Der Hexensabbat an den Finanzmärkten: Auswirkungen und Handelsstrategien

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Der Hexensabbat ist ein faszinierendes Phänomen, das sowohl bei erfahrenen Investoren als auch bei Anfängern oft für Aufregung sorgt. An den betreffenden Terminen kommt es zu ungewöhnlichen Kursbewegungen und erhöhter Volatilität, weil Optionen und Futures auf Aktienindizes verfallen.

Dieser Artikel befasst sich ausführlicher mit dem Hexensabbat und damit, welche Bedeutung er für Privatanleger haben kann.

Was ist der Hexensabbat an den Finanzmärkten?

Der Hexensabbat, an den Finanzmärkten auch Verfallstag genannt, bezieht sich auf bestimmte Termine, an denen Optionen und Futures auf Aktienindizes verfallen.

Man kann zwischen dem großen und dem kleinen Verfallstag unterscheiden. Der kleine Hexensabbat findet monatlich statt. Da es bei ihm aber ausschließlich um Optionen geht, sind seine Auswirkungen auf die Märkte deutlich geringer.

Dieser Artikel befasst sich mit dem großen Hexensabbat, der einmal pro Quartal ansteht und im Englischen als "triple witching day" bezeichnet wird. Der Begriff bezieht sich auf den gleichzeitigen Verfall von drei Arten von Finanzinstrumenten:

  • Aktienoptionen 
  • Aktienindexoptionen und
  • Aktienindex-Futures. 

Der Hexensabbat findet viermal im Jahr statt, jeweils am dritten Freitag des dritten Monats eines Quartals. Im Jahr 2023 sind das folgende Termine:

  • 17.03. 
  • 16.06. 
  • 15.09.
  • 15.12. 

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Woher kommt der Begriff Hexensabbat eigentlich?

Von der Wortbedeutung her heißt Sabbat so viel wie „mit etwas aufhören“ oder „beenden“ und bezog sich ursprünglich auf das Ende der Woche. 

Der Begriff "Hexensabbat" entstammt dem Aberglauben, dass Hexen und Hexer in der Nacht des Sabbats mit dem Teufel zusammenkommen, um dämonische Tänze und Rituale abzuhalten.

Diese Bedeutung wird mit dem Begriff Hexensabbat auf die Finanzmärkte übertragen, um auf unvorhersehbare und chaotische, gewissermaßen teuflische Kursbewegungen hinzuweisen, die mit dem Verfall von Optionen und Futures verbunden sind. Ähnlich wie bei den Vorstellungen von Hexen, die bei Nacht zusammenkommen, scheint der Hexensabbat an den Finanzmärkten mit außergewöhnlichen Ereignissen verbunden zu sein. 

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Die Hauptdarsteller beim Hexensabbat: Optionen und Futures

Beim Hexensabbat geht es um sogenannte Termingeschäfte. Der Begriff bezieht sich auf Verträge, deren Erfüllung auf einen zukünftigen Zeitpunkt verschoben wird. Zwei Arten von Termingeschäften spielen die Hauptrolle: Optionen und Futures.

Was sind Optionen?

Optionen, als bedingte Termingeschäfte, sind eine Art von Finanzderivat, das dem Käufer das Recht gibt, aber nicht die Pflicht auferlegt, einen Basiswert zu einem im Voraus festgelegten Preis, dem sogenannten Ausübungs- oder Strikepreis, innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option). Bei diesem Basiswert kann es sich um verschiedene Arten von Finanzinstrumenten handeln, etwa Aktien, Anleihen, Rohstoffe und andere. 

Die Gegenpartei einer Option wird oft „Stillhalter“ genannt. Dafür, dass der Stillhalter die Option zur Verfügung stellt, erhält er eine Optionsprämie, was gewissermaßen den Preis der Option darstellt. 

Dieser wird durch verschiedene Faktoren bestimmt, darunter der Ausübungspreis, die Zeit bis zum Verfallsdatum der Option und die Volatilität des Kurses des Basiswerts. Das Fälligkeitsdatum der Option ist das letzte Datum, an dem die Option ausgeübt werden kann. Wird eine Option bis zu ihrem Verfallsdatum nicht ausgeübt, wird sie wertlos und der Käufer verliert den für die Prämie gezahlten Betrag.

Was sind Futures?

Futures, als unbedingte Termingeschäfte, sind Finanzkontrakte, die den Käufer zum Kauf oder den Verkäufer zum Verkauf eines Vermögenswerts zu einem im Voraus festgelegten Termin und Preis verpflichten.

Bei den Vermögenswerten, die Gegenstand dieser Verträge sind, kann es sich um physische Waren wie Gold oder Öl oder um Finanzinstrumente wie Aktien oder Anleihen handeln. Die Kontrakte sind standardisiert und werden an Börsen gehandelt. 

