Gold Analyse: Konsolidierung in ruhiger Seitwärtsphase

März 23, 2021 12:50
  • Aktuelle Gold Analyse 23.03.2021: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Daytrader

Überblick: Gold, das große Bild

Einmal abgesehen von den unmittelbar auf die letztwöchige Fed-Sitzung und der daran anschliessenden Rede Jerome Powells folgenden Stunden verlief die vergangene Handelswoche recht volatilitätsarm seitwärts. Dabei sorgten die Ausführungen des US-Zentralbankchefs zwar für eine Initialzündung bis in den nächsten Widerstandsbereich um 1.750 Dollar hinein, insbesondere der Tags darauf folgende abermalige Renditeschub bei US-Staatsanleihen negierte diese Bewegung jedoch wieder. Dabei bekräftigte Powell seinen bisherigen Plan, die US-Zinssätze für mindestens zwei weitere Jahre nahe Null zu belassen und hob gleichzeitig den Wirtschaftsausblick leicht an. Anlass für ein Gegensteuern bei den den Goldpreis belastenden steigenden Anleiherenditen sieht Powell derweil nicht, was der Anleihemarkt entsprechend quittierte: die 10-jährige Treasury-Rendite kletterte zum ersten Mal seit über einem Jahr auf mehr 1,75 Prozent, die der 30-jährigen Staatsanleihen auf über 2,5 Prozent. Diese Entwicklung zeigt recht deutlich die Inflationssorge, die an den Finanzmärkten herrscht, die US-Notenbank teilt diese, zumindest offiziell, weiterhin nicht, allenfalls ein kurzzeitiger Anstieg der Preise sei zu erwarten. Der Fed-Chef wird sich auch in dieser Woche erneut zum Thema äussern, sowohl heute als auch am morgigen Donnerstag sind Anhörungen vor dem US-Kongress angesetzt, gemeinsam mit Finanzministerin Janet Yellen. Ein marktbewegender Sinneswandel ist jedoch eher unwahrscheinlich.

Bei Jerome Powell und seinem Stab handelt es sich selbstverständlich um erfahrene Fachleute, nichtsdestotrotz drängt sich der Verdacht auf, dass diese zunehmend „ihr Buch reden“. Und das ist nun mal tiefrot, mittlerweile liegt die Staatsverschuldung bei rund 28 Billionen USD, Tendenz steigend. Ohne deutlich anziehende Wirtschaftsleistung oder galoppierende Inflation kann sich (fast) kein Land dauerhaft die durch sich verteuerndes Fremdkapital (Zinsanstieg bei Staatsanleihen) finanzierten und immer weiter anwachsenden Ausgaben leisten. Fast kein Land, es sei denn natürlich, es verfügte über die Weltreservewährung und eine gut geschmierte Druckerpresse. Die das Statement begleitenden Unterlagen prognostizieren für die USA übrigens ein Inflationsziel von im Schnitt 2,4 Prozent in 2021 (und sinkend in den beiden folgenden Jahren). Werfen Sie vor diesem Hintergrund aber ruhig einmal einen Blick auf die Preisentwicklungen der gängigen Basisrohstoffe, von Nahrung über Energie bis hin zu den Industriemetallen. Preissteigerungen im mittleren zweistelligen Prozentbereich sind dort Gang und Gäbe, und das allein im vergangenen halben Jahr.

Entscheidend für die kommende wirtschaftliche Entwicklung bleibt dabei das Corona-Problem, beziehungsweise die auf Grund dessen eingeleiteten Lösungsversuche. In den USA setzt man dabei im Wesentlichen auf Impfungen und Geld, und bei beidem läuft es. In Sachen Impfung vermeldete Joe Biden am vergangenen Freitag die 100 Millionste Covid-Impfung, sechs Wochen vor dem geplanten Zeitpunkt (im Jubel darüber ging allerdings der Hinweis unter, wer im vergangenen Jahr die Grundlage für diesen Erfolg legte, aber das war erwartbar). Zudem ist die 1.400 Dollar gegenleistungslose Finanzspritze an große Teile der amerikanischen Bevölkerung weitestgehend ausgezahlt. Das man diese wachstumsankurbelnde Stimulationsmassnahme auch kritisch sehen kann, zeigt die Einschätzung des ehemaligen Leiters des US-Finanzministeriums Larry Summers. Seiner Auffassung nach stehen die USA vor einer „dramatischen fiskalisch-monetären Kollision auf Grund der verantwortungslosesten makroökonomischen Politik seit 40 Jahren“ (Zitat). Das nächste Drei-Billionen-Programm steht übrigens bereits vor der Tür, mit  Investitionen in Infrastruktur, Bildung, Arbeitsplätze und, vor allem, dem Kampf gegen den Klimawandel. On Top, wie gesagt, die Tinte unter dem jüngsten 1,9 Billionen-Beschluss ist ja kaum getrocknet, daher sei an dieser Stelle auch nochmal kurz an Herrn Powells Inflationsprognose von 2,4 Prozent erinnert.

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Investorenseitig herrscht nach wie vor Skepsis. Gold-ETFs verzeichnen weiterhin Abflüsse, gestern den 26ten Tag in Folge, was die Nettoverkäufe in diesem Segment seit Jahresbeginn auf inzwischen sechs Millionen Unzen bringt. Angesichts dieser sehr kontinuierlichen Verkäufe ist die zunehmende Stabilisierung des Marktes bemerkenswert. Man muss die ETF-Daten jedoch als nachlaufenden Indikator verstehen, sprich, Abflüsse folgen in der Regel zeitlich ausgedehnten Abwärtsphasen des Goldpreises und steigen erst wieder an, nachdem sich dieser bereits deutlicher zu erholen begonnen hat. Am Terminmarkt nahmen die spekulativen Longpositionen laut COT-Report von Freitagabend um 4.300 Kontrakte zu, was zurückkehrendes Interesse signalisiert. Unter dem Strich ist diese Marktteilnehmergruppe mit insgesamt lediglich knapp über 205.000 Kontrakten weiterhin nur sehr moderat long, was im Umkehrschluß auf begrenztes Verkaufspotenzial hindeutet, zumindest bei weitgehend normaler Datenlage ohne starken äusseren Störfaktor.

