Trading News für Einsteiger: Schweizer Franken und die SNB-Geldpolitik

Juni 16, 2023 17:11

Der Schweizer Franken ist eine der beliebtesten Währungen auf den globalen Märkten. Allein bei der Erwähnung der Schweizer Währung denken einige vielleicht an das Wort "Stabilität", da die Schweiz ein Land ist, das in den letzten 200 Jahren an keinem bewaffneten Konflikt teilgenommen hat und dessen Wirtschaft eine der stärksten in Europa und weltweit ist.

Der Handel mit dem Schweizer Franken ist vielleicht nicht so populär wie der Handel mit dem US-Dollar oder dem britischen Pfund, aber der US-Dollar zum Schweizer Franken gilt als eines der wichtigsten Währungspaare, die jeden Tag auf den globalen Devisenmärkten gehandelt werden. In diesem Blog werden wir wertvolle Einblicke in den Schweizer Franken und die Schweizer Wirtschaft geben.

Warum beeinflusst die Politik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) den Schweizer Franken?

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist die Zentralbank der Schweiz und spielt eine entscheidende Rolle im Währungssystem des Landes. Die SNB hat zwei Hauptsitze, in Bern und Zürich. Sie wurde 1906 gegründet und arbeitet nach besonderen Vorschriften. Die Bank befindet sich in öffentlichem Besitz, wobei sich rund 78 % im Besitz öffentlicher Schweizer Körperschaften befinden, während der Rest börsennotiert ist.

Als unabhängige Institution hat die SNB den Auftrag, die Geldpolitik im besten Interesse des gesamten Landes zu führen. Ihr vorrangiges Ziel ist die Gewährleistung der Preisstabilität unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Entwicklung. Preisstabilität ist für die Förderung von Wachstum und Wohlstand unerlässlich, da Inflation und Deflation die Wirtschaftstätigkeit stören und eine effiziente Ressourcenallokation behindern können.

Zur Umsetzung der Geldpolitik legt die SNB den Leitzins fest, der die kurzfristigen Geldmarktsätze in Schweizer Franken beeinflusst. Die Bank interveniert auch auf dem Devisenmarkt, wenn dies zur Beeinflussung der monetären Bedingungen erforderlich ist.

Was die Regulierung betrifft, so ist die SNB ausdrücklich für den Bankensektor zuständig. Sie bestimmt die systemrelevanten Banken und deren Funktionen und arbeitet mit anderen Regulierungsbehörden zusammen, um eine angemessene Eigenkapitalausstattung, Liquidität und organisatorische Anforderungen sicherzustellen.

Darüber hinaus erhebt die SNB statistische Daten, um ihre geldpolitischen Aufgaben zu erfüllen, die Aufsicht über die Zahlungs- und Effektenabwicklungssysteme auszuüben und zur Stabilität des Schweizer Finanzsystems beizutragen. Die erhobenen Daten werden intern ausgewertet und veröffentlicht, um die Wirtschaft zu überwachen und geldpolitische Entscheidungen zu unterstützen.

Der SNB-Zinsentscheid: Wie stark wird er den Schweizer Franken beeinflussen?

Das Direktorium der SNB wird am 22. Juni zusammentreten, um über die Zinssätze zu entscheiden. Die Schweizer VPI-Inflation hat sich im Mai verlangsamt und lag im Jahresvergleich bei 2,2 %. Das Ziel der SNB ist es, die Gesamtinflation auf 2 % zu senken.

Laut einem Reuters-Bericht über die bevorstehende SNB-Sitzung, der am 15. Juni veröffentlicht wurde, "implizieren die Marktpreise eine 54%ige Chance auf eine Anhebung um 50 Bp und eine 46%ige Chance auf eine Anhebung um 25 Bp gegenüber dem aktuellen Niveau von 1,5%".

SNB-Gouverneur Thomas Jordan sagte am 8. Juni, dass es sehr wichtig sei, die Gesamtinflation in der Schweiz auf das Niveau der Preisstabilität zu bringen, und fügte hinzu, dass ein langfristiges Wachstum der Verbraucherpreise unter 2% bedeuten würde, dass die Wirtschaft keine Probleme mehr hat.

Der stellvertretende Vorsitzende der SNB, Martin Schegel, bekräftigte, dass die Schweizer Zentralbank bereit sei, auf den Devisenmärkten aktiv zu werden, um angemessene monetäre Bedingungen zu gewährleisten, und betonte, dass es trotz der jüngsten Dateneinbrüche zu früh sei, um in Bezug auf die Inflation Entwarnung zu geben.

