Gold Wochenausblick: Ukrainekonflikt bestimmt das Preisgeschehen – Gold über 2.000 USD!

März 08, 2022 11:45

Gold hat die psychologisch wichtige Kursmarke von 2.000 USD übertroffen! Da Gold seine Funktion als sicherer Hafen ganz offensichtlich wieder einmal erfüllt, bleibt mindestens „halten“ mittelfristig geradezu alternativlos.

  • Aktuelle Gold Analyse 08.03.2022: Chartanalyse, Wochenausblick, Setups und mehr – für aktive Daytrader
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Überblick: Gold, das große Bild

Es kann nicht überraschen, dass die ausgesprochen beunruhigenden Ereignisse in der Ukraine derzeit zu extremen Verwerfungen an den Finanz- und Rohstoffmärkten führen, sowohl die vergangene als auch der Start in die laufende Woche zeigte in sämtlichen Assetklassen sehr hohe Volatilität und vielfach geradezu panikartige Preisreaktionen. Gold überstieg dabei am gestrigen Montagmorgen zum ersten Mal seit 18 Monaten die Marke von $2.000 pro Unze, Palladium erreichten ein neues Allzeithoch, Nickel stieg Intraday um mehr als 70 Prozent,  Energierohstoffe zeigen extreme Entwicklungen, Weizen erreichte zum sechsten Mal in Folge sein oberes Tageslimit. Der CRB Commodity Index verzeichnete in der vergangenen Woche mit einem Plus von fast 20 Prozent den größten Wochenanstieg seit der Ölkrise 1974. Gleichzeit übt eben jener Anstieg der Rohstoffpreise sowie die Ungewissheit über die Inflations- und Wachstumsaussichten Druck auf die Aktienmärkte aus. Zwar entlud sich ein Teil der aufgebauten Risikoprämien in Folge der gestrigen Andeutungen Russlands hinsichtlich einer möglichen Beendigung der Invasion. Die durch Russland von der Ukraine geforderten Zugeständnisse scheinen jedoch kaum umsetzbar und Vladimir Putin bekräftigte zudem noch einmal, den Krieg so lange fortzuführen, bis die Ukraine seine Forderungen akzeptiert, was die Hoffnung auf eine Verhandlungslösung dämpft. Wie dieser Krieg ausgeht, ist ungewiss, die meisten Szenarien sind allerdings eher schlecht als recht. Ein ukrainischer Sieg würde Putins politische Niederlage bedeuten, also wird er ihn nicht zulassen. Stattdessen könnte er eine Gewaltherrschaft in der Ukraine ausüben und im eigenen Land einen Polizeistaat errichten. Denkbar, und besser, wären auch ein Regimewechsel in Moskau oder ein Eingreifen Chinas zuungunsten Russlands. Bis auf weiteres dürfte die aktuell hohe Volatilität daher weiterhin bestehen bleiben.

Es lässt sich wirklich mit Fug und Recht behaupten, dass der Start ins Jahr 2022 alles andere als einfach war. Die Kombination aus steigender Inflation, einer aggressiver auftretenden US-Notenbank und jetzt Russlands Krieg in der Ukraine erhöhen die Wahrscheinlich auf eine stagflationäre Entwicklung der Weltwirtschaft. Für die Zentralbanken wird die Entscheidungsfindung dabei immer schwieriger. Mittlerweile befindet sich die Inflation auf dem höchsten Stand seit mehreren Jahrzehnten (USA), was mindestens die US-Fed zwingt, sich auf die ausufernden Preise zu konzentrieren, auch wenn dies angesichts der äußeren Umstände zu ökonomischen Schäden führt. Jerome Powell will nach jüngster eigener Aussage wie geplant vorgehen, was ein heikler Akt ist. Schwer zu bewerkstelligen ohne anderswo Schaden anzurichten. Zudem ist der aktuelle Angebotsschock, der durch den weitgehenden Ausfall von Rohstoffschwergewicht Russland entsteht, ja nicht der erste. Er folgt praktisch unmittelbar auf den durch die Corona-Pandemie bedingten und verstärkt die Rahmenbedingungen für eine hartnäckige Inflation. Selbst bei nachlassendem Wachstum dürfte uns diese Aussichte also erhalten bleiben. In dieser Hinsicht bedeutsam wird sowohl die aktuelle Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise am kommenden Donnerstag (14:30 Uhr) als auch Europas erste wichtige Zentralbankentscheidung seit Kriegsbeginn kurz zuvor (13.45). Der erwartete US-Verbraucherpreisanstieg von 7,9 Prozent gegenüber den Vorjahresmonat wäre der stärkste jährliche Anstieg seit Anfang 1982. Angesichts der Ungewissheit über die Auswirkungen des laufenden Konflikts auf das Wachstum könnten es die Notenbanken nun dennoch vermeiden, die laufenden Pandemie-Notfallmaßnahmen wie geplant zu beenden, selbst wenn die Preise noch weiter steigen. Zwar sprach sich Jerome Powell bei seiner Anhörung vor dem US-Kongress in der vergangenen Woche für eine Zinserhöhung um einen Viertelpunkt in diesem Monat aus, andere Zentralbanker ließen jedoch durchblicken, bei ihrer Entscheidung die möglichen wirtschaftlichen Folgen des Krieges weitaus stärker berücksichtigen zu wollen.

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Betrachtet man die Goldpreisentwicklung einmal nicht in der Benchmarkwährung US-Dollar, sondern im für uns relevanteren Euro, so rennt das Edelmetall seit Ausbruch des Krieges und der Umsetzung der sehr wirksamen wirtschaftlichen Sanktionsmaßnahmen gegen Russland von einem Allzeithoch zum nächsten. Dabei lohnt es sich, einmal kurz einen anderen Blickwinkel einzunehmen: wenn man es so sieht, dass nicht Gold seinen Wert verändert, sondern dieser auf Grund der Tatsache, dass Gold nicht einfach in beliebiger Menge neu geschaffen werden kann, konstant bleibt und damit lediglich als Maß dient, für den relativen Wert von Papierwährungen, dann verhält sich Gold genauso, wie es sollte, nämlich als Wertaufbewahrungsmittel, dass den Wohlstand vor der Entwertung schützt. Dies zeigt sich derzeit besonders eindrücklich beim Blick auf das Handelspaar Gold/Rubel. Die angesprochene Entwicklung gegen Euro ist daher bei näherer Betrachtung kein wirklich gutes Zeichen. Da Gold seine Funktion als sicherer Hafen aber ganz offensichtlich wieder einmal erfüllt, bleibt mindestens „halten“ mittelfristig geradezu alternativlos. Vorbehaltlos zu Zukäufen zu raten ist heikel. Zum einen handelt physisches Gold bei den einschlägigen Edelmetallhändlern derzeit mit erheblichen Aufschlägen zum Spotpreis, zum anderen ist es, wie mit jeder Versicherung: man sollte sie abschließen, bevor man sie braucht. Spekulativ bleiben die gängigen Finanzprodukte wie CFD nach wie vor das Mittel der Wahl.

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Nachdem Gold am frühen Montagnachmittag von seinem Tageshoch knapp oberhalb der 2.000-Dollar-Marke auf Grund auf den ersten Blick deeskalierend klingender Töne in kurzer Zeit um mehr als 40 Dollar einbrach, führte die daraufhin folgende Erholung bis zum Handelsschluss beinahe punktgenau wieder an das vorherige Level zurück. An der spannungsgeladenen Situation im Osten Europas hat sich weiterhin nichts geändert und so steht Gold als traditioneller Krisenrohstoff weiterhin hoch in der Gunst der Anleger. Am heutigen Vormittag setzte das Edelmetall seinen Weg fort und erreichte nach Überwindung des gestrigen Preismaximums ein weiteres Bewegungshoch deutlich oberhalb von 2.000 US-Dollar. Vom kräftig ansteigenden US-Dollar, der DXY steht nahe der 100-Punkte-Marke, mit dem Euro als Hauptopfer im Indexkorb, lässt sich Gold aktuell nicht bremsen. Beide Assets gelten in großen Krisen als Sicherheitsanlageklassen und bewegen sich Hand in Hand. Bei Entspannung der Lage dürfte der teure US-Dollar die dann einsetzende negative Goldpreisentwicklung jedoch verstärken. Dies unter der Annahme, dass Europa aus der laufenden Situation nicht ohne bleibende Schäden herauskommt und sich der Dollar daher insbesondere gegen den Euro auf hohem Niveau halten kann.

Gold: Die Trading Setups

Long-Setup: Das im  Marktommentar der vergangenen Woche anvisierte Kursziel von $2.015 wurde heute Morgen um knapp sechs Dollar übertroffen, der darauf folgende Rücksetzer wirkt halbherzig und dürfte angesichts der äusseren Umstände nur von kurzer Dauer sein. Wenn Gold sein neues Bewegungshoch bei nun $2.021 überwinden kann, steht einem weiteren Aufwärtsschub in Richtung des bei $2.075 befindlichen Allzeithochs nicht viel im Weg. Von dort aus ist, auch auf Grund der psychologischen Wirkung einer solchen bedeutsamen Marke, ein neuerlicher Rückfall zu erwarten. Aus technischer Sicht  sollte dieser im Bereich zwischen $2.050 und $2.030 enden, um als „gesunde Korrektur“ innerhalb der laufenden Rally zu gelten. Dieser Bereich kann dann, in Erwartung einer weiteren Fortsetzung der Bewegung, für einen neuen Longeinstieg genutzt werden. Verliert Gold sein aktuelles Momentum und scheitert am um 2.015 Dollar befindlichen Widerstandsbereich, liegen die nächsten tieferen Einstiegsniveaus um $1.980 und $1.960, dann mit erstem Ziel wieder bei $2.015.

Short-Setup: Solange die Rahmenbedingungen derart fragil sind, wird sich am Bedarf nach relativer Sicherheit wenig ändern. Nichtsdestotrotz wird für Gold die Luft dünner, immerhin führte die kräftigen und hochvolatile Rally bereits bis in Sichtweite des Allzeithochs. Die sich aufbauende Versteilung der Bewegung deutet zudem auf die Möglichkeit eines nahenden Blow-Off-Tops hin. Ich selbst nutze keine Indikatoren, möchte jedoch für diejenigen, die das tun, auf die auf der kürzeren Zeitebene des Vier-Stunden-Charts erkennbare Divergenz zwischen Goldpreis und RSI hinweisen. Diese deutet auf nachlassenden Kaufdruck hin und ist ein Argument für die Erwartung eines kurzfristigen, auch kräftigeren, Rücksetzers. Verkäufe im Bereich des nächsten Widerstandsbereichs bei rund $2.015 sind durchaus erfolgversprechend, das Maximalziel dürfte jedoch ohne entsprechende Unterstützung von Aussen im Bereich von $1.970/$1.960 liegen. Unterhalb dessen sind weitere schnelle 30 Dollar Luft. Bei Fortsetzung der Rally über das heutige Tageshoch hinaus, sollte nicht allzulange an Fehltrades festgehalten werden. Neue Euphorie, auch medial begleitet, dürfte Gold schnell bis an sein bisheriges Allzeithoch treiben. Dort bieten sich spekulative Verkäufe an, üblicherweise fällt eine solche Marke nicht im ersten Anlauf.


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Geht man von steigenden Kursen bei Gold aus, kann der risikobewusste Trader eine BUY-Position aufgeben. Geht man von fallenden Kursen aus, tätigt man eine SELL-Order. Wenn die Handelsstrategie aufgeht und der Händler auf der richtigen Marktseite ist, können in beiden Richtungen des Marktes Tradinggewinne erzielt werden. Geht die Handelsstrategie nicht auf, macht der Trader Verluste. Der Hebel bis zu 1:20 im Gold CFD multipliziert dabei die möglichen Gewinne oder Verluste.

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4. 

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Markus Grüne
Markus Grüne Selbständiger Börsenhändler & Finanzmarktanalyst | Frankfurt am Main | (extern)

Über 14 Jahre Erfahrung als professioneller Händler und Market Maker für Aktien, Derivate und Rohstoffe. Seit 2019 Publikation eigener Börsenbriefe und Analysen mit Fokus auf Rohstoffe.