwickler und vor allem viel Geld vonnöten.
Aus diesem Grund ist der Hochfrequenzhandel üblicherweise nur für Hedgefonds und spezialisierte Investmentfonds zugänglich. Kleinanleger und normale Investoren stehen vor großen Hürden, wenn sie auch im Hochfrequenzhandel aktiv werden wollen.
An dieser Stelle wollen wir einmal die allgemeinen Merkmale des Hochfrequenzhandels zusammenfassen:
- HFT Trading erfordert eine hochentwickelte Technologie, die für Kleinanleger nur schwer zugänglich ist.
- Die für den Hochfrequenzhandel eingesetzten Computer befinden sich physisch nah an den Börsen, damit Orders den Markt schnellstmöglich erreichen.
- Nach dem Ende einer Handelssitzung bleiben Orders nie offen.
- Die potenziellen Gewinne aus jedem einzelnen Trade sind gering, weshalb tausende Orders platziert werden, um viele potenzielle kleine Gewinne zu einem potenziell großen Gewinn zu addieren.
Tatsächlich ist der Hochfrequenzhandel ein aggressiver und nicht unumstrittener Trading-Stil. Einige Trader gehen davon aus, dass sie mittels High Frequency Trading Chancen ausnutzen können, die sich ihnen andernfalls nie geboten hätten. Kritiker wiederum behaupten, dass der Hochfrequenzhandel die Märkte verzerrt, da er eine große Anzahl Orders innerhalb weniger Sekunden aufgibt, was ein Mensch nie schaffen würde.
Fest steht, dass im HFT Trading Algorithmen eingesetzt werden, die mehrere Märkte und Finanzinstrumente gleichzeitig analysieren können, um so schnellstmöglich günstige Investitionsgelegenheiten zu erkennen. Diese Algorithmen stammen aus Computerprogrammen und künstlicher Intelligenz, die Handelsentscheidungen automatisieren und in kürzester Zeit ausführen können.
Die amerikanische Börsenaufischt SEC (Securities and Exchange Commission) hat die folgenden fünf Merkmale des Hochfrequenzhandels definiert:
- Einsatz außerordentlich schneller und ausgefeilter Programme zur Generierung, Weiterleitung und Ausführung von Orders
- Verwendung von Ortungsdiensten und einzelnen Datenfeeds, die von Börsen und anderen angeboten werden, um Netzwerkverzögerungen zu minimieren
- Sehr kurze Fristen für die Eröffnung und Schließung von Positionen
- Übermittlung vieler Orders, die kurz nach der Übermittlung wieder storniert werden
- Am Ende des Handelstages gibt es keine offenen Positionen
Wie funktioniert der Hochfrequenzhandel?
Eine Order im Hochfrequenzhandel kann innerhalb einer 64-Millionstel-Sekunde aufgegeben werden. Das entspricht der Zeit, die ein Computer braucht, um eine Order zu verarbeiten und an einen anderen Computer weiterzuleiten. Dank seiner automasierten Systeme kann das High Frequency Trading Märkte durchsuchen und auf das Gefundene schneller reagieren als jeder Mensch. Während das menschliche Gehirn die am Bildschirm angezeigten Informationen noch verarbeitet, hat die Maschine bereits eine Transaktion abgeschlossen. Daraus ergeben sich die folgenden Vorteile:
Volumenhandel
Im Hochfrequenzhandel können Trader von Geschäften profitieren, die einem manuellen Trader nicht zugänglich sind. Durch die Automatisierung können schnell viele Trades mit ausreichendem Volumen abgeschlossen werden, um auch die kleinsten Kursunterschiede auszunutzen. Diese Handelsform nennt man Volumen Trading.
Kurzfristige Gelegenheiten
Der Hochfrequenzhandel ermöglicht es dem Trader, Gelegenheiten auszunutzen, die sich nur für sehr kurze Zeit ergeben. Er hat dadurch sogar die Chance, sich ergebende Möglichkeiten zu nutzen, bevor die Justiz diese möglicherweise unterbindet.
