Gold Analyse: Weiter im Konsolidierungsmodus - Bodenbildung setzt sich fort

April 13, 2021 14:00
  • Aktuelle Gold Analyse 13.04.2021: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Daytrader

Nachdem der jüngste Angriff auf die um 1.755 Dollar liegende Widerstandsmarke in der vergangenen Woche abermals erfolglos verpuffte, handelt Gold nun wieder entspannt im oberen Bereich seiner breiten Bodenbildungszone. Den Treibstoff für den Kursanstieg bis zum Hoch zur Wochenmitte lieferte dabei abermals zum einen der wieder nachgebende US-Dollar und zum anderen die gleichzeitig fallenden US-Anleiherenditen. Beide Impulsgeber schwächen sich seit Freitag wieder ab, und somit fehlt Gold die nötige Unterstützung für einen ernsthaften Versuch zum Trendwechsel.

Dabei positioniert sich das sogenannte „Smart Money“ schon seit Anfang des Jahres entsprechend. Commercials, in erster Linie Produzenten, verringern ihre „natürliche“ Shortposition an den Terminmärkten bereits seit Anfang Januar zusehends, seit Februar sogar mit zunehmender Geschwindigkeit. Das dort seit Jahresbeginn ebenfalls sinkende Open Interest deutet darauf hin, dass diese Marktteilnehmergruppe ihre Hedges, respektive vorverkaufte Produktion, in Erwartung höherer Preise kontinuierlich reduziert. Dementsprechend zeigt der COT-Index (ein aus den Daten des wöchentlich veröffentlichen Commitments-Of-Traders-Reports der CFTC ermittelter Index, der die jeweils aktuelle Positionierung der Commercials über einen Vergleichszeitraum normalisiert), dass eben diejenigen, die den Goldmarkt aus fundamentaler Sicht am besten einschätzen können, ihre übliche Short-Range verlassen haben und für ihre Verhältnisse mittlerweile ungewöhnlich wenig short sind (bzw. weniger gehedged als sonst). Wie an anderer Stelle schon desöfteren erwähnt, ist diese Information zwar kein Timing-Instrument, sie gibt für sich genommen kein Signal, sie spiegelt aber die grundsätzlich optimistische Markteinschätzung derer wider, die den Goldmarkt „von innen heraus“ kennen. Sollte sich die aktuelle Bodenbildung nach oben auflösen können, möglicherweise getriggert durch die üblichen Verdächtigen US-Dollar und Zinsentwicklung, würde eine nachhaltige Trendumkehr vor diesem Hintergrund nicht überraschen. Ebenso wenig überrascht das Verhalten der Spekulanten. Während die grösseren unter ihnen die entsprechende Gegenpositionen am Terminmarkt halten, ziehen sich auch die Privatinvestoren weiterhin aus den Edelmetall-ETFs zurück. Deren Bestände lagen Ende Oktober des vergangenen Jahres bei einem Rekordstand von über 3.900 Tonnen (ein Zuwachs um 35 Prozent seit Jahresbeginn) und reduzierten sich bis Ende März um 8,4 Prozent, vier der vergangenen fünf Monate verzeichneten Netto-Abflüsse, im April gab es noch nicht einen einzigen Tag mit Zuflüssen. Zunehmende globale Risikoneigung, der erstarkende US-Dollar sowie der Anstieg der US-Anleiherenditen überwiegen hier noch die Inflationssorgen.

