Gold Analyse: Jüngste Aufwärtsbewegung stoppt in breiter Konsolidierungszone

Juli 13, 2021 13:40
  • Aktuelle Gold Analyse 13.07.2021: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Daytrader
    ✅ Gold News ✅ Gold Aktuell

Überblick: Gold, das große Bild

Wieder vergleichsweise bewegungsfreudig zeigte sich das gelbe Edelmetall in der vergangenen Handelswoche. Dabei konnte sich der positive Vorwochentrend zunächst noch durchsetzen, punktgenau wurde nach Klärung des bisherigen, um 1.795 Dollar liegenden Widerstandsbereichs in einer schnellen, impulsiven Bewegung die nächste Marke getroffen. Hier, bei $1.815, löste technisch bedingter Verkaufsdruck die nächste Welle aus, die Gold innerhalb der folgenden knapp vier Stunden wieder bis in eben jenen vormaligen Widerstandsbereich zurück drückte. Damit war die Handelsspanne der folgenden Tage definiert, und sowohl die Region um das Hoch als auch die um das Tief dieses Tages wurden im weiteren Handelsverlauf abermals angelaufen.

Besonderes Augenmerk richteten die Marktteilnehmer in den letzten Tagen auf die zahlreichen Verlautbarungen verschiedener Notenbanken. Besonders auf der Veröffentlichung des Protokolls der Juni-Sitzung der US-Zentralbank lagen hohe Erwartungen, nach dem die vorausgegangenen Äußerungen Jerome Powells ja einen überraschenden Kurswechsel hinsichtlich der US-Zinspolitik und dem Beginn von Tapering-Maßnahmen andeuteten. Großen Erkenntnisgewinn brachte dieses Ereignis jedoch nicht, die Beamten der Fed sind ganz offenbar weiterhin uneins und nicht bereit, einen Zeitplan für die Reduzierung ihrer Anleihekäufe zu kommunizieren. Nachdem in den letzten Wochen ja schon beinahe Euphorie aufkam, ob der rasanten Erholung der globalen Wirtschaft, mit Wachstumsprognosen um die sieben Prozent für das laufende Jahr und bereits einsetzenden Bremsversuchen verschiedener Notenbanken, steigen nun wieder die Unsicherheiten über die wirtschaftlichen Aussichten.

Insbesondere China gab hier einen deutlichen Warnschuss ab. Nachdem das Land bereits eine Reihe monetärer, wie fiskalischer Maßnahmen ergriffen hatte, um die erfolgten Preissteigerungen auf Grund seiner durchstartenden Wirtschaft wieder einzufangen, sendet die Senkung des Mindestreservesatzes um 50 Basispunkte vom vergangenen Freitag ein starkes Signal. Es wurde zwar allgemein erwartet, dass das Wirtschaftswachstum des Landes von den anfänglichen Höhen auch wieder zurückkommen würde, dass dies so schnell geschehen könnte, jedoch nicht. Dies sendet eine Warnung an den Rest der Welt, und wirft die Frage auf, als wie dauerhaft sich die jeweils eigene Erholung erweisen wird. In den USA dürften die Notenbanker ohnehin ins Grübeln geraten. So interpretierte man ja die in die Höhe schnellenden langfristigen Zinssätze zu Beginn des Jahres als Vertrauensbeweis für die US-Wirtschaftsaussichten. Was bedeutet dann der Einbruch der Anleiherenditen in den letzten Wochen? Und dass sich der US-Arbeitsmarkt nicht so entwickelt, wie gewünscht, dürfte die sehr auf dieses Thema fokussierte Fed auch nicht zu überstürztem Handeln animieren, die Daten der vergangenen Woche zeigten erneut, und wider Erwarten, einen Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Die jüngste Studie der OECD geht zudem davon aus, dass die entwickelten Volkswirtschaften nicht vor 2023 zum Beschäftigungsniveau von vor der Pandemie zurückkehren werden. Wohlgemerkt unter der Annahme eines Auslaufens eben dieser, was keinesfalls gesetzt ist, schaut man auf Delta, Lambda, Gamma, Theta und wer weiß, was noch alles kommt.

Hier in Europa war ein Einbremsen ohnehin nie Thema. Dass die EZB nun ihrerseits ihr Inflationsziel angehoben hat (auf zwei Prozent) und ebenfalls bereit ist, zumindest zeitweise auch leicht darüberliegende Werte zu tolerieren, bedeutet seine signifikante Änderung des bisherigen Ziels von „mittelfristig unter, aber nahe zwei Prozent“. Spannend wird vor allem die kommende EZB-Ratssitzung am 22. Juli, die, zuvor als ereignislos angesehen, Christine Lagarde zufolge „einige interessante Variationen und Änderungen“ ergeben soll. Gemeint sein könnten damit weitere Maßnahmen im kommenden Jahr, nachdem der Notfallplan zum Ankauf von Vermögenswerten dann ja offiziell enden wird und sich Frau Lagarde bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung Europas ohnehin nur bestenfalls verhalten optimistisch zeigt, womit sie allerdings vermutlich richtig liegt. Insbesondere die EZB dürfte in Sachen „billiges Geld“ weiter auf dem Gas bleiben. Man bedenke, dass die Zentralbank ihre Rolle auch bei den Themen Klimawandel und Sozialausgaben sieht, und da wäre der ein oder andere Euro ja sicher gut angelegt, wenn die Pandemie eines Tages keine Argumente mehr liefern sollte...

