Gold Analyse: Vom Absturz zur Rally – Save-Haven trifft auf Inflation!

März 24, 2020 11:45
  • Aktuelle Gold Analyse: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader

Überblick: Gold, das große Bild

Die Meldungen über die wohl umfangreichsten monetären Stimulationsmaßnehmen der Wirtschaftsgeschichte erreichten die Märkte gestern (Montag, 23.03.2020) gegen 13:00 Uhr, mit unmittelbaren, heftigen Reaktionen auf der Währungs-, Aktien- und Edelmetallseite. Unbegrenztes Quantitative Easing durch die US-Zentralbank, dessen Maßnahmen sich tatsächlich kurz mit „Fed kauft alles und ohne Limit" (Staatsanleihen, Bundesanleihen, MBS, ABS, Unternehmensanteile, später ETFs, dazu kommt Helikoptergeld für die Bevölkerung, usw.) zusammenfassen lassen, schoben den S&P 500 in knapp 25 Minuten um über 7,5 Prozent nach oben, DAX und Co. zeigten ähnliche Reaktionen. Das wirklich bemerkenswerte daran ist jedoch, auch wenn die Aktienmärkte hier nicht das primäre Thema sind, aber manchmal lohnt der Blick über den Tellerrand, dass diese Zugewinne dort bereits knapp drei Stunden später wieder vollständig zunichte gemacht worden waren. Es sollten bei jedem die ganz großen und sehr roten Warnlampen angehen, wenn selbst so etwas nicht reicht, um die Aktienmärkte zumindest über das Vortagesniveau zu heben! Auch vor dem Hintergrund der in der jüngsten Vergangenheit bereits unternommenen Zentralbankschritte.

Von der genannten Entwicklung profitierte auch Gold, und das, ohne seine Gewinne in nennenswerter Form wieder abzugeben. Der Anstieg von seitdem knapp 100 US-Dollar (oder 6,6 Prozent) lässt sich zum einen zurückführen auf die nun einsetzende Suche nach Sicherheit vor Verlusten anderer Assetklassen. Im Gegensatz zu anderen Save-Haven-Instrumenten (US-Dollar, Bonds) ist Gold nach wie vor vergleichsweise günstig bewertet und daher das Mittel der Wahl. Als weiteres, in meinen Augen noch wichtigeres Argument, gerät nun mehr und mehr das Thema Inflation in den Vordergrund. Nach der monetären Inflationstheorie setzt diese immer dann ein, wenn eine sich ausweitende Geldmenge auf ein gleichbleibendes Angebot trifft (das passiert zwar nicht immer, ist aber eine gute Voraussetzung dafür). Dann wird mehr Geld für die im Verhältnis dazu knapper werden Güter aufgewendet, wodurch deren Preise steigen. In der aktuellen Situation der Corona-Krise kommt erschwerend ein sich durch weitreichende Produktionseinschränkungen zukünftig tatsächlich noch verringerndes Warenangebot hinzu. Keine Produktion, keine Ware, für die Geld überhaupt notwendig wäre, folglich verteilt sich dieses dann auf das wenige vorhandene Angebot. Werfen Sie auch spaßeshalber einmal einen Blick auf die Agrarmärkte. Weizen (Nudeln, Mehl), Soya, Schweine, Rinder… Dort bemerken Sie ein sich seit Mitte der vergangenen Woche entfaltendes Inflationsszenario. Dies begründet sich in der aktuell erhöhten Nachfrage nach diesen Gütern und den sich nun auswirkenden Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung der entsprechenden Lieferketten.

