Marktkapitalisierung verstehen: ein Leitfaden für Privatanleger

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Sowohl für erfahrene Anleger als auch für Neueinsteiger ist das Verständnis der vielen Feinheiten des Finanzmarktes der Schlüssel zu soliden Anlageentscheidungen. Ein Begriff, mit dem jeder Anleger vertraut sein sollte, ist "Marktkapitalisierung".

 

Sie dient als wichtiger Kompass, der den Weg durch die weite Welt der Aktieninvestitionen weist. Dieser Artikel erläutert das Konzept der Marktkapitalisierung und seine Bedeutung für die Geldanlage. 

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Was ist Marktkapitalisierung?

Die Marktkapitalisierung, oft unter der englischen Kurzform als Market Cap bekannt, stellt den gesamten Marktwert eines börsennotierten Unternehmens dar. Oder anders ausgedrückt, die Zahl zeigt an, wie viel ein Unternehmen an der Börse wert ist.

Die Market Cap wird berechnet, indem der aktuelle Aktienkurs des Unternehmens mit der Gesamtzahl der ausstehenden Aktien multipliziert wird. Wenn ein Unternehmen beispielsweise 10 Millionen Aktien im Umlauf hat und jede Aktie 20 EUR wert ist, beträgt die Marktkapitalisierung des Unternehmens 200 Millionen EUR.

Die Marktkapitalisierung bietet eine schnelle Momentaufnahme des Wertes eines Unternehmens und seiner Wahrnehmung durch die Anleger. Diese müssen schließlich bereit sein, den Preis der Aktie, also den aktuellen Kurs, zu zahlen. 

Die Marktkapitalisierung ist eine wichtige Finanzkennzahl, die von Investoren und Analysten weltweit verwendet wird, um die Größe, das Wachstumspotenzial und das Risiko eines Unternehmens zu bewerten.

Obwohl sie lediglich eine Momentaufnahme darstellt, ist die Marktkapitalisierung kein endgültiger Maßstab für den tatsächlichen Wert oder die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens. Sie muss in Verbindung mit anderen Finanzkennzahlen wie Umsatz, Gewinn, Cashflow oder Verschuldungsgrad analysiert werden. 

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Einfluss der Marktkapitalisierung auf die Zusammensetzung von Aktienindizes

Aktienindizes kann man als repräsentative Stichproben von Aktienmärkten sehen, die als Barometer für die gesamte Marktstimmung und die Performance bestimmter Marktsegmente dienen.

Sie setzen sich aus einer Auswahl von Aktien zusammen, die nach spezifischen Kriterien ausgewählt werden. Eines dieser Schlüsselkriterien ist die Marktkapitalisierung. 

Die Marktkapitalisierung hat einen erheblichen Einfluss auf die Zusammensetzung von Aktienindizes. Tatsächlich basieren viele der bekanntesten Indizes, darunter der deutsche Leitindex DAX, der S&P 500 und der FTSE 100, unter anderem auf der Marktkapitalisierung.

Zusätzlich spielt die Marktkapitalisierung eine Rolle bei der Gewichtung der Aktien im Index. In einem kapitalisierungsgewichteten Index wie dem S&P 500 repräsentieren Unternehmen mit größerer Marktkapitalisierung einen größeren Anteil des Index. Das bedeutet, dass Bewegungen in den Aktienkursen dieser Unternehmen einen größeren Einfluss auf die Performance des gesamten Index haben. 

Die Rolle der Marktkapitalisierung erstreckt sich auch auf Indexfonds wie Exchange Traded Funds (ETFs), die darauf abzielen, die Performance eines bestimmten Index nachzubilden. Diese Fonds investieren in die im Index enthaltenen Aktien in proportionalem Verhältnis zu ihrer Marktkapitalisierung. Daher kann die Marktkapitalisierung einer Aktie die Menge an Kapital bestimmen, die ein Indexfonds in diese Aktie investiert. 

Die Marktkapitalisierung spielt also eine entscheidende Rolle bei der Zusammensetzung und Gewichtung eines Index. Sie ist somit ein zentraler Faktor für die Performance von Aktienindizes und darauf basierender Anlageprodukte wie etwa ETFs oder auch Contracts for Difference (CFDs).

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Abstufungen der Marktkapitalisierung

Unternehmen können auf der Grundlage ihrer Marktkapitalisierung in verschiedene Gruppen eingeteilt werden. Dabei können Umsatzerlöse oder die Marktkapitalisierung selbst das Kriterium sein. Jede Kategorie birgt eine einzigartige Mischung aus Chancen und Risiken.