Nehmen wir diesbezüglich an, ein großes Investmenthaus liquidiert eines seiner Portfolios, zu dem 1 Million Aktien von Unternehmen X gehören. In diesem Fall würde der Aktienkurs von Unternehmen X wahrscheinlich für kurze Zeit fallen, während der Markt auf die Verfügbarkeit der neuen Aktien reagiert. Dieser Rückgang kann nur einige Minuten oder gar Sekunden dauern, also nicht lange genug für einen menschlichen Händler, um darauf zu reagieren. Der Algorithmus könnte in dieser Zeit aber bereits mehrere Orders aufgeben.
Arbitrage
Im Arbitrage Trading geht es darum, vom Preisunterschied desselben Guts auf unterschiedlichen Märkten zu profitieren. In Stadt A wird Limonade zum Beispiel für 1 EUR pro Flasche verkauft, während sie in Stadt B 1,10 EUR pro Flasche kostet. Daraus ergibt sich die Möglichkeit der Arbitrage: Man kann die Limonade in Stadt A kaufen und sie in Stadt B wieder verkaufen. Es ergibt sich ein Gewinn pro Flasche von 0,10 EUR.
In den meisten realen Handelssituationen ist es jedoch schwierig, eine Arbitrage-Möglichkeit zu bekommen. Aufgrund der Geschwindigkeit und Stabilität globaler Informationsnetze werden die meisten Preise weltweit beinahe in Echtzeit aktualisiert. Nur mittels Hochfrequenzhandel kann es möglich sein, Gelegenheiten für Arbitrage auszunutzen, die nur für Bruchteile einer Sekunde bestehen.
Nehmen wir an, es dauert 0,5 Sekunden, bis an der Börse in New York die Kurse aktualisiert werden, damit sie wieder mit denen an der Londoner Börse in Einklang sind. Eine halbe Sekunde lang sind Euro in New York dann teurer oder günstiger als in London. Für einen Computer ist das mehr als genug Zeit, um in der einen Stadt die Währung zu kaufen und sie in der anderen mit Gewinn wieder zu verkaufen.
Weitere Vor- und Nachteile des Hochfrequenzhandels
Neben den Vorteilen für die Nutzer von High Frequency Trading fördert diese Form des Handels laut einigen Tradern auch die Liquidität und Stabilität eines Marktes. Der Hochfrequenzhandel ermögliche es Käufern und Verkäufern, schnellstmöglich zu dem Preis ins Geschäft zu kommen, den beide wollen.
Wie alle automatisierten Handelssysteme ist auch der Hochfrequenzhandel darauf ausgelegt, dass seine Algorithmen die vom Trader gewünschten Positionen eröffnet. Sobald ein Underlying also den gewünschten Kurs erreicht hat, wird eine Position automatisch eröffnet oder geschlossen. Damit wird Ineffizienz vermieden, die bei potenziell auftretenden Verbindungsproblemen eintritt.
Nehmen wir an, Händler A besitzt Aktie A und will sie für 10 EUR verkaufen. Händler B ist bereit, Aktie A für 10 EUR zu kaufen. Finden die beiden zueinander, geht die Transaktion für 10 EUR über die Bühne. Die 10 EUR spiegeln für diese Situation den genauesten Marktpreis wider. Wenn sie aber keine Verbindung zueinander finden, reduziert Händler A seinen Preis auf 9,50 EUR, weil er keinen Verkäufer gefunden hat. Dieser Preis liegt jedoch unter dem tatsächlichen Marktwert.
Der Hochfrequenzhandel beschleunigt diesen Prozess und ermöglicht es Käufern und Verkäufern, viel häufiger zueinander zu finden, als sie das mit herkömmlichen Methoden könnten.
Nachteile und Kritik am Hochfrequenzhandel
Kritiker argumentieren, dass es der Hochfrequenzhandel institutionellen Anlegern (Banken und Vermögensverwaltern) ermöglicht, von nicht existierenden Werten zu profitieren.
Schauen wir uns dazu noch einmal unser Arbitrage-Beispiel an. Der Preis für 1 EUR beträgt in New York 1,10 USD. In London senkt der Handel diesen Preis auf 1,08 USD. Angenommen, der New Yorker Markt benötigt 0,5 Sekunden, um diese Änderung widerzuspiegeln, sodass der Preis eines Euro in dieser halben Sekunde in New York zwei Cent teurer ist als in London.
