EURUSD Analyse: EZB erhöht Inflationsrichtmarke

Juli 14, 2021 13:00
  • EUR/USD Analyse & Wochenausblick 14.07.2021 mit Set-ups -
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Die EZB hat vor einigen Tagen aufhorchen lassen, was ihre Definition des Inflationsziels angeht, das sie bisher als relevante Richtmarke angesehen hat. Statt des bisherigen Inflationsziele von 2% lässt die Zentralbank jetzt auch zu, dass es auch zu einer Inflationsrate deutlich über diesem Niveau kommen kann, ohne dass die Zentralbank tätig werden wird.

Erwartet wird, dass die Preissteigerung bis zum Jahresende in Deutschland in Richtung der 4% gehen könnte. In der kommenden Woche tagt die EZB erneut und es könnte diesmal eine spektakulärere Sitzung werden, da die Bank auch über ihren geldpolitischen Ausblick diskutieren wird, insbesondere was das voraussichtliche Ende des Billionen schweren Anleihekäufe angeht. Vorstellbar ist, dass danach ein neues Programm aufgelegt wird. Fakt ist, dass die europäische Zentralbank aktuell keine Änderung der Ausrichtung ihrer Geldpolitik vornehmen kann. Wesentlich wird deshalb sein zu lesen, was die Faktoren sein werden, die zu einer Anpassung führen werden.

Die US-Preisentwicklung lag auch im Juni über den Erwartungen der Analysten. Die Inflation ist so hoch wie seit 13 Jahren nicht mehr. Experten hatten im Vorfeld auf eine abflachende Kurve gerechnet, das Gegenteil ist eingetreten. Im vierten Monat in Folge sind die Preise deutlich stärker gestiegen als erwartet und prognostiziert. Preistreiber waren im letzten Monat in den USA die Energiepreise aber auch coronabedingte Nachholeffekte. Dies setzt die FED weiter unter Druck. Sie stützt die Wirtschaft nach wie vor mit einem monatlichen Aufkaufprogramm als auch mit niedrigen Zinsen. Die Zinsen stiegen gestern erst mit Verzögerung leicht an, was den EUR noch weiter unter die 1,1800 drückte.

EURUSD-Rückblick (07.07.2021 - 13.07.2021)

Der EUR bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1830 und damit gut 65 Pips unter dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Das Währungspaar gab am Mittwoch weiter nach. Es ging im Zuge dessen unter die 1,1800. Der EUR konnte sich erst im Bereich der 1,1781 stabilisieren und sich am Donnerstag deutlich erholen. Die Aufwärtsbewegung lief bis an die 1,1868, der folgende Rücksetzer war moderat. Am Freitag morgen wurde die Bewegung wieder aufgenommen und es ging noch ein weiteres Stück nach Norden. Das Hoch wurde bei 1,1881 markiert, der Wochenschluss knapp darunter. Zu Wochenbeginn versuchte der EUR das Hoch vom Freitag erneut anzulaufen, scheiterte aber knapp. Der folgende Rücksetzer war überschaubar und wurde bis zum Abend zurückgekauft. Am Dienstag bröckelten die Notierungen bereits am Vormittag ab. Der EUR setzte am Nachmittag und am Abend, nach einer kleineren Zwischenerholung, dynamisch unter die 1,1800 zurück.

Das Hoch im Betrachtungszeitraum lag unter dem Niveau der Vorperiode und unter der 1,1900, das gleiche trifft auf das Tief zu. Einzig der Wochenschluss lag über dem Level der Vorwoche. Der EUR hat in den letzten fünf Handelstagen eine Range von 109 Pips abgebildet und war damit vergleichbar groß wie in der Vorperiode.

Wir hatten auf der Oberseite damit gerechnet, dass der EUR mit dem Überschreiten der 1,1875/77 weiter an unser nächstes Anlaufziel bei 1,1883/85 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde nicht ganz erreicht, das Setup hat damit nicht optimal gegriffen. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1782/80 hingegen exakt an unser nächstes Anlaufziel bei 1,1774/72. Hier hat das Setup perfekt gegriffen.

