EURUSD-Analyse: Nervöse Marktlage in Krisenzeiten
Im Daily-Chart ist erkennbar, dass der EUR/USD, wie von uns vermutet, ein weiteres Doppeltop im Bereich der 1,1482 formatiert hat. Das Chartbild bleibt damit auf Tagesbasis schwer angeschlagen.
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EUR/USD Analyse & Wochenausblick 09.03.2022 mit Set-ups für aktive Forex-Trader
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Der Russland / Ukraine Konflikt ist nach wie vor das beherrschende Thema. Aktuell ist nicht erkennbar, dass es zu einer Verhandlungslösung kommen könnte. Vielmehr könnten die westlichen Sanktionen noch verschärfend wirken. Welche Auswirkungen die Auseinandersetzungen haben, spüren die Verbraucher in Europa bereits jetzt. Steigende Energiepreise, sind der Aspekt, der unmittelbar spürbar wird.
Übergeordnet und langfristig werden die Auswirkungen noch viel tiefschneidender sein. Die Lieferketten werden noch mehr aus dem Takt geraten, Rohstoffe im Zweifel nur noch schwer oder überhaupt nicht mehr zu bekommen, Preise dafür werden weiter steigen. Damit steigt auch die Gefahr eines massiven Wirtschaftseinbruchs in Europa.
Gepaart mit einer weiterhin hohen Inflationsrate dürften die nächsten 12 Monate eine Herausforderung werden. Eine sehr interessante und spannende Frage wird am Donnerstagnachmittag im Rahmen der nächsten EZB Pressekonferenz (vielleicht) beantwortet werden. Die europäische Zentralbank steht unter einem massiven Druck. Auf der einen Seite steigt die Inflation, wir erwarten deutlich über 6% für die nächsten Monate, auf der anderen Seite könnte gerade jetzt die wirtschaftliche Entwicklung kippen. Das ist ein massives Dilemma, in die sich die Zentralbank selber gebracht hat, da sie viel zu lange die Geldpolitik locker gelassen hat. Sie wird nun aufzeigen müssen, was die Maßnahmen der Geldpolitik sein werden, um das Schlimmste abzuwenden. Somit wird der Donnerstag Nachmittag ein sehr wichtiger.
EURUSD-Rückblick (02.03.2022 - 08.03.2022)
Der EUR/USD bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1097 und damit 225 Pips unter dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Am Mittwoch der letzten Handelswoche konnte der EUR/USD zunächst leicht erholen. Es ging im Zuge dieser Erholungsbewegung bis an die 1,1143. Das Währungspaar konnte sich aber nicht auf diesem Level halten. Es kam zunächst zu kleineren Abgaben, die sich am Donnerstag weiter fortgesetzt haben. Am Freitag nahm die Abwärtsdynamik zu. Es ging mit Schwung unter die 1,1000 und unter die 1,0950. Es wurde ein Wochenschluss unter der 1,0950 formatiert. Zu Wochenbeginn wurde zunächst ein neues Jahrestief markiert. Der EUR/USD schaffte es im Nachgang sich im Bereich der 1,0840/10 zu stabilisieren und am Dienstag wieder leicht zu erholen und konnte sich im Zuge dessen über der 1,0900 festsetzen.
Das Hoch im Betrachtungszeitraum liegt über 200 Pips unter dem Niveau des letzten Betrachtungszeitraum, das Tief wurde ebenfalls signifikant tiefer formatiert. Der Wochenschluss wurde unter der 1,0950 markiert und liegt damit auf dem Level von Ende Mai 2020. Die Range war auch in den letzten fünf Handelstagen hoch, sie lag über dem Jahresdurchschnitt aber unter der der Vorperiode.
Wir hatten auf der Oberseite mit dem Überschreiten der 1,1130/32 damit gerechnet, dass der EUR/USD weiter an unser nächstes Anlaufziel bei 1,1139/41 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel erreicht und knapp überschritten, das Setup hat damit nicht optimal gepasst. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,0995/93 deutlich unter unser maximales Anlaufziel auf der Unterseite bei 1,0984/82. Hier hat das Setup nicht gegriffen.
EURUSD: Wie könnte es weitergehen?
EUR/USD Widerstände
- 1,1039/51/56/90
- 1,1159
- 1,1200/44/56/82
- 1,1344
- 1,1488
- 1,1510/71
- 1,1645/89
- 1,1791
EUR/USD Unterstützungen
- 1,0907/06
- 1,0884/61/22
- 1,0763/14
- 1,0674
- 1,0576
Die wichtigsten Marken auf Basis unseres EURUSD Setups:
- Intraday-Marke 1,1090 und 1,0812
- Tagesschlussmarken 1,1238 und 1,0712
- Boxbereich 1,2555 bis 1,0504
- Range 1,3479 bis 0,9631
Zum EURUSD in den kommenden fünf Handelstagen:
Chartcheck - Betrachtung im Daily:
Im Daily ist erkennbar, dass der EUR/USD, wie von uns vermutet, ein weiteres Doppeltop im Bereich der 1,1482 formatiert hat. Es ging zwar im Nachgang dessen noch einmal knapp über dieses Level, von hier aus aber wieder deutlich und vor allem mit Dynamik abwärts. Stabilisieren konnte sich das Währungspaar erst knapp über der 1,0800. Das Chartbild bleibt damit auf Tagesbasis schwer angeschlagen.
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Das Chart lässt sich vergleichsweise einfach interpretieren: solange der EUR/USD auf Tagesschlussbasis unter der SMA20 (aktuell bei 1,1200) notiert, solange sind weitere Jahrestiefs denkbar und möglich. Diese haben das Potential zunächst in den Bereich der 1,0777/70 zu gehen. Wird dieses Level unterschritten und etabliert sich das Währungspaar per Tagesschluss unter diesem Level könnte es noch bis in den Bereich der 1,0550 gehen.
Erholungen könnten sich zunächst bis an die SMA20 einstellen. Darüber könnte es noch bis an die SMA50 (aktuell bei 1,1282) gehen. Im Tageschart ist erkennbar, dass die Erholungen in der Vergangenheit häufig im Bereich der SMA50 beendet waren. Sollte es aber zu einem Tagesschluss über der SMA50 kommen, so wäre die Perspektive gegeben, dass sich weitere Erholungen einstellen könnten, die bis an die SMA200 (aktuell bei 1,1571) gehen könnten.
- Übergeordnetes Chartbild, Prognose Daily: bärisch