In dieser Zeit könnte ein Hochfrequenzhändler in London Hunderte Millionen Euro kaufen und diese dann fast sofort in New York wieder verkaufen, wobei er pro Euro zwei Cent verdienen würde.
In diesem Fall hätte der Händler Millionen von Dollar ohne echten Marktwert verdient. Dieses Geld wäre ausschließlich durch eine Software-Verzögerung entstanden. Daher könnte sich dieser Handel, der schneller als der Mensch ist, auch negativ auf den Markt auswirken. Dies wirft auch ethische Fragen auf.
Darüber hinaus erhöht die große Anzahl schneller Transaktionen im Hochfrequenzhandel tendenziell die Volatilität und Aktivität des Marktes, was zu Verlusten für andere Händler führen kann. Darüber hinaus wird der Hochfrequenzhandel häufig herausgegriffen, wenn die Märkte einen Börsencrash erleben. Er war auch Gegenstand zahlreicher Betrügereien, die für Privatanleger unzugänglich und wenig verständlich waren.
Schließlich befasst sich der Hochfrequenzhandel wie einige andere Anlagemethoden überhaupt nicht mit Fundamentaldaten, sondern stützt sich nur auf mathematische Formeln und manchmal auch Chartformationen.
Aufgrund dieser Kritik fordern viele eine bessere Regulierung, eine Besteuerung des Hochfrequenzhandels oder sogar ein Verbot in Europa.
Die Risiken des Hochfrequenzhandels
Der Hochfrequenzhandel birgt die folgenden Risiken:
- Kommunikationsfehler innerhalb von Netzwerken oder den Computern selbst
- High Frequency Trading kann zur Manipulation verwendet werden. Beispielsweise beschuldigte die SEC 2014 ein Hochfrequenzhandelsunternehmen, 2009 einen Algorithmus zur Manipulation der Schlusskurse von Aktien an der NASDAQ-Börse verwendet zu haben. Das Unternehmen wurde mit einer Geldstrafe belegt.
- Wenn nichts unternommen wird, wird das Misstrauen anderer Investoren gegenüber dem Markt zunehmen.
Die Geschichte des Hochfrequenzhandels
Der Hochfrequenzhandel begann 1999, nachdem die amerikanische Aufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) elektronische Transaktionen genehmigt hatte. Damals war die Geschwindigkeit, mit der Aufträge auf den Markt gebracht wurden, jedoch nicht so schnell wie heute, da es einige Sekunden dauerte, bis der Markt erreicht war. Ein Jahrzehnt später kamen Aufträge innerhalb von Millisekunden auf den Markt.
Während der 2000er-Jahre hat diese Art von Transaktion enorm an Popularität gewonnen. Der Anteil des Hochfrequenzhandels hat stark zugenommen. Ein Bericht von Deutsche Bank Research zeigt, dass in Europa die Rate der Hochfrequenztransaktionen zur Gesamtzahl der Transaktionen von 0 im Jahr 2005 auf rund 40 % im Jahr 2010 gestiegen ist. In den USA sind die Hochfrequenztransaktionen von 20 % im Jahr 2005 auf 60 % im Jahr 2009 gestiegen.
Nach der Finanzkrise von 2008 gingen die Hochfrequenztransaktionen aus zwei Gründen zurück. Erstens stiegen die Kosten für die erforderliche Infrastruktur, während der Nutzen abnahm. Zweitens sind alternative Handelsplattformen entstanden und die Vorschriften für den Hochfrequenzhandel wurden verschärft.
Flash Crash 2010
Am 6. Mai 2010 trat ein Phänomen namens "Flash Crash" auf, das sich auf den Dow Jones Index auswirkte. Der US-Index fiel in nur fünf Minuten um 9% oder etwa 1.000 Punkte und erholte sich dann wieder auf sein vorheriges Niveau. Dieser Absturz wurde durch ein Computerprogramm ausgelöst und daher waren zunächst alle Augen auf den Hochfrequenzhandel gerichtet.
