EURUSD-Analyse: EZB verzichtet auf Zinserhöhung

November 17, 2021 12:55

Die EZB hat in dieser Woche noch einmal deutlich gemacht, dass eine Zinserhöhung bis Ende des nächsten Jahres nicht auf der Agenda steht. Der EUR/USD hat auf die Nachricht reagiert und weiter abgegeben. Mit dieser Aussage lehnt sich die Zentralbank aus dem Fenster. Sie hat gleichzeitig auch angedeutet, dass die Inflation doch nicht vorübergehend ist, sondern durchaus noch deutlich bis ins nächste Jahr auf dem aktuellen Level bleiben könnte. Die Geldpolitik der EZB kommt insbesondere Frankreich oder Italien zugute, da diese Länder sich nach wie vor sehr günstig oder zum Nulltarif finanzieren können. Jede Zinsanpassung hätte einen direkten Effekt auf den Haushalt.

  • EUR/USD Analyse & Wochenausblick 17.11.2021 mit Set-ups für aktive Forex-Trader
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Die FED ist in Sachen Geldpolitik schon etwas weiter. Sie hat angekündigt, das Aufkaufprogramm zurückzufahren, die Zinsen sollen aber nach wie vor auf dem aktuellen Level bleiben. Ob sich dies so durchhalten lässt, werden die Inflationsraten der kommenden Monate zeigen. Bleibt die Preissteigerung auf dem Niveau über 5%, so dürfte die US-Zentralbank gezwungen sein, früher zu handeln.

Deutschland stolpert, mit Ansage, in die vierte Corona Welle. Die Zahl der Neuinfizierten nimmt jeden Tag zu und hat das höchste Level seit Beginn der Pandemie erreicht. Politisch wird das Land aktuell nicht wirklich regiert. Die geschäftsführende Bundesregierung bereitet sich auf das Auslaufen der Arbeit vor, die Ampelkoalition berät noch über den Koalitionsvertrag. Eine Situation, die für Dezember nichts Gutes erwarten lässt.

EURUSD Rückblick (10.11.2021 - 16.11.2021)

Der EUR/USD bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1580 und damit praktisch auf dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Der EUR/USD konnte sich am Mittwoch allerdings nicht weiter nach Norden schieben. Es kam bereits zur Wochenmitte der letzten Handelswoche zu deutlichen Abgaben. Das Währungspaar rutschte im Zuge dieser Abgaben unter die 1,1500 und konnte sich auch am Donnerstag nicht mehr über dieses Level schieben. Es ging dann bis zum Wochenschluss in einer sehr engen Box seitwärts. Der EUR/USD ging bei 1,1442 aus dem Wochenhandel. Zu Wochenbeginn ging es am Montagnachmittag weiter spürbar abwärts. Das Währungspaar gilt unter die 1,1400 ab, konnte sich im Rahmen des Frühhandels zu Dienstag etwas erholen. Allerdings setzten sich die Abgaben dann weiter, wenn auch weniger dynamisch, fort.

Das Hoch im Betrachtungszeitraum liegt unter dem Level der Vorwoche und unter dem Niveau des letzten Betrachtungszeitraums. Das Tief liegt ebenfalls mehr als deutlich unter dem Level der Vorperiode. Der Wochenschluss wurde unter der 1,1500 formatiert, aber noch über dem US-Level bei 1,1420. Die Range war mit 270 Pips mehr als doppelt so groß wie fünf Handelstage zuvor. Sie lag auch deutlich über dem Durchschnitt der letzten 12 Monate.

Wir hatten auf der Oberseite damit gerechnet, dass der EUR/USD mit dem Überschreiten der 1,1570 damit gerechnet, dass der EUR/USD unser nächstes Anlaufziel bei 1,1578/80 erreichen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde erreicht und knapp überschritten. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1448/46 mehr als deutlich unter unser maximales Anlaufziel auf der Unterseite bei 1,1437/35. Hier hat das Setup nicht gepasst.

