US-Einzelhandelsumsätze und kanadische VPI-Inflation im Visier
Die US-Einzelhandelsumsätze für April und die kanadischen VPI-Inflationsberichte werden heute im Mittelpunkt stehen, während die Marktanalysten die Finanzdaten aus China genau unter die Lupe nehmen. Das chinesische Statistikamt (NBS) meldete, dass die Einzelhandelsumsätze im April auf Jahresbasis um 18,4 % gestiegen sind, fast 3 % weniger als erwartet. Dem Bericht zufolge stieg die Industrieproduktion im Jahresvergleich um 5,6 % und blieb damit hinter den Erwartungen der Analysten zurück.
Im Vereinigten Königreich gab das Office for National Statistics (ONS) bekannt, dass die Arbeitslosenquote im Quartal Januar-März auf 3,9 % gestiegen ist. Dem ONS-Bericht zufolge war der Anstieg auf die Zahl der Personen zurückzuführen, die seit mehr als einem Jahr arbeitslos sind.
US-Einzelhandelsumsätze im April
Der Bericht über die US-Einzelhandelsumsätze im April wird im Laufe des Tages vom US Census Bureau veröffentlicht. Marktexperten rechnen mit einem Anstieg von 0,7 % im Vergleich zum Vormonat. Einige Analysten vermuten, dass ein positives Ergebnis der Einzelhandelsumsätze in Verbindung mit einem starken Arbeitsmarkt bedeuten könnte, dass die US-Wirtschaft eine Rezession vermeiden kann.
Die Financial Times (FT) berichtet, dass "die Aussichten für die Einzelhandelsumsätze gemischt sind, da die anhaltende Stärke des Arbeitsmarktes und der Löhne die Verbraucherausgaben wahrscheinlich stützen wird."
Kanada: VPI-Inflationsberichte für April
Am Mittwoch warten die Anleger auf die Veröffentlichung der kanadischen VPI-Inflationsdaten durch die Bank of Canada (BoC) und Statistics Canada. Beide Berichte werden von der BoC bei der Planung ihrer Geldpolitik berücksichtigt und könnten den Wert des kanadischen Dollars gegenüber anderen Währungen beeinflussen.
Marktanalysten gehen davon aus, dass der VPI-Bericht der BoC eine Gesamtinflation von 3,9 % im Jahresvergleich ausweisen wird, während die Daten von Statistics Canada einen Rückgang der VPI-Inflation auf 3,7 % auf Jahresbasis erwarten lassen. Das Ziel der kanadischen Zentralbank ist es, die Inflation auf 2 % zu senken, was nach Meinung der Analysten bis Ende 2024 erreicht werden dürfte. Die kanadische Zentralbank hat auf ihrer letzten Sitzung die Zinssätze unverändert gelassen, aber der Gouverneur der BoC hat angedeutet, dass die Märkte in nächster Zeit keine Zinssenkungen erwarten sollten.
Europäische Kommission: Wirtschaft der Eurozone wird stärker wachsen als erwartet
Eine von der Europäischen Kommission (EK) veröffentlichte Umfrage hat ergeben, dass die Volkswirtschaften der Eurozone in diesem Jahr trotz hoher Inflationszahlen und erhöhter Zinssätze wahrscheinlich schneller wachsen werden als erwartet. Die Ökonomen der EK sagten, dass die 27 EU-Mitglieder in diesem Jahr im Durchschnitt um 1 % wachsen werden, gegenüber einer früheren Schätzung von 0,8 %. Dem Bericht zufolge wurde die Prognose für das Wachstum im Jahr 2024 von 1,6 % auf 1,7 % angehoben.
In Bezug auf die Inflation wird in dem Bericht der Europäischen Kommission betont, dass "die sinkenden Preise für Energierohstoffe zu einem starken Rückgang der Rechnungen für den Energieverbrauch und der Gesamtrate des Preisanstiegs gegenüber dem Höchststand vom Oktober geführt haben, die Kerninflation sich jedoch verfestigt hat. Infolgedessen haben die Märkte die Erwartungen hinsichtlich künftiger Leitzinserhöhungen erhöht. Der leichte Rückgang der Kerninflation im April deutet darauf hin, dass auch sie ihren Höhepunkt überschritten hat, doch dürfte die Annäherung an die Zielvorgaben nun länger dauern. Eine stärkere Persistenz der Kerninflation