Gold Analyse: Abverkauf gestoppt – oder nur Verschnaufpause?
- Aktuelle Gold Analyse 01.12.2020: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader
Überblick: Gold, das große Bild
Die nach wie vor ausgesprochen hohen Erwartungen, die in die aller Voraussicht nach in Kürze anlaufenden Corona-Impfprogramme gesetzt werden, drücken weiterhin auf den Goldpreis. Darüber, ob dies nun gerechtfertigt ist oder nicht, kann man unterschiedlicher Ansicht sein, derzeit wird eine daraus potentiell resultierende Nachfragesteigerung bei Gold und Co. von der Mehrzahl der Marktteilnehmer jedoch nicht gesehen, was, wie an dieser Stelle schon des öfteren erwähnt, zu kurz gedacht sein könnte. Sollte dieses Experiment funktionieren, was allerdings keinesfalls sicher ist, angesichts der etwas lax erscheinenden Teststrecken für in ihrer Funktionsweise vollkommen neuartige Impfstoffe, dürften Save-Haven-Assets wie Gold hinter anderen zunächst zurückbleiben. Jedoch bedeutete die aus einer sukzessiven Rückkehr zur „alten Normalität" (wobei an dieser Stelle viel Optimismus nötig ist) resultierende wiedergewonnene relative wirtschaftliche Sicherheit auch eine Minderung der finanziellen (und anderer) Sorgen eines jeden Einzelnen. So etwas führt üblicherweise, wenn auch leicht zeitverzögert, zu anziehender Nachfrage nach nicht-essenziellen Gütern, wie beispielsweise Schmuck. Man bedenke zudem, dass die zur Bekämpfung der Pandemie umgesetzten Maßnahmen die schon zuvor hüben wie drüben des grossen Teichs angespannte wirtschaftliche Lage weiter verstärkt haben. Schon zuvor liefen die virtuellen Gelddruckmaschinen heiss, und die Entwicklung der geldpolitischen Maßnahmen des aktuellen Jahres ist in der Geschichte ohne Beispiel. Der wesentliche Grund, warum bislang keine Zunahme der Inflation zu bemerken ist, zumindest nicht nach den offiziell dafür genutzten Messmethoden, ist die weiterhn langsame Geldumlaufgeschwindigkeit. Diese dürfte jedoch in Fahrt kommen, wenn derzeit geschlossene Wirtschaftszweige ihren Betrieb wieder aufnehmen und insbesondere dann, wenn diese ihren Einnahmenverlusten der vergangenen Wochen und Monate mit Preiserhöhungen begegnen müssen. Man bedenke zudem, dass steigende Inflation zum politischen Ziel geworden ist. Der Ruf Jerome Powells nach, die lockere Geldpolitik zusätzlich unterstützenden, fiskalischen Maßnahmen, ist sehr ungewöhnlich, deutlich wird, dass es dieses Ziel mit allen Mitteln zu erreichen gilt. Und der Umstand, dass man sich im Kongress nicht auf ein konkretes Stimulationspaket einigen kann, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass grundsätzlich darüber Übereinstimmung herrscht, dass man ein solches tatsächlich braucht. Denken Sie zurück an den CARES-Akt aus dem Frühjahr, die darin enthaltenen zwei Billionen („deutsche" Billionen) US-Dollar zeigen einen gewissen „guten Willen". Nicht wenige setzen aktuell auf eine kommende Deflation, ich wäre da weiterhin sehr skeptisch.
Dass eine beträchtliche Anzahl kleiner wie grosser Unternehmen in naher Zukunft erhebliche staatliche Hilfsmaßnahmen benötigen wird, dürfte sicher sein. Weiter steigende Geldmengen samt sich weiter erhöhender Staatsverschuldungen sind kein schlechtes Umfeld für Edelmetalle, auch, weil solche Entwicklungen dem Vertrauen in „Papiergeld" eher nicht zuträglich sind. Wenn auch eine Zentralbank, wie die EZB oder die amerikanische Fed, zwar per Definition nicht Pleite gehen kann (im Sinne von zahlungsunfähig in ihrer jeweiligen Währung), einen „Vertrauenskonkurs" kann auch Frau Lagarde nicht ausschliessen. Bisweilen stellt sich das Sentiment jedoch negativ dar, selbst der zum Wochenbeginn frisch nach unten ausgebrochene US-Dollar bietet momentan nur wenig Unterstützung. Auch der Umstand, dass im Oktober wieder erhöhte Zentralbanknachfrage nach dem Edelmetall zu verzeichnen war, konnte die bearishe Grundstimmung nicht drehen. Noch ist es zu früh zu sagen, ob dieses bereits den Beginn der Wiederaufnahme des Vorjahrestrends zeigt. Die jetzt gemeldeten Mengen sind im Vergleich dazu kaum relevant, es könnte aber ein Anfang sein und auf kommende abermalige Nachfrage von dieser Seite hindeuten.