Zeitraum 10.11.-16.11. 03.11.-09.11
Hoch* 1,1582 1,1616
Tief* 1,1312 1,1513
Wochenschluss** 1,1442 1,1567
Range 270 103

* Betrachtungszeitraum 10.11.2021 - 16.11.2021 - Handelszeiten zwischen 08:00-22:00 Uhr
** Bezieht sich auf die Handelswoche, nicht den Betrachtungszeitraum
Anmerkung: Farben dokumentieren jeweils die Veränderung zur Vorperiode / rot=Verlust - grün= Gewinn

 

EURUSD - Wie könnte es weitergehen?

EUR/USD Widerstände

  • 1,1392
  • 1,1446/81
  • 1,1510/38/67
  • 1,1615/99
  • 1,1792
  • 1,1865/67
  • 1,1955/68
  • 1,2090

EUR/USD Unterstützungen

  • 1,1276/33
  • 1,1156
  • 1,1098

Die wichtigsten Marken auf Basis unseres EURUSD Setups:

  • Intraday-Marke 1,1560 und 1,1381
  • Tagesschlussmarken 1,1792 und 1,1232
  • Boxbereich 1,2555  bis 1,0504
  • Range 1,3479 bis 0,9631

Ausblick für die kommenden fünf Handelstage:

Chartcheck - Betrachtung im DAILY/4h Chart:

DAILY

Im Daily ist erkennbar, dass der EUR/USD sich in den letzten Handelstagen und -wochen an der SMA20 (aktuell bei 1,1538) abarbeitet. Diese Durchschnittslinie steht im Tageschart seit Mitte Oktober im Fokus. Der EUR/USD hatte es nicht geschafft, sich über dieser Linie zu etablieren. Auf der anderen Seite hatte er die Rücksetzer bis Mitte der letzten Handelswoche immer wieder wegstecken können und hat immer wieder den Kontakt zu dieser Durchschnittslinie gesucht. Mitte der letzten Handelswoche kam aber dann ein Punsch, der das Währungspaar ohne große Erholungen direkt an und unter die auf der Unterseite des Abwärtskanals führte. 

Innerhalb weniger Handelstage hat sich das Chartbild damit noch einmal nachhaltig eingetrübt. Das Währungspaar ist aktuell angeschlagen. Es gilt zunächst wieder in den Abwärtskanal zu kommen und nach Möglichkeit möglichst schnell wieder an die Oberkante des Kanals zu laufen. Aufhellen würde sich das Chartbild aber erst, wenn es der EUR/USD schafft, sich wieder aus dem Kanal in Richtung der SMA20 zu schieben und einen Tagesschluss über der SMA20 zu formatieren, der am Folgetag bestätigt wird. Dann hätte das Währungspaar die theoretische Chance weiter aufwärts bis in den Bereich der SMA50 (aktuell bei 1,1615) zu laufen. Im Chart ist aber erkennbar, dass die SMA50 ein harter Widerstand sein könnte, sollte es der EUR/USD bis hier hinschaffen. 

Solange das aber nicht der Fall ist, könnten sich weitere Abgaben einstellen. Vorstellbar sind in den kommenden Handelstagen Erholungsbewegungen, die zunächst nur als technische Reaktionen einzustufen wären. Erst wenn es wieder in Richtung der Oberkante des Abwärtskanals geht, könnte etwas Substanz vermutet werden.

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  • Übergeordnetes Chartbild, Prognose Daily: bärisch

4h Chart:

Der EUR/USD ist in den letzten Handelstagen unter die SMA20 (aktuell bei 1,1392) gefallen, nachdem der Versuch gescheitert ist, sich über die SMA50 (aktuell bei 1,1481) zu schieben. Die Abwärtsbewegung in den letzten Handelstagen war ausgeprägt und nicht von nachhaltigen Erholungsbewegungen gekennzeichnet. Mit der Abwärtsbewegung der letzten Handelstage hat sich das Chartbild deutlich eingetrübt. 

Das Währungspaar muss es zunächst versuchen, sich wieder in Richtung des Abwärtskanals bzw. der SMA20 zu schieben. Leicht aufhellen würde sich das Chartbild aber erst, wenn es der EUR/USD schafft, sich über dieser Durchschnittslinie zu etablieren. Erst dann wäre auch die Perspektive gegeben, die SMA50 erneut anzulaufen. 

Solange das Währungspaar aber unter der SMA20 notiert, ist es vorstellbar, dass sich weitere Abgaben einstellen könnten, die übergeordnet zunächst den Bereich bei 1,1250/40 und dann bei 1,1170 erreichen könnten. 

  • Chartbild, Prognose 4h Chart: bärisch

Fazit: der EUR/USD hat in den letzten Handelstagen weiter Substanz verloren. Erst wenn das Währungspaar es schafft, sich wieder über der 1,1400 zu etablieren, könnten sich weitere, auch größere Erholungsbewegungen einstellen.

  • Wahrscheinlichkeit Bull Szenario auf Basis unseres Setups:     45 %
  • Wahrscheinlichkeit Bear Szenario auf Basis unseres Setups:    55%

Frische Analyse Tages-Updates, jeden Morgen vor 09 Uhr neu für aktive Daytrader:

EURUSD-Setups in den kommenden fünf Handelstagen:

Long-Setup: Kann sich der EUR/USD über der 1,1310 behaupten, so könnte er versuchen unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1321/23, bei 1,1333/35, bei 1,1345/47, bei 1,1362/64, bei 1,1372/74, bei 1,1385/87 und dann bei 1,1390/92 zu erreichen. Kann er sich über die 1,1390/92 schieben, so könnte es weiter aufwärts an unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1408/10, bei 1,1422/24, bei 1,1436/38, bei 1,1446/48, bei 1,1458/60, bei 1,1473/75 und dann bei 1,1481/83 gehen. Über der 1,1481/83 wären unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1496/98, bei 1,1508/10, bei 1,1520/22, bei 1,1531/33, bei 1,1541/43, bei 1,1550/50 und dann bei 1,1562/64 zu finden.

Short-Setup: Kann sich der EUR/USD nicht über der 1,1310 halten, so könnten die Rücksetzer zunächst unsere nächste Anlaufziele bei 1,1297/95, bei 1,1285/83, bei 1,1271/69, bei 1,1255/53 und dann bei 1,1248/46 erreichen könnten. Unter der 1,1248/46 wären unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1238/36, bei 1,1228/26, bei 1,1217/15, bei 1,1209/07, bei 1,1199/97, bei 1,1188/86 und dann bei 1,1175/73 zu finden.

Erwartete Wochenrange auf Basis unseres Setups

Erwartete Range von bis
Hoch 1,1364 1,1408
Tief 1,1283 1,1209

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts / abwärts

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

  • 18.11.2021: USA – Erstanträge Arbeitslosenhilfe
  • 19.11.2021: EUR – EZB-Präsidentin Lagarde Rede
  • 22.11.2021: USA – Verkäufe bestehender Häuser
  • 24.11.2021: USA – Bruttoinlandsprodukt

 

Handelsoptionen für EURUSD in beide Marktrichtungen

Geht man von steigenden Kursen beim EUR/USD aus, kann der risikobewusste Trader eine BUY-Position aufgeben. Geht man von fallenden Kursen aus, tätigt man eine SELL-Order. Wenn die Handelsstrategie aufgeht und der Händler auf der richtigen Marktseite ist, können in beiden Richtungen des Marktes Tradinggewinne erzielt werden. Geht die Handelsstrategie nicht auf, macht der Trader Verluste. Der Hebel bis zu 1:30 mit EURUSD multipliziert dabei die möglichen Gewinne oder Verluste. 

Möchten Sie den EURUSD als Daytrader aktiv handeln? Dann eröffnen Sie ein Demo-Handelskonto bei Admirals oder starten Sie mit einem Live-Handelskonto unter realen Bedingungen. 

Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Winfried Veeh
Winfried Veeh CEO & Founder von Day-Trading-Live Portal | Stadtlohn

Betreibt die Daytrading-Webseite day-trading-live.de gemeinsam mit seinem Partner Costa Tsitlakidis. Analysefokus sind der Dax, die amerikanischen Indizes und Forex. Über 40 Jahre gemeinsame Tradingerfahrung.