​DAX: Dow & DAX laufen nicht immer parallel

Der Dax ging am Montagmorgen der vergangenen Handelswoche bei 10.091 Punkten in den vorbörslichen Handel. Er startet damit gut 370 Punkte über der Eröffnung fünf Handelstage zuvor (9.722 Punkte). Die Bullen drückten am Montag gleich mächtig und schoben den Index über die 10.100 Punkte. Weiter als 10.162 Punkte ging es aber nicht. Diese Aufwärtsbewegung wurde im Nachgang wieder ab verkauft und der Dax rutschte bis fast an die 10.000 Punkte zurück. Hier griffen die Bullen aber wieder ein. Sie schaffte es bis zum Handelsende den Dax deutlich von der 10.000 Punkte-Marke entfernt zu konsolidieren. Die 10.000 Punkte Marke wurde aber am Dienstag aufgegeben als der Dax in dynamischen Impulsen bis an die 9.920 Punkte lief. Hier konnte er sich stabilisieren und zunächst verhalten nach oben laufen, wobei es nicht gelang, die 10.000 Punkte zu überwinden. Dies wurde dann am Mittwoch bewerkstelligt. Die Bullen schoben den Dax in den ersten Handelsstunden deutlich über die 10.100 Punkte. Hier konsolidierte der Dax dann. Wesentlich weiter ging es dann weder am Donnerstag noch am Freitag. Der Index bewegte sich in einer engeren Box seitwärts. Oben deckelten die 10.200 Punkte, auf der Unterseite stützten die 10.050/60 Punkte.

Das Wochenhoch konnte der Dax wieder über der 10.000 Punkte-Marke formatieren. In den 17 Handelswochen in diesem Jahr konnte der Index ein WH über der 10.000 Punkte-Marke formatieren, allerdings nicht wesentlich über den 10.500 Punkten. Anders wie die amerikanischen Indizes ist der Dax noch "Lichtjahre" von seinem Allzeithoch entfernt. Das Wochentief wurde lag mehr als deutlich über dem der Vorwoche. Seit fünf Wochen markiert der Index jeweils ein höheres WT. Auch der Wochenschluss über der 10.100 Punkte-Marke ist tendenziell bullisch zu interpretieren. Der Wochengewinn ist mit 93 Punkten vergleichsweise gering ausgefallen. Die Wochenrange war mit 277 Punkten die geringste in diesem Jahr und liegt deutlich unter dem Durchschnitt.

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der Dax mit einem Überschreiten der 10.170 Punkte das Potential haben könnte, bis in den Bereich der 10.198/203 Punkte laufen können. Das maximale Potential auf der Oberseite hatten wir in der vergangenen Handelswoche bei 10.240/45 Punkten gesehen. Diese Aufwärtsbewegung hat sich eingestellt. Das Anlaufziel wurde exakt getroffen. Somit hat unser Setup auf der Oberseite sehr gut gegriffen. Die Rücksetzer erreichen unser Anlaufziel bei 9.914/08 Punkten nicht ganz. Gefehlt haben 6 Punkte. Insgesamt hat unser Setup damit aber gut gepasst.

Wie könnte es weitergehen?
DAX-WS 10.163/72/88/90.....10.202/16/45/58.....10.329....10.468/88
DAX-US: 10.140/26/04......10.082/44/07....9.967/53/29.....9.883/79.....9.795/03...9.641/04

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden.

