Was sind Devisenkurse? So lesen Sie einen Devisenkurs richtig
Für die meisten Trader ist das Allererste, was sie beim Studium der Finanzmärkte lernen, das Lesen von Devisenkursen. Kursnotierungen sind die Sprache der Märkte, daher überrascht es nicht, dass dies eine Sprache ist, die jeder Händler beherrscht oder beherrschen möchte.
Obwohl so ein Devisenkurs in einem Forex Chart auf den ersten Blick ziemlich komplex und entmutigend wirken kann, ist die gute Nachricht, dass das Lesen von Devisenkursen ziemlich intuitiv ist und keine vertieften Marktkenntnisse erfordert.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Devisenkurse?
Zunächst einmal besteht ein Devisenkurs aus zwei Währungssymbolen (oder ISO-Codes), die meist durch einen Schrägstrich getrennt sind. Am Beispiel EUR/USD wollen wir den Namen eines Devisenkurses erklären: EUR, das ist der Währungscode für den Euro der Europäischen Union - und USD, das ist der Code für den US-Dollar. Normalerweise stehen die ersten beiden Buchstaben des Codes für den Namen des Landes und der letzte Buchstabe für den Namen der Währung. Also zum Beispiel der US-Dollar: USD, das Britische Pfund: GBP und der Japanische Yen: JPY.
Zwei Codes bilden ein Währungspaar. Alle Währungen und deren Devisenkurse werden in Paaren angegeben. Der Grund dafür liegt darin, dass man, um einen Wert von etwas auszudrücken, etwas anderes braucht, mit dem man es vergleichen kann. Um mit diesem Beispiel fortzufahren: EUR/USD ist ein Währungspaar, bei dem der relative Wert des Euro in US-Dollar ausgedrückt wird. Die erste Währung in allen Devisenkursen - in diesem Fall der Euro - ist als Basiswährung bekannt, während die zweite entweder als Gegenwährung, als Begriffswährung oder als Kurswährung bezeichnet wird.
Viele der Währungen, mit denen Sie als Devisenhändler handeln, werden gegen den US-Dollar notiert. Es gibt allerdings auch Ausnahmen: Insbesondere beim Handel mit exotischen Währungspaaren oder den sogenannten Forex Minors (dazu später mehr) werden Sie auch Paarungen ohne den USD finden.
Unter den Hauptwährungspaaren gibt es drei, bei denen der US-Dollar die Basiswährung ist: USD/JPY, USD/CAD und USD/CHF. Das erste Paar ist leicht zu lesen, da es sich einfach um den US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen handelt. Auch das zweite Paar ist leicht zu erkennen. Es drückt den Wert des US-Dollars mithilfe des kanadischen Dollars aus. Das dritte Paar, das den US-Dollar dem Schweizer Franken gegenüber darstellt, ist jedoch schwieriger zu interpretieren. Dies liegt daran, dass der CHF-Code auf den alten römischen Namen der Schweiz verweist, der "Confederatio Helvetia" lautete.
Die Gründe für Währungsplatzierungen an den Forex Märkten führen uns zurück in die Zeit, als das britische Empire die dominierende Weltmacht war. Damals wurde alles gegen das Pfund Sterling notiert, auch die "Währungen der Königin". Das waren die Währungen von Nationen, die durch ihren kolonialen Ursprung historisch mit Großbritannien verbunden waren, wie Australien, Neuseeland und einige andere. Erst in der jüngeren Geschichte ist der US-Dollar zum bedeutendsten Akteur am Devisenmarkt geworden.
Zu den fünf beliebtesten Weltwährungen gehören der US-Dollar, der Euro, das Pfund Sterling, der japanische Yen und der Schweizer Franken. Diese Paare bilden eine Gruppe von Währungspaaren, die als Forex Majors bezeichnet werden. Sie lauten wie folgt: EUR/USD, GBP/USD, USD/JPY, USD/CAD und USD/CHF. Währungspaare, die zwar aus Hauptwährungen bestehen, sich jedoch nicht mit dem US-Dollar paaren, werden als "Kreuzpaare" bezeichnet: EUR/GBP, GBP/JPY, CHF/GBP und so weiter.
