Futter für RBA-Falken - Australiens Inflation erreicht 30-Jahres-Hoch

Juli 27, 2022 15:30

AUD-Händler haben einen vollen Tag vor sich, um wirtschaftliche Veränderungen einzupreisen, nachdem Australien für das zweite Quartal eine höher als erwartete Inflation von 6,1 Prozent gemeldet hat. Die steigende Inflation ist ein gefundenes Fressen für die Falken der Reserve Bank of Australia (RBA) und erhöht die Markterwartungen, dass die Zentralbank bei ihrer Sitzung im August eine Zinserhöhung um 0,75 Prozent vornehmen wird.  

Am morgigen Donnerstag, den 28. Juli, werden auch die australischen Einzelhandelsumsätze im Monatsvergleich veröffentlicht. Es wird erwartet, dass der Wert von 0,9 Prozent im Mai auf 0,5 Prozent im Juni gesunken ist, was auf der Annahme beruht, dass die Verbraucher angesichts der hohen Preise, die die Haushaltsbudgets belasten, vorsichtiger sind. 

Da es sich um rasante Entwicklungen handelt, könnte es bei den AUD-Währungspaaren zu Volatilität kommen. 

Einflussfaktoren von USD-Unterstützung und -Widerstand 

USD-Trader sehen sich mit Gegenwind aus entgegengesetzten Richtungen konfrontiert, da erwartet wird, dass die US-Notenbank heute die Leitzinsprognose von 1,75 Prozent auf 2,5 Prozent anheben wird. Höhere Zinssätze könnten dem USD Rückenwind verleihen und seine Stärke unterstreichen. Die potenzielle Volatilität der BIP-Zahlen für das zweite Quartal, die am 28. Juli veröffentlicht werden, könnte den USD ins Trudeln bringen, wenn die größte Volkswirtschaft der Welt, wie allgemein erwartet, in eine technische Rezession gerät.  

Ein weiterer Faktor, den USD-Händler beachten sollten, sind die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter für Juni, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden sollen. Es wird erwartet, dass die Aufträge für langlebige Güter von 0,8 Prozent im Mai auf minus 0,4 Prozent im Juni gefallen sind, was die Auswirkungen der höheren Inflation auf die Budgets der Haushalte und Unternehmen widerspiegelt. Sollte der Referenzwert positiv überraschen, könnte der USD weitere Unterstützung erfahren. Die wirtschaftlichen Bedingungen scheinen eher abwärts gerichtet zu sein, was weiteren potenziellen Gegenwind für den USD bedeutet. 

Ein weiteres komplexes Wirtschaftsszenario erwartet den EUR mit der Veröffentlichung des vorläufigen harmonisierten Verbraucherpreisindexes (VPI) für den Monat Juli in der Eurozone. EUR-Trader haben bereits genug damit zu tun, die Auswirkungen eines langsameren Wachstums und des Konflikts in der Ukraine einzupreisen. Sollte der jährliche CPI-Benchmark wie erwartet von 8,2 Prozent auf 8,1 Prozent fallen, könnte dies den EUR unterstützen.   

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Kurzer Tipp 

Wie liest man wirtschaftliche Benchmarks? 

Wirtschaftliche Benchmarks können für den Devisenhandel unterschiedliche Bedeutungen haben, je nach Standpunkt des Traders. Wenn Sie für eine bestimmte Währung optimistisch sind, könnten Sie eine Long-Position eingehen, die auf der Grundüberzeugung beruht, dass sie langfristig an Wert gewinnen wird. Ein bärischer Ansatz für eine bestimmte Währung könnte bedeuten, dass man eine Short-Position eingeht, d. h. die Währung verkauft, weil man davon ausgeht, dass sie an Wert verlieren wird. 

In der gegenwärtigen Situation, in der sich die wirtschaftlichen Bedingungen gegenseitig bedingen, müssen Anleger auch lernen, mit der Volatilität umzugehen, wenn widersprüchliche Wirtschaftsdaten aufeinander folgen. Steigende Zinssätze könnten für eine Währung positiv sein, ein sinkendes BIP könnte jedoch negativ sein. Unter diesen volatilen Bedingungen sind Risikomanagement und Absicherungstechniken wichtige Faktoren, da Benchmark-Werte und -Erwartungen daneben liegen können.    

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Dieses Material beinhaltet keine und sollte nicht als Investmentberatung, Investmentempfehlung, Angebot oder Werbung für jegliche Art von Transaktion mit Finanzinstrumenten aufgefasst werden. Bitte seien Sie sich bewusst, dass Artikel wie dieser keine verlässlichen Voraussagen für gegenwärtige oder zukünftige Entwicklungen darstellen, da sich die Umstände jederzeit ändern können. Bevor Sie irgendeine Art von Investment tätigen, sollten Sie einen unabhängigen Finanzberater konsultieren, um sicherzustellen, dass Sie die vorhandenen Risiken richtig verstehen und einschätzen können.

Sarah Fenwick
Sarah Fenwick Content Writer, Admirals, London

Sarah Fenwick hat einen Hintergrund in Journalismus und Massenkommunikation. Sie hat 15 Jahre lang als Korrespondentin für die Schweizer Börse gearbeitet und über Finanzen und Wirtschaft geschrieben.