Dabei bleibt die Gefahr auch deutlich steigender Industrie- wie Verbraucherpreise jedoch unverändert hoch. Das Protokoll des Offenmarktausschusses der US-Notenbank vom vergangenen Mittwoch liess jedenfalls keine bevorstehende Änderung der wirtschaftlichen Stimulierungsmassnahmen erkennen,  und das obwohl Jerome Powell mittlerweile offenbar von einer deutlich schneller als geplanten ökonomischen Erholung in den USA ausgeht. Zwar wiegelte er gegenüber dem IWF die Inflationsgefahr ab, äusserte in einem am Sonntag ausgestrahlten Fernsehinterview jedoch genau diese Sorge (interessanterweise wurde dieses Interview einen Tag vor seinem Auftritt beim IWF aufgezeichnet…). Demnach geht Powell davon aus, dass sowohl das Wachstum in den USA als auch die Schaffung von Arbeitsplätzen erheblich schneller einsetzen könnte, als bisher angenommen, was entsprechende Preissteigerungen mit sich brächte. Die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten sind bereits vielversprechend (NFP mit einem Plus von 916.000 Stellen deutlich oberhalb der Erwartungen), und der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor zeigte für März das schnellste Wachstum seit Beginn der Aufzeichnungen. Auf globaler Ebene geht der Internationale Währungsfonds für 2021 von einem Wirtschaftswachstum von sechs Prozent aus. Dies wäre die grösste Wachstumsrate seit 40 Jahren, wohlgemerkt nach dem kräftigsten Einbruch (in Friedenszeiten) seit der Grossen Depression. Vor diesem Hintergrund wird auch ein Blick auf die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten (14:30 Uhr) und die um 19:00 Uhr folgende Auktion der 30-jährigen Staatsanleihen am heutigen Dienstag interessant.

Bemerkenswerterweise treten, nach kurzer Abstinenz, nun auch die Zentralbanken wieder auf der Käuferseite auf. So zeigen die Daten des World Gold Council für Februar Zentralbankkäufe von über 94 Tonnen. Interessant ist insbesondere die Nachfrageentwicklung in Indien, dem nach China zweitwichtigsten Absatzmarkt. Dort schoss die Importmenge nach 11 Tonnen im Februar schon einen Monat später mit fast 99 Tonnen auf ein Zweijahreshoch. Pessimistische Stimmen fürchten zwar einen folgenden Nachfragerückgang auf Grund der dortigen Entwicklung in Sachen Corona. Immerhin entfallen derzeit gut 17 Prozent der weltweit positiven Testergebnisse allein auf Indien, man darf jedoch nicht vergessen, dass der Staat über eine relativ junge Bevölkerungsstruktur verfügt (2020: 28,4 Jahre, Median) und diese davon nur wenig beeinträchtigt werden dürfte. Nichtsdestotrotz bleibt das Virus, beziehungsweise die Reaktion darauf, insbesondere in den Industrienationen, der entscheidende Faktor hinsichtlich Wachstums- und Inflationsentwicklung.

 

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Derzeit findet sich der wichtigste Indikator für die Richtung des Goldpreises im US-Dollar. Mit dessen Rücksetzer vom Jahreshoch am 31. März im Dollar-Index startet hier die jüngste, 80 Dollar weite Kurserholung. Deren Ende fiel dann wieder punktgenau auf das Ende der dortigen Korrektur. Der nächste deutlichere Schub bei Gold dürfte wieder vom Dollar ausgehen, beachten Sie deshalb die 92 und 92,5 Punkte-Marken im Index. Sollte sich der Greenback wieder deutlicher darüber absetzen können, dürfte Gold Schwierigkeiten haben, sich oberhalb seiner aktuellen Unterstützung bei rund $1.725 zu halten. Gibt der Greenback weiter nach und unterschreitet seinerseits die eigene Unterstützung, springt die Ampel für Gold auch wieder von Gelb auf Grün. Die nächsten „trendentscheidenden“ Niveaus liegen bei 91,3 und 93,5 Punkten im US-Dollar-Index (DXY). Weiteren, wenn auch leichteren, Gegenwind liefert die Anleiheseite. Hier ziehen die Renditen abermals an, der Einfluß auf Gold fällt jedoch relativ verhalten aus. Zum einen bleibt das aktuelle Niveau trotz des in der Spitze fast hundertprozentigen Renditeanstiegs in diesem Jahr absolut gesehen lächerlich niedrig, zum anderen ist angesichts des bestehenden Infaltionsrisikos auch die Aussicht auf eine in absehbarerer Zeit nennenswerte positive Realrendite gering. Der Blick aus dem Augenwinkel auch darauf schadet jedoch nicht, zumindest wenn man im Goldmarkt auf den kürzeren Zeitebenen handelt.

