Gold Analyse: Weiter im Abwärtstrend – Erholungspotenzial bleibt begrenzt
- Aktuelle Gold Analyse 15.12.2020: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader
Überblick: Gold, das große Bild
Insbesondere die Aktienmärkte konnten zunächst abermals von der derzeitigen Impfeuphorie profitieren, gestern noch zusätzlich angefeuert durch den Pharmakonzern Moderna, dessen Produkt offenbar unmittelbar vor der Zulassung steht und der noch in diesem Jahr 25 Millionen Dosen allein in den USA verfügbar machen will. Zudem trafen dort ebenfalls gestern die ersten Lieferungen des in Großbritannien bereits im Einsatz befindlichen Impfstoffes von Pfizer und Biontech ein. Das angesichts der auf Grund dessen in naher Zukunft erwarteten wirtschaftlichen Erholung auf beiden Seiten des Atlantiks herrschende Risk-On-Sentiment liefert für Gold momentan erheblichen Gegenwind. Darüber hinaus kommt offenbar Bewegung in die seit vielen Wochen herrschende Patt-Situation im US-Kongress hinsichtlich des nächsten zu beschliessenden Corona-Hilfspakets. So einigte sich am Wochenende eine parteiübergreifende Gruppe von Gesetzgebern auf ein 908 Millarden Dollar schweres Hilfsprogramm. Vom Kongress verabschiedet ist dieses zwar noch nicht, aber immerhin steigt damit wieder die Chance, dass die für die US-Bürger so wichtigen Hilfszahlungen doch noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden könnten. Das beides, Impfstoff und Hilfspaket, derzeit als Verkaufsargumente für die klassischen „Save-Haven-Instrumente“ gilt, ist nicht unbedingt vernünftig, aber Realität.
Nicht unbedingt vernünftig insbesondere vor dem Hintergrund, dass beides zwar für eine zunehmende wirtschaftliche Planungssicherheit sorgen würde, diese Entwicklungen isoliert zu betrachten, wäre allerdings ein wenig blauäugig. Auf die positiven Effekte, die eine sich auch auf Grund eines funktionierenden Covid-Impftoffs verbessernde Situation der Nachfrageseite hätte, wurde an dieser Stelle ja schon des Öfteren hingewiesen. Auch darauf, das diese Nachfragesteigerung mit einer gewissen Zeitverzögerung zu erwarten wäre. Wenn jedoch eine über Monate mit kostenlosem Geld geflutete Welt aus ihrer in weiten Teilen verordneten Starre erwacht und dieses eben auf Grund der noch herrschenden Unsicherheiten bisher weitgehend zurückgehaltenen Kapital dann seinen Weg in die Märkte findet, wird dies ein ausgesprochen günstiges Umfeld auch für den Edelmetallsektor darstellen. Dass ein Zentralbanker wie Jerome Powell ganz offen Schützenhilfe seitens der Politik fordert, in Form von die Geldpolitik der Fed unterstützenden fiskalischen Maßnahmen, zeigt sehr deutlich den unbedingten Willen zu steigenden Inflationsraten, insbesondere den offiziellen. Und ein zeitweiliges, auch deutliches, Überschiessen der Zielgröße ist dabei explizit eingeplant. Ob es dann gelingen wird, den Geist später wieder zurück in die Flasche zu bekommen, ist keineswegs sicher. Vor diesem Hintergrund verdient auch das am morgigen Mittwoch anstehende Fed-Meeting besondere Beachtung. Immerhin ist es das letzte in diesem Jahr. Erwartet werden neue Erkenntnisse hinsichtlich der Pläne bezüglich des aktuellen Anleihekaufprogramms der Zentralbank. Diese könnten die Märkte dann noch einmal in Bewegung versetzen. Ebenfalls Raum für Bewegung bieten die Entwicklungen in Sachen Brexit. Bis jetzt ist nichts entschieden und die Uhr tickt, aber man ist zumindest bereit „die extra Meile“ zu gehen (Ursula von der Leyen), „auf einem schmalen Pfad“ zu einem Abkommen (Michel Barnier). Zumindest die momentane Situation stellt sich damit noch leicht bearisch dar für Gold, ist es doch gänzlich unklar, ob, und in welchem Ausmaß, die EU-Regierungen nun in der Lage sein werden, überhaupt weitere fiskalische Anreize zu geben. Dem Dollar hilft dies übrigens auch, ebenfalls ein Belastungsfaktor für das Edelmetall, wenn auch nur ein kleiner, bedenkt man das absolute Niveau, auf welches dieser mittlerweile abgesackt ist.
Kurioserweise stellt sich die Lage in Fernost gänzlich anders dar. Die ebenfalls bereits in der vergangenen Woche erwähnten Preisrallys verschiedener Basisrohstoffe sind beinahe ausschiesslich auf Chinas wirtschaftliche Gesundung zurückzuführen. Während sich Europa weiter in einem ungebremsten Abwärtsstrudel zu bewegen scheint und die USA weitgehend vom Prinzip (Impfstoff-)Hoffnung leben, beginnt das asiatische Land bereits, den jüngsten Preissteigerungen bei Kohle und Eisenerz aktiv entgegenzuwirken, um aufkeimende Inflation im Griff zu behalten. Es kann also schnell gehen, wenn der Zug erstmal anrollt.