  • Hoch*: 1,1881                    Vorperiode: 1,1908
  • Tief*:   1,1772                    Vorperiode: 1,1806
  • Wochenschluss: 1,1876        Vorwoche:  1,1862
  • Range*: 109 Pips                Vorperiode: 102 Pips

* Betrachtungszeitraum 07.07.2021 - 13.07.2021 - Handelszeiten zwischen 08:00-22:00 Uhr

EURUSD: Wie könnte es weitergehen?

  • Euro-WS: 1,1838/70....1,1940/55/88......1,2090....1,2139......1,2279/89......1,2313/33/73.....1,2433
  • Euro-US: 1,1791/48......1,1680/43.......1,1581/66.....1,1467

Die wichtigsten Marken auf Basis unseres Setups:

  • I-Day-Marke                          1,1986  und  1,1791
  • Tagesschlussmarken               1,2142  und  1,1685
  • Boxbereich                            1,2555  bis   1,0504
  • Range                                   1,3479  bis   0,9631

Zum EURUSD in den kommenden fünf Handelstagen:

Chartcheck - Betrachtung im Weekly:

Der EUR ist unter die SMA50 (aktuell bei 1,1963) gefallen und hat sich auf Wochenbasis unter dieser Linie etabliert. In der letzten Handelswoche hat sich der EUR unter dieser Durchschnittslinie etabliert. Damit hat sich das Chartbild deutlich eingetrübt. Gegenüber dem letzten Setup hat sich das Chartbild nicht wesentlich verändert.

Die SMA50 verläuft nach wie vor exakt auf dem Niveau des Deckels bei 1,1950/60. Knapp darüber wäre noch die SMA20 (aktuell bei 1,1979) zu finden. Diese Barrieren muss der EUR überwinden, um wieder Perspektiven auf der Oberseite zu haben. Sollte es aber gelingen, übergeordnet einen Wochenschluss über der 1,2010 zu markieren, so wäre der Weg nach Norden theoretisch frei.

Solange das Währungspaar aber unter der SMA50, bzw. unter dem Level bei 1,1960/50 notiert, könnten sich weitere Rücksetzer einstellen, die übergeordnet das Potential haben, zunächst bis an die 1,1700 und dann weiter bis in den Bereich bei 1,1575 zu laufen.

Chartbild Weekly: bärisch

 

DAILY

Auch auf Tagesbasis ist zu erkennen, dass der EUR in der letzten Handelswoche deutlich an Boden verloren hat. Er ist auf Tagesschlussbasis unter die 1,1960/50 gefallen und hat diesen Bereich eigentlich mehr oder weniger kampflos aufgegeben. Er hat zwar mehrfach versucht, die Barriere zu überwinden, ist aber immer wieder gescheitert. Im Chart ist erkennbar, dass der EUR in der Vergangenheit häufig Probleme hatte, das Level bei 1,1950/60 zu überwinden. In den letzten Handelstagen ging zwar einige Male vorsichtig nach Norden, es gelang aber nicht, dass sich der EUR über die 1,1900 schieben konnte. Die Kursmuster könnten nach wie vor so interpretiert werden, dass Erholungen aktuell nur eine begrenzte Perspektive haben.

Dass der EUR kurzfristig wieder den Bereich bei 1,1950/60 anläuft, lässt sich aktuell aus den Kursmustern nicht ableiten. Erholungen wären denkbar, allerdings hätten diese, unserer Meinung nach, nur Potential aktuell die 1,1880/1,1900 zu erreichen. Der EUR muss aber die 1,1950/60 auf Tagesschlussbasis überwinden, wenn er wieder Perspektive auf der Oberseite haben möchte.

Schafft es der EUR aber sich über die SMA20 (aktuell bei 1,1872) zu schieben und auch den Bereich bei 1,1950/60 zu überwinden, so könnte es weiter in Richtung der SMA200 (aktuell bei 1,2003) gehen. Aufhellen würde sich das Tageschartbild aber erst, wenn es der EUR schafft, sich über der SMA200 zu etablieren.

Solange der EUR aber unter der 1,1950/60 bzw. unter der 1,1900 notiert, könnten sich weitere Rücksetzer einstellen, die übergeordnet bis in den Bereich der 1,1710/00 laufen könnten.

