Gold Analyse: Vorsichtige Bodenbildung nach abermals schwacher Handelswoche
- Aktuelle Gold Analyse: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader
Überblick: Gold, das große Bild
Von den Freunden des gelben Edelmetalls Gold war auch in der vergangenen Woche weiterhin Nervenstärke gefordert, nachdem bereits am Mittwoch der Rutsch unter die zumindest psychologisch wichtige „runde" 1.900-Dollar-Marke erfolgte, danach praktisch ansatzlos das August Tief bei rund $1.863 Dollar angesteuert wurde und dieses zum Tagesschluß auch nur knapp gehalten werden konnte. Im Anschluss daran pendelte Gold um diese Marke herum und bildete hier eine gut 25 Dollar breite Konsolidierungszone aus, die im Verlauf des gestrigen Montags dann wieder nach oben verlassen werden konnte.
Gegenwind brachte zum Einen der wieder zum Leben erwachte US-Dollar, der im Verlauf der vergangenen Woche in der Spitze um immerhin gut 2,2 Prozent zulegen konnte (Dollar-Index) und erst nach den jüngsten Bekundungen „Crazy" Nancy Pelosis im Sinne nun chancenreicherer Entwicklungen in Sachen des bisher sehr in Frage stehenden weiteren US-Stimulationspaketes in seiner Aufwärtsbewegung eingebremst wurde. Zum anderen zeigte Gold angesichts der wirtschaftlichen Bedrohungen, die eine sich fortsetzende Ausweitung der Corona-Problematik mit den sich daraus möglicherweise ergebenden, und vor allem wahrscheinlicher werdenden, Konsequenzen, wieder das typische Verhalten eines physischen Rohstoffs, der unter potenziell nachlassender Nachfrage leidet.
Wenn auch die Gemengelage für Gold aus fundamentaler Sicht weiterhin positiv ist, so braucht man den psychologischen Effekt eines 115-Dollar-Absturzes innerhalb einer knappen Woche nicht kleinreden, insbesondere, da im Zuge dieser Entwicklung wichtige Chartmarken gefallen sind. Und so wundert wenig, dass jüngst auch die ansonsten hochbegehrten Edelmetall ETFs unter mangelnder Nachfrage litten und in den vergangene Tagen durchaus empfindliche Abflüsse verzeichneten. Allein am letzten Donnerstag wurden über 160.000 Unzen aus diesen Fonds abgezogen. Der Blick auf die Daten des jüngsten COT-Reports zeigt nun eine Abnahme der spekulativen Longpositionen im Zuge dieser Bewegung um fast 30.000 auf nur noch moderate 291.520 Kontrakte, womit eine Menge der „schwachen Hände" aus dem Markt gespült worden sein dürften. Nicht, dass diese nun unmittelbar freudig auf den wieder anfahrenden Zug aufspringen müssen, aber technisch dürfte der Markt damit weitestgehend liquidiert sein, was die Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung deutlich reduziert.
Immerhin zeigen sich nun erste Anzeichen dafür, dass der Goldmarkt die vorhandenen positiven Daten wieder honoriert. Gute Zahlen aus China blieben zunächst unbeachtet, gewannen am gestrigen Montag aber wieder an Bedeutung, ebenso profitierte Gold von den Entwicklungen an den sich von ihren Korrekturen erholenden Aktienmärkten. Interessant, und durchaus positiv für Gold, dürften die Ereignisse um die in Kürze anstehende US-Präsidentschaftswahl werden, für die sich schon jetzt Anzeichen für Vorgänge aus Staaten finden, die gemeinhin mit dem Begriff „Bananenrepublik" betitelt werden. Nicht nur, dass der amtierende Präsident die Anerkennung des Ergebnisses im Falle einer Niederlage möglicherweise nicht kampflos akzeptieren wird, nun fanden sich am vergangenen Wochenende auch noch Urnen mit Briefwahlunterlagen in Müllcontainer geleert und Hinterhöfe verstreut. Die aus solchen Vorgängen erwachsenden Unsicherheiten dürften den Goldpreis in nächster Zeit eher nicht schwächen. Beachtenswert, und durchaus mit preislichen Auswirkungen auf Dollar, Aktien und Edelmetalle, wird die in der heutigen Nacht (Dienstag auf Mittwoch) erste der traditionell kurz vor einer Wahl ausgetragenen Debatten zwischen dem jeweils amtierenden US-Präsidenten und seinem Herausforderer werden. Kann Joe Biden hier Paroli bieten und überraschend überzeugen, dürfte auch dies für zunehmende Unsicherheit an den Märkten sorgen. Bedenken Sie, dass beide Kandidaten in der öffentlichen Wahrnehmung nicht auf Augenhöhe starten, was der unablässigen Vehöhnung seines Gegenspielers durch Donald Trump geschuldet ist. Damit könnte sich dieser jedoch einen Bärendienst erwiesen haben, schon ein Gleichstand dürfte als Punktsieg für Biden gewertet werden. Und unter diesem würde die von Jerome Powell immer nachdrücklicher geforderte fiskalpolitische Unterstützung der US-Zentralbankmaßnahmen sicher schneller erreichbar sein, was widerum ein inflationäres Szenario begünstigt.