Barclays: Schwacher US-Dollar könnte den Schweizer Franken stützen

Die Währungsanalysten von Barclays gehen davon aus, dass die Schweizer Währung noch stärker werden wird, da sie weitere Zinserhöhungen durch die SNB und verstärkte Devisenmarktinterventionen der Zentralbank erwarten.

In dem Bericht von Barclays heißt es: "Die Stärke des Schweizer Frankens gegenüber dem Dollar ist der wichtigste Weg, um die REER-CHF-Bewertungen in einem schwachen Dollar-Umfeld zu bewahren; in der Zwischenzeit halten schwächere Risikobedingungen, die typischerweise mit einer Dollar-Stärke einhergehen, den CHF gut gestützt."

Commerzbank: SNB-Straffungspolitik vor dem Ende?

Die Volkswirte der Commerzbank haben in einem am 12. Juni veröffentlichten Bericht ihre Einschätzung der SNB-Politik und deren mögliche Auswirkungen auf das Währungspaar EUR/CHF dargelegt. In dem Bericht heißt es, dass "eine weitere Zinserhöhung auf der SNB-Sitzung in der nächsten Woche wahrscheinlich eine vollendete Tatsache sein wird. Eine weitere signifikante Straffung darüber hinaus erscheint jedoch kaum glaubwürdig."  

Die Marktanalysten der Deutschen Bank merkten an, dass "bis zur nächsten Sitzung der SNB im September natürlich noch viel passieren kann, aber angesichts der Tatsache, dass die Inflation in der Schweiz zuletzt stärker zurückgegangen ist als von der SNB erwartet und im Mai mit 2,2 % nahe an der Obergrenze von 0-2 % lag, scheint der Bedarf an weiteren Zinserhöhungen begrenzt. Vielmehr dürfte ein weiterer Rückgang der Inflation die Toleranz der SNB für eine Abwertung des Frankens erhöhen, so dass wir für EUR/CHF mehr Möglichkeiten nach oben sehen."

Handel mit dem Schweizer Franken mit Hilfe von Risikomanagement-Tools

Auch wenn einige Anleger den Schweizer Franken in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen als "sicheren Hafen" betrachten, bedeutet dies nicht, dass der Handel mit dem Franken gegen andere Währungen kein Risiko birgt. Anleger und Händler sollten nicht vergessen, dass sich die Finanzmärkte leicht zu ihren Gunsten, aber auch gegen ihre Pläne entwickeln können.  

Der Schweizer Franken ist da keine Ausnahme. Das Risiko steigt vor allem dann, wenn Sie Anfänger sind, d.h. wenn Sie nicht über die nötige Erfahrung verfügen, um zu beurteilen, was die richtige Vorgehensweise beim Handel ist. Risikomanagement ist für Handelsanfänger unerlässlich. Nur durch den Einsatz von Risikomanagement-Tools können Anfänger den Handel mit weniger Angst und einem klareren Verstand genießen. 

Die Verwendung von Risikomanagement-Tools ist eine Sache, aber wie sieht es mit dem Erlernen ihrer Anwendung aus? Es gibt ein breites Spektrum an Lehrmaterial, darunter Webinare, Artikel, Leitfäden, Seminare usw., die von Brokern oder Schulungszentren für den Handel angeboten werden. Manchmal ist der Zugang zu solchen Materialien kostenlos, so dass Anfänger die Gelegenheit ergreifen und die Grundlagen des Risikomanagements lernen sollten, bevor sie sich auf diese neue, aber risikoreiche Erfahrung einlassen.

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Dieses Material beinhaltet keine und sollte nicht als Investmentberatung, Investmentempfehlung, Angebot oder Werbung für jegliche Art von Transaktion mit Finanzinstrumenten aufgefasst werden. Bitte seien Sie sich bewusst, dass Artikel wie dieser keine verlässlichen Voraussagen für gegenwärtige oder zukünftige Entwicklungen darstellen, da sich die Umstände jederzeit ändern können. Bevor Sie irgendeine Art von Investment tätigen, sollten Sie einen unabhängigen Finanzberater konsultieren, um sicherzustellen, dass Sie die vorhandenen Risiken richtig verstehen und einschätzen können.

Miltos Skemperis
Miltos Skemperis Content-Autor für Finanzinhalte

Miltos Skemperis hat einen Hintergrund in Journalismus und Unternehmensführung. Er hat als Reporter für verschiedene TV-Nachrichtenkanäle und Zeitungen gearbeitet. In den letzten sieben Jahren hat Miltos Skemperis als Autor Finanzinhalte verfasst.