Gold Analyse: Gold arbeitet am Trendwechsel – Entscheidung ist noch nicht gefallen
- Aktuelle Gold Analyse 27.04.2021: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Daytrader
Überblick: Gold, das große Bild
Angesichts der vielversprechenden charttechnischen Situation sowie der vorherrschenden fundamentalen Rahmenbedingungen gelang Gold bereits am vergangenen Mittwoch der Ausbruch aus seinem seit August des vergangenen Jahres bestehenden Abwärtstrend. Am gleichen Tag wurde zudem der kurz oberhalb dessen befindliche Widerstandsbereich um 1.790 Dollar überwunden, inklusive Tagesschluss über dieser Marke. Weitergehende Ambitionen verliefen seitdem jedoch im Sande, mittlerweile konsolidiert das Edelmetall seinen 120 Dollar Anstieg der vergangenen drei Wochen unterhalb des Widerstandsbereichs in der Nähe der Oberseite seines langfristigen Abwärtstrends.
Dabei liefert das allgegenwärtige Thema „Corona“ auch für die Goldpreisentwicklung den maßgeblichen Bremsschuh, umso mehr als nun Indien, als weltweit zweitwichtigster Nachfrager, diesbezüglich zusehends ins Chaos stürzt. Über eine Million Covid-Fälle in den letzten drei Tagen bei einer relative geringen Impfrate (bis lang ca. 11 Prozent mit Erstimpfung laut Bloomberg Virus Tracker) lassen eine positive Prognose auch hinsichtlich der dortigen wirtschaftlichen Entwicklung kaum zu. Landesweite Abriegelungen scheut die dortige Regierung zwar noch, dennoch dürfte der Golderwerb für die Menschen dort momentan nicht die erste Priorität haben. Für den Goldmarkt ist diese Entwicklung tatsächlich enttäuschend, kamen doch insbesondere aus Indien jüngst sehr vielversprechende Daten. So stiegen die indischen Goldimporte aus der Schweiz, einem der bedeutendsten Drehkreuze für das Edelmetall, im März mit fast 83 Tonnen auf den höchsten Stand seit 2013. Dieser Nachfrageboom ist zu dieser Zeit des Jahres zwar zu einem Gutteil auf die Feierlichkeiten der dortigen Hochzeitssaison zurückzuführen (und dieses Jahr noch begünstigt durch das preislich sehr schwache erste Quartal) und würde sich in diesem Maßstab wohl nicht fortsetzen. Mit der dortigen Entwicklung des Infektionsgeschehens könnte jedoch mehr als nur das übliche „nachsaisonale Plateau“ eintreten. Betrachten Sie die hierzulande in Kürze sicher zunehmende Berichterstattung zu Indien daher nicht nur interessiert-sorgenvoll hinsichtlich der Gesundheitslage sondern auch in Bezug auf die Goldpreisentwicklung.
Anders als Indien scheint China sein Covid-Problem in den Griff bekommen zu haben, zumindest offiziell. Darüber hinaus setzt sich das Rekordwachstum des ersten Quartals im April fort, angezeigt durch weiter wachsende Exporte und steigendes Verbrauchervertrauen. Und auch China steigerte die Lieferungen aus Europas wichtigstem Goldraffineriezentrum erheblich. Nachdem das Land seine stark reduzierten Zukäufe bereits im Februar wieder aufgenommen hatte, erhöhte es diese im Folgemonat schon um das Vierfache auf ein Siebenmonatshoch von über neun Tonnen. Um die Inlandsnachfrage zu decken hatte die chinesische Regierung jüngst eine monatliche Importmenge von 75 Tonnen genehmigt. Damit verbunden ist eine Importfreigabe, die sowohl für inländische wie ausländische Finanzinstitute gilt, was ein sehr aussergewöhnlicher Schritt ist. Bisher waren die diesbezüglichen Regeln sehr restriktiv und Einfuhren überhaupt nur an drei bestimmten Stellen erlaubt (plus Hongkong), mit der neuen Freiheit und der entsprechenden Mengenvorgabe dürfte in der nächsten Zeit gewaltiges Nachfragepotenzial entstehen. Sollte China anstreben, seine Goldbestände auf eine ähnliche Größe wie die des Konkurrenten USA anheben zu wollen, was nicht wenige für ein durchaus mögliches Ziel des Landes halten, würde dies auf eine Vervierfachung der aktuell gehaltenen Menge hinauslaufen. Oder, anders gesagt, Zukäufe in der Größenordnung von etwa 6.200 Tonnen erforderlich machen.
Nicht eben Preistreibend wirkte hingegen der neuste Plan Joe Bidens, die dortigen Steuern für an den Kapitalmärkten erzielte Gewinne drastisch zu erhöhen, wenn auch der erste negative Preiseffekt bei Aktien und im Krypto-Sektor weitaus deutlicher ausfiel. Immerhin sieht der Vorschlag eine beinahe Verdoppelung der Abgaben (auf um die 40 Prozent) vor, betroffen sein dürften davon jedoch nur ein kleiner Teil der amerikanischen Bevölkerung, und bisher ist dies auch noch nicht mehr als ein Vorschlag. Nichtsdestotrotz kann auch solches für neuen Sand im Getriebe sorgen, falls das Gesetz in dieser Form tatsächlich beschlossen und Buchgewinne noch vor dem entsprechenden Stichtag realisiert werden würden. Gold dürfte in diesem Fall mindestens unter Übersprungshandlungen leiden, je nach Ausprägung des in anderen Assetklassen einsetzenden Verkaufsdrucks könnte dort abermals entstehender Liquiditätsbedarf auch wieder über Goldverkäufe gedeckt werden. Das ist zwar noch ein eher vages Risiko, eine entsprechende Meldung zum „richtigen“ Zeitpunkt kann Gold auf dem guten Weg der letzten Wochen jedoch durchaus wieder ins Stolpern bringen.
