Alles Wissenswerte zur Trading Psychologie
Weder als Neuling noch als Fortgeschrittener sollte man die Trading Psychologie nicht unterschätzen. Oftmals ist es die Psychologie und nicht fehlendes Wissen oder mangelhaftes Können, die als Grundlage von Trading Fehlern erachtet wird. Ebenjene Fehler werden von Tradern mit allen möglichen nationalen, kulturellen und sozialen Hintergründen wiederholt, was nahelegt, dass es die von allen Menschen geteilten Eigenschaften sind, die die Basis dieser Fehler bilden.
Inhaltsverzeichnis
Die wichtigste dieser Eigenschaften heißt Angst und löst eine Kampf-oder-Flucht-Reaktion in uns Menschen aus. Diese Reaktion kann vielen Tradern, die sich noch nicht mit der Tradingpsychologie beschäftigt haben, zum großen Nachteil gereichen. Wir können die Gefühle nicht sofort ändern, die wir uns während der millionenjährigen Evolution angeeignet haben.
Allerdings können wir ändern, wie wir mit diesen Gefühlen umgehen, indem wir uns die Psychologie erfolgreicher Forex Trader ansehen und die Erkenntnisse auf unser eigenes Trading anwenden. In diesem Artikel wollen wir uns deshalb ansehen, wie wir uns in bestimmten Trading-Situationen aus psychologischer Sicht verhalten sollten.Angst kann signifikant einschränkende Auswirkungen auf unser Trading-Verhalten haben. Von Natur aus strebt unser Gehirn immer zur sicheren Lösung, die im Endeffekt unser Überleben garantiert. Übertragen auf das Trading bedeutet dies, dass wir einen Trade, der den Anschein macht, als würde er verlustreich enden, so schnell wie möglich schließen, um potenzielle Verluste zu begrenzen.
Ein solches Verhalten konterkariert jedoch oftmals die vorher sorgfältig geplante Trading Strategie. Noch schlimmer ist, wenn man dazu verleitet wird, überhastete Entscheidungen zu treffen, da man hofft, den verlustreichen Trade schnellstmöglich auszugleichen. In solchen Fällen kann es dazu kommen, dass man noch mehr Geld verliert, als wenn man den ursprünglichen Trade einfach hätte laufen lassen. Statt dem langfristigen Tradingplan zu folgen, will der Verstand stets versuchen, kurzfristig verlustreiche Positionen auszugleichen.
Ein Verständnis der Trading Psychologie hilft dabei, die Angst aus dem Entscheidungsprozess so gut wie möglich herauszuhalten. Sind Sie in der Lage, Ihre Angst zu erkennen und unter Kontrolle zu bringen, stärkt dies Ihr Selbstbewusstsein als Trader - und als Mensch. Es hilft auch dabei, sich an Logik und Vernunft zu halten, was das wichtigste Ziel dieser Übung ist.
Trading Psychologie: Unterschiedliche Trading Fehler
Vor Markteröffnung ist es einfach für Trader, sich selbstbewusst zu fühlen im Hinblick auf ihre Fähigkeit, ruhig zu bleiben während der bevorstehenden Trading-Session. Sobald die Uhr jedoch anfängt zu ticken, sieht die Lage bereits anders aus. Wenn man vor echten finanziellen Entscheidungen steht, ist es sehr leicht, den Emotionen die Kontrolle zu überlassen. Wir können unseren Emotionen nicht aus dem Weg gehen, aber wir können lernen, richtig mit ihnen umzugehen.
Trader können es sich nicht leisten, während des Tradings Gefühle von Euphorie, Angst oder Gier zuzulassen, da daraus kostspielige und unwiderrufliche Fehler entstehen können. Deshalb sollten Sie sich selbst fragen, ob Sie Gefahr laufen, einen oder mehrere der folgenden Trading Fehler zu begehn:
- Übermäßiges Selbstvertrauen: "Der Markt wird sich dorthin entwickeln."
- Falsche Korrelation: "X bedeutet wahrscheinlich, dass Y."
- Falsche Bestätigung: "Dies beweist, dass ich Recht hatte."
- Verlustaversion: "Ich hoffe, der Kurs entwickelt sich bald wieder zu meinen Gunsten."
Zwischen diesen Fehlern bestehen Überschneidungen, da sie allesamt auf die Angst zurückzuführen sind. Trotzdem wollen wir sie alle im Detail besprechen, weil der erste wichtige Schritt hin zu einer nachhaltigen Tradingpsychologie das Verständnis unserer Emotionen ist.
