EURUSD Analyse: Konjunkturpaket stärkt US-Dollar
- EUR/USD Analyse & Wochenausblick 24.03.2021 mit Set-ups - für aktive Forex-Trader
Der Dollar hat gegenüber dem EUR in den letzten Handelstagen zulegen können. Hintergrund ist, dass die US-Administration ein weiteres Billionen schweres Konjunkturpakete plant. Weitere sagenhafte 3 Billionen Dollar sollen in die Infrastruktur, Bildung und in andere soziale Bereiche investiert werden.
Finanziert werden soll das ganze über Steuererhöhungen für hohe Einkommen. Menschen mit hohen Einkommen als auch Unternehmen haben von der Trump Steuerreform von einigen Jahren deutlich profitiert. Jetzt also Kommando zurück. Es ist allerdings alles andere als ausgemacht, dass dieses Programm so wie geplant umgesetzt wird, da die Republikaner dem zustimmen müssen. Sollte diese Zustimmung erreicht werden, so wird es sicherlich noch einige Monate dauern, bis er zur Umsetzung kommt.
Die USA haben die Verschuldung in den letzten Jahren deutlich erhöht. Sollte das Konjunkturprogramm in der geplanten Höhe auch noch kommen, so wären die USA mit der Verschuldung deutlich über der Marke von 100% der Wirtschaftsleistung. Da die Verschuldung aber in Dollar gemacht wird, können die USA praktisch unbegrenzt Dollar drucken, was die Inflation antreiben könnte, was zu einer Zinssteigerung führt, was dann das Wirtschaftswachstum bremsen könnte. Insgesamt sind die Aussichten zwar jetzt ganz gut, die Rechnung wird aber später zu begleichen sein
EURUSD-Rückblick (17.03.2021 - 23.03.2021)
Der EUR bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1907 und damit gut 30 Pips über dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Das Währungspaar bewegte sich am Mittwoch zunächst in einer vergleichsweise engen Box seitwärts, konnte sich dann am Abend deutlich und dynamisch erholen. Es ging im Zuge dessen bis in den Bereich der 1,1985. Im Rahmen des Frühhandels setzte der EUR etwas zurück, konnte dann am Donnerstag das Hoch des Vortags noch einmal knapp überschreiten, kam aber nicht an die 1,2000 heran. Im weiteren Handelsverlauf gab der EUR weiter nach. Am Freitag gab es einen Versuch, wieder nach Norden zu laufen, dieser scheiterte aber bereits unter der 1,1940. Von hier aus ging es mit Dynamik unter die 1,1900, wobei es der EUR schaffte, sich bis zum Handelsschluss wieder über die 1,1900 zu schieben und einen Wochenschluss knapp über dieser Marke zu formatieren. Zu Wochenbeginn konnte sich der EUR zunächst deutlicher erholen. Es ging im Zuge dessen bis zum Abend bis fast an die 1,1950 und von hier aus am Dienstag wieder dynamisch in Richtung Süden, wobei sich der EUR deutlich unter der 1,1900 etabliert hat.
Das Hoch im Betrachtungszeitraum liegt praktisch auf dem Level der Vorperiode, das Tief hingegen deutlich darunter. Der EUR hat die Chancen am Mittwoch der Vorwoche nicht umsetzen können. Der Wochenschluss liegt unter dem Niveau der Vorwoche, aber über der 1,1900 Die Range ist etwas größer als im letzten Betrachtungszeitraum.
Wir hatten auf der Oberseite damit gerechnet, dass der EUR mit dem Überschreiten der 1,1992/94 weiter an unser nächstes Anlaufziel bei 1,2001/03 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde nicht ganz erreicht, das Setup hat damit nicht vollständig gegriffen. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1857/55 unter unser nächstes Anlaufziel bei 1,1847/45.
- Hoch*: 1,1989 Vorperiode: 1,1990
- Tief*: 1,1842 Vorperiode: 1,1871
- Wochenschluss: 1,1903 Vorwoche: 1,1950
- Range*: 147 Pips Vorperiode: 119 Pips
* Betrachtungszeitraum 17.03.2021 - 23.03.2021 - Handelszeiten zwischen 08:00-22:00 Uhr
EURUSD: Wie könnte es weitergehen?
- Euro-WS: 1,1851/77....1,1954....1,2077....1,2147.....1,2226/62/79/89......1,2333/73.....1,2433
- Euro-US: 1,1827......1,1791/15......1,1643.....1,1581
Die wichtigsten Marken auf Basis unseres Setups:
- I-Day-Marke 1,1976 und 1,1871
- Tagesschlussmarken 1,2138 und 1,1687
- Boxbereich 1,2555 bis 1,0504
- Range 1,3479 bis 0,9631
Zum EURUSD in den kommenden fünf Handelstagen:
Chartcheck - Betrachtung im Weekly:
Der EUR hat die SMA20 (aktuell bei 1,2053) scheinbar endgültig aufgegeben. Er ist im Zuge der Rücksetzer unter die 1,1955 gefallen und hat sich auch darunter etabliert. Im Chart ist erkennbar, dass es in den letzten beiden Handelswochen jeweils Versuche gegeben hat, dieses Level zu überwinden, allerdings ist der EUR daran gescheitert. In der laufenden Handelswoche hat er sich auch noch weiter von dieser Linie entfernt.