Es wurde schließlich entdeckt, dass ein in London ansässiger Händler hinter dem Absturz steckte. Navinder Singh hatte ein Computerprogramm entwickelt, das falsche Aufträge auf den Markt brachte, um Hochfrequenzroboter auszutricksen. Dies wird als "Spoofing" bezeichnet. Es würden dann schnell Bestellungen aufgegeben, um einen schnellen Gewinn zu erzielen. Die Untersuchung dauerte fünf Jahre, um den Täter zu finden, und Sigh wurde schließlich im April 2015 festgenommen.
Die Flash Boys
Seit dem Flash-Crash-Vorfall im Mai 2010 und nach dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 hat das Misstrauen gegenüber dem Hochfrequenzhandel zugenommen und in der Folge zu einer strengeren Regulierung geführt.
Im Jahr 2014 wurde ein Buch veröffentlicht, das dieses Misstrauen schürte. Das Buch wurde vom ehemaligen Makler und Finanzjournalisten Michael Lewis geschrieben und trug den Titel "Flash Boys: A Wall Street Revolt". Das Buch behauptete, dass diese Hochfrequenzmaschinen den Markt manipulierten, so dass die großen Banken immer mit dem Einsatz von Hochfrequenzhandelsalgorithmen gewannen. Es war wochenlang das meistverkaufte Buch in den USA und sorgte für noch mehr öffentliche Unzufriedenheit mit den Banken, was wiederum zur Entstehung von Bewegungen wie "Occupy Wall Street" führte.
Zusammengefasst lässt sich sagen: Der Hochfrequenzhandel hat viele Gegner, aber auch Unterstützer. Kritiker glauben, dass Hochfrequenzhändler zuerst täuschen und dann vom Markt profitieren, ihn also manipulieren. Sie sehen auch die kurze Zeit kritisch, in der Trades nur offen bleiben.
Andererseits argumentieren viele, dass diese Aufträge nicht nur mehr Liquidität auf den Markt bringen, sondern auch die nötigen Gegenparteien für Käufer und Verkäufer.
Gesetzliche Regularien für den Hochfrequenzhandel
In den Vereinigten Staaten wurde nach der Finanzkrise von 2008 die wichtigste Regelung für den Hochfrequenzhandel verabschiedet: Der Dodd-Frank Act von 2010. Eines seiner Kapitel ist ausschließlich dem Hochfrequenzhandel gewidmet und verbietet insbesondere Identitätsdiebstahl. Darüber hinaus haben die SEC und das amerikanische Justizministerium die Ermittlungen intensiviert und Ressourcen gegen Betrug und Marktmanipulation bereitgestellt.
In Europa hat die Europäische Finanzmarktaufsichtsbehörde (ESMA) in der MiFID-2-Richtlinie bestimmte Verpflichtungen für Hochfrequenzhandelsplätze festgelegt.
Zum Beispiel sollte ein Handelsplatz über Systeme (einschließlich Handels- und Auftragswarnsysteme) verfügen, die eine ausreichende Kapazität besitzen, um Aufträge und Geschäfte zu verarbeiten, die von Hochfrequenz- und Hochfrequenzhandelssystemen generiert werden. Es sollte eine geringe Latenz vorhanden sein, um in der Lage zu sein, jede Aktivität zu erkennen, die zu Marktmissbrauch führen könnte. Von Mitgliedern, Teilnehmern und Nutzern durchgeführte Transaktionen sollten nachträglich überprüfbar sein, genau wie eingegebene und stornierte Aufträge, die zu Marktmanipulationen führen können.
Darüber hinaus sollten Handelsplätze regelmäßig interne Überprüfungen und Audits der vorhandenen Verfahren und Mechanismen durchführen, um Praktiken zu verhindern und aufzudecken, die einen Marktmissbrauch darstellen können. Außerdem müssen alle Anleger mit wenigen Ausnahmen von den Finanzbehörden gemäß MiFID 2 autorisiert werden.
Wie kann man in den Hochfrequenzhandel einsteigen?
