Gold Wochenausblick: Gold verfehlt Allzeithoch nur um Haaresbreite – Zinspolitik gerät wieder in den Fokus
Fast das Allzeithoch erklommen, und dann wieder zurück. Gold bleibt spannend! In den Fokus rückt nun wieder die Zinspolitik der Zentralbanken.
- Aktuelle Gold Analyse 15.03.2022: Chartanalyse, Wochenausblick, Setups und mehr – für aktive Daytrader
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Überblick: Gold, das große Bild
Der Goldmarkt blickt abermals auf ausgesprochen spannende Tage zurück. Nicht nur, dass am vergangenen Dienstag das bisherigen Allzeithoch nur um gerade einmal fünf US-Dollar verfehlt wurde (Spot), auch der darauffolgende Absturz bis zum Ende der Woche um in der Spitze mehr als 110 Dollar erwischte nicht jeden auf dem richtigen Fuß. Dabei erfolgte der schnelle Preisanstieg nicht losgelöst, sondern angesichts des beherrschenden Themas „Ukrainekonflikt“ im Rahmen einer breit angelegten Rohstoffrally. Entsprechende Indizes, wie der GS Commodity Index, schnellten an diesem Tag auf 14-Jahreshochs. Das nach solch explosiven Sprüngen eine gewisse Korrekturanfälligkeit entsteht wundert nicht, auf die technisch heikler werdende Situation trafen dann vermehrt, zumindest perspektivisch, positivere Meldungen beider Kriegsparteien, die Verhandlungsbereitschaft zeigten und in Teilen sogar auf Kompromissfähigkeit hoffen ließen, was die angesprochene ebenfalls breit angelegte Abkühlung begründet. Das diese Situation „dynamisch“ bleibt versteht sich allerdings von selbst.
Mittlerweile sind beinahe drei Wochen seit dem Ausbruch des Krieges vergangen. Nach dem ersten Schock über diese Entwicklung stand das Save-Haven-Argument für Gold klar im Vordergrund, nun gerät zusehends wieder das Inflationsgeschehen und damit die Frage, nach dem zukünftigen Agieren der Zentralbanken in den Fokus. Diesbezüglich zeichnet sich zwar leichte Milderung ab, immerhin haben sich auch die extrem inflationstreibenden Energierohstoffe bereits wieder deutlich von ihren Höchstständen entfernt, und auch Metalle und Getreide zeigen sich entspannter. Es steht jedoch zu befürchten, dass dies kein Trendwechsel darstellt, sondern lediglich ein Atemholen, weiterer Unbill steht, ganz abgesehen vom von hier aus unkalkulierbaren Verlauf des Kriegsgeschehens (sowie der damit in Verbindung stehenden wirtschaftlichen Sanktionsmaßnahmen aller, auch der mittelbar, Beteiligten), bereits wieder an anderer Stelle ins Haus. Neben der Tatsache, dass selbst bei einem sofortigen Ende des Krieges angesichts eines vollkommen zerstörten Vertrauensverhältnisses zwischen West und Ost nicht von einer schnellen Normalisierung der Handelsbeziehungen ausgegangen werden kann und somit der Rohstoffsektor weiterhin gut unterstützt bleiben dürfte, zieht China gerade erneut die Corona-Maßnahmenschraube an. Nachdem sich die Fallzahlen im Land in den letzten Tagen auf über 5.000 positiv getestete Menschen erhöht haben (bei etwa 1,42 Milliarden Einwohnern) schickt das Land unter anderem die 17,5-Millionen-Stadt Shenzhen in den Lockdown. Nicht nur, dass damit eines der weltweit wichtigsten Exportzentren für die verarbeitende Industrie, insbesondere für die Elektronikindustrie, lahmgelegt wird, beherbergt die Stadt auch den viertgrößten Containerhafen der Welt. Was unterbrochene Lieferketten für das Inflationsgeschehen bedeuten, zeigte das Jahr 2020 sehr eindrucksvoll. Das China angesichts dessen (und verschiedener hausgemachter Probleme, insbesondere im Immobiliensektor) in Kürze seinen Leitzins senken wird, darf man durchaus als ausgemachte Sache annehmen. Dies ist dem Wunsch, die globalen Preissteigerungen verlangsamen zu wollen, nicht unbedingt zuträglich.