Währung und Zinsen spielen Gold, wie dem gesamten Edelmetallsektor, momentan hingegen weiter in die Karten. Insbesondere der US-Dollar ist nach unterschreiten seiner wichtigen Unterstützung im Bereich von 91,3 Punkten im Dollar-Index (DXY) und verlassen seines seit Anfang Januar bestehenden Aufwärtstrends auch technisch angeschlagen und wieder auf dem Weg in Richtung Jahrestief. Auch der Anstieg der US-Anleiherenditen scheint gestoppt. Diese befinden sich mittlerweile gut 12 Prozent unter ihrem Jahreshoch von Anfang März, und selbst sonst vorteilhafte US-Wirtschaftsdaten konnten hier in der vergangenen Woche nur mäßig stützen. ETF-Investoren zeigen sich jedoch weiterhin maximal vorsichtig optimistisch, Kauflaune sieht anders aus. So gab es in der vergangenen Woche abermals keinen Tag mit Netto-Zuflüssen, die Verkaufsmenge lag mit knapp 19.000 Unzen aber immerhin im sehr moderaten Bereich. Per Wochenschluss befinden sich die Bestände insgesamt noch rund sieben Prozent unter denen zum Jahresbeginn.
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Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage
Gold gelang in der vergangenen Woche sowohl die Überwindung der Oberseite des langfristigen, seit Anfang August des vergangenen Jahres laufenden, Abwärtstrends als auch am Mittwoch ein Tagesschluß oberhalb des kurz darüber befindlichen Widerstands um 1.790 US-Dollar. Hier wurde die Aufwärtsbewegung der vorangegangenen drei Wochen jedoch gestoppt. Zwei weitere Angriffe auf dieses Niveau scheiterten danach ebenso, wie der erneute Versuch der Bären, Gold wieder zurück in den genannten Abwärtstrend zu drücken. Nun handelt das Edelmetall richtungssuchend mittig innerhalb dieser beiden Marken. Die langen Lunten der Candles auf der kurzen Zeitebene zeigen die erfolgreichen Abwehrbemühungen der Bullen an, ein untertägiger Rückfall in den Abwärtstrend hinein findet bislang immer wieder Käufer.
Gold: Die Trading Setups
Long-Setup: Eine Entscheidung über die weitere Richtung des Goldpreises ist noch nicht endgültig gefallen, bislang arbeitet sich Gold am harten Widerstandsbereich um das 1.790-Dollar-Niveau ab. Zusätzlich erschwert wird dessen Überwindung durch die kurz darunter ebenfalls verlaufenden mittel- und langfristigen Moving Averages (siehe Tageschart; rot:89er, blau:233er MA). Der kürzste der drei (grün: 34er MA) signalisiert jedoch schon seit Mitte des Monats einen nach Aufwärts gerichteten Wechsel der Bewegungsrichtung. Prozyklisch bieten sich sukkzessive Longeinstiege bei Überwindung der untertägigen Hochs der aktuellen Woche ($1.784), dann oberhalb derer der vergangenen Woche ($1.798) an. Die nächsten Ziele liegen dann um $1.815, darüber bei $1.825 und $1.850. Erweist sich der genannte Widerstandsbereich als zu hartnäckig und fällt Gold wieder in seinen alten Trendkanal zurück, liegt die nächsten Unterstützung um $1.765. Sofern sich die äusseren Rahmenbedingungen nicht grundlegend ändern, ist an dieser Stelle wieder mit erhöhter Nachfrage und einem weiteren bullischen Angriff zu rechnen. Andernfalls sind weitere gut 15 Dollar Luft nach unten, bis sich der nächste, für neue Käufe geeignete Unterstützungsbereich findet.
Short-Setup: Angesichts der offensichtlichen Schwierigkeiten, die Gold mit der Überwindung des aktuellen Widerstandsbereichs hat, ist es durchaus vorstellbar, dass die Bullen dieser Stelle das Handtuch werfen und der Preis kurzfristig wieder in den bisherigen Abwärtstrend zurückfällt. Gute Verkaufsmöglichkeiten finden sich daher an den bisherigen Hochs dieser und der vergangenen Woche ($1.785 bzw. $1.798). Allerdings sollte man bei deren Überwindung die neuen Shorttrades auch zügig wieder aufgeben können und sich dann an obigem Long-Setup orientieren. Hält der Widerstandsbereich jedoch, wird ein Test der Abwehrkräfte an der oberen Begrenzung des bisherigen Abwärtstrends wahrscheinlich, erwartungsgemäß kurz darunter liegende Stopps können einen schnellen Rutsch bis in den Bereich um $1.770 ermöglichen. Die nächste, jedoch vergleichsweise schwache, Unterstützung findet sich um $1.765. Hier bieten sich mindestens Teilschließungen an, erst ein Bruch dieser Marke führt zu $1.750 als nächstem realistischem Ziel.
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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.
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