Quelle: Admiral Markets Kontraktdetails
Drei weitere Währungen, die im Devisenhandel häufig anzutreffen sind, sind die folgenden: neuseeländischer Dollar, kanadischer Dollar und australischer Dollar. Gepaart mit dem US-Dollar, dem Euro und anderen Währungen, ergibt sich daraus eine Gruppe, die Teil der als "Forex Minors" bekannten Paare sind: Zum Beispiel NZD/USD, NZD/EUR, CAD/EUR und AUD/USD.
Andere Währungspaare, die im Forex-Handel nicht so häufig getradet werden, werden allgemein als "exotische Paare" bezeichnet. Sie machen weniger als 15% aller Devisentransaktionen aus. Beispiele dafür sind EUR/NOK (Euro gegen norwegische Krone), GBP/PLN (Britisches Pfund gegen polnische Sloty) oder EUR/CZK (Euro gegen tschechische Krone).
Quelle: Admiral Markets Kontraktdetails
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Manchmal haben Einsteiger Schwierigkeiten, Devisen Kurse zu verstehen, wenn sie erfahrenen Tradern zuhören, weil einige populäre Währungen Spitznamen haben, und damit auch die Währungspaare, zu denen sie gehören. Abgesehen davon, dass sie von einigen Tradern als Slang verwendet werden, sind diese Spitznamen für den Handel irrelevant. Um jedoch Verwirrungen zu vermeiden, haben wir diese Begriffe für Sie aufgelistet.
Das Paar GBP/USD wird oft als "Cable" oder "das Cable" bezeichnet. Dies erinnert an die Zeiten, als ein Kommunikationskabel unter dem Atlantischen Ozean London und New York verband. Das Währungspaar USD/JPY wird gelegentlich als "Ninja" bezeichnet, während das Währungspaar EUR/GBP als "Chunnel" bezeichnet wird. Man hört auch "Greenback" für den US-Dollar, "Swissy" für den Schweizer Franken, "Loonie" für den kanadischen Dollar, "Aussie" für den australischen Dollar und "Kiwi" für den neuseeländischen Dollar. Als erfahrener Devisenhändler werden Sie sich wahrscheinlich nicht viel mit den Spitznamen der Währungen und ihrer jeweiligen Paare beschäftigen. In der Regel sind sich alle über die Einheitlichkeit der Bezeichnung von Devisenpaaren einig, um unnötige Komplikationen und Verwirrung zu vermeiden.
Was bedeutet der Wert von Devisenkursen?
Um an unser Beispiel von vorher anzuknüpfen, betrachten wir einen Währungskurs von 1.1234/1.1235 für das Währungspaar EUR/USD. Diese beiden Zahlen drücken den Wert der Basiswährung - das ist der Euro - durch den Wert der Gegenwährung - das ist der US-Dollar - aus.
Die erste Zahl wird wie bereits erwähnt auch als Geldkurs bezeichnet. Dies ist einfach der Betrag, den der Markt für die Währung bietet. Oder mit anderen Worten, wie viel Sie in Dollar erhalten, wenn Sie einen Euro verkaufen. Die zweite Zahl ist der Briefkurs. Dieser gibt an, wie viel US-Dollar der Markt für einen einzigen Euro verlangt, sollten Sie sich für den Kauf entscheiden. Die gesamte Notierung besagt also: Ein Euro ist 1.1234 US-Dollar wert, wenn Sie ihn verkaufen, oder 1.1235, wenn Sie ihn kaufen. Beachten Sie, dass der Geldkurs immer kleiner als der Briefkurs ist. Dies gilt für alle Währungspaare und alle Finanzmärkte.
Hier sind zwei weitere Devisenkurse, die Sie ausprobieren und interpretieren können:
- CHF/JPY 122.34/122.56
- AUD/NZD 1.0101/1.0102
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Was bedeutet der Spread bei Devisenkursen?
Weitere Informationen können wir aus aktuellen Devisenkursen entnehmen. Zum Beispiel kann der Spread ein nützliches Datenelement für Forex Trader sein. Der Spread ist die Differenz zwischen dem Geldkurs und dem Briefkurs. Er wird in Pips, Punkten oder Ticks gemessen. Dabei stellt ein Punkt die kleinstmögliche Preisänderung vor dem Komma dar, während ein Tick die kleinstmögliche Preisänderung nach dem Komma bezeichnet. Die Beschreibung Pip wird speziell im Devisenhandel benutzt und meint entweder die vierte oder zweite Nachkommastelle, je nachdem, um welches Währungspaar es sich handelt. Betrachten wir unser laufendes Beispiel eines EUR/USD-Kurses von 1,1234/1,1235. Die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs beträgt hier 0,0001. Dies bedeutet, dass die Spanne einen Pip beträgt.