Einschätzung für die neue DAX-Handelswoche:
Nachdem die EZB am Donnerstag die Füße still gehalten, verbal aber voll Handhandlungsfähigkeit dokumentiert hat, konnte der Dax davon nicht profitieren. Charttechnisch hat sich auf Wochenbasis ein Keil gebildet: sollte er regelkonform abgearbeitet werden, wäre ein Rücksetzer bis 9.000/8.800 Punkte zu erwarten. Der Dax hat es in den vergangenen Handelstagen nicht geschafft, sich über die 10.200 Punkte zu schieben. Selbst wenn er dass schaffen sollte, wird bei 10.440/70 Punkten die Luft extrem dünn. Nach wie vor befindet sich der Index in seinem AWK, ist von der Oberkante noch gut 300 Punkte entfernt. Ob er die OK anlaufen kann, bleibt abzuwarten. In der kommenden Woche wird die Fed über die US Geldpolitik informieren. Es soll in diesem Jahr noch einen kleinen Zinsschritt geben, unklar, ob dies jetzt im Juli oder erst im Herbst vollzogen wird. Sollten die US Zinsen erhöht werden, so dürfte dies den Indizes zumindest kurzfristig etwas die Luft nehmen. Unklar ist, ob diese einen ausgeprägten und nachhaltigen Charakter haben wird. Auf der anderen Seite sind im Herbst US Präsidentschaftswahlen. Auch dies kann einen potentiellen Einfluss auf die Kursstellung haben - allerdings im mittelfristigen Zeitfenster. Die US Indizes Dow und S&P eilen von Rekordhoch zu Rekordhoch – ob der deutsche DAX nachhaltiger folgen wird ist eher zweifelhaft.

Zur Einschätzung für die neue Handelswoche:
Die Bullen könnten auf der Oberseite versuchen, den Dax über die 10.180/85 und dann im Nachgang über die 10.205/09 Punkte zu bringen. Dies wird kein leichtes Unterfangen werden. Am einfachsten wäre natürlich ein GAP up, dann hätte der Dax diese Wochenschluss hinter sich. Sollten es die Bullen schaffen, den Dax über die 10.209 Punkte zu bringen, so könnten sie dann die 10.238/45 und dann die 10.265/68 Punkte anlaufen. Bei einer ausgeprägten Aufwärtsdynamik wäre auch ein Anlaufen der 10.278/82 bzw. der 10.295/305 Punkte denkbar. Ein Tagesschluss über 10.202 Punkten wäre ein Hinweis dafür, dass der Dax weitere Ziele auf der Oberseite anlaufen könnte. Wir gehen aber nicht davon aus, dass es in den kommenden fünf Handelstagen zu nachhaltigen Notierungen über 10.300 Punkten kommt.

Sollten die Bullen es nicht schaffen, den Dax über der 10.180 Punkte Marke zu schieben, könnten sich Abgaben einstellen, die zunächst bis 10.150/47 und dann bis 10.123/18 Punkte gehen könnten. Wird die 10.118 unterschritten, könnten sich weitere Abgaben einstellen, die bis 10.100/95 bzw. bis 10.070/66 Punkte gehen könnten. Sollte sich der Dax hier nicht stabilisieren können, wäre mit weiteren Abgaben zu rechnen, die bis 10.049/45, 10.022/18 und dann bis 9.999/96 Punkte gehen könnten. Anlaufziele unter der 9.996 Punkte-Marke wären die 9.978/72, die 9.959/56 und dann die 9.938/36 Punkte. Ein Tagesschluss unter 10.005 Punkte wäre ein Hinweis darauf, dass sich weitere Abgaben einstellen könnten. Wird das Wochentief der Vorwoche unterschritten, könnten auch die 9.905/00, die 9.875/75 bzw. die 9.860/55 Punkte erreicht werden.

Die wichtigen Marken auf Basis unseres Setup:

• Box-Bereich: 10.726 bis 8.878
• Tagesschlusskurs-Marken sind: 10.202 und 9.879
• Intraday-Marken: 10.188 und 10.005
• Die Range wäre: 11.127 bis 8.061
  
  

Übergeordnete erwartete Tendenz in der KW 30/2016: seitwärts / abwärts

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Quellen: Eigenanalyse, diese Analyse wurde im Auftrag von Admiral Markets von Jochen Schmidterstellt, genutzt wurden die Charts vom MetaTrader 4.

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