Werden die Einzelhandelsumsätze der Eurozone angesichts des Inflationsdrucks enttäuschen?

August 03, 2022 12:35

Die Markterwartungen sind im Vorfeld der heutigen Veröffentlichung der Einzelhandelsumsätze in der Eurozone nicht sehr hoch, da Inflations- und Rezessionsängste die Wirtschaft des Euroraums weiterhin unter Druck setzen und die Anleger auf eine straffere Geldpolitik hoffen. 

Es wird erwartet, dass die Einzelhandelsumsätze im Juni um 1,7 Prozent gefallen sind, verglichen mit 0,2 Prozent im gleichen Zeitraum des letzten Jahres. Betrachtet man das Gesamtbild, so wird deutlich, dass die Einzelhandelsumsätze seit Januar 2022, als die Benchmark bei 8,5 Prozent lag, erheblich zurückgegangen sind und bis zum Ende des ersten Quartals auf 1,9 Prozent fielen. Bis zum Ende des zweiten Quartals könnte es zu einem Einbruch in den negativen Bereich kommen, was wiederum das Gesamtwachstum belasten würde. 

Die Wirtschaft des Euroraums sieht sich auch mit erheblichen Veränderungen bei der Verfügbarkeit von Krediten konfrontiert, da die Europäische Zentralbank (EZB) das Geldangebot durch eine Anhebung der Zinsvorgaben strafft. Abgesehen davon erreichte die Inflation in der Eurozone im Juli ein Allzeithoch von 8,9 Prozent gegenüber 8,6 Prozent im Juni, was die Wahrscheinlichkeit einer restriktiveren Zinspolitik in nächster Zeit erhöht. 

Die Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe der Eurozone trübt die Aussichten zusätzlich, nachdem der jüngste S&P Global Purchasing Manager's Index (PMI) im Juli auf 49,8 gefallen ist, verglichen mit 52,1 im Juni. 

Positiv zu vermerken ist, dass die Arbeitslosenquote in Europa nach den jüngsten Zahlen von Eurostat mit 6,6% einen historischen Tiefstand erreicht hat. Dies dürfte die Wirtschaft stützen, und wenn die hohen Rohölpreise weiter sinken, würde dies den Inflationsdruck im verarbeitenden Gewerbe und im Einzelhandel deutlich verringern. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts sinken die Rohölpreise auf unter 95 USD pro Barrel. 

Die Wirtschaftsleistung der Eurozone belastet den EURUSD weiterhin, da der EUR vor einem schwierigen Kampf steht, um den im zweiten Quartal und zu Beginn des dritten Quartals verlorenen Boden zurückzugewinnen. 

Der ISM-Dienstleistungsindex für die USA wird heute veröffentlicht, und es wird erwartet, dass die Benchmark trotz der technischen Rezession in der größten Volkswirtschaft der Welt im Wachstumsbereich bleibt. Der PMI für den Dienstleistungssektor könnte den Markterwartungen zufolge von 55,3 im Juni auf 53,5 im Juli gefallen sein. Etwaige Überraschungen nach oben oder unten könnten die USD-Währungspaare in Bewegung bringen.  

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Sarah Fenwick
Sarah Fenwick Content Writer, Admirals, London

Sarah Fenwick hat einen Hintergrund in Journalismus und Massenkommunikation. Sie hat 15 Jahre lang als Korrespondentin für die Schweizer Börse gearbeitet und über Finanzen und Wirtschaft geschrieben.