Gold Analyse: US-Arbeitsmarktbericht stark, US-Inflation im Fokus: was machen die Gold-Bullen?

August 09, 2022 14:00

Gold hat durch den Bruch und das nachhaltige Halten oberhalb von 1.750 USD die übergeordnete Abwärtstrendlinie auf Tagesbasis brechen können und die 1.780/800er Region erreichen können. Als potenziell anzuvisierendes Kursziel auf der Oberseite findet sich die Kursmarke von 1.840 USD.

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Das übergeordnete Bild für Gold

Die Spekulation auf eine sich geldpolitisch expansiver präsentierende US-Notenbank nach ihrer 75 Basispunkt-Zinsanhebung am 27.07. und den am darauffolgenden Tag folgenden enttäuschenden Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum für das zweite Quartal, die rein technisch bedeuten, dass sich die US-Wirtschaft in einer Rezession befinden, da es sich um das zweite Quartal in Folge mit einer Wirtschaftskontraktion handelt, haben Gold in den vergangenen Tagen bullish performen lassen.

In der vergangenen Woche wurde dieser sich eintrübende Ausblick für die US-Konjunktur interessanter- und überraschenderweise nicht „gekrönt“ von schwachen Zahlen vom US-Arbeitsmarkt.

Dass die Non-Farm Payrolls kaum überzeugen dürften zeichnete sich bereits am Dienstag ab, als die Zahl offener Stellen in den USA (JOLTS) für den Monat Juni einen drastischen Rückgang 10.7 Millionen auswies, wobei 11 Millionen erwartet wurden.

Hier handelte es sich tatsächlich um den stärksten Rückgang seit der Covid-Panik und bedeutet nichts anderes, als das Unternehmen ihre Job-Vakanzen reduzieren, sich auf eine Periode wirtschaftlicher Schwäche, durch die Inflation zurückgehender, mindestens aber sich verändernder Nachfrage und somit kostenreduzierend reagieren.

Die NFPs wurden dann am Freitag mit starken 528.000 neu-geschaffenen Stellen ex-Agrar ausgewiesen, dem höchsten Print seit Februar. Infolgedessen nahm die Spekulation auf eine weitere 75 Basispunktzinsanhebung seitens der FED im September wieder Fahrt auf, liegt nun bei fast 70% - doch ich bin skeptisch, sehe einen solchen Schritt nicht.

Abhängen dürfte hier vieles von den US-Inflationszahlen für den Monat Juli am Mittwoch.

Erwartet werden diese mit 8.9%, durch die jüngsten Korrekturbewegungen an den Rohstoffmärkten und den Rücksetzer beispielsweise bei Benzin ist denkbar, dass es hier zu einer Überraschung auf der Unterseite kommt, was noch einmal zusätzlich Spekulationen einer geldpolitisch laxeren US-Notenbank begünstigen und folgerichtig bullish treibend besonders für das gelbe Edelmetall wirken könnte.

Auch die institutionellen Marktteilnehmer scheinen im Hinblick auf Gold wieder optimistischer zu werden, die Netto-Long-Position in den jüngsten Daten zum Commitment of Traders Report (CoT) deutet auf einen langsam zunehmenden Aufbau von Long-Positionen und somit Spekulationen auf zeitnah anziehende Notierungen im gelben Edelmetall.

Sollte sich der eben skizzierte, geldpolitisch weniger restriktive Kurs seitens der FED in Form zu erwartender Zinssenkungen zunehmend abzeichnen, könnte es weiterhin zu einem als „FOMO“ bekannten Phänomen kommen: demnach würde diese Marktteilnehmer Angst bekommen, eine scharfe Rallye zu verpassen und infolgedessen eine scharfe Aufwärtsbewegung initiiert werden, einhergehend mit einer zügigen, dynamischen Rückeroberung der 1.800er Marke:

Gold - Trading Setups:

Gold hat durch den Bruch und das nachhaltige Halten oberhalb von 1.750 USD die übergeordnete Abwärtstrendlinie auf Tagesbasis brechen können und die 1.780/800er Region erreichen können. Als potenziell anzuvisierendes Kursziel auf der Oberseite findet sich die 200-Tagelinie, verlaufend im Bereich um 1.840 USD.

Vor dem Hintergrund des infolge der Dynamik der Gegenbewegung überdehnt anmutenden Modus, würde ich in Bezug auf Trades mit Ziel im Bereich um 1.840 USD aus Chance-Risiko-Verhältnis-technischer Perspektive Rücksetzer in Gefilde um 1.750/760 USD warten, die ich dann, bei Anlaufen und Bruch über 1.800 USD aggressiv mit einem Trailing Stop managen würde.


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