Futures werden für verschiedene Zwecke eingesetzt. Ein Landwirt könnte beispielsweise Terminkontrakte für seine Ernten verkaufen, um sich einen bestimmten Preis zu sichern und das Risiko von Preisschwankungen zu mindern. Andererseits können Spekulanten Terminkontrakte in der Hoffnung kaufen oder verkaufen, von künftigen Preisänderungen zu profitieren.

Da diese Kontrakte Hebelprodukte sind, können Händler Positionen mit nur einem Bruchteil des vollen Kontraktwerts eingehen, wodurch sowohl Gewinne als auch Verluste potenziell vergrößert werden können. Die Abwicklung von Futures-Kontrakten erfolgt in der Regel nicht durch die physische Lieferung des Basiswerts, sondern durch Barausgleich. 

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Welche Finanzinstrumente sind beim Hexensabbat genau betroffen?

Beim Hexensabbat geht es um folgende drei Spielarten von Optionen und Futures:

Aktienoptionen

Diese haben Aktien als Basiswert. Sie ermöglichen dem Inhaber, von Kursbewegungen einer Aktie zu profitieren, ohne diese tatsächlich besitzen zu müssen. Wenn der Käufer das Recht ausübt, wird die Option in der Regel in den tatsächlichen Kauf oder Verkauf der Aktie umgewandelt. Die Verkäufer von Aktienoptionen, sind verpflichtet, die Aktie zu kaufen oder zu verkaufen, wenn der Käufer sein Recht ausübt. 

Aktienindexoptionen

Diese sind ähnlich wie Aktienoptionen, jedoch beziehen sie sich nicht auf einzelne Aktien, sondern auf Aktienindizes. Ein Aktienindex repräsentiert eine Gruppe von Aktien, die bestimmte Marktsegmente oder die Gesamtleistung des Marktes widerspiegeln.

Aktienindexoptionen bieten Investoren die Möglichkeit, an den allgemeinen Preisbewegungen des Aktienmarktes teilzuhaben, ohne einzelne Aktien kaufen zu müssen. Wie bei Aktienoptionen haben auch hier die Verkäufer von Aktienindexoptionen die Pflicht, die Transaktion abzuwickeln, wenn der Käufer sein Recht ausübt. 

Aktienindex-Futures

Im Gegensatz zu Aktienoptionen beinhalten Aktienindex-Futures die physische Lieferung des zugrunde liegenden Indexes nicht. Stattdessen werden sie in der Regel in bar abgerechnet, indem die Differenz zwischen dem vereinbarten Preis und dem tatsächlichen Indexwert gezahlt wird.

Aktienindex-Futures werden häufig auf bekannten Marktindizes wie dem DAX oder den S&P-Index basiert. Sie erlauben Investoren, auf die Performance des Aktienmarktes zu spekulieren oder sich gegen Marktrisiken abzusichern. Aktienindex-Futures können auch für Arbitragezwecke genutzt werden, indem Preisunterschiede zwischen dem Kassamarkt und dem Futures-Markt ausgenutzt werden. 

Der Hexensabbat ist ein wichtiger Termin im Handel mit diesen Finanzinstrumenten, da er zu erhöhter Volatilität, also größeren Kursschwankungen, führen kann. Dies liegt daran, dass viele Marktteilnehmer ihre Positionen schließen oder neu positionieren müssen. Dies wirkt sich direkt auf Angebot und Nachfrage und indirekt auf die Kurse aus. 

Neben diesen direkten Effekten auf Optionen und Futures kann der Hexensabbat indirekt auch auf die Aktienmärkte selbst einwirken. Durch das Verfallen von Optionen und Futures werden oft auch Aktienhändler dazu veranlasst, ihre Positionen anzupassen. Das kann zu ungewöhnlichen Kursbewegungen führen, die Investoren Chancen bieten, aber auch Risiken mit sich bringen. 

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Handelsstrategien für den Hexensabbat

Aufgrund ihrer spezifischen Risiken gelten weder Optionen noch Futures als für Privatanleger geeignete Instrumente. Aber es gibt andere Möglichkeiten, wie Anleger versuchen können, vom Hexensabbat zu profitieren: 

Differenzkontrakte (CFDs oder Contracts for Difference)

Der CFD Handel ermöglicht Anlegern, auf steigende oder fallende Kurse von sich schnell bewegenden globalen Finanzmärkten wie Aktien, Indizes, Rohstoffen, Währungen und Staatsanleihen zu spekulieren.

Es handelt sich dabei um einen Vertrag zwischen Anleger und Broker, der den Austausch der Wertdifferenz eines bestimmten Vermögenswerts von dem Zeitpunkt der Vertragseröffnung bis zu dessen Schließung vorsieht.