Der Hochfrequenzhandel erfordert eine solide Doppelkompetenz im Trading und Programmieren. Meistens braucht es für die Entwicklung eines HFT-Algorithmus ein Team von mehreren Personen, die verschiedene Fähigkeiten und Spezialisierungen mitbringen. Daher ist der Job eines Hochfrequenzhändlers nicht sehr verbreitet, aber es ist möglich, das Gebiet durch die Integration eines Praktikums im Hochfrequenzhandel zu erlernen. Stellenangebote sind jedoch selten.
In Bezug auf das Gehalt hängt die Vergütung stark von der Rolle des Mitarbeiters im Programm ab.
Wie oben erwähnt, ist der Hochfrequenzhandel nicht für alle Trader zugänglich. Der CFD Handel (Contracts for Difference) steht indes jedem zur Verfügung.
CFDs sind derivative Finanzprodukte, mit denen Sie auf die Aufwärts- oder Abwärtsbewegung eines Basiswerts spekulieren können.
Wenn Sie CFDs auf Aktien, Währungen, Rohstoffe und andere Anlageklassen handeln möchten, können Sie entweder ein kostenloses Demokonto oder ein Live-Handelskonto eröffnen und gleich mit dem Trading beginnen.
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Ist der Hochfrequenzhandel für Kleinanleger geeignet?
Wie Sie zweifellos verstehen werden, ist der Hochfrequenzhandel, wie weiter oben bereits erläutert, eine Angelegenheit für Profis. Nur Banken und Finanzinstitute verfügen über die technologischen und finanziellen Ressourcen, um diese Art des Handels zu betreiben.
Es gibt jedoch andere Trading-Stile, die auch von Kleinanlegern praktiziert werden können.
Der Hochfrequenzhandel basiert auf zwei Grundprinzipien: Der Geschwindigkeit von Transaktionen und ihrer Automatisierung. Als unabhängiger Trader haben auch Sie die Option, einen sehr kurzfristigen Trading-Stil mit vielen täglichen Trades und der Möglichkeit zur Automatisierung zu praktizieren.
Es ist in der Tat auch für Kleinanleger möglich, einen Trading Bot zu verwenden, um Positionen als Teil der eigenen Trading Strategie zu automatisieren.
Wir werden später in diesem Artikel näher darauf eingehen.
Eine Alternative zum Hochfrequenzhandel: Das Scalping
Im Trading bezeichnet Scalping einen Handelsstil, der darauf abzielt, kleine, schnelle Gewinne zu erzielen und mehrmals täglich in Positionen ein- und auszusteigen.
Das Ziel des Scalping ist es, einen Gewinn zu erzielen, indem Sie Finanzinstrumente kaufen oder verkaufen, die Position für einen sehr kurzen Zeitraum von Sekunden bis Minuten halten und sie mit einen kleinen Gewinn oder Verlust schließen. Während des gesamten Handelstages werden zahlreiche Vorgänge mit einem System ausgeführt, das normalerweise auf einer Reihe von Trading Signalen basiert, die von technischen Analysewerkzeugen abgeleitet wurden. Auf das Chart wird eine Vielzahl an Indikatoren angewendet, mit deren Hilfe Kauf- oder Verkaufsentscheidungen getroffen werden, wenn die Indikatoren in die gleiche Richtung weisen.
Wie funktioniert Scalping?
Während ein Daytrader in 5- bis 30-Minuten-Charts handelt, verwenden Scalper häufig Tick-Charts und 1-Minuten-Charts. Insbesondere versuchen einige Scalper gerne, die vielen und schnellen Kursbewegungen zu erfassen, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten und -nachrichten auftreten. Zu diesen Wirtschaftsindikatoren gehören zum Beispiel Arbeitslosenzahlen oder das Bruttoinlandsprodukt.
Scalper versuchen gerne, zwischen fünf und zehn Pips Gewinn aus jedem Trade herauszuholen und wiederholen diesen Vorgang den ganzen Tag über.