Auf Investorenseite zeigt sich ein ambivalentes Bild. Während ETF-Anleger diesen Produkten in der vergangenen Woche abermals Gelder entzogen, erhöhten sich die im COT-Report dokumentierten Long-Positionen auf Spekulantenseite wieder. Der Wochenabfluss aus den grossen Gold-ETPs lag mit knapp 62.500 Unzen aber auf deutlich niedrigerem Niveau als noch in der Vorwoche (da waren es noch 1,35 Millionen), die Zukäufe auf Spekulantenseite waren mit gut 11.300 Kontrakten auf Vorwochenniveau. Beide Zahlen sind zwar nicht eins zu eins vergleichbar, allein schon auf Grund ihres versetzten Ermittlungszeitpunktes und der unterschiedlichen Marktteilnehmer. Es sind allerdings zwei Beobachtungen zu machen: zum einen stockt die Spekulantenfraktion ihre absolut gesehen niedrige Nettolongposition wieder kontinuierlich (jedoch moderat) auf, sowohl in fallenden als auch in steigenden Marktphasen. ETF-Anleger nutzen hingegen steigende Preise sehr deutlich zum Ausstieg, in fallenden Perioden halten sie sich eher zurück. Dieses Verhalten spricht bis auf weiteres auch für die Stabilität des seit Mitte August laufenden Abwärtstrends, innerhalb dessen Preisanstiege immer wieder kräftig abverkauft wurden.
Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage
Nachdem Gold den in der letzten Ausgabe beschriebenen schweren Widerstandsbereich in der Region um $1.870 nicht überwinden konnte und sich im weiteren Verlauf der Handelswoche auf deutlich tieferem Niveau seitwärts bewegte, wies der Weg des geringsten Widerstands auch zum aktuellen Wochenstart weiter gen Süden. Die in der vergangenen Nacht begonnene Aufwärtsbewegung ist, zumindest bis jetzt, noch nicht wirklich ernst zu nehmen, wichtige Widerstandsbereiche wurden im Zuge dessen noch nicht erreicht, aber immerhin zeigt sich auf den sehr kurzfristigen Zeitebenen intraday ein stabiler Aufwärtstrend.
Gold: Die Trading Setups
Long-Setup: Ob das Momentum des aktuellen Aufwärtschubs ausreichen wird, den seit Mitte August laufenden Abwärtstrend zu überwinden, sollte mindestens abgewartet werden, bevor prozyklisch neue Longengagements initiiert werden. Dessen Oberseite verläuft momentan bei rund $1.857, nicht weit darüber, im Bereich um $1.875 wartet der nächste, noch bedeutendere Widerstand. Hier verlaufen zwei wichtige Fibonacci-Levels, zum einen das 50%-Retracement aus der Aufwärtsbewegung seit Anfang Juni, zu anderen das gleiche aus dem Abschwung ab dem 09. November. Darüber hinaus markiert diese Region den Hochpunkt der letzten Rally vom 30.11. bis 08.12.. Erst oberhalb der 1.875 Dollar-Marke hellt sich die technische Situation merklich auf, das nächste Ziel liegt dann im Bereich zwischen $1.890 und $1.900, bei Preisen darüber rückt $1.920 in den Fokus. Als belastbare Unterstützung, und damit sinnvollen Einstiegsbereich, hat sich die Region zwischen $1.820 und $1.815 herauskristallisiert. Hier kann mit kurzen Stopps gearbeitet werden, die ersten gut 20 Dollar Luft darunter sollte man bei einem Bruch dieses Niveaus nicht aussitzen.
Short-Setup: Das bessere Chance-/Risikoverhältnis liegt aus technischer Sicht nach wie vor auf Seiten der Bären. Schon jetzt, an der 1.850 Dollar-Marke, zeigt sich ein in den vergangenen Tagen gut etablierter Widerstand, kurz darüber, bei $1.857 verläuft die Oberseite des laufenden Abwärtstrends, um $1.870/1.875 die schon oben beschriebenen Fibonaccis und das Hoch aus der vergangenen Woche. Diese Situation kann reichlich Möglichkeiten bieten, sukzessive eine auch größere Shortposition aufzubauen. Oberhalb des Vorwochenhochs sollte diese dann jedoch aufgegeben werden, bei Überwindung dieses Bereichs ist auf Grund dessen Bedeutung von einer Fortsetzung der bullishen Bewegung auszugehen. Fällt Gold deutlicher zurück und unterschreitet seine nächste Unterstützung bei $1.820, besser noch $1.815, liegt das nächste Ziel um $1.805, dem 61,8er-Retracement der letzten, zwischen dem 30.11 und 08.12. laufenden, 110-Dollar-Rally. Das nächste Ziel darunter befindet sich bei $1.795. Fällt diese „letzte Verteidigungslinie“ des jüngsten Aufwärtsschubs, spricht vieles für ein Anlaufen dessen Startpunktes bei rund $1.765.
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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.
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