Die üblicherweise verwendete Abstufung nach Umsätzen ist: 

  1. Small Caps: Unternehmen, die weniger als 100 Mio. EUR erwirtschaften. Bei Small Caps, oft auch als Nebenwerte bezeichnet, handelt es sich um kleine börsennotierten Unternehmen, die häufig in keinem Index vertreten sind. Die Einzelaktien haben oft einen geringen Preis. In Deutschland versammelt der SDAX 70 Small-Caps.
  2. Mid Caps: Unternehmen mit Umsätzen zwischen 100 Mio. und 2 Mrd. EUR. Mid Caps befinden sich sozusagen in der Mitte zwischen Wachstumspotenzial und Stabilität. In Deutschland sind Mid-Caps im MDAX vertreten.
  3. Large Caps: Das sind die sogenannten Standardwerte (auch Blue Chips genannt), die im DAX gelistet sind. Sie setzen mehr als 2 Mrd. EUR um und repräsentieren in der Summe die mit Abstand größte Marktkapitalisierung. Außerdem weisen die Aktien dieser Unternehmen in der Regel ein geringeres Risiko auf und werden häufig von konservativen Anlegern bevorzugt. 

Daneben ist bisweilen auch die Rede von Micro- und Mega Caps. Micro-Caps sind Unternehmen mit einer sehr geringen Marktkapitalisierung und nicht selten einem Aktienkurs von weniger als einem EUR. Das sind die sogenannten Penny Stocks

Oftmals handelt es sich um Start-ups oder Unternehmen in Nischenmärkten. Sie stellen aufgrund begrenzter Ressourcen ein höheres Risiko dar, bieten aber auch ein hohes Wachstumspotenzial. 

Bei Mega-Caps wiederum handelt es sich um die größten der großen Unternehmen, etwa Apple oder Microsoft, mit Marktkapitalisierungen von mehreren hundert Milliarden EUR. Das sind die Titanen ihrer jeweiligen Branche und zeichnen sich durch ein hohes Maß an Stabilität und ein stetiges, wenn auch langsameres Wachstum aus.

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Bedeutung der Marktkapitalisierung für die Geldanlage

Die Marktkapitalisierung ist ein wichtiger Faktor für Anleger, da sie ein Mosaikstein im Gesamtbild von Größe, Wachstumspotenzial und Risikoprofil eines Unternehmens ist. 

Größere Unternehmen mit einer hohen Marktkapitalisierung gelten in der Regel als sicherere Anlagen, da sie etablierter sind und über eine nachweisliche Erfolgsbilanz verfügen. Sie zahlen häufig Dividenden und können Konjunkturabschwünge besser überstehen. 

Kleinere Unternehmen mit geringerer Marktkapitalisierung können dagegen ein höheres Wachstumspotenzial bieten. Diese Unternehmen sind zwar risikoreicher, aber erfolgreiche Micro- oder Small Caps, die sich am Markt durchsetzen, können erhebliche Renditen erzielen.

Daher kann die Kenntnis der Marktkapitalisierung dazu beitragen, Ihr Portfolio mit einer Mischung aus Stabilität und Wachstum auszubalancieren. Ein gut diversifiziertes Portfolio könnte daher aus Large-, Mid- und Small-Cap-Aktien bestehen, abhängig von den individuellen Anlagezielen, dem Risikoprofil und dem Anlagehorizont des Anlegers. 

Außerdem weisen Aktien mit hoher Marktkapitalisierung eine geringere Preisvolatilität auf, was Anleger in zweifacher Hinsicht für sich zu nutzen versuchen können. Einmal können solche Papiere für die langfristige Investition ideal sein, weil sie potenziell dauerhaftes, stetiges Wachstum bei vermindertem Risiko bieten können.

Andererseits können Aktien mit geringer Marktkapitalisierung und höherer Volatilität beträchtliche Renditen bieten, aber auch zu erheblichen Verlusten führen. Für aktive und erfahrenere Anleger können zum Beispiel der CFD Handel auf Small Caps das Mittel der Wahl sein. 

Außerdem ist die Marktkapitalisierung ein nützliches Werkzeug zum Vergleich von Unternehmen. Es bietet einen schnellen und einfachen Weg, um die Größen von Aktiengesellschaften in derselben Branche oder über verschiedene Branchen hinweg gegenüberzustellen. Auch das kann Anlegern helfen, potenzielle Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren und ihre Portfolios besser zu diversifizieren. 

Die Marktkapitalisierung spielt also eine Schlüsselrolle bei der Bewertung von Aktien und der Entscheidungsfindung von Anlegern. Sie bietet eine grundlegende Einschätzung der Größe eines Unternehmens und kann bei der Bestimmung des Risiko- und Renditeprofils einer Aktie hilfreich sein.

