Gold Analyse: Kurz unter 1.700 USD – aber Gegenwehr der Bären nimmt ab
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Gold: Das übergeordnete Bild
Die Situation in Gold bleibt ‚angespannt' – in beide Richtungen wohlgemerkt.
Zwar ist Gold kurzfristig deutlicher unter die 1.700er Marke gerutscht, nachdem der US-Arbeitsmarkt in Form der Non-Farm Payrolls mit 2.5 Millionen neu-geschaffenen Jobs ex-Agrar deutlich die Erwartung des Marktes hat übertreffen können.
Allerdings bleibt mittel- bis langfristig der Ausblick für das Edelmetall weiterhin klar bullish.
Aber der Reihe nach: die letztwöchigen Daten vom US-Arbeitsmarkt, ADP am Mittwoch und Non-Farm Payrolls am Freitag trugen beide zur erneuten Attacke auf die 1.700 USD Marke bei, letztere resultierten dann im Bruch.
So entließen private Unternehmen in den USA laut des ADP-Arbeitsmarktberichts im Mai 2020 zwar immerhin 2.76 Millionen Arbeitnehmer, nach 19.56 Millionen abgebauten Jobs im Vormonat, dem größten Beschäftigungsrückgang seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 2001.
Allerdings lag die Markterwartung bei 9 Millionen abgebauten Jobs, was Hoffnungen auf einen in den USA schwächer als bis jetzt erwarteten Konjunkturabschwung aufkeimen ließ.
Die Non-Farm Payrolls überraschten dann so positiv wie noch nie zuvor in der Geschichte: in den USA wurden außerhalb der Landwirtschaft 2.5 Millionen neu-geschaffene Jobs zu verzeichnen, erwartet wurde mit einem Rückgang um 7.5 Millionen, eine Erwartungs-Differenz von 10 Millionen.
Nun allerdings das große ABER: so wie es aussieht, handelt es sich einfach um einen "PPP-Effekt", sprich: US-Unternehmen haben zwecks der Qualifizierung für staatliche US-Hilfsprogramme kurzzeitig Mitarbeiter auf ihrer Lohnliste belassen um staatlichen Hilfen zu erhalten, dürften diese aber über kurz oder lang entlassen, was sich in den folgenden Monaten negativ in den zu veröffentlichenden Arbeitsmarktberichten widerspiegeln wird.
Zudem wird bei genauerer Betrachtung des BLS-Arbeitsmarktberichts klar, dass bei den Umfrageteilnehmer der staatlichen Haushalte vorübergehend entlassene Personen als Erwerbstätige gezählt wurden. Anschließend wurde das Umfrageergebnis, aus Angst sich dem Vorwurf politischer Manipulation ausgesetzt zu sehen, nicht korrigiert.
Wäre der Fehler korrigiert worden, wäre die Arbeitslosenquote im Mai auf 16.1% gestiegen. Bei der korrigierten April-Zahl hätten wir eine Zahl größer 19% statt 14.7% gehabt.
Demnach dürften diese besser als erwarteten Wirtschaftsindikationen als höchstens schwache Lichtblicke gesehen werden: ausgehend von den erneut aufkeimenden Spannungen zwischen den USA und China, die sich in zunehmend geringerer Abnahme besonders von US-Landwirtschaftsgütern widerspiegeln und erste Sorgen hinsichtlich eines Aufbrechens des US-chinesischen-Phase-1-Trade-Deals aus dem Dezember vergangenen Jahres aufkeimen lassen, aber auch die Gefahr einer Eskalation im Hinblick auf die Auseinandersetzungen in Hongkong und Einmischen der USA, schweben geopolitische Spannungen wie ein Damokles-Schwert über dem Markt.
Ergänzend hierzu tragen mit Sicherheit nicht die Bürgerkriegs-ähnlichen Zustände in den USA zu steigender Risikoneigung seitens der Marktteilnehmer bei – auch wenn der aberwitzige Kursverlauf am Aktienmarkt, sowohl in den USA, aber auch hier in Europa ein anderes Bild skizziert.
Ausgehend hiervon ist eher früher als später ein Stint in Richtung und über das aktuelle Allzeithoch um 1.920 USD, technisch kurzfristig mindestens solange wir oberhalb von 1.660 USD handeln, einzukalkulieren.
Treiber könnte hier ein deutlicher und nachhaltiger Fall 10-jähriger US-Zinsen unter 0.60% sein, getrieben durch die massiven geldpolitischen Bemühungen der US-Notenbank FED, die ihre Notenbankbilanz auf mittlerweile mehr als 7 Billionen USD ausgeweitet hat und weiter ausdehnen dürfte.
In diesem Zusammenhang sei auf die jüngsten Äußerungen des FED Chairman Powell vor dem US-Kongress am 13. Mai und seinem Auftritt in CBS' Format "60 Minutes" verwiesen.
In letzterem sagte er: "Langfristig und sogar mittelfristig möchten Sie nicht gegen die amerikanische Wirtschaft wetten", trotz der Anmerkung, dass die Arbeitslosenquote in den USA auf über 25% steigen könnte. Ausgehend hiervon lohnt dann auch definitiv ein Blick auf das letzte FED-Sitzungsprotokoll, ausgehend von welchem die US-Notenbank bereits seit dem 01. April eine Zinsobergrenze installiert hat, was eine zeitnahen, deutlichen Fall von US-Zinsen sehr wahrscheinlich werden lässt.
Allerdings: trotz des insgesamt günstigen Ausblicks für Gold sind die Bullen kurzfristig „in der Pflicht zu liefern", sollten sie eine kurzfristig, tiefere Korrektur vermeiden wollen.
"Liefern" bedeutet in diesem Zusammenhang nichts weiter als: "Gold zügig über 1.770 USD auf neue Jahreshochs befördern".
Sollte dies nicht gelingen, könnte bei Auflösen der weiter aktiven bearishen Divergenz im RSI(14) auf Tagesbasis zum Test des kurzfristig wichtigen Trend-Supports um rund 1.660 USD, bei einem Fall unter dieses Levels sind weitere Abschläge denkbar.
Dennoch bleibt die Einschätzung zum gelben Edelmetall, wie eingangs erwähnt, mittelfristig weiter bullish und es ist eher früher als später ein Sprint in Richtung des Allzeithochs, verlaufend um rund 1.920 USD, zu erwarten.
Gold - Trading Setups:
Nach Markierung neuer Jahres-Höchststände aber ausgebliebener, weiterer Aufwärtsdynamik hat Gold auf 4-Stundenbasis eine, auf den ersten Blick etwas „unsauber" anmutende Trading-Range ausgebildet.
Unsauber mutet diese eventuell dadurch an, dass sich eine leichte Aufwärtstendenz erkennen lässt die darauf hindeutet, dass der Abgabedruck gegen die Hochs mehr und mehr, wenn auch leicht, abzunehmen scheint.
Tägliche Analyse Updates für DAX, DOW und EURUSD, jeden Morgen kurz vor 09 Uhr aktualisiert: Kursziele, Unterstützungen und Setups:
Gold - Die Setups:
Long-Setup: Grundsätzlich gilt aus diesen einleitenden Zeilen, dass Long-Setups zu favorisieren sind und das solange, wie es zu keinem Fall unter die 1.660er Marke kommt.
Mit Bruch über die 1.745er Marke würde ein bullishes Signal generiert, dass eine zeitnahe Attacke auf das Mai- und aktuelle Jahreshoch um 1.765 USD nach sich ziehen sollte und in den darauffolgenden Tagen den Fokus auf die 1.800 USD-Marke lenken dürfte.
Sollte ein solcher Lauf mit dem oben thematisierten Bruch unter die 0.60% Marke in 10-jährigen US-Zinsen zusammenfallen und entsprechend bearishes Momentum in US-Zinsen aufkommen, wäre hier sogar ein Wegbereiter zu einem Stint mit Ziel um die Allzeithochs um 1.920 USD zu erkennen.
In der Tat wäre ein solcher Lauf zwecks attraktiven Chance-Risiko-Verhältnisses auch nötig, denn ein Long-Einstieg mit Bruch der 1.745er Marke und Stop auf 1.660 USD generierte erst mit einem solchen Lauf ein Chance-Risiko-Verhältnis im Bereich um 2 zu 1.
Short-Setup: Das Skizzieren eines attraktiven Short-Setups fällt für Gold aktuell schwer – nicht nur aus rein fundamentalen Gesichtspunkten, sondern auch aus rein technischer Perspektive.
Ein Short-Trade basierend auf einem Bruch der 1.660er Marke und Stop bei 1.745 USD wäre erst bei einem deutlichen Rutsch zurück unter die 1.600er Marke mit anzuvisierendem Ziel um 1.500 USD attraktiv, scheint vor dem Hintergrund der fundamentalen Gegebenheiten und dem zu erwartenden, anhaltenden Druck auf US-Zinsen aber wohl zu optimistisch.
In der Tat findet sich bereits im Bereich um 1.640 USD eine solidere Unterstützungsregion und eventuell sogar ein potentieller Long-Trigger, der zwecks Verbesserung potentieller Chance-Risiko-Verhältnisse in Erwartung einer baldigen Attacke aufs Gold-Allzeithoch um 1.920 USD im Hinterkopf behalten werden sollte.
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Quellen: Eigenanalyse von Jens Klatt (unser Stamm-Analyst Markus Grüne ist heute leider verhindert); genutzt werden die Charts vom MetaTrader 5.
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