BIP-Wachstum in den USA und BoJ-Zinsentscheidung im Rampenlicht

Oktober 26, 2022 13:40

Die letzten beiden Tage der Handelswoche stehen im Zeichen der Vorabschätzung des US-Wirtschaftswachstums für das dritte Quartal und der Zinsentscheidung der Bank of Japan (BoJ). 

Der Markt geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA im dritten Quartal bei 2,4 Prozent liegen wird, verglichen mit minus 0,6 Prozent im zweiten Quartal. Die Stärke des US-Dollars könnte untergraben werden, wenn das am Donnerstag veröffentlichte Ergebnis niedriger ausfällt als erwartet. Dies könnte angesichts der allgemeinen Trends einer hohen Inflation und steigender Zinssätze, die das Vertrauen der Anleger belasten, der Fall sein. 

Andererseits ist der Arbeitsmarkt in den USA nach wie vor relativ stark, was das Szenario unterstützt, dass die US-Wirtschaft die in der ersten Jahreshälfte verzeichnete technische Rezession überwindet. Die jüngste Stärke des Finanzsektors zeigte sich in den Gewinnberichten von Unternehmen mit großer Marktkapitalisierung, und dies könnte zum BIP-Wachstum insgesamt beitragen, da der Bankensektor von steigenden Zinserträgen profitiert. 

Am Freitag wird die BoJ ihre Zinsprognose bekannt geben, die voraussichtlich unverändert bei minus 0,1 Prozent liegen wird. Es gibt mehrere Herausforderungen für den dovischen Kurs der BoJ, angefangen bei der Anfälligkeit des Yen gegenüber einem starken US-Dollar, der die Zentralbank zu Interventionen veranlasst, um den Wert des JPY zu stützen. 

Eine weitere Herausforderung ist die steigende Inflation in Japan, die zwar nicht so zweistellig ist wie in Europa und dem Vereinigten Königreich, aber dennoch mit 3 Prozent nach oben tendiert. Sollten sich in der geldpolitischen Erklärung der BoJ Anzeichen für eine Änderung der Haltung ergeben, könnte dies einen Dominoeffekt auf die Yen-Währungskreuze haben. 

Eine weitere Herausforderung für Japans geldpolitische Entscheidungsträger ist die steigende Inflation in wichtigen Handelspartnern, die die Importpreise in die Höhe treibt. Japan ist zum Beispiel der zweitgrößte Handelspartner Australiens. Australien meldete im dritten Quartal eine unerwartet hohe Inflation von 7,3 Prozent gegenüber 6,1 Prozent im zweiten Quartal. Dieser Trend wird wahrscheinlich auch weiterhin die Inflation in Japan anheizen, da die Hersteller und Bergbauexporteure dazu neigen, höhere Kosten an ihre Kunden weiterzugeben. 

Die größte Volkswirtschaft der EU, Deutschland, wird am Freitag die vorläufige BIP-Wachstumsrate für das dritte Quartal veröffentlichen. Auf vierteljährlicher Basis wird erwartet, dass das BIP im dritten Quartal auf minus 0,2 Prozent gesunken ist, gegenüber 0,1 Prozent im zweiten Quartal. Auf Jahresbasis wird ein Rückgang des BIP von 1,7 Prozent im dritten Quartal des vergangenen Jahres auf 0,8 Prozent im gleichen Zeitraum dieses Jahres erwartet. 

Die vorläufige jährliche Inflationsrate für Deutschland für Oktober wird ebenfalls am Freitag veröffentlicht und dürfte von 10 Prozent im September auf 10,1 Prozent gestiegen sein. Unerwartete BIP- und Inflationszahlen könnten sich entsprechend auf die EUR-Währungskreuze auswirken. 

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Sarah Fenwick
Sarah Fenwick Content Writer, Admirals, London

Sarah Fenwick hat einen Hintergrund in Journalismus und Massenkommunikation. Sie hat 15 Jahre lang als Korrespondentin für die Schweizer Börse gearbeitet und über Finanzen und Wirtschaft geschrieben.