Grundsätzlich erstaunlich ist, dass die zweite Seite der gleichen Medaille, nämlich das Angebot, im Markt derzeit kaum Beachtung findet. Jedoch waren die meisten der führenden Produktionsländer erheblich von Covid-19-bedingten Shutdowns betroffen, und weitere Restriktionen sind auch in der Zukunft ganz und gar nicht ausgeschlossen. Die südafrikanische Produktion fiel im Zuge dessen beispielsweise auf unter 100 Tonnen in diesem Jahr, damit liegt das Land nur noch auf Platz elf der Top-Produzenten, das erste Mal seit Jahrzehnten. Zwar erholte sich die weltweite Fördermenge im dritten Quartal wieder, aber selbst wenn das vierte in etwa gleich gut wird, läge die jährliche Weltgesamtfördermenge mit ca. 3.350 Tonnen so niedrig, wie seit 2015 nicht mehr. Neue Minen werden angesichts des hohen Goldpreises zwar erschlossen, üblicherweise ist der Zeitverzug bis hin zu nennenswerten Produktionsmengen aber groß.
Technisch ist Gold auch auf den langen Zeitebenen angeschlagen, erreicht aber aktuell wichtige Korrekturniveaus, an denen zumindest ein „Besinnen" und merkliche Stabilisierung erwartbar ist. Insbesondere die volatile Corona-Lage bleibt hier kurzfristig der entscheidende Faktor. Aus fundamentaler Sicht spricht weiterhin erheblich mehr für steigende Preise als für fallende.
Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage
Nachdem Gold den längsten Teil der vergangenen Woche volatilitätsarm in einer weniger als 20 Dollar breiten Seitwärtszone oberhalb der 1.800er-Marke verbracht hat, wurde diese nun am Freitagnachmittag in einer kräftigen Bewegung nach unten aufgelöst. Auf das Tagestief bei $1.775 folgte zwar eine knapp 15 Dollar starke Gegenbewegung, bei dieser handelte es sich jedoch um nicht mehr als eine technische Reaktion. Die zum Wochenschluss eingeleitete Bewegung setzte sich bereits in der Nacht von Sonntag aus Montag fort. Seit gestern Mittag zieht Gold wieder konstanter in Richtung $1.800, befindet sich aber immer noch in einem intakten Abwärtstrend, der erst bei rund $1.825 nach oben verlassen wird. Damit präsentiert sich das Chartbild sowohl auf der längeren wie kürzeren Zeitebene weiterhin bearish.
Gold: Die Trading Setups
Long-Setup: Die weiterhin bearishe Ausgangslage rät bei neuen Longpositionen zur Vorsicht. Momentan handelt Gold unterhalb der 1.795-Dollar-Marke, und diese stellt einen bedeutenden Widerstand dar. An diesem Level sammelte Gold Anfang bis Mitte Juli Kraft für seine Allzeithoch-Rally, nun begrenzt es eine mögliche Konsolidierungszone an deren Oberseite. Die dazugehörige Unterstützung verläuft im Bereich um $1.755, die ihrerseits zwischen April und Ende Juli als starker Widerstand fungierte. Angesichts des abermals kräftigen Preisrückgangs der vergangenen Tage und des damit einhergehenden Abbaus spekulativer Longpositionen (der aktuelle COT-Report zeigt ein Minus von über 20.000 Kontrakten schon zum Erhebungszeitpunkt am vergangenen Dienstagabend, der gestrige Tag wird hier zu weiterer Verringerung geführt haben), dürfte sich die Lage nun beruhigen. Der Bereich zwischen $1.755 und $1.815 ist allerdings Niemandsland und das Chance-/Risiko-Verhältnis für frische Longpositionen eher schlecht. Für neue Longs sollte das Erreichen der Unterseite dieser Range abgewartet werden, hält diese dann nicht, darf man jedoch vor einem beherzten ziehen an der Reißleine nicht zurückschrecken. Prozyklisch wird Gold oberhalb von $1.815 interessant, das nächste Ziel liegt dann um $1.850. Wahrscheinlicher als ein kurzfristig bullishes Szenario ist jedoch zunächst die Ausbildung einer recht breiten Seitwärtszone zwischen rund $1.815 und $1.755. Kurzfristig orientierte Marktteilnehmer können innerhalb dieser von beiden Seiten aus agieren.
Short-Setup: Weiterhin aussichtsreich stellt sich derzeit ein Agieren von der Shortseite aus dar. Das aktuelle Niveau um $1.795 bietet als ehemaliges Unterstützungslevel aus dem Juli eine erste Möglichkeit, kurz darüber, um $1.805, liegt mit dem 38,2-Prozent-Retracement des Preisrutsches seit dem 23.11. die nächste Verkaufsgelegenheit, bei $1.815 der nächste „reguläre" Widerstand. Das erste Ziel hier eröffneter Shortpositionen liegt dann um $1.775, darunter bei $1.765. Ein Unterschreiten dieses Niveaus (als gestriges Tagestief) liefert ein neues bearishes Signal, es ist allerdings ratsam, vor neuen Shorts im fallenden Markt zunächst den Bruch des 1.755er-Niveau abzuwarten. Unterhalb dieser Marke ist viel Luft bis in die Region um $1.705, dann $1.670. Behalten Sie jedoch die bereits zum jetzigen Zeitpunkt deutliche reduzierte Longseite der Spekulantenfraktion im Hinterkopf, irgendwann ist das Pulver verschossen und wieder beginnende Eindeckungskäufe können zu sehr schnellen Gegenbewegungen führen.
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