Gold Analyse: Impfstoffhoffnung sorgt für Kapriolen
- Aktuelle Gold Analyse 10.11.2020: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader
Überblick: Gold, das große Bild
Die Welt gerät derzeit ja geradezu aus den Fugen, angesichts der Häufung beglückender Meldungen: erst wird in den USA nach zähem Ringen der „richtige" Präsident gewählt (oder zumindest ausgezählt) und handelstags darauf verkünden Pfizer und Biontech tatsächlich noch den Durchbruch in Sachen Corona-Impfstoff. Wenige Stunden später informiert auch Russland über die exakt gleich hohe Effizienz des eigenen Sputnik-V-Präparats. Zufälle gibt´s. Laut Weltgesundheitsorganisation dürfte sich die Pandemie-Situation nun ab März „fundamental ändern", zum Besseren ist gemeint. Der ein oder andere Hasenfuß verweist zwar zaghaft warnend auf die dabei möglicherweise etwas kurz gewählten Testphasen, aber sei´s drum, die Aktienmärkte quittierten diese Entwicklung umgehend mit Kursfeuerwerken, einigen gelang der Sprung auf neue Allzeithochs, und die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen stiegen um 0,165 Prozentpunkte auf knapp 0,97 Prozent an. Kräftig Federn lies im Zuge dessen der Goldpreis, hier wurde zugunsten von Risiko-Assets Kasse gemacht, um beinahe 110 Dollar (oder 5,6%) gab das Edelmetall in der Spitze nach. Erwartbar war eine solch heftige Reaktion des Edelmetallsektors nicht (auch Silber und Platin fielen am gestrigen Montag geradezu in sich zusammen), würde eine positive Entwicklung an der Corona-Front doch eine schneller als bisher erwartete weltwirtschaftliche Erholung ermöglichen. Gerade auch vor dem Hintergrund der durch Joe Biden noch am Wochenende in Aussicht gestellten, und nun womöglich ausbleibenden, stark bremsend wirkenden Gegenmaßnahmen. Damit sind erhebliche Nachfragesorgen aus dem Markt, was auch die Nachfrage nach Gold & Co. beflügeln sollte. Das eine solche Entwicklung auch die Notwendigkeit für die bis Dato noch erwarteten weiteren massiven Finanzspritzen verringern könnte, sollte sich auf Aktien- wie Edelmetallmärkte gleichermaßen auswirken, für beide waren diese in der jüngeren Vergangenheit ja die maßgeblichen Preistreiber. Es bleibt allerdings festzuhalten, dass die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, vornehmlich in den USA und Europa, nicht weggeimpft werden können, Corona ist nur eines der Probleme. Mit anderen Worten: an der Politik von Fed und EZB wird sich wenig ändern. Der Verlauf des gestrigen Nachmittags lässt sich am besten mit einem schon fast panikartigen Switch von Risk-Off zu Risk-On erklären.
Aktien-, Anleihe und Forex-Märkte zeigen nun bereits wieder Beruhigungstendenzen, was bedeuten könnte, dass auch für Gold das Schlimmste überstanden ist. Und von diesem einen Event einmal abgesehen, zeigt sich die Lage aussichtsreich. Insbesondere China, als weltgrößte Nachfragenation, überzeugt mit stetig besser werdenden Wachstumsdaten und im dritten Quartal bereits deutlich gestiegenem Goldkonsum. Sicherlich ist die dortige Hochzeitssaison ein Sonderfaktor, der den beinahe 29-prozentigen Nachfragesprung im Quartalsvergleich per Ende September unterstützt hat. Jedoch war es eben nicht nur Schmuckgold, was zu diesem Anstieg führte, die Nachfrage nach Münzen und Barren legte seit Juli um bemerkenswerte 67 Prozent zu. Der deutliche Anstieg der jüngsten chinesischen Import-/Exportdaten ist ein gutes Zeichen und lässt eine Fortsetzung dieser Tendenz erwarten. Weiter schwächelnd zeigt sich jedoch die wirtschaftliche Lage in den USA. Immerhin lagen die am vergangenen Freitag veröffentlichten Beschäftigungsdaten (Non Farm Payrolls) über den Erwartungen, jedoch stellen die gemeldeten 638.000 neugeschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft den geringsten Zuwachs dar, seit sich der dortige Arbeitsmarkt im Mai zu erholen begann. Und die Aussichten bleiben herausfordernd, auch mit Impfstoff. Bisher sind von den im März und April verlorengegangenen über 22 Millionen Arbeitsplätzen erst gut 12 Millionen zurückgekommen. Das Thema Hilfspaket ist hier noch keinesfalls vom Tisch.