Unter dem Strich lässt sich festhalten, dass die Inflationserwartungen aktuell wieder sinken, da Investoren ihre Einschätzungen hinsichtlich der Entwicklung der Weltwirtschaft gerade neu überdenken, was insbesondere auf Delta und Co. zurückzuführen ist. Für Gold bedeutet das Gegenwind, es heißt aber auch, dass der Themenkomplex Tapering und Zinserhöhung deutlich weniger heiß gegessen wird, als man ihn kocht. Gelegentlich sollte man sich auch das Ausmaß der bisherigen Stimulationsmaßnahmen einmal vor Augen führen. Ein schlauer Kopf im Bloomberg-Analyseteam hat kürzlich ermittelt, dass die während der Stimulierungsprogramme von Fed, EZB und Bank of Japan seit Beginn der Pandemie umgesetzten Maßnahmen die Bilanzen allein dieser drei Institutionen derart aufgebläht haben, dass es für sechs Türme aus Ein-Dollar-Scheinen reichen würde, von hier bis zum Mond. Das habe ich nicht überprüft, es gibt jedoch auch keinen Grund, die implizierte Kernaussage dahinter zu bezweifeln. Eine temporäre Inflation, und zudem nur wenig über das Ziel hinausschießend, wie von offizieller Seite stets postuliert, bleibt angesichts derart massiver Eingriffe nur schwer vorstellbar. Was man sich allerdings noch alles einfallen lassen wird, um ein Virus samt künftigen Evolutionsstufen „zu besiegen“, steht natürlich auf einem anderen Blatt, und das bietet durchaus Anlass zu Nachfragesorgen.

***

Die Ausbildungsoffensive 2021 für alle! Börse & Trading für Anfänger

*** 

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Nachdem der nächste, gut 25 Dollar oberhalb der bisherigen Seitwärtszone liegende Zielbereich im Zuge der bis dahin laufenden kräftigen Aufwärtsbewegung schon am vergangenen Dienstagnachmittag erreicht wurde, war an dieser Stelle dann allerdings auch das Ende der Fahnenstange erreicht. Bis zum Wochenhoch zwei Tage später bei rund $1.818 hatte Gold seit Beginn dieser Bewegung knapp 70 Dollar zugelegt. Im gesamten Wochenverlauf pendelte das Edelmetall dann volatil um die 1.800er-Marke herum, Ausbruchsversuche in beide Richtungen schlugen mehrfach fehl. Maßgeblicher Impulsgeber war und bleibt dabei der US-Dollar, der sich zwar immer noch in einer Aufwärtsphase befindet und damit den nahen Widerstandsbereich bei Gold mittelbar verstärkt. Jedoch verliert dessen Bewegung an Kraft, als wirkliches Verkaufsargument für Gold dürfte der Dollar erst wieder in der Nähe seines jüngsten Hochs auf den Plan treten (92,8 Punkte im Dollar-Index). Aktuell steht der Index bei rund 92,3 Punkten, fällt er unter die 92er-Marke zurück, dürfte dies Gold wieder deutlich beflügeln.

Gold: Die Trading Setups

Long-Setup: Es ist zwar eine Woche vergangen, jedoch notiert Gold aktuell nahezu exakt auf dem gleichen Niveau, wie am letzten Dienstag um diese Zeit (09:30 Uhr), mit dem Unterschied jedoch, dass sich mittlerweile eine gut erkennbare Struktur in Form einer stabilen Seitwärtsphase herausgebildet hat. Das momentane Preisniveau kurz unterhalb des Widerstandsbereichs um die 1.815 Dollar-Marke herum ist kein Kaufbereich, hier hat sich Gold in den letzten Monaten schon des öfteren schwer getan und seine Zeit gebraucht, bis diese Region klar verlassen werden konnte. Für einen prozyklischen Einstieg sollte die Überwindung des 1.815-Dollar-Niveaus also zunächst abgewartet werden, andernfalls bleibt das Chance-/Risiko-Verhältnis entsprechend schlecht. Gelingt der Ausbruch über diese Marke und kann zügig danach das Wochenhoch bei rund $1.818 überwunden werden, befindet sich der folgende Zielbereich zwischen $1.845 und $1.850. Abstauberlimits zwischen $1.800 und $1.790  liegen derzeit nur scheinbar chancenlos tief. Gold schwankt momentan stark und zeigte in den letzten Tagen unvorhersehbare „Ausrutscher“ hinein in diesen Bereich, die stets unmittelbar darauf wieder steil korrigiert wurden. Man muss dabei auch nicht unbedingt verstehen, warum eine solche Bewegungen in diesem Moment erfolgt, und oftmals gibt es dafür auch keine andere Erklärung, als die, das eben gerade jemand verkauft. Wichtig ist nur, zu erkennen, dass Gold momentan anfällig für so etwas ist und sich dann entsprechend darauf einzustellen.