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Gold: Die Trading Setups

Long-Setup: Nachdem der Widerstandsbereich um 1.755 Dollar in der vergangenen Woche erfolgreich verteidigt werden konnte, korrigierte Gold in einem stabilen, kurzfristigen Abwärtstrend bis auf seine nächste Unterstützung bei $1.725. Dieses Niveau hat sich zwischen Mitte und Ende März als belastbare Unterstützung erwiesen und bietet sich nun abermals für erste Longs an, abgesichert mit kurzen Stopps leicht unter dieser Marke. Der Zielbereich liegt dann wieder in der Region um $1.750/$1.755. An dieser Stelle sollte mindestens etwas Risiko aus dem Markt genommen und abgewartet werden, ob die Überwindung dieses Widerstands im mittlerweile vierten Anlauf seit Anfang März endlich gelingt. Falls ja, könnte die Bodenbildung innerhalb des im August 2020 begonnen langfristigen Abwärtstrends als abgeschlossen betrachtet werden. Das darüberliegende Kursziel liegt dann um $1.795. An dieser Stelle ist abermals schwerer Widerstand zu erwarten. Sollte dieses Niveau jedoch überwunden werden und sich Gold oberhalb dessen auch halten können, wäre der Trendwechsel vollzogen und Gold auf allen Zeitebenen wieder bullisch. Falls die aktuelle Unterstützung jedoch nicht halten kann, finden sich die nächsten Einstiegsmöglichkeiten im Bereich von $1.700, und darunter dann am Jahrestief bei rund $1.680.

Short-Setup: 35 US-Dollar büßte Gold nach erreichen seines letzten Zwischenhochs am vergangenen Donnertag bereits ein und handelt nun im Bereich seiner nächsten Unterstützung um $1.725. An dieser Stelle ist zumindest eine Stabilisierung zu erwarten. Sollte das heutige Tagestief bei $1.723 jedoch unterschritten werden, wird eine Fortsetzung der jüngsten Bewegung bis in den Bereich um $1.710, dann $1.700 wahrscheinlich, spätestens hier ergeben dann auch Gewinnmitnahmen Sinn. Das schnelle Erreichen des nächsten darunter liegende Ziels um $1.680 ist im aktuellen Umfeld nicht das realistischste Szenario. Aus taktischer Sicht wird eine wirkliche bearishe Positionierung erst bei Unterschreiten der 1.700er Marke sinnvoll, und idealerweise nicht vor einem darauf folgenden abermaligen Test dieses Niveaus (von unten kommend). Die tiefen Ziele liegen dann bei $1.680 und $1.640. Kann sich Gold vom aktuellen Niveau aus erholen und den Bereich um $1.750 erneut ansteuern, kann an dieser Stelle in Erwartung eines abermaligen Haltens des dortigen Widerstands antizyklisch agiert werden. Ein entsprechender Stopp kann oberhalb des Hochs der vergangenen Woche liegen (rund $1.759). Schießt Gold tatsächlich über diese Marke hinaus, kann das Spiel im Bereich um $1.795 wiederholt werden. Wie schon oben beschrieben, ist an dieser Stelle auf Grund des dort möglichen Trendwechsels mit hartem Widerstand zu rechnen.

 

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Markus Grüne
Markus Grüne Selbständiger Börsenhändler & Finanzmarktanalyst | Frankfurt am Main | (extern)

Über 14 Jahre Erfahrung als professioneller Händler und Market Maker für Aktien, Derivate und Rohstoffe. Seit 2019 Publikation eigener Börsenbriefe und Analysen mit Fokus auf Rohstoffe.