Chartbild Daily: bärisch

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EURUSD Tages-Updates, jeden Morgen gegen 09 Uhr frisch und aktuell

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4h Chart:

Das 4h Chart zeigt, dass der EUR überhaupt nicht weiter kommt. Er konnte sich vor einigen Handelstagen über die SMA20 (aktuell bei 1,1838) als auch über die SMA50 (aktuell bei 1,1838) schieben, hat es aber nicht geschafft sich von diesen Linien zu lösen. Am Dienstag ging es wieder dynamisch unter diese beiden Durchschnittslinien. Solange es der EUR nicht schafft, sich über der SMA50/20 zu etablieren, solange sind die nächsten Kursziele eher auf der Unterseite zu suchen. Die Kursziele wurden bereits im Daily und im Weekly genannt.

Perspektiven auf der Oberseite hat der EUR erst dann, wenn er es schafft sich über der SMA20/50 zu etablieren. Dann wäre der Weg theoretisch frei zurück an die 1,1950/60. Das wäre auch das maximale war wir aktuell auf Basis der Kursmuster als Potential auf der Oberseite sehen.

Chartbild 4h Chart: bärisch

 

Fazit: der EUR muss sich über die SMA50/20 im 4h Chart schieben und etablieren, wenn er wieder Perspektiven auf der Oberseite haben möchte. Sollte das gelingen, so könnte es weiter aufwärts an die 1,1950/60 gehen. Solange das aber nicht der Fall ist, könnten sich weitere Abgaben einstellen, die das übergeordnete Potential haben könnten, bis in den Bereich der 1,1710/00 zu laufen.

  • Wahrscheinlichkeit Bull Szenario: 40 %
  • Wahrscheinlichkeit Bear Szenario: 60 %

 

 

EURUSD-Setups in den kommenden fünf Handelstagen:

Long-Setup: Kann sich der EUR über der 1,1790 behaupten, so könnte er versuchen unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1800/02, bei 1,1810/12, bei 1,11817/19, bei 1,1825/27 und dann bei 1,1832/34 bzw. bei 1,1836/38 zu erreichen. Kann er sich über die 1,1836/38 schieben, so könnte es weiter aufwärts an unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1843/45, bei 1,1851/53, bei 1,1860/62, bei 1,1869/71 und dann bei 1,1875/77 gehen. Kommt es bei 1,1875/77 zu keinen Rücksetzern, so könnte sich die Aufwärtsbewegung weiter fortsetzen. Unsere Anlaufziele wären dann bei 1,1883/85, bei 1,1895/97, bei 1,1903/05, bei 1,1912/14, bei 1,1921/23, bei 1,1930/32 und dann bei 1,1939/41 bzw. dann bei 1,1949/51 bzw. bei 1,1960/62 zu finden.

Short-Setup: Kann sich der EUR nicht über der 1,1790 halten, so könnten die Rücksetzer zunächst unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1782/80, bei 1,1774/72, bei 1,1767/65 und dann bei 1,1760/58 erreichen. Unter der 1,1760/58 wären unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1750/48, bei 1,1744/42, bei 1,1737/35, bei 1,1733/31 und dann bei 1,1725/23 zu finden. Kommt es bei 1,1725/23 zu keinen Erholungen, so könnte sich die Abwärtsbewegung weiter fortsetzen. Unsere Anlaufziele wären dann die 1,1717/15, die 1,1710/08, die 1,1703/01, die 1,1695/93, die 1,1688/86 und dann die 1,1679/77.

Erwartete Wochenrange auf Basis unseres Setups

1,1845 (1,1895) bis 1,1760 (1,1731)

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/abwärts

 

 

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

  • 15.07.2021: USA – Rede Fed-Vorsitzender Powell
  • 15.07.2021: USA – Erstanträge Arbeitslosenhilfe
  • 16.07.2021: EUR – Verbraucherpreisindex
  • 16.07.2021: USA – Einzelhandelsumsätze

 

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Winfried Veeh
Winfried Veeh CEO & Founder von Day-Trading-Live Portal | Stadtlohn

Betreibt die Daytrading-Webseite day-trading-live.de gemeinsam mit seinem Partner Costa Tsitlakidis. Analysefokus sind der Dax, die amerikanischen Indizes und Forex. Über 40 Jahre gemeinsame Tradingerfahrung.