Bevor wir uns die genannten Fehler einzeln ansehen, wollen wir Ihnen die Eröffnung eines Demokontos vorschlagen. Damit können Sie Ihre Trading Strategien völlig risikofrei in realistischer Marktumgebung testen. Sie riskieren lediglich virtuelles Geld, woduch Sie schon einmal üben können, Ihre Emotionen im Griff zu behalten. Somit sind Sie besser für den Übergang zum Live Trading gewappnet.
Nun zur detaillierten Betrachtung der vier Trading Fehler:
Übermäßiges Selbstbewusstsein
Die erste Regel der Trading Psychologie lautet, dass man sich vor Trading-Euphorie in Acht nehmen sollte. Menschen sind von Natur aus auf sich selbst bezogen. Unsere Egos suchen Bestätigung, weshalb wir unbedingt beweisen wollen, dass wir wissen, was wir tun, und dass wir dies besser machen als der Nächste. Jeder kleine Hinweis, der diese Gedanken bestätigt, verstärkt unser Selbstbild durch ein ganz bestimmtes Gefühl der Aufwertung.
Das Problem daran liegt auf der Hand: Dies ist die Stelle, an der Trader oftmals übermäßiges Selbstvertrauen ausbilden. Es ist nicht unüblich, dass Trader nach einer Gewinnserie glauben, zukünftig nichts mehr falsch machen zu können. Das ist natürlich sehr unklug und endet im überwiegenden Teil der Fälle mit einer harschen Bruchlandung. Stellen Sie deshalb immer sicher, dass Sie alle Ihre Trading-Sessions analysieren und sich Ihre Gewinne und Verluste en détail ansehen.
Dies ist der einzige Weg, wie Sie Ihre Trading-Aktivitäten stets im Griff behalten können. Erlauben Sie es sich, Fehler zu machen, und haben Sie keine Angst davor, sich selbst zu beweisen, dass Sie mit einem Trade falsch lagen. Auf lange Sicht zahlt sich dies immer aus. Sie müssen akzeptieren, dass Fehler unausweichlich sind, vor allem als Trading Anfänger. Diese Fehler sind ein unumstößlicher Teil Ihrer Lernkurve.
Falsche Korrelation
Dieser Fehler bezieht sich auf mentale Komfortzonen, die von Tradern aufgebaut werden, wenn sie Marktanalysen durchführen. Sie gehen dabei oftmals davon aus, dass sich die Märkte zukünftig genauso verhalten werden wie gegenwärtig, was Sie damit begründen, dass sich die Märkte gegenwärtig manchmal so verhalten wie in der Vergangenheit. Wie andere Fehler der Trading Psychologie ist auch dieser den Sozialwissenschaften entlehnt.
Die falsche Korrelation bezeichnet die Tendenz eines Traders, sich bezüglich zukünftiger Entscheidungen darauf zu verlassen, was er bereits weiß, statt neue Situationen in Betracht zu ziehen sowie die Veränderungen, die sie mit sich bringen können. Manchmal verleitet die falsche Korrelation Trader dazu, obsolete und irrelevante Informationen in ihre Entscheidungsfindung einzubeziehen, was erfolgreichem Trading im Weg steht.
Auf die Praxis bezogen bedeutet das, dass Trader verlierende Positionen zu lange offenhalten, weil sie nicht erkennen, welche Optionen sie außerhalb ihrer Komfortzone haben. Sie sollten beim Trading nie davor zurückschrecken, neue Wege zu beschreiten. Testen Sie neue Strategien aus und handeln Sie entgegen dem bisher Bekannten. Halten Sie sich nur an alte Strategien und überholtes Wissen, vergrößern Sie nur die Wahrscheinlichkeit hoher Verluste.
Falsche Bestätigung
Das Gefühl falscher Bestätigung ist das unter professionellen Tradern am weitesten verbreitete. Dabei suchen sie nach Informationen, die eine getroffene Entscheidung untermauern, auch wenn es keine gute Entscheidung war, um vergangene Aktionen und Strategien zu rechtfertigen. Das Problem daran ist, dass man seine Methoden nicht verbessert und weiterhin die gleichen Fehler begeht. Daraus kann eine unendliche Spirale entstehen, aus der es schwierig ist, herauszukommen.