 

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Die Ausführungen Jerome Powells zu Wirtschaftsentwicklung und Geldpolitik der US-Notenbank störten die in der vergangenen Handelswoche in ausgesprochen ruhigen Bahnen verlaufende Seitwärtsbewegung des Goldpreises nur kurz. Der daraufhin  einsetzende Aufwärtsschub führte exakt bis in den nächsten Widerstandsbereich um 1.750 Dollar, verlor jedoch schon in der Nacht zum Donnerstag wieder an Kraft und bereits kurz darauf handelte Gold wieder auf ähnlichem Niveau wie vor diesem Event. Klammert man diesen Spike einmal aus, liegt die Handelsspanne der vergangenen Woche bei gerade einmal 20 US-Dollar. Auf aktuellem Preisniveau konsolidiert Gold im oberen Drittel einer bei rund $1.700 und $1.750 begrenzten Zone den jüngsten Abverkauf von Ende Februar, befindet sich übergeordnet jedoch weiterhin in seinem im vergangenen Jahr am Allzeithoch eingeleiteten Abwärtstrend.

 

Gold: Die Trading Setups

Long-Setup: Im Zuge der aktuellen Stabilisierungsphase konnte sich innerhalb der oben erwähnten Unterstützungs- und Widerstandsbereiche (bei rund $1.700 bzw. $1750) in der Region um $1.725/$1.728 eine weitere Unterstützung herausbilden. Ein Rücksetzer an diese Marke bietet sich als erster Einstiegspunkt auf der Longseite an, mit nächstem Ziel am Widerstand um $1.750. An dieser Stelle ergeben Gewinnmitnahmen Sinn, und es kann weiter abgewartet werden, ob der Widerstandsbereich zwischen $1.750 und $1.756 (das 78,6 Retracement der All-Time-High-Rally) sicher geklärt werden kann. Oberhalb dessen steigen die Erfolgsaussichten für frische, prozyklischer Longs, das nächste Ziel liegt dann um $1.795. Kann Gold die Zwischenunterstützung bei $1.728 nicht halten droht ein schneller Rücksetzer bis an die runde 1.700er-Marke. Hier lohnt ebenfalls ein Longeinstieg, mit Ziel um $1.725, dann $1.740 und $1.750. Das Risiko kann hier mit einem Stopp-Loss unterhalb des Tiefs vom Freitag der Vorwoche (bei $1.699) begrenzt werden. Sollten Sie mit Stopps arbeiten, beachten Sie bitte, dass sich diese insbesondere gerne an solchen runden Marken konzentrieren. Um zu vermeiden, Opfer einer daraufhin dort plötzlich auftretenden Verkaufswelle zu werden, empfiehlt sich an solchen Stellen eine etwas großzügigere Wahl des eigenen Limits. In Verbindung mit einer geringeren Positionsgröße erwachsen daraus keine größeren Risiken. Hält die Unterstützung dann, kann die Position wieder auf die übliche Menge aufgestockt werden.

Short-Setup: Auch für Engagements auf der Shortseite sollte das Erreichen der schon oben genannten wichtigen Chartmarken abgewartet werden, auf aktuellem Niveau drängt sich kein Trade zwingend auf. Gute Aussichten für antizyklische Shortpositionen bieten sich im Bereich des nächsten Widerstands zwischen $1.750 und $1.756. Dieser rührt bereits aus dem Frühsommer des vergangenen Jahres und sorgte auch in der vergangene Woche für ein Auslaufen eines mit durchaus kräftigem Momentum begonnen Aufwärtsschubs. Sollte sich Gold aus diesem Bereich nach oben absetzen, kann das Risiko hier mit kurzem Stopp relativ eng begrenzt werden. Wahrscheinlicher ist an dieser Stelle jedoch ein Rückfall in den momentanen Konsolidierungsbereich zwischen rund $1.745 und $1.725. Unterhalb dessen liegen bis zur 1.700er-Marke nur wenige schwache Haltepunkte, sodass bei Unterschreiten dieses Preisniveaus ein zügiges Durchrutschen erwartbar ist. Sollte diese wichtige Unterstützung nicht halten, droht Test des Tiefs der seit August 2020 laufenden Abwärtsbewegung bei rund $1.677 und danach ein Anlaufen dessen unterer Begrenzung. Diese verläuft momentan bei ca. $1.640 und damit auf dem gleichen Niveau wie auch die nächste reguläre Unterstützung. 

 

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Die Autoren können ganz oder teilweise in den besprochenen Werten investiert sein. Diese Inhalte stellen keine Finanzanalyse dar: Es handelt sich um eine Werbemitteilung, welche nicht allen gesetzlichen Vorschriften zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen genügt und keinem Handelsverbot vor der Veröffentlichung der Analysen unterliegen.

Markus Grüne
Markus Grüne Selbständiger Börsenhändler & Finanzmarktanalyst | Frankfurt am Main | (extern)

Über 14 Jahre Erfahrung als professioneller Händler und Market Maker für Aktien, Derivate und Rohstoffe. Seit 2019 Publikation eigener Börsenbriefe und Analysen mit Fokus auf Rohstoffe.