EURUSD-Analyse: Corona-Unsicherheit sorgt Anleger weltweit

Dezember 01, 2021 11:45

Der FED Chairman Powell hat in der Befragung in dieser Woche von dem Kongressausschuss noch einmal darauf hingewiesen, dass die Inflationsrisiken aktuell mit einem höheren Risiko zu versehen sind, als dies noch vor einigen Wochen der Fall gewesen ist. Ebenso hat er ausführt, dass es angemessen sei, die Beendigung der Anleihekäufe ein paar Monate früher in Betracht zu ziehen.

  • EUR/USD Analyse & Wochenausblick 01.12.2021 mit Set-ups für aktive Forex-Trader
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Anleger erwarten aber, dass die Corona Unsicherheit dafür sorgen könnte, dass die bis vor kurzem erwartete Zinserhöhung der US-Notenbank jetzt unwahrscheinlicher werden wird, bzw. deutlich später kommen könnte. Das hat den US-Dollar unter Druck gesetzt. 

Auch die Angst vor der Verbreitung der Omikron Mutante hat den Aktienmärkten zu Wochenbeginn deutlich zugesetzt. Der EUR/USD hingegen hat von der allgemeinen schlechten Marktstimmung profitiert. Es ist noch nicht klar, ob die Mutante infektiöser ist als die Delta Variante und vor allem ob der Impfschutz ausreicht. Moderna hat bereits verlauten lassen, dass der Impfschutz deutlich nachlasse, somit kommen hier potentiell neue Risiken auf die Märkte zu. In Deutschland wird, aufgrund der zunehmenden Auslastung der Intensivstationen, damit gerechnet, dass es zu einem weiteren Lockdown kommen könnte. Da die Politik einige Wochen ins Land hat ziehen lassen, könnte dieser Lockdown erneut über Weihnachten und Silvester verhängt werden. 

Am Freitag Nachmittag werden die US-Arbeitsmarktdaten für November veröffentlicht werden. Es spricht einiges dafür, dass die US-Arbeitslosenquote zumindest stabil, eventuell sogar etwas fallen könnte. Das könnte indirekt dann Druck auf die Löhne in den USA ausüben.

EURUSD Rückblick (24.11.2021 - 30.11.2021)

Der EUR/USD bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1247 und damit 55 Pips unter dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Der EUR/USD gab am Mittwoch zunächst nach und markierte bei 1,1186 das Tief im Betrachtungszeitraum. Nach einer längeren Konsolidierung ging es dann in kleineren Impulsen aufwärts. Das Währungspaar konnte sich aber erst am Freitag Morgen von der 1,1200/20 lösen und nach Norden laufen. Diese Bewegung ging an und über die 1,1300. Der EUR/USD konnte einen Wochenschluss über diesem Level formatieren. Zu Wochenbeginn ging es dann zunächst etwas abwärts, am Dienstag setzte dann wieder Kaufinteresse ein. Das Währungspaar konnte im Zuge dessen bis in den Bereich der 1,1382 laufen. Von hier aus ging es in einer sehr dynamischen Bewegung gut 150 Pips abwärts. Erst im Bereich der 1,1234 gelang die Stabilisierung und dann auch eine dynamische Gegenbewegung, die den EUR/USD wieder über die 1,1300 führte.

Das Hoch im Betrachtungszeitraum liegt knapp über dem Level des letzten Betrachtungszeitraums. Das Tief hingegen lag unter der 1,1200 als auch gut 50 Pips unter dem Niveau der Vorperiode. Der Wochenschluss lag über dem Niveau der Vorwoche und über der 1,1300. Die Range war mit knapp 200 Pips deutlich größer als fünf Handelstage zuvor.

Wir hatten auf der Oberseite damit gerechnet, dass der EUR/USD mit dem Überschreiten der 1,1365/67 weiter an unser nächstes Anlaufziel bei 1,1375/77 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das maximale Anlaufziel auf der Oberseite wurde erreicht und knapp überschritten. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1199/97 hingegen exakt an unser nächstes Anlaufziel bei 1,1188/86. Hier hat das Setup perfekt gegriffen.