Das bestmögliche Szenario der falschen Bestätigung ist, dass lediglich Zeit verschwendet wird, in der der Trader recherchiert, was er eigentlich schon weiß. Im schlimmsten Falle verliert der Trader allerdings nicht nur Zeit, sondern auch Geld und Motivation. Deshalb müssen Sie lernen, Ihren Fähigkeiten und Entscheidungen zu vertrauen, und Ihre Intelligenz nutzen, um profitable Strategien zu entwickeln, denen Sie dann ohne Angst und Zweifel folgen.
Verlustaversion
Dieser Fehler der Psychologie im Trading leitet sich von der Prospect Theory ab. Menschen evaluieren Gewinne und Verluste auf komische Art und Weise und vergleichen deren Bedeutungen miteinander. Wenn wir beispielsweise unsere Optionen abwägen, bevor wir eine Entscheidung treffen, neigen wir dazu, einem kleineren möglichen Verlust den Vorzug vor einem größeren möglichen Gewinn zu geben. Angst ist eine ungleich stärkere Motivation als Gier. Ein Trader mit Verlustaversion tendiert dazu, seine Profite zu begrenzen und größere Verluste zuzulassen.
Sobald es Ihnen gelungen ist, die genannten Trading Fehler auszumerzen oder wenigstens zu begrenzen, könnten Sie erwägen, Ihre Handelsaktivitäten auf die nächsthöhere Ebene zu hieven. Der beste Weg, Ihre Trading-Kapazitäten zu erhöhen, ist die Installation der kostenlosen MetaTrader Supreme Edition. Dieses exklusiv bei Admiral Markets erhältliche Plugin erweitert Ihre Möglichkeiten signifikant, zum Beispiel durch Zugriff auf die neuesten technischen Analysen, kostenlose Echtzeit-Nachrichten, überlegenen Charting-Möglichkeiten und vieles mehr.
Abschließendes zur Tradingpsychologie
Ein deutlicher Ratschlag lässt sich aus unseren Ausführungen zur Psychologie beim Trading ableiten: Entwickeln Sie einen Trading Plan und halten Sie sich daran. Haben Sie daran Zweifel, steht es Ihnen natürlich offen, sich alle möglichen anderen Optionen anzusehen, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie zur naheliegendsten Lösung, dem Trading Plan, zurückkehren.
Es ist verständlich, dass man beim Trading auch Angst hat. Es ist jedoch von elementarer Bedeutung, zu lernen, mit dieser Angst umzugehen. Üben Sie soviel wie möglich, machen Sie sich immer Notizen, recherchieren Sie neue Strategien und gestehen Sie sich Fehler zu. Versuch und Irrtum sind ein wichtiger Bestandteil der Trading-Lernkurve, Generationen von Tradern haben bewiesen, dass dies der effektivste Weg ist, Ängste zu eliminieren.
Dazu ein anschauliches Beispiel: Der professionelle Trader Dr. Alexander Elder sprach einst in einer Vorlesung von einem alten Freund, der beim Trading stets ebensoviele erfolgreiche wie erfolglose Abschnitte erlebte. Innerhalb von nur zwei Jahren gelang es ihm aber, auf die Liste der erfolgreichsten amerikanischen Vermögensverwalter vorzustoßen. Danach gefragt, was sich geändert habe, sagte der nun öfter Erfolgreiche, er nutze die gleiche Strategie wie immer. Allerdings habe er endlich gelernt aufzuhören, gegen sich und seine eigene Strategie zu traden.
Besagter Vermögensverwalter spielte sich selbst einen Streich. Als privater und relativ erfolgloser Trader stellte er sich vor, von einer Investmentfirma angestellt zu sein und einen Chef zu haben, der ihm eine Strategie vorgab und dann für ein Jahr verschwand. Der Trader war nun verantwortlich - unter einer Bedingung: Nach der Rückkehr des Chefs würde die Performance des Traders nicht anhand seines Gewinns evaluiert, sondern daran, wie streng er sich an die vorgegebene Strategie gehalten hat. So wurde seine Rolle zweigeteilt. Einerseits war er ein Planer, der nichts mit den Märkten zu tun hatte, andererseits der Ausführende, der mit der Planung nichts am Hut hatte.
Ihre Tradingerfahrung kann genauso sein wie die des Traders aus der Geschichte von Alexander Elder. Bei Admiral Markets haben Sie an 5 Tagen die Woche 24 Stunden lang die Möglichkeit, Forex & CFDs zu traden. Hinzu kommen Vorteile wie niedrige Spreads, schnelle Ein- und Auszahlungen sowie vielfältige weitere Trading-Gelegenheiten. Mit einem Demo- oder Livekonto können Sie noch heute damit anfangen:
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