US-Inflation sieht überraschend hohen Rücksetzer – Gold vor tiefem Lauf zurück über $1800?

Gold könnte gestärkt aus den letzten Inflationsdaten herausgehen. Ein bullisches Momentum ist nicht ausgeschlossen, wenn die 1800 USD-Marke schnell & nachhaltig angepeilt werden kann.

• Aktuelle Gold Analyse 16.08.2022: Chartanalyse, Wochenausblick, Setups und mehr – für aktive Daytrader
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Das übergeordnete Bild für Gold

Die US-Inflationszahlen vergangene Woche Mittwoch haben in Gold eine Attacke auf die 1.800 USD Marke nach sich gezogen, das gelbe Edelmetall sah allerdings anschließend zunächst keinen nachhaltigen Bruch und halten über diesem psychologisch relevante Level. Einerseits könnte man sagen „Was nicht ist, kann ja noch werden“, andererseits „Wirklich bullish schaut das nicht aus, eher relativ schwach…“.

Schauen wir auf das Geschehene: dass es zu einem Rücksetzer in der US-Inflation kommen könnte, durfte meiner Einschätzung nach durchaus erwartet werden, ausgehend von den jüngsten Rücksetzern im Rohstoffbereich, aber auch im Hinblick auf Benzin und Gas in den USA.

Was erstaunlich anmutete, war mit Sicherheit die Erwartung des Terminmarktes vor den Inflationszahlen, wonach diese mit 70%iger Wahrscheinlichkeit eine Leitzinsanhebung der FED um 75 Basispunkte auf der im September anstehenden Zinsentscheidung erwarteten, folgend den soliden US-Arbeitsmarktzahlen in der Woche Freitag zuvor. Diese Erwartung sah nun einen Rücksetzer in Richtung 40% und dürfte meiner Einschätzung nach in den kommenden Tagen weiter abnehmen.

Warum das für Gold von Interesse ist? Einfach: Gold sah trotz dieser restriktiven Erwartung seitens des Marktes keine schärferen, erwartbaren Abschläge, sondern schüttelte den kurzen „NFP-Flush“ zügig ab und nahm die 1.800er Marke zeitig erneut ins Visier – nach meiner Einschätzung ein relativ starkes Signal, was eine deutliche Rückeroberung der 1.800 USD Marke eher über kurz als lang erwarten lässt.

Diese Erwartungshaltung spiegelt sich auch in der Positionierung institutioneller Marktteilnehmer wider, die Netto-Long-Position in den jüngsten Daten zum Commitment of Traders Report (CoT) bereits vor der Veröffentlichung der Inflationszahlen weiter aufgebaut haben (die am Freitag veröffentlichten Zahlen werden bereits am Dienstag der Woche aufgegriffen) und zunehmend weiter aufbauen dürften, spekulierend auf zeitnah anziehende Notierungen im gelben Edelmetall.

Sollte sich der nun abzeichnende, geldpolitisch weniger restriktive Kurs seitens der FED in den Jahresschluss beschleunigen, könnte es weiterhin zu einem als „FOMO“ bekannten Phänomen kommen: demnach würde diese Marktteilnehmer Angst bekommen, eine scharfe Rallye zu verpassen und infolgedessen eine scharfe Aufwärtsbewegung initiiert werden:

Gold - Trading Setups:

Sollte es den Gold-Bullen gelingen eine Eroberung der 1.800 USD Marke auf den Weg zu bringen und weiter bullishes Momentum aufzunehmen, so bleibt das in der Gold-Analyse vergangene Woche anzuvisierende Kursziel im Bereich um die 200-Tagelinie, verlaufend im Bereich um 1.840 USD, weiterhin aktiv.

Da die Gegenbewegung gegen die 1.700 USD Region nun allerdings bereits seit fast einem Monat läuft und infolgedessen ein wenig überdehnt anmutet, wäre ich in Bezug auf kurzfristig ausgelegte und auf die 1.840/850er Region als Kursziel abzielende Long-Setups zunehmend vorsichtiger bzw. bei Eingehen auf untergeordneten Zeitebenen im Hinblick auf das Stop-Management aggressiver.