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Praxisbeispiele für Marktkapitalisierung

Die folgenden Beispiele verdeutlichen, dass Marktkapitalisierung ein wichtiger Indikator für Anleger ist, da sie eine schnelle Möglichkeit bietet, den Wert eines Unternehmens einzuschätzen und es mit anderen Unternehmen zu vergleichen.

Darüber hinaus kann die Marktkapitalisierung Einblicke in die mögliche Volatilität einer Aktie, ihr Wachstumspotenzial und die Art der Renditen geben, die sie möglicherweise erwarten können. 

  • Small Cap: Die Varta AG, ein deutscher Hersteller von Batterien, mit einer Marktkapitalisierung von rund 880 Mio. EUR (Stand Juli 2023) ist Mitglied im SDAX. Small-Cap-Unternehmen wie Varta haben in der Regel ein höheres Wachstumspotenzial als Large- oder Mid-Cap-Unternehmen, sie können aber auch volatiler sein und ein höheres Risiko darstellen. 
  • Mid Cap: DocuSign Inc. ist ein amerikanisches Unternehmen, das elektronische Signaturtechnologie und digitale Dienste für das Vertragsmanagement anbietet. Stand Juli 2023 lag die Marktkapitalisierung von DocuSign über 10 Mrd. EUR. Mid-Cap-Unternehmen wie DocuSign können ein attraktives Gleichgewicht zwischen Wachstumspotenzial und finanzieller Sicherheit bieten. Sie haben in der Regel stabile Geschäftsmodelle und können dennoch erhebliches Wachstum und Expansion erfahren. 
  • Large Cap: Mit Sitz in Bonn ist die Deutsche Telekom AG ein großer Telekommunikationsanbieter, der unter anderem Festnetz-, Mobilfunk-, Internet- und IPTV-Dienste für Privatkunden im Angebot hat. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens steht im Juli 2023 bei rund 100 Mrd. EUR, was es zu einem typischen Large-Cap-Unternehmen macht. 

Diese Art von Unternehmen neigt dazu, etabliert und stabil zu sein, mit einer zuverlässigen Performance und regelmäßigen Dividendenauszahlungen. Sie gelten oft als sicherere Investitionen, obwohl ihr Wachstumspotenzial möglicherweise nicht so hoch ist wie das von kleineren Unternehmen. 

Alle drei der genannten Titel können bei Admirals übrigens auch als CFDs gehandelt werden. 

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Marktkapitalisierung zusammengefasst

Die Marktkapitalisierung ist zwar ein hilfreicher Maßstab, sollte aber nicht der einzige Faktor bei Investitionsentscheidungen sein. Sie bietet einen Ausgangspunkt für die Bewertung der Größe, der Stabilität und des Wachstumspotenzials eines Unternehmens. Verwenden Sie die Marktkapitalisierung immer in Verbindung mit weiteren Finanzkennzahlen und -indikatoren. 

Eine hohe Marktkapitalisierung bedeutet zum Beispiel nicht unbedingt, dass ein Unternehmen finanziell gesund ist. Es ist wichtig, auch andere Hinweise wie Erträge, Schulden und Cashflow zu berücksichtigen. 

Außerdem darf die Marktkapitalisierung nicht mit tatsächlichem Cashflow verwechselt werden, da sich der Aktienkurs und somit die Marktkapitalisierung rasch ändern können.

Ziehen Sie bei der Aktienanlage in Betracht, Ihr Portfolio über verschiedene Marktkapitalisierungen zu diversifizieren. Weisen Sie beispielsweise einen Teil Ihres Portfolios Large-Cap-Aktien für Stabilität und Dividenden zu, Mid-Cap-Aktien für moderates Wachstum und Small-Cap-Aktien für höheres Renditepotenzial. 

Berücksichtigen Sie beim CFD-Handel die Volatilität und Liquidität der Anlage. Large-Cap-Aktien eignen sich möglicherweise besser für konservative Händler, während aggressive Trader Small-Cap-Aktien lohnender finden könnten. 

Mit diesem Wissen sind Sie besser gerüstet, um sich auf dem komplexen Terrain des Aktienmarktes zurechtzufinden. Denken Sie immer daran: Informiertes Investieren ist intelligentes Investieren. 

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Dieses Material beinhaltet keine und sollte nicht als Investmentberatung, Investmentempfehlung, Angebot oder Werbung für jegliche Art von Transaktion mit Finanzinstrumenten aufgefasst werden. Bitte seien Sie sich bewusst, dass Artikel wie dieser keine verlässlichen Voraussagen für gegenwärtige oder zukünftige Entwicklungen darstellen, da sich die Umstände jederzeit ändern können. Bevor Sie irgendeine Art von Investment tätigen, sollten Sie einen unabhängigen Finanzberater konsultieren, um sicherzustellen, dass Sie die vorhandenen Risiken richtig verstehen und einschätzen können.

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