Scalping erfordert viel Aufmerksamkeit
Scalping ist nicht jedermanns Sache. Für diesen riskanten Trading-Stil muss man das nötige Temperament, die nötige Coolness besitzen. Scalper sollten dazu bereit sein, über die gesamte Handelssitzung vor ihrem Computer zu sitzen, und sie müssen über die intensive Konzentrationsfähigkeit verfügen, die Scalping erfordert.
Selbst wenn Sie glauben, dass Sie die Fähigkeit haben, lange vor dem Computer zu sitzen, sollten Sie auch der Typ sein, der sehr schnell reagieren kann. Ihnen bleibt nicht viel Zeit zum Nachdenken. Dies gilt insbesondere für das Schließen einer Position, wenn diese sich gegen Sie bewegt.
Was Sie für erfolgreiches Scalping brauchen
Um ein erfolgreicher Scalper zu werden, brauchen Sie einen Broker, der das Scalping anbietet und eine Trading Plattform, mit der Sie sehr schnell Finanzinstrumente kaufen und verkaufen können. Normalerweise verfügt die Plattform über einen Kauf- und einen Verkaufsknopf für jedes Instrument, sodass der Händler nur den entsprechenden Knopf drücken muss, um eine Position zu eröffnen oder zu schließen. In liquiden Märkten kann die Orderausführung in Sekundenbruchteilen erfolgen.
Die richtige Handelsplattform
Als Scalper sollten Sie sich mit der Handelsplattform vertraut machen, die Ihnen Ihr Broker anbietet. Verschiedene Broker bieten möglicherweise unterschiedliche Plattformen an. Aus diesem Grund sollten Sie immer zuerst ein Demokonto eröffnen und den Umgang mit der Plattform üben, bis Sie mit der Verwendung völlig vertraut sind.
Bei Admiral Markets werden die Plattformen MetaTrader 4 oder 5 angeboten, die zu den weltweit beliebtesten gehören. Sie bieten auch automatische Handelsmöglichkeiten.
Liquide Märkte
Scalper traden im Allgemeinen auf den liquidesten Märkten. Je nach Markt können einige Zeiten auch viel liquider sein als andere, wobei der Forex Markt von Montag bis Freitag rund um die Uhr geöffnet ist.
Qualität der Orderausführung
Trader müssen sich sicher sein können, dass ihre Trades auf dem von ihnen gewünschten Niveau mit minimaler Slippage ausgeführt werden. Stellen Sie daher sicher, dass Sie die Handelsbedingungen Ihres Brokers vollständig verstehen.
Niedrige Spreads
Als Scalper haben Sie wahrscheinlich Ziele von nur wenigen Pips und eröffnen häufig Positionen, wodurch die Trade-Aktivität zunimmt. Ein zu hoher Spread kostet Sie daher zu viel und wirkt sich zu stark auf Ihr Ergebnis aus.
Stellen Sie sicher, dass Sie mit einem Broker handeln, der wettbewerbsfähige Spreads anbietet.
Halten Sie eine Backup-Lösung parat
Sie sollten immer über eine Möglichkeit verfügen, Trades auf mehr als eine Weise zu eröffnen und zu schließen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Internetverbindung so schnell wie möglich ist. Bietet Ihr Broker eine mobile App an, die Sie schnell öffnen können, wenn Sie Probleme mit Ihrem Desktop-Computer haben? Haben Sie eine Telefonnummer, unter der Sie sich bei Problemen schnell an Ihren Broker wenden können? All diese Faktoren werden wirklich wichtig, wenn Sie in einer Position sind und schnell aussteigen oder Änderungen vornehmen müssen.
Admiral Markets verfügt über eine Handy-App und einen reaktionsschnellen Kundenservice auf Deutsch.
Das Wann ist entscheidend
Denken Sie daran, dass Scalping ein Hochgeschwindigkeitshandel ist und daher viel Liquidität im Markt erfordert, um eine schnelle Ausführung von Trades zu ermöglichen. Scalper handeln nur mit den liquidesten Instrumenten und nur dann, wenn das Volumen sehr hoch ist, beispielsweise wenn die Börsen in London und New York geöffnet sind.