Das bedeutet: der EUR muss zunächst wieder in Richtung der 1,1955 laufen und er muss sich darüber auch etablieren. Erst dann hat er eine realistische Chance wieder in den Bereich der SMA20 zu laufen. Aufhellen würde sich das Chartbild aber erst über dieser Durchschnittslinie. Dann konnte es auch wieder in Richtung des Jahreshoch gehen. Solange der EUR aber unter der 1,1955 verweilt, solange könnten sich Rücksetzer einstellen, die übergeordnet das Potential haben könnten, bis an die SMA50 (aktuell bei 1,1697) zu laufen.
Chartbild Weekly: bärisch
Daily:
Auch auf Tagesbasis ist zu erkennen, wie schwer sich der EUR mit der 1,1955 tut. Da mittlerweile auch die SMA20 (aktuell bei 1,1958) von oben in Richtung der 1,1955 läuft, dürfte es für den EUR noch einmal schwerer werden, sich verbindlich über die SMA50 (aktuell bei 1,2054) zu schieben. Erst wenn der EUR es schafft, sich über der SMA50 zu etablieren, wäre der Weg nach Norden frei. Da aber auch bei 1,2053 die SMA50 im Weekly verläuft ist das Level noch schwerer zu knacken, wobei wir auf Basis der aktuellen Kursmuster nicht davon ausgehen, dass dieser Bereich kurzfristig angelaufen wird.
Der EUR muss auf der anderen Seite vielmehr aufpassen, dass er nicht auf Tagesschlussbasis unter die SMA200 (aktuell bei 1,1853) fällt. Sollte das nämlich der Fall sein und würde dieser Tagesschluss am Folgetag bestätigt werden, wäre dies sehr bärisch und weitere, im Zweifel, deutlich größere Abgaben könnten folgen.
Chartbild Daily: bärisch
4H-Chart:
Im Chart ist gut erkennbar, dass der EUR einfach nicht weiterkommt. Es geht zwar an und im Zweifel über die 1,1955, dann verlassen den EUR aber die Kräfte - das war in der letzten Woche so, das ist in dieser Woche so. Er muss sich über dieser Durchschnittslinie etablieren, um wieder Perspektiven auf der Oberseite zu haben. Um an die 1,1955 zu kommen, muss er über die SMA20 (aktuell bei 1,1890) und über die SMA50 (aktuell bei 1,1916) kommen. Erst dann wäre der Weg an die 1,1955 frei. Im Chart ist auch erkennbar, dass bereits diese beiden Durchschnittslinien dem EUR Probleme bereiten.
Solange der EUR aber nicht über die SMA20/50 bzw. über die 1,1955 kommt, solange könnten sich weitere Abgaben einstellen. Die Anlaufziele leiten sich aus dem Daily und aus dem Weekly ab.
Chartbild 4h Chart: bärisch
Fazit: der EUR steht aktuell an einer wichtigen Schaltstelle. Es ist von zentraler Bedeutung, dass die SMA200 im Daily auf Tagesschlussbasis gehalten wird. Gelingt dies, so hätte der EUR wieder die Möglichkeit nach Norden zu laufen. Hier gilt es sich über der 1,1955 zu etablieren. Geht es per Tagesschluss unter die SMA200 im Daily würde sich das Chartbild deutlich eintrüben und weitere Abgaben könnten sich einstellen.
- Wahrscheinlichkeit Bull Szenario: 25 %
- Wahrscheinlichkeit Bear Szenario: 75 %
EURUSD-Setups in den kommenden fünf Handelstagen:
Long-Setup: Kann sich der EUR über der 1,1820 behaupten, so könnte er versuchen unsere Anlaufziele bei 1,1825/27, bei 1,1836/38, bei 1,1845/47 und dann bei 1,1853/55 zu erreichen. Kann sich der EUR bis an die 1,1853/55 schieben, so könnte es hier schwer werden weiterzukommen. Wird das Level aber mit Dynamik und mit Momentum angelaufen, so könnte es auch direkt weiter an unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1863/65, bei 1,1871/73, bei 1,1881/83 und dann bei 1,1888/90 gehen. Über der 1,1888/90 wären unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1899/1,1901, bei 1,1910/12, bei 1,1921/23, bei 1,1931/33, bei 1,1940/42 und dann bei 1,1947/49 bzw. bei 1,1954/56 zu finden. Über der 1,1954/56 wären die 1,1963/65, die 1,1972/74, die 1,1981/83, die 1,1990/92, die 1,1999/1,2001, die 1,2005/07 und dann die 1,2014/16 unsere nächsten Anlaufziele.
Short-Setup: Kann sich der EUR nicht über der 1,1820 halten, so könnten die Rücksetzer zunächst unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1812/10, bei 1,1806/04, bei 1,1798/96, bei 1,1790/88, bei 1,1779/77, bei 1,1771/69, bei 1,1763/61 und dann bei 1,1754/52 erreichen. Geht es unter die 1,1754/52, so wären unsere nächsten Anlaufziele bei 1,1747/45, bei 1,1739/37, bei 1,1730/28, bei 1,1722/20, bei 1,1711/09, bei 1,1702/00 und dann bei 1,1694/92 zu finden.
Erwartete Wochenrange auf Basis unseres Setups
1,1852 (1,1933) bis 1,1771 (1,1720)
Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts / abwärts
Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:
- 25.03.2021: EUR – EZB-Präsidentin Lagarde Rede
- 26.03.2021: USA – US-Bundesetat
- 30.03.2021: USA – CB Verbrauchervertrauen
- 31.03.2021: EUR – Verbraucherpreisindex
EURUSD Tages-Updates, jeden Morgen gegen 09 Uhr frisch und aktuell
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