Gold Analyse: Aufwärtsdrehung weiterhin nicht in Sicht

Februar 16, 2021 12:15
  • Aktuelle Gold Analyse 16.02.2021: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Daytrader

Überblick: Gold, das große Bild

Der am gestrigen Montag in den USA begangene President´s-Day mit nur eingeschränktem Börsenbetrieb verhalf Gold zu einem ruhigen und vergleichsweise umsatzarmen Start in die aktuelle Handelswoche, insbesondere auch ohne marktbewegende Meldungen aus der politische Ecke. Grundsätzlich scheint es, als würden die Marktteilnehmer sowohl an den Aktien als auch den Rohstoffmärkten hinsichtlich deren weiterer Entwicklung vor allem an der Corona-Front zunehmend das vielbeschworene Licht am Ende des Tunnels erblicken und sich auf eine Wiederbelebung der globalen Wirtschaft einstellen. Dabei schaut man verstärkt auf die USA, dort liegen die positiven Covid- Testergebnisse jetzt so niedrig, wie seit Ende Oktober nicht mehr, was zu weitreichenden Erleichterungen der zur Bekämpfung des Problems eingeleiteten Einschränkungen führt.

Goldman Sachs spricht mit Blick auf die kommenden Jahre bereits vom Start eines neuen „Commodity Super-Cycles“ und begründet diese Einschätzung zum einen mit Nachholeffekten auf Grund des coronabedingten Nachfragelochs der vergangenen Monate, zum anderen aber auch mit der zu erwartenden Inflationssteigerung durch die sich vor allem in den USA und Europa weiter aufblähende Geldmenge. Diese träfe im Falle eines ökonomischen Wiederanlaufens auf vermindertes Angebot an Grundstoffen, sei es schlicht durch deren rückläufige Gewinnung in den vergangenen Monaten oder durch nun protektionistisch agierende Erzeugerländer (besonders im Agrarsektor). Auf den Edelmetallbereich trifft ersteres zu, die Goldproduktion litt im vergangenen Jahr erheblich (für Silber, Platin und Palladium gilt das gleiche), allein in den großen Fördergebieten Südafrikas, Australiens, Mexikos und Perus blieben die großen Minen teils wochenlang ausser Betrieb. Weltweit sank die Goldfördermenge im vergangenen Jahr um gut drei Prozent, und zum ersten Mal seit 2008 überhaupt. Von der eingeschränkten Produktion sollten die Preise des gesamten Edelmetallsektors profitieren können, wobei Gold innerhalb dessen jedoch nicht die Führungsrolle übernehmen dürfte, da ihm die Industriekomponente (über die beispielsweise Silber zusätzlich verfügt) weitestgehend fehlt.

Bislang manifestiert sich diese positive Einschätzung der Investmentbank jedoch nicht, zumindest Gold betreffend. Weder zeigt sich nachhaltige Investorennachfrage bei den grossen Edelmetall-ETFs, noch in den wichtigsten Nachfrageländern Indien und China. Die ETF-Zuflüsse der vorvergangenen Woche wurden im Laufe der vergangenen fünf Tage wieder komplett abgebaut, unter dem Strich verloren die Fonds seit Jahresbeginn nun fast 600.000 Unzen. Allein in Indien führte die schwache Nachfrage zu mittlerweile mehr als 16 Prozent unter dem Höchststand des vergangenen Jahres liegenden Preisen. Im Unterschied zu westlichen Ländern, wo wirtschaftlich angespannte Situationen in der Regel lediglich zu ausbleibender Nachfrage führen, erhöhen solche Phasen in anderen Teilen der Welt, wie eben auch in Indien, das Angebot sogar noch zusätzlich. Dort wird Gold als Krisenmetall im eigentlichen Sinne verstanden, sprich, für eben solche angeschafft und dann im Falle des Falles zur Überbrückung der schwieriger Zeiten auch ganz selbstverständlich wieder veräussert. Das auch die politischen Entwicklungen in den USA nicht mehr Treibstoff liefern ist enttäuschend. Immerhin geht es in Sachen Corona-Hilfspaket mit nun doch größer werdenden Schritten voran. Nicht unerhebliche knapp 600 Milliarden Dollar Unterstützlungsleistungen, darin enthalten sind auch die 1.400-Dollar-Schecks für weite Teile der Bevölkerung, wurden am vergangenen Donnerstag durchs Repräsentantenhaus gewunken. Jim Cramer, CNBC´s schillernder und polarisierender (aber kompetenter) „Mad Money“ Moderator, pries Gold am gleichen Tag als „die“ Alternative zu Aktien, neben Bitcoin. Das half aber auch nichts.

Dabei leuchten die Lämpchen an den globalen Inflationsmessstellen durchaus schon orange (oder hellgrün, aus Zentralbankersicht). Die entsprechenden, in der vergangenen Woche gemeldeten, Daten verschiedener Staaten (Eurozone, USA, China) zeigen jedenfalls steigende Verbraucherpreis- und Produzentenpreisindizes sowie anziehende Bau- und Treibstoffkosten. Darüber hinaus bekräftigte Jerome Powell abermals seine Position zur Notwendigkeit eines „mehr“ an Inflation, unbedingt auch unter Zuhilfenahme fiskalpolitischer Maßnahmen sowie unter Einbeziehung „der Gesellschaft insgesamt“ (was immer das auch konkret bedeuten soll, aber so sprach er). Das sich der US-Dollar in Folge dessen mit seiner Bodenbildung schwer tut überrascht nicht wirklich, und damit bietet er dem Goldpreis Unterstützung. Der Präsident der Deutschen Bundesbank Jens Weidmann, dem bekanntlich lediglich aus politischen Gründen das europäische Pendant des Postens Jerome Powells verwehrt blieb, äusserte jüngst seine Einschätzung zum Thema, nach der er die deutsche Inflation zum Jahresende mit drei Prozent deutlich angestiegen sieht. Das Weidmann für diese Entwicklung steuerliche Effekte nennt  und nicht die expansive Geldpolitik der EZB, könnte auch politische Gründe haben. In jedem Fall ist er der erste Experte aus dem inneren Kreis des geldpolitischen Netzwerks Europas, der die sehr zeitnahe Möglichkeit einer bevorstehenden Geldentwertung offiziell benennt, wenn auch diese negative Konnotation in seinen Ausführungen fehlt.