Einige Jahre lang waren Pips die kleinste Preisänderungseinheit des Marktes und wurden oft als Ticks bezeichnet. Heute können Broker die Preise von Währungspaaren bis zur fünften Dezimalstelle angeben - was bedeutet, dass die Spreads auch nur um ein Zehntel eines Pips schwanken können. Kleinere Spreads sind im Allgemeinen gut für Forex Trader, da Trader so mit Ihrer Position bereits bei geringen Wechselkursschwankungen in den profitablen Bereich gelangen können.
Die meisten Trader wissen, dass jedes Geschäft auf dem Forex Markt den Kauf oder Verkauf bei der Eröffnung einer Order - und umgekehrt den Verkauf oder Kauf bei der Schließung - beinhaltet. Wenn Sie also auf EUR/USD Long gehen, kaufen Sie zunächst Euro für Dollar zum Briefkurs. Wenn Sie dies tun, wird die Order mit einem leichten Minus zum Gegenwert des Spreads eröffnet. Warum geschieht dies? Weil Sie bei der Schließung der Order ein Gegengeschäft ermöglichen und die aufgewerteten Euro für US-Dollar zum Geldkurs verkaufen.
Es ist wichtig, daran zu denken, dass alle Buy Orders zum Briefkurs eröffnen und anschließend zum Geldkurs eines gehandelten Instruments schließen. Umgekehrt öffnen alle Sell Orders zum Geldkurs und schließen zum Briefkurs des Instruments. Es gilt auch zu bedenken, dass ein Preischart zwar sowohl Geld- als auch Briefkurse für ein Währungspaar widerspiegeln kann, das Chart selbst jedoch vom Geldkurs gezeichnet wird.
Welche Rolle spielen Devisenkurse für Ihr Trading?
Dank der Interkonnektivität aller Trader stellen die Devisenkurse den besten Preis dar, der zu einem bestimmten Zeitpunkt auf dem Markt verfügbar ist. Aus diesem Grund ist der Forex Markt eine beliebte Wahl für Investoren - es ist der liquideste Markt der Welt. Außer in Zeiten größerer Marktturbulenzen werden alle signifikanten Unterschiede in den Kursen vorübergehend durch eine automatische Arbitrage ausgeglichen.
Im weiteren Sinne bedeutet dies auch, dass jeder einzelne Kurs nur für einen Sekundenbruchteil gültig ist. In Zeiten hoher Volatilität können sich die Kurse der Finanzmärkte schneller ändern als der aktuelle Devisenkurs der zugrundeliegenden Basiswährung. Um ein besseres Verständnis der Kurse zu erhalten, werden sie in Form eines Kursdiagramms in einen Zusammenhang gestellt. Dieses Chart ist nichts anderes als eine Übersicht über die Kurshistorie während eines ausgewählten Zeitintervalls, wie das folgende Stundenchart (H1) des Währungspaars EURUSD zeigt:
Quelle: MetaTrader 5 EURUSD Monatschart, Datenspanne: 17. Mai 2021 bis 27. Mai 2021, abgerufen am 27. Mai 2021 um 10.53 Uhr. Bitte beachten Sie: Vergangene Performances sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse.
Vor Jahren noch mussten Devisenhändler für den Erhalt von Kursdaten bezahlen. Glücklicherweise ist dies heute nicht der Fall. Ihre Devisenkurse sind kostenlos, ebenso wie Ihre Kurscharts, Ihre Handelsplattform MetaTrader 4 oder 5 und Ihr Zugang zum Markt. Ihr Broker stellt dies sicher, solange Sie seine Dienste in Anspruch nehmen. Jetzt, da Sie wissen, wie man Devisenkurse liest, sind Sie einen Schritt näher dran, ein echter Trader zu werden.
Wenn Sie sich jetzt bereit fühlen, in die Welt des Devisenhandels einzutauchen und Ihr Wissen über Devisenkurse einzusetzen, empfehlen wir Ihnen die Eröffnung eines Demokontos. Darin können Sie Ihre Forex Trading Strategien in risikofreier Umgebung unter realistischen Marktbedingungen ausprobieren, bis Sie sich gewappnet fühlen, im Live Trading mit echtem Geld zu handeln.
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