Im Gegensatz zu Futures und Optionen haben CFDs kein Verfallsdatum, sodass sie als Instrument während des Hexensabbats eingesetzt werden können, ohne bei seinen Handlungsoptionen zeitlich eingeschränkt zu sein.

Wenn Sie zum Beispiel glauben, dass der Kurs einer bestimmten Aktie oder eines Index steigen wird, könnten Sie eine Long-Position (Kauf) im CFD eröffnen. Wenn Sie dagegen glauben, dass der Preis fallen wird, können Sie Ihre Position „shorten“.

Börsengehandelte Fonds, sogenannte ETFs oder Exchange Traded Funds

ETFs stellen einen Korb von Wertpapieren dar, die in der Regel einen bestimmten Aktienindex abbilden.

Anleger können in ETFs investieren, um ein breites Engagement in einem Markt oder Sektor zu erreichen. Wenn Sie zum Beispiel erwarten, dass bestimmte Sektoren durch den Hexensabbat in Ihrem Sinn beeinflusst werden, handeln Sie ETFs auf einen passenden Sektorindex.

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Wie komme ich gut durch den Hexensabbat? Tipps für Privatanleger 

Die unter Umständen stark erhöhte Volatilität während des Hexensabbats bedeutet für den Privatanleger zugleich Chance und Risiko. Hier sind einige Tipps, wie Sie sich auf den Hexensabbat vorbereiten können: 

Halten Sie sich an Ihre Strategie

Gerade beim Hexensabbat ist es wichtig, dass Sie keine voreiligen Entscheidungen aufgrund kurzfristiger Marktbewegungen treffen. Bleiben Sie bei Ihrem Plan.

Ruhig bleiben

Der Hexensabbat kann zu erheblichen Marktbewegungen führen, aber denken Sie daran, dass es sich dabei in der Regel um kurzfristige Phänomene handelt. So turbulent der Hexensabbat auch sein mag, in aller Regel beruhigt der Markt sich bald wieder.

Deshalb kann es für Privatanleger die richtige Entscheidung sein, die verstärkte Volatilität einfach auszusitzen. Emotionen führen jedenfalls meist zu schlechten Anlageentscheidungen.

Risikomanagement

Falls Sie aktiv versuchen, die erhöhte Volatilität eines Hexensabbats für sich zu nutzen, ist es sehr wichtig, Portfolios abzusichern und ein effektives Risikomanagement zu betreiben. Diversifizieren Sie dazu Ihr Portfolio und nutzen Sie Tools wie den Stop Loss, um Ihre Verluste zu minimieren und die Take Profit Order, um Gewinne zu sichern.

Machen Sie sich auch klar, dass diese allgemeinen Vorschläge für Ihre spezifische Situation unter Umständen nicht ausreichend sind. Die beste Vorgehensweise kann je nach Ihren individuellen Umständen und Ihrer Risikotoleranz variieren. In jedem Fall sollten Sie sich gründlich informieren, bevor Sie in den Online-Handel starten. Ein guter Anlaufpunkt dafür ist das Weiterbildungsangebot eines verlässlichen Brokers und das Üben mit einem kostenlosen Demokonto.

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Sollte ich während des Hexensabbats traden?

Der Hexensabbat an den Finanzmärkten ist ein Phänomen, das sowohl von Aberglauben als auch von tatsächlichen Auswirkungen geprägt ist. An diesen bestimmten Terminen, an denen Optionen und Futures verfallen, kommt es regelmäßig zu unvorhersehbaren Kursbewegungen und erhöhter Volatilität.

Es ist wichtig, die Auswirkungen des Hexensabbats auf verschiedene Finanzinstrumente zu verstehen und geeignete Handelsstrategien anzuwenden. Privatanleger können von dieser erhöhten Volatilität profitieren, aber es ist entscheidend, die Risiken zu kennen und entsprechend zu managen. Diversifikation und die Verwendung von Absicherungsstrategien wie der sinnvolle Einsatz des Stop Loss können helfen, mögliche Verluste zu begrenzen. 

Privatanleger sollten sich der Auswirkungen des Hexensabbats bewusst sein und ihre Positionen entsprechend anpassen. In der Regel ist es ratsam, an den Tagen rund um den Hexensabbat keine großen Trades zu tätigen.

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Dieses Material beinhaltet keine und sollte nicht als Investmentberatung, Investmentempfehlung, Angebot oder Werbung für jegliche Art von Transaktion mit Finanzinstrumenten aufgefasst werden. Bitte seien Sie sich bewusst, dass Artikel wie dieser keine verlässlichen Voraussagen für gegenwärtige oder zukünftige Entwicklungen darstellen, da sich die Umstände jederzeit ändern können. Bevor Sie irgendeine Art von Investment tätigen, sollten Sie einen unabhängigen Finanzberater konsultieren, um sicherzustellen, dass Sie die vorhandenen Risiken richtig verstehen und einschätzen können.

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