Short-Setup: Praktisch umgekehrt zum Long-Setup stehen die Chancen für einen Rutsch in tiefere Gefilde auf dem aktuellen Niveau gut. Auch hier bietet es sich an, zunächst die Füße still zu halten, bis Gold den Widerstand bei $1.815 anhandelt (oder zumindest sein Tageshoch bei $1.813 wieder erreicht). Manchmal klappt diese „Lehrbuchtaktik“ und es gelingt so, den perfekten Einstieg zu finden, man kann allerdings auch mit gröberer Kelle arbeiten und das Verkaufsbiet vor dem Hintergrund des wieder nachlassenden Momentums der letzten Aufwärtsbewegung schon jetzt ($1.811) als erreicht betrachten, was einen Short mit Ziel bei $1.800 rechtfertigt. Der Stopp liegt über dem Hoch der vergangenen Woche ($1.818). Sollte Gold aus seiner jetzigen Konsolidierungszone nach unten herausrutschen, liegt das nächste Ziel um $1.770, dies ist die unteren Begrenzung der vorausgegangenen Seitwärtsphase.

Grundsätzlich darf man von einem weiteren Ausbau der laufenden Seitwärtszone ausgehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Bereich noch das ein oder andere Mal durchlaufen wird, ist relativ hoch, womit sich ein klassischer Swing-Trading-Ansatz anbietet. Dabei wird eine an einer der beiden Begrenzungen der Seitwärtszone in Gegenrichtung eröffnete Position bei Erreichen der jeweils anderen Grenze doppelt gedreht. Wichtig ist hier, mit relativ engen Stopps kurz ausserhalb der Seitwärtszone zu arbeiten und im Falle eines Ausbruchs daraus bereit zu sein, auf den dann erkennbaren Trend aufzuspringen.

 

Gold Trading bei Admiral Markets: Die Fakten

▶️ Traden Long oder Short, profitieren von allen Börsenlagen - mit dem besten CFD Broker 2021 (DKI)!
▶️ Gold nur 20 bis 25 Pips Spread typischerweise (in normalen Zeiten)!
▶️ Keine Stop-Mindestabstände, keine Mindesthaltedauer
▶️ Handel ab 0,01 Lots, den Microlots und Hebel von bis zu 1:20 für Retail Clients
▶️ Traden Sie nicht irgendwo! Traden Sie bei der Nummer 1 der Branche. Jetzt starten.

Der Beste CFD Broker in Deutschland laut aktuellen Awards

▶️ Traden Long oder Short, profitieren von allen Börsenlagen - mit dem CFD Broker des Jahres 2021 (Brokerwahl.de)!
▶️ Dow Jones DJI30 CFD nur 1,7 Punkte Spread
▶️ EURUSD 0,6 Pips Spread
▶️ Gold 25 Pips Spread
▶️ Typische Spreads (in normalen Marktbedingungen) vom Qualitäts-Marktführer in Deutschland!
▶️ Traden Sie nicht irgendwo! Traden Sie bei der Nummer 1 der Branche. Jetzt starten.

 

Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

► Handeln Sie verantwortungsvoll ◄
Diese Publikation liefert Markteinschätzungen, unabhängig davon, mit welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets ist Forex & CFD Broker, sollten Sie den Basiswert als CFD traden, beachten Sie bitte: Forex & CFDs sind Hebelprodukte und nicht für jeden geeignet! Der Hebel multipliziert Ihre Gewinne, aber auch die Verluste. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 76% der Retail Kunden verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Die Basisinformationsblätter („KID") zu den Handelsinstrumenten finden Sie hier, den ausführlichen Hinweis zu Marktkommentaren hier und den ausführlichen Warnhinweis zu Handelsrisiken über folgenden Link: DISCLAIMER: https://admiralmarkets.de/risikohinweis

Die Autoren können ganz oder teilweise in den besprochenen Werten investiert sein. Diese Inhalte stellen keine Finanzanalyse dar: Es handelt sich um eine Werbemitteilung, welche nicht allen gesetzlichen Vorschriften zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen genügt und keinem Handelsverbot vor der Veröffentlichung der Analysen unterliegen.

Markus Grüne
Markus Grüne Selbständiger Börsenhändler & Finanzmarktanalyst | Frankfurt am Main | (extern)

Über 14 Jahre Erfahrung als professioneller Händler und Market Maker für Aktien, Derivate und Rohstoffe. Seit 2019 Publikation eigener Börsenbriefe und Analysen mit Fokus auf Rohstoffe.