Gold Analyse: Im Auf und Ab zwischen Nachfragesorgen und Save-Haven-Bedarf

Februar 11, 2020 12:00
  • Aktuelle Gold Analyse: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader


Überblick: Gold, das große Bild

Die Welt spekuliert weiterhin über die möglichen langfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen, die die aktuelle Coronavirus-Epidemie zur Folge haben könnte. Seriöse Prognosen sind diesbezüglich weiterhin nicht möglich, die Erwartungen reichen von einer bestenfalls konjunkturellen Delle bis hin zur ausgedehnten Rezession. Immerhin nehmen einige Betriebe zumindest eingeschränkt und unter Auflagen wieder ihre Arbeit auf, sodass die komplette Nachfragezerstörung nach physischen Rohstoffen im Reich der Mitte wohl ausbleiben dürfte.

Für Gold dürfte es im Moment mehr als einer nur leichten gesamtwirtschaftlichen Abkühlung bedürfen, um es wieder in neue Höhen zu befördern. Ein nur moderater Abschwung würde eher die physische Nachfrage senken, nicht unbedingt jedoch Save-Haven-Käufe ("Sicherer Hafen") auslösen. Bedenken Sie: während der SARS-Pandemie Anfang 2003 sank die chinesische Goldnachfrage um 32 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, und mit der seitdem erheblich gestiegenen Wirtschaftsleistung des Landes ist aktuell mit einer eher größeren negativen Nachfrageentwicklung zu rechnen. Wirklicher Save-Haven-Bedarf besteht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, dafür wird erheblich mehr Furcht vor einem massiven konjunkturellen Einbruch notwendig sein, die sich ebenfalls in entsprechenden Reaktionen der Aktien- und Basismetallmärkte niederschlägt und dann in eine „Flucht in Qualität" übergeht. Bisweilen kann die Lage hier jedoch mit „abwartend" beschrieben werden, das Sentiment dieses Marktes schwankt zwischen physischen Nachfragesorgen und klassischem Risk-Off-Modus.

Gold-ETFs hingegen vermelden erneut Zuwächse, womit sich das Muster eines „Buying the Dip" nicht nur auf der Aktien- sondern ebenfalls auf der Edelmetallseite fortsetzt. Auch die Zentralbanken bleiben als stützender Faktor wichtig. Zum einen, weil bislang keinerlei Abkehr ihrer politisch motivierten Einkaufstour erkennbar ist, aber auch, da mit Fortbestand eben jener Gesundheitssituation, mit allen potenziellen Folgen für ihre jeweiligen Volkswirtschaften, die Wahrscheinlichkeit für umfassendere Zinssenkungsschritte steigt. China, als (bis jetzt) Hauptbetroffener, geht bereits genau diesen Weg und die am heutigen Dienstagnachmittag (16:00 Uhr) anstehende Rede Jerome Powells wird wichtig, um Rückschlüsse auf den diesbezüglichen zukünftigen Kurs der USA zu ziehen.

Günstigerweise (für die Bullen) hat sich die Netto-Longpositionierung der Spekulantenseite in der vergangenen Woche um über 40.000 Kontrakte reduziert, was zusätzlichen Verkaufsdruck herausnimmt. Bemerkenswert ist zudem die relative Stärke dieses Marktes. Insbesondere die neuen All-Time-Highs bei S&P500 und Nasdaq störten Gold nicht wirklich, auch der wieder erstarkende US-Dollar oder Dinge, wie die guten US-Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag, stellen momentan kein Problem dar.

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Nachdem am vergangenen Dienstag der seit Mitte Januar laufende Aufwärtstrend nach unten durchbrochen wurde, kam der damit einhergehende scharfe Abverkauf im Bereich der wichtigen Unterstützungszone um $1.550 zum Erliegen. Im Anschluss daran lief Gold, getragen von der Unsicherheit, die die Virus-Situation mit sich bringt, in einem neuen, kurzfristigen Aufwärtstrend wieder nach oben, scheiterte jedoch am im Bereich von $1.575 liegenden Widerstand und konnte auch eben jenen neuen Aufwärtstrend nicht erfolgreich durch die vergangene Nacht retten. Der Bereich zwischen $1.545 und $1.555 bleibt in der nächsten Zukunft wichtig. In der Vergangenheit hat sich dieser als belastbar erwiesen, auch angesichts eines steigenden US-Dollars und euphorischer Aktienmärkte.

Gold: Die Trading Setups:

Long-Setup: Derzeit handelt Gold zwischen seinem Widerstand um $1.575 und der Unterstützung bei $1.563. Eine Rückkehr in den am 5. Februar initiierten kurzfristigen Aufwärtstrend über aktuell $1.570 spräche für eine Fortsetzung dieser Bewegung, wobei aber erst ein beherztes Überschreiten des Bereiches um $1.575 wieder grünes Licht gäbe, um die nächste Widerstandsregion zwischen $1.585 und $1.590 anzulaufen. Ein sich weiter verstärkendes Risk-On-Sentiment könnte Einkaufsmöglichkeiten im Bereich um $1.554/$1.550 erlauben, hier fand Gold in der jüngeren Vergangenheit regelmäßig Wert. Das nächste kurzfristige Trading-Ziel läge dann wieder um $1.563.

Short-Setup: Der Bereich um $1.575 kristallisiert sich mehr und mehr als schwerer Widerstand heraus, auch zum Wochenbeginn konnte dieser in mehreren Anläufen nicht überwunden werden. Ein erneutes Anlaufen dieses Levels kann zum Short-Einstieg genutzt werden, vernünftigerweise mit kurzem Stopp darüber im Bereich des jüngsten Hochs ($1.577). Die Aufwärtsbewegung seit vergangenem Mittwoch würde bei rund $1.563 seine 50-prozentige Korrektur vollziehen. Wenn dieser Bereich als Unterstützung versagt, ist die Wahrscheinlichkeit für ein Absacken bis auf das 78,6-Fibonacci-Retracement bei $1.554 hoch. Hier bieten sich mindestens Gewinnmitnahmen an. Möchte man weiter investiert bleiben, ist ein unmittelbarer Switch zu obigem Long-Setup möglich.


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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Roman Krutyanskiy
Roman Krutyanskiy Mitglied des Management Boards der Admiral Markets Group

Roman Krutyanskiy ist seit 2011 bei Admirals beschäftigt und war von 2017 bis 2021 Country Manager des Deutschen Teams. Seit 2021 ist er als Chief Service Officer und Chief Sales Officer Teil des Management Boards der Admiral Markets Group.