Betreiben Sie kein Scalping, wenn Sie sich aus irgendeinem Grund nicht konzentriert fühlen. Nach langen Nächten, bei Unkonzentriertheit oder sogar Krankheit sollten Sie nicht scalpen. Stoppen Sie das Trading, wenn Sie eine Reihe von Verlusten gemacht haben und geben Sie sich Zeit, sich davon zu erholen. Versuchen Sie nicht, die Verluste gleich wieder zurückzuholen. Das führt häufig zu Trading Fehlern.
Scalping kann aufregend sein, aber auch stressig und anstrengend. Sie müssen sicherstellen, dass Sie emotional dazu bereit sind, sich auf den Hochgeschwindigkeitshandel einzulassen.
Auto Trading und Handelsroboter
Mit automatisierten Handelsmethoden können Händler eine Reihe statistischer oder grafischer Regeln und Bedingungen für den Markteintritt und -austritt festlegen. Sobald diese Regeln in einen Handelsalgorithmus übertragen wurden, führt der Roboter die Aufträge und Trades automatisch anstelle des Traders aus.
Händler können so präzise Handelsregeln automatisieren, von Markteintrittsbedingungen mit einem präzisen Handelssignal bis hin zur Positionsausstiegsregel. Der Roboter handelt dann in völliger Autonomie, basierend auf den strengen Regeln, die vom Händler im Trading Plan festgelegt wurden.
Im Gegensatz zum Hochfrequenzhandel ist das automatische Trading für Kleinanleger über einen Online Broker und die geeignete Handelsplattform leicht zugänglich.
Tatsächlich erfordert der algorithmische Handel im Allgemeinen die Verwendung von Software, die von einem Broker bereitgestellt wird, in der der Händler seine automatischen Handelsregeln in einer bestimmten Programmiersprache eingibt. Im MetaTrader 4 und 5 sind dies die Sprachen MQL4 und MQL5. Mit diesen Sprachen programmierte automatisierte Handelssysteme werden als Expert Advisors bezeichnet.
Entwicklung automatischer Handelsregeln
Der Trader muss eine bestimmte Anzahl von Handelsregeln formulieren, die vom Handelsroboter ausgeführt werden sollen. Zum Beispiel kann der Händler entscheiden, in den Markt einzutreten, wenn der RSI Indikator (Relative Strength Index) über 30 steigt, oder zu verkaufen, wenn er unter 70 fällt. Der Händler kann auch die Größe der Position, den Stop Loss und Take Profit festlegen.
Um automatischen Handel betreiben zu können, ist es daher unbedingt erforderlich, über fortgeschrittene Kenntnisse des Handels zu verfügen und im Idealfall bereits manuell zu üben und Erfahrungen zu sammeln. Es sind jedoch nicht immer Programmierkenntnisse erforderlich. In der Tat ist die Programmierung eine einfache Übersetzung präziser Handelsregeln in eine Computersprache, die von einem Drittentwickler durchgeführt werden kann.
Abschließendes zum Hochfrequenzhandel
Der Hochfrequenzhandel ist ein Anlagemodus mit erheblichen Markteintrittsbarrieren, der Einzelhändlern den Zugang erschwert.
Glücklicherweise können Händler weiterhin auf automatisierten oder manuellen Handel zugreifen und unzählige Strategien wie das Scalping verfolgen.
Falls wir mit diesem Artikel Ihr Interesse am Scalping geweckt haben, empfehlen wir Ihnen, zunächst ein kostenloses Demokonto zu eröffnen, in dem Sie Ihre Scalping Strategien in risikofreier Umgebung unter realistischen Marktbedingungen austesten können.
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Dieses Material beinhaltet keine und sollte nicht als Investmentberatung, Investmentempfehlung, Angebot oder Werbung für jegliche Art von Transaktion mit Finanzinstrumenten aufgefasst werden. Bitte seien Sie sich bewusst, dass Artikel wie dieser keine verlässlichen Voraussagen für gegenwärtige oder zukünftige Entwicklungen darstellen, da sich die Umstände jederzeit ändern können. Bevor Sie irgendeine Art von Investment tätigen, sollten Sie einen unabhängigen Finanzberater konsultieren, um sicherzustellen, dass Sie die vorhandenen Risiken richtig verstehen und einschätzen können.