Zugegeben, das ist ein kleiner Exkurs heute, aber wichtig für die langfristige Goldpreiseinschätzung. Denken Sie in einer ruhigen Minute einmal genauer darüber nach, wir befinden uns wirtschaftlich mittlerweile an einem entscheidenden Punkt. Gold profitiert davon, was wenig verwunderlich ist, denn es hat seine Werterhaltungsfunktion über Jahrtausenden erfolgreich unter Beweis gestellt. Auf der physischen Seite besteht bereits jetzt ein Engpass. Münzen wie Barren sind bei den einschlägigen Edelmetallhändlern kaum noch zu bekommen. Hersteller, wie beispielsweise Heraeus, stellen auf Grund von Corona nun für mehrere Wochen die Produktion ein.

Das „Papiergold", sprich Derivate, oder eben alles, was nicht physisch vorhanden ist, hat jedoch selbst vor diesem Hintergrund immer wieder Rückschlagpotenzial. Nach wie vor sind die Aktienmärkte nicht in trockenen Tüchern, weitere, schnelle und tiefe, Abverkäufe dort sind nicht unwahrscheinlich. Dann könnte auch Gold, in einer neuen Geldbeschaffungspanik, zumindest zeitweise wieder unter die Räder kommen.

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Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Die Fed-induzierte Rally seit Montagmittag erreichte praktisch rücksetzerlos den wohlbekannten Widerstandsbereich um $1.590, ein Plus von gut 100 Dollar seit Wochenstart. Momentan konsolidiert das Edelmetall in dieser Region. Eine ausgedehntere Seitwärtsphase wäre, zumindest auf der kürzeren Zeitebene, wünschenswert, um die technische Situation nach dem schnellen Anstieg zu entspannen und eine solide Basis für eine Fortsetzung der jüngsten Preisentwicklung zu schaffen. Aus charttechnischer Sicht liegt nun zunächst ein „einschwingen" im Bereich zwischen $1.550 und $1.590 nahe.

Gold: Die Trading Setups:

Long-Setup: Rücksetzer sind in der aktuellen Situation (und mit aktuellen Wissenstand) weiterhin Kaufgelegenheiten. Die nächste Unterstützung befindet sich um $1.550, darunter $1.520, wobei das nächste Ziel dann wieder im Bereich des aktuellen Widerstandes um $1.590 liegt. Wenn das Momentum der Aufwärtsbewegung seit Montagmittag jedoch ohne große „Bedenkpause" mitgenommen werden kann, spricht nichts gegen ein schnelles Erreichen der nächsten Widerstandszone zwischen $1.630 und $1.650. Der Einstieg kann dabei prozyklisch über $1.590 erfolgen.

Short-Setup: Das momentane Sentiment ist zweifellos bullish für Gold, jedoch bietet ein kräftiger, schneller Anstieg, wie der gerade zu beobachtende, immer die Möglichkeit für auch deutlichere Rücksetzer. Der derzeitige Handelsbereich um $1.590 ist Widerstandsniveau. Shorttrades sollten jedoch sehr eng abgesichert werden, da an dieser Stelle noch kein maßgebliches Einknicken des Momentums zu erkennen ist, sprich, hier handelt man sehr klassisch gegen den Trend, wenn auch in einem kurzfristig überkauften Markt. Aussichtsreicher werden Shortversuche, wenn sich zeigen sollte, dass Gold den derzeitigen Widerstandsbereich als solchen respektiert, sprich weitere Anstiegsversuche hier mehrfach scheitern. Die nächsten Ziele liegen dann um $1.550 und $1.520, wobei das aktuelle Umfeld konservative Gewinnmitnahmestrategien nahelegt. Ebenfalls sinnvoll bleibt der parallele Blick auf die Aktienmärkte. Zeichnet sich an dieser Stelle erneuter Liquiditätsbedarf ab, erhöhen sich die Chancen für Goldshorts erheblich.

Allgemeiner Hinweis: Betrachten Sie Aussagen zu technischen Niveaus im aktuellen Umfeld weiterhin als „unverbindliche Orientierung". Unerwartete wirtschafts- und/oder geldpolitische Beschlüsse können jederzeit für Überraschungen sorgen, was die Bedeutung auch ehemals wichtiger Niveaus zumindest situativ stark verringern kann.


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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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