 

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Zoomt man ein wenig aus dem (hier üblicherweise in größerem Maßstab dargestellten) Vier-Stunden-Chart hinaus, erkennt man gut die seit dem Hochpunkt von Anfang August 2020 laufende Abwärtsbewegung und innerhalb derer mehrere, hier orange markierte, Seitwärtsphasen. Ein Ausbruch aus diesen Zonen führte jeweils zu kräftigen Bewegungen in Ausbruchsrichtung. Sollte sich dieses Muster nun zum dritten Mal fortsetzen, wäre mit einer in Kürze einsetzenden deutlichen Abwärtsbewegung zu rechnen. Dies ist selbstverständlich nur ein Indiz, könnte aber eine frische Shortposition begründen. Nichtsdestotrotz lohnt es, die derzeitige Divergenz im Auge zu behalten, die die Goldpreisentwicklung im Vergleich zu denen seines Sektors zeigt. Silber, Platin und Palladium entwickeln sich momentan deutlich besser, was fundamental mit dem vorhandenen Industrieanteil zu begründen ist, nichtsdestotrotz kann daraus auch Nachholbedarf für Gold entstehen. Momentan ist dieser jedoch nicht zu erkennen und wieder nachlassendes Momentum im restlichen Edelmetallsektor könnte Gold zusätzlich ins Wanken bringen.

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Gold: Die Trading Setups

Long-Setup: Seit vergangenem Freitag bewegt sich Gold volatilitätsarm kurz unterhalb seiner Anfang Januar etablierten Seitwärtszone (rund $1.825 bis $1.870). Bisweilen halten die Tiefs jüngsten Abwärtsbewegung, diese liegen nur knapp unterhalb der nächsten, noch aus Juli des vergangenen Jahres stammenden Unterstützung um 1.815 Dollar. Sollte Gold von hier aus den Weg zurück in seine bisherige Seitwärtszone finden, stehen die Chancen auf einen abermaligen Test des sich im Januar und Februar als bedeutsam erwiesenen Bereichs um $1.850 sehr gut. Eine entsprechende Position könnte mit einem Stopp kurz unterhalb von $1.815 abgesichert werden. Trotz des dann etwas weiter entfernten Ausstiegspunktes lohnt es, erst oberhalb der 1.825-Dollar-Marke tätig zu werden, da dann die Aussichten für einen erfolgreichen Trade erheblich größer sind als Nahe der Unterstützung und des Stopps bei $1.815. Das nächste Ziel liegt dann um $1.850. Falls sich eine solche Bewegung über dieses Niveau hinaus fortsetzen kann, ist mit einem Anlaufen der Oberkante des genannten Bereits zu rechnen ($1.870/$1.875). Hier ist dann allerdings schwerer Widerstand zu erwarten.

Short-Setup: Isoliert betrachtet ist bei Gold derzeit die Shortseite zu bevorzugen, die technische Entwicklung zeigt sich insbesondere angesichts durchaus ermutigender Fundamentaldaten und der guten Entwicklung des Sektors insgesamt bemerkenswert schwach. Mit dem Herausfallen aus der seit Mitte Januar laufenden Seitwärtsphase könnte der nächste Preisrutsch bereits eingeleitet worden sein, das jetzige Niveau um $1.825, direkt an der vormaligen Unterstützung, drängt sich als Shorteinstieg geradezu auf. Misslingt dieser Trade, weil Gold in seine vorige Wohlfühlzone zurückfindet, wäre er sehr schmerzarm zu beenden, umgekehrt bietet sich mit einem kurzfristigen Ziel im Bereich von $1.795, eventuell $1.750 doch nennenswertes Potenzial. Dazwischen findet sich im Bereich um $1.815 noch einmal Unterstützung. Je nach Mentalität können hier erste Gewinnmitnahmen erfolgen oder abgewartet und die Position bei einem ersten Bruch dieses Levels weiter ausgebaut werden. Kräftigere Preisansteige bis in den Bereich um $1.850 liefern ebenfalls Shortmöglichkeiten. Nicht nur, weil dieses Niveau in den vergangenen sechs Wochen beinahe magnetische Wirkung hatte, sondern auch, weil hier nun zudem die Oberseite des laufenden Abwärtstrends verläuft, was zusätzlich bremsend wirkt.

 

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Markus Grüne
Markus Grüne Selbständiger Börsenhändler & Finanzmarktanalyst | Frankfurt am Main | (extern)

Über 14 Jahre Erfahrung als professioneller Händler und Market Maker für Aktien, Derivate und Rohstoffe. Seit 2019 Publikation eigener Börsenbriefe und Analysen mit Fokus auf Rohstoffe.