Sollten die Bemühungen des amtierenden US-Präsidenten um Beweise hinsichtlich der im Raum stehenden Wahlbetrugsvorwürfe Früchte tragen, könnte auch dies noch einmal Unruhe bringen. Selbstverständlich werden diese Unterstellungen vom politischen Gegner weit von sich gewiesen, als vollkommen aus der Luft gegriffen erscheinen sie allerdings nicht. Und selbst wenn, sollte sich dieser mit Empörung eher zurückhalten, mit ebensolchen Behauptungen schoss man schließlich vor vier Jahren selbst (und dann bewiesenermaßen zu Unrecht) gegen Donald Trump. Ein solches Szenario scheint zwar unwahrscheinlich, dürfte im Fall des Falles aber nicht nur auf dem politischen Parkett für Aufruhr sorgen. Die Gefahr von dann in den USA weiter eskalierender Gewalt ist durchaus real, der Graben zwischen den beiden politischen Lagern ist mittlerweile sehr tief. Dies wäre Gift für die Aktienmärkte und brächte Save-Haven-Assets wieder in den Fokus.
Zu guter Letzt sei noch auf den aktuellen Commitments-of-Traders-Report hingewiesen, der mit einer Nettolongpositionierung auf der Spekulantenseite von nur noch 288.000 Kontrakten im Wochenvergleich erneut einen deutlichen Positionsabbau anzeigt. Im Zuge der Entwicklungen zum Beginn der Handelswoche dürfte sich dieser im Vergleich der letzten 14 Monate ohnehin schon bemerkenswert niedrige Wert weiter deutlich verringert haben, auch dies sollte das Risiko weiterer kräftiger Abverkäufe senken.
Übrigens: der Firmensitz von Impfstoffentwickler Biontech befindet sich in Mainz, An der Goldgrube 12. Nomen est Omen…
Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage
Nach erwartbar volatiler Reaktion auf den Verlauf der Wahlnacht mit kräftigen Ausschlägen im Bereich der 1.900er-Marke, gelang Gold bereits am vergangenen Donnerstag der Ausbruch über den wichtigen Widerstandsbereich um 1.930 Dollar. Schon am folgenden Tag fiel die nächste wichtige Chartmarke bei $1.955. Diese beeindruckende Aufwärtsbewegung setzte sich zu Wochenbeginn ansatzlos fort, jedoch erwischte die überraschenden Erfolgsmeldungen in Sachen Corona-Impfstoff den Markt auf dem völlig falschen Fuß und sorgte für den extrem schnellen und tiefen Abverkauf. Halt fand diese Bewegung lehrbuchmäßig im wichtigen Unterstützungsbereich um $1.850, von dort ausgehend bewegt sich der Goldpreis aktuell wieder in Richtung seines mehrwöchigen „Wohlfühlbereichs" um 1.900 Dollar.
Gold: Die Trading Setups
Long-Setup: Der mittlerweile gut etablierte frische Aufwärtstrend innerhalb der breiten Konsolidierungszone wurde am gestrigen Nachmittag vollkommen zerstört. Dabei lag das Tief der Bewegung exakt im Bereich der um $1.850 verlaufenden wichtigen Unterstützung. Hier wird zum einen die seit August bestehende Konsolidierungszone nach unten begrenzt, zum anderen verläuft hier das 78,6-Fibonacci-Retracement der Mitte Juli gestarteten Rally auf das kurz darauf markierte Allzeithoch. Momentan erholt sich Gold von diesem Schock und bewegt sich wieder in Richtung $1.900. Ob dies einen nachhaltigen Richtungswechsel anzeigt oder lediglich eine technische Reaktion auf die massiv überverkaufte Situation darstellt ist leider noch nicht zu beurteilen, erst das Preis- und Umsatzverhalten an den nächsten wichtigen Niveaus kann darüber Klarheit schaffen. Das erste Ziel der laufenden Gegenbewegung liegt um $1.895, dann $1.910. An beiden Punkten ist die Wahrscheinlichkeit für einen erneuten Richtungswechsel hoch. Kann sich Gold jedoch im Bereich $1.900/$1.910 behaupten, steigen die Chancen für Preise um $1.920. Kurz: Momentan schein das Chance-/Risikoverhältnis für neue Longs noch ungünstig. Kann sich Gold jedoch abermals im Bereich um $1.900 etablieren wird dieses Niveau erneut für einen Einstieg interessant. Bei einem erneuten Rückfall bietet sich die Region der starken Unterstützung um $1.850 für Käufe an. Hier sollte jedoch mit engen Stopps (und/oder kleinen Positionsgrößen) gearbeitet werden.
Short-Setup: Dass mit dem gestrigen Crash ein nachhaltige Abwärtstrend eingeleitet wurde, ist unwahrscheinlich, jedoch bietet es sich aus technischer Sicht an, Gold momentan von der Shortseite aus zu handeln. Als Einstiegsniveaus können die Retracements der gestern Abend gestarteten Erholungsbewegung genutzt werden, diese befinden sich um $1.895, $1.910 und $1.922. Als Filter hinsichtlich eines sinnvollen Timings bieten sich in dieser Situation Momentum-Indikatoren an, wie beispielsweise Slow Stochastic oder RSI. Besonderes Augenmerk sollte auf dem Bereich um $1.850 liegen. Neben der klassischen Unterstützung befindet sich hier die aus Fibonacci-Sicht letzte Verteidigungslinie der im Juli begonnenen Rally auf das Allzeithoch. Fällt diese Marke, drängt sich ein Short beinahe zwingend auf, mit nächstem Ziel um $1.795.
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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.
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