Zeitraum 24.11.-30.11. 17.11.-23.11
Hoch* 1,1382 1,1374
Tief* 1,1186 1,1230
Wochenschluss** 1,1312 1,1280
Range 196 144

* Betrachtungszeitraum 24.11.2021 - 30.11.2021 - Handelszeiten zwischen 08:00-22:00 Uhr
** Bezieht sich auf die Handelswoche, nicht den Betrachtungszeitraum
Anmerkung: Farben dokumentieren jeweils die Veränderung zur Vorperiode / rot=Verlust - grün= Gewinn

 

EURUSD - Wie könnte es weitergehen?

EUR/USD Widerstände

  • 1,1328/74
  • 1,1414/78
  • 1,1510 /71
  • 1,1645/89
  • 1,1824
  • 1,1791
  • 1,1948/85
  • 1,2090

EUR/USD Unterstützungen

  • 1,1328/09/02
  • 1,1268/47
  • 1,1176/49
  • 1,1090/40
  • 1,0928

Die wichtigsten Marken auf Basis unseres EURUSD Setups:

  • Intraday-Marke 1,1447 und 1,1232
  • Tagesschlussmarken 1,1698 und 1,209
  • Boxbereich 1,2555  bis 1,0504
  • Range 1,3479 bis 0,9631

Ausblick für die kommenden fünf Handelstage:

Chartcheck - Betrachtung im DAILY/4h Chart:

DAILY

Quelle: Chart aus dem MetaTrader 4

Im Daily ist erkennbar, dass der EUR/USD sich in den letzten Handelstagen etwas erholen konnte. Es ging in größeren grünen Tageskerzen in den letzten Handelstagen weiter aufwärts. Die Tageskerze am Dienstag wurde zum Teil wieder abverkauft. Der EUR/USD hat es aber zu einem geschafft, einen Boden zu finden, zum anderen hat er es wieder in den Abwärtskanals geschafft und ist mit dem oberen Kerzendocht bis fast an die SMA20 (aktuell bei 1,1374) gelaufen, an der er sich vor nicht allzu langer Zeit noch abgearbeitet hat.

Aufgehellt hat sich das Tageschart noch nicht, aber der EUR/USD hat jetzt die Perspektive an die SMA20 zu kommen. Gelingt es auch einen Tagesschluss über dieser Durchschnittslinie zu formatieren, so könnte es weiter aufwärts - zunächst an die Oberkante des Abwärtskanals und dann weiter an die SMA50 (aktuell bei 1,1571) gehen. Im Tageschart ist erkennbar, dass die SMA50 in den letzten Handelswochen immer ein hartes Brett war. Ein Überwinden dieser Durchschnittslinie per Tagesschluss wäre damit ein bullisches Signal, insbesondere dann, wenn der Tagesschluss am Folgetag bestätigt wird.

Solange der EUR/USD aber per Tagesschluss unter der SMA20 notiert, solange könnten sich weitere Rücksetzer einstellen, die das Potential haben könnten erneut bis in den Bereich der 1,1200/1,1180 zu laufen.

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  • Übergeordnetes Chartbild, Prognose Daily: bärisch

4h Chart:

Quelle: Chart aus dem MetaTrader 4

Der EUR/USD konnte sich Ende der letzten Handelswoche wieder über die SMA20 (aktuell bei 1,1302) als auch über die SMA50 (aktuell bei 1,1268) schieben und etablieren. Im Chart ist erkennbar, dass der EUR/USD sich in einer Impulsbewegung zurück in den Abwärtskanal geschoben hat, dann aber wieder etwas zurückgefallen ist.

Solange der EUR/USD über der SMA20 / SMA50 notiert, solange hat er die Möglichkeit weiter zu steigen. Solange es das Währungspaar es schafft im Abwärtskanal zu bleiben, kann es an die Oberkante des Kanals gehen. Gelingt es dem EUR/USD sich darüber zu etablieren, so könnte es noch bis in den Bereich der SMA200 (aktuell bei 1,1478) gehen.

Rücksetzer könnten zunächst bis an die SMA20 gehen, darunter könnte die SMA50 noch Halt bieten. Eintrüben würde sich das Chartbild dann, wenn sich der EUR/USD wieder unter der SMA50 etabliert. Die Anlaufziele denkbarer Rücksetzer wurden im Daily genannt.

 

  • Chartbild, Prognose 4h Chart: neutral

Fazit: der EUR/USD hat sich von der Unterseite bei 1,1200/1,1180 etwas lösen können und hat jetzt wieder Kontakt zur 1,1300. Denkbar ist, dass sich die Erholungsbewegungen in den kommenden Handelstagen weiter fortsetzen könnten. Aufhellen würde sich das Chartbild aber erst nennenswert, wenn es der EUR/USD es schafft, einen Tagesschluss über der 1,1375 per Tagesschluss zu formatieren, der am Folgetag bestätigt werden muss.

  • Wahrscheinlichkeit Bull Szenario auf Basis unseres Setups:     55 %
  • Wahrscheinlichkeit Bear Szenario auf Basis unseres Setups:    45%

Frische Analyse Tages-Updates, jeden Morgen vor 09 Uhr neu für aktive Daytrader:

EURUSD-Setups in den kommenden fünf Handelstagen:

Long-Setup: Kann sich der EUR/USD über der 1,1320 behaupten, so könnte er versuchen unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1331/33, bei 1,1341/43, bei 1,1352/54, bei 1,1365/67 und dann bei 1,1374/76 zu erreichen. Kann er sich über die 1,1374/76 schieben, so könnte es weiter aufwärts an unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1382/84, bei 1,1397/99, bei 1,1409/11 und dann bei 1,1422/24 gehen. Kann sich das Währungspaar über die 1,1422/24 schieben, so könnte es weiter aufwärts an unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1438/40, bei 1,1451/53, bei 1,1460/62, bei 1,1471/73 und dann bei 1,1476/78 gehen.

Short-Setup: Kann sich der EUR/USD über der 1,1320 behaupten, so könnte er versuchen unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1331/33, bei 1,1341/43, bei 1,1352/54, bei 1,1365/67 und dann bei 1,1374/76 zu erreichen. Kann er sich über die 1,1374/76 schieben, so könnte es weiter aufwärts an unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1382/84, bei 1,1397/99, bei 1,1409/11 und dann bei 1,1422/24 gehen. Kann sich das Währungspaar über die 1,1422/24 schieben, so könnte es weiter aufwärts an unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1438/40, bei 1,1451/53, bei 1,1460/62, bei 1,1471/73 und dann bei 1,1476/78 gehen.

Erwartete Wochenrange auf Basis unseres Setups

Erwartete Range von bis
Hoch 1,1375 1,1422
Tief 1,1275 1,1240

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts / aufwärts

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

  • 02.12.2021: EUR – Rede EZB-Präsidentin Lagarde
  • 03.12.2021: USA – Non-farm Payrolls
  • 07.12.2021: EUR – ZEW Konjunkturerwartung
  • 08.12.2021: USA – JOLTs Stellenangebote

 

Handelsoptionen für EURUSD in beide Marktrichtungen

Geht man von steigenden Kursen beim EUR/USD aus, kann der risikobewusste Trader eine BUY-Position aufgeben. Geht man von fallenden Kursen aus, tätigt man eine SELL-Order. Wenn die Handelsstrategie aufgeht und der Händler auf der richtigen Marktseite ist, können in beiden Richtungen des Marktes Tradinggewinne erzielt werden. Geht die Handelsstrategie nicht auf, macht der Trader Verluste. Der Hebel bis zu 1:30 mit EURUSD multipliziert dabei die möglichen Gewinne oder Verluste. 

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Winfried Veeh
Winfried Veeh CEO & Founder von Day-Trading-Live Portal | Stadtlohn

Betreibt die Daytrading-Webseite day-trading-live.de gemeinsam mit seinem Partner Costa Tsitlakidis. Analysefokus sind der Dax, die amerikanischen Indizes und Forex. Über 40 Jahre gemeinsame Tradingerfahrung.