Bis jetzt ist für Gold jedoch noch nichts in trockenen Tüchern und die jüngste vorsichtige Erholung steht auf wackeligen Beinen. Immer noch überwiegt die Furcht vor einem sich erneut verlangsamenden wirtschaftlichen Wachstum, Covid-19 sei Dank. Dem entgegenwirken kann ein erneut und möglichst unverzüglich abschwächender US-Dollar sowie steigende Aktienmärkte. Eine Einigung im Streit um das im US-Kongress zur Debatte stehende weitere finanzielle Hilfspaket wäre dafür sehr hilfreich.
Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage
Der Bereich des Augusttiefs um 1.860 US-Dollar hat sich in den vergangenen Tagen mehrfach als valide Unterstützungszone erwiesen, wenn auch als breite, immerhin lag das Tief der jüngsten Abwärtsbewegung bereits unter $1.850. Wie schon oben beschrieben, spricht insbesondere der deutliche Abbau der spekulativen Longpositionen im Zuge dieser Entwicklung dafür, dass Gold nun an dieser Stelle ein signifikantes Tief markiert haben könnte. Jedoch dürfte hier vor allem die US-amerikanische Innenpolitik in der nächsten Zeit die Impulse setzten und die Volatilität hoch halten, angefangen mit der in der kommenden Nacht anstehenden Wahlkampfdebatte. Orientierungs- und Tradingmöglichkeiten finden sich an den mittlerweile gut ausgebauten technischen Marken der vergangenen zwei Monate.
Gold: Die Trading Setups
Long-Setup: Momentan spricht vieles dafür, dass die Tiefs der jüngsten Bewegung erst einmal gesehen wurden und der Bereich zwischen $1.860 und $1.850 ein gutes Chance-/Risikoverhältnis für neue Longpositionen bietet. Das an dieser Stelle verlaufende 78,6-Prozent-Retracement der Rally vom 16.07. bis 07.08. hat hier ebenfalls gehalten, was sehr wichtig ist, gilt es doch als „letzte Verteidigungslinie" deren Bruch meist auf den Beginn der korrigierenden Bewegung zurückführt. In diesem Fall wäre das bei $1.795. Ein Rücksetzer in den Bereich der genannten Unterstützung könnte also als Einstieg genutzt werden, mit nächstem Ziel um 1.900 Dollar. Darüber findet sich bis in den Bereich um $1.930 Widerstand, ein zügiges Weiterkommen ist zunächst nicht zu erwarten. Fällt Gold dann jedoch nicht mehr signifikant unter die Runde 1.900-Marke, bietet sich diese Region durchaus zur Akkumulation auf die gewünschte Positionsgröße an. Neue Tiefs (unter $1.848) sollten allerdings konsequent zur Positionsglattstellung genutzt, beziehungsweise unmittelbar in die Shortrichtung gedreht werden.
Short-Setup: Am aktuellen Preisniveau drängt sich auf Basis des Vier-Stunden-Charts kein Trade zwingend auf, allerdings scheint Gold die 1.900-Dollar-Marke als Ziel ins Visier genommen zu haben. Damit hätte die am 16. September begonnene Abwärtsbewegung um 38 Prozent korrigiert, was erste Verkäufe auch mit Blick auf die Fibonacci-Retracements rechtfertigt. Die darüber liegende Widerstandszone ist jedoch breit, so dass enge Stopps problematisch werden können, zur Steuerung des Risikos sollte an dieser Stelle besser mit entsprechend verringerter Positionsgröße gearbeitet werden. Das Ziel eines hier initiierten Shorts liegt innerhalb der neuen Unterstützungszone zwischen $1.875 und $1.850. Ein Bruch dieses Bereichs wäre äußerst bearish und ein unmittelbares Abrutschen bis auf 1.795 Dollar das wahrscheinlichste Szenario.
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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.
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