Vor diesem Hintergrund wird das am morgigen Mittwoch anstehende Treffen der US-Notenbank das meistbeachtete ökonomische Ereignis dieser Woche sein (19:00 Uhr, Pressekonferenz 30 Minuten später). Da eine Zinsanhebung, die erste seit 2018 übrigens, um 25 Basispunkte so gut wie sicher ist, werden die Anleger nach Hinweisen auf das weitere Vorgehen der Fed Ausschau halten, wobei der sogenannte „Dot Plot“ die Blicke auf sich ziehen dürfte (in diesem Diagramm sind die Aussichten für den Leitzins für jedes Mitglied des FOMC zusammengefasst. Der Median aller Punkte stellt den prognostizierten Zinssatz für jedes der nächsten drei Jahre sowie für die lange Frist dar.). Die Finanz- wie Rohstoffmärkte setzen auf mindestens fünf weitere Erhöhungen im laufenden Jahr. Damit versucht die Zentralbank, die schnellste Inflation seit vier Jahrzehnten zu bekämpfen, wobei jedoch zum einen das Risiko besteht, dass diese auf Grund des Krieges in der Ukraine noch länger erhöht bleiben wird und zum anderen die angesichts dessen ohnehin zu erwartenden wirtschaftlichen Kollateralschäden weiter verstärkt werden. Dennoch hat Fed-Chef Powell interessanterweise sowohl innerhalb wie außerhalb der Notenbank diesbezüglich freie Hand. Außerhalb, da Präsident Joe Biden die Inflationsbekämpfung als seine oberste wirtschaftliche Priorität bezeichnet und Politiker beider Lager Powell bereits zum Handeln auffordern. Innerhalb der Fed gehört Jerome Powell ohnehin noch zum gemäßigten Falkenlager und kann es sich wegen der dort vorherrschenden Mehrheitsmeinung im Grunde gar nicht leisten, eine dovishe Haltung an den Tag zu legen. Wo genau der angestrebte Zielzins liegt, ist jedoch ungewiss. Goldman Sachs geht davon aus, dass die Fed irgendwann im nächsten Jahr damit aufhören wird, die Zinsen zu erhöhen, und dass ihr Richtwert bei drei Prozent liegt.
Mittel- bis langfristig bleibt das Aufwärtspotenzial für den Goldpreis nach wie vor hoch, angesichts der momentan herrschenden Mixtur aus geopolitischen Spannungen, der damit zusammenhängenden Rohstoffverknappung, neuerlichen, von China ausgehenden Lieferkettenproblemen, wieder zunehmenden Engpässen an zum Beispiel elektronischen Bauteilen, teilweise diametral entgegengesetzt agierenden Notenbanken, etc.. Auch das technische Bild zeigt sich, trotz Shooting-Star im Wochenchart, in Langfristcharts (Woche/Monat) interessant, mit einer nach fast 11 Jahren abgeschlossenen Cup & Handle-Formation. Bei Ausbruch über das bisherige Allzeithoch bei $2.075 sollte diese Bewegung bis in den Bereich um 2.400 Dollar führen. Aus technischer Sicht wohlgemerkt! Weltpolitik, eine erneute, mit 2020 vergleichbare Corona-Situation mit aufkommenden Rezessionsängsten und auch Herr Powell sind die großen potenziellen Störfaktoren.
Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage
Mit Erreichen des Allzeithochbereichs am vergangenen Dienstag fand der Ende Januar begonnene kräftige Aufschwung nach beinahe 300 Dollar sein Ende. Angesichts einsetzender Entspannung, wenigstens auf diplomatischer Ebene, schaltete der gesamte Rohstoffsektor dann in den Rückwärtsgang. Abermals hinzukommende Rezessionssorgen auf Grund der neuen, weitreichenden chinesischen Lockdown-Situation beschleunigten diese Bewegung noch zum Wochenbeginn und versetzen auch Gold einen weiteren Stoß. In der vergangenen Nacht verlor das Edelmetall noch einmal kräftig und handelt mittlerweile gut 140 Dollar unterhalb des Vorwochenhochs. Kurzfristig deutet das Chartbild auf weiteres Ungemach hin, der Bereich um $1.900 ist hier durchaus im Spiel. Akuter Handlungsbedarf besteht momentan nicht, mit $1.900 und $1.960 liegen die nächsten entscheidenden Chartmarken zu weit vom aktuellen Niveau entfernt, die hier auf der kurzen Zeitebene erkennbare Unterstützung ist relativ schwach.
Gold: Die Trading Setups
Long-Setup: Diejenigen, die den Run in Richtung Allzeithoch nur von der Seitenlinie aus beobachtet haben, werden den laufenden Rücksetzer sehr zu schätzen wissen, führt er doch mittlerweile wieder in durchaus nachkaufwürdige Gefilde. Zukäufe im Bereich des aktuellen Niveaus um $1.930 sind mit Blick auf das dort verlaufende 50-Prozent-Retracement der jüngsten Rally zwar zu rechtfertigen, abgesehen davon befindet sich Gold hier jedoch mitten im Niemandsland. Die Situation verbessert sich dann, wenn es kurzfristig gelingt, in diesem Bereich eine Basis auszubilden, und nicht weiter bis in die eigentlichen Unterstützungszone um 1.900 Dollar nachzugeben. Diese Stabilisierung sollte jedoch wirklich zeitnah erfolgen, bezogen auf den Vier-Stunden-Chart innerhalb der nächsten drei bis vier Kerzen. Von hier aus liegt die Zielmarke dann bei $1.960. Objektiv wahrscheinlicher bleibt allerdings der Rutsch an oder kurz unter die 1.900er-Marke. Diese ist ebenfalls durch ein Fibonacci-Level unterfüttert (61,8% bei $1.890), zudem findet sich an dieser Stelle der 30-Tage-SMA. Unterhalb von 1.890 Dollar sollten neue Longs angesichts des drohenden 1.875er Bereichs bereits wieder aufgegeben werden. Gelingt Gold die Rückeroberung des aktuellen Widerstands bei $1.960 dürfte die Reise abermals in Richtung $2.000/$2.015 führen.
Short-Setup: Der kräftige Rücksetzer der letzten Tage verlangsamt sich nun im Bereich des schwachen Widerstands am aktuellen Niveau um 1.930 Dollar. Hält dieser Bereich, sollte die folgende technische Gegenreaktion, wie schon oben beschrieben, bis an rund 1.960 Dollar zurückführen. Hier bietet sich ein neuer Shorteinstieg an, mit erste Ziel bei $1.930, dann $1.900. Oberhalb von $1.960 hellt sich das Chartbild im Sinne der Goldbullen deutlich auf, Shortpositionen sollten dort zunächst wieder aufgegeben werden. Der nächste antizyklische Verkaufsbereich findet sich zwischen $2.000 und $2.015. Kann sich Gold im Bereich von $1.930 nicht zeitnah stabilisieren, wird der nächste Shorteinstieg bei Unterschreiten des heutigen Tiefs ($1.924) erfolgversprechend, mit Ziel bei, beziehungsweise kurz unter, 1.900 Dollar. Kann das nahe darunter verlaufende Fibonacci-Retracement (bei 1.890 Dollar) keine Unterstützung bieten, sollte ein Teil der Position bis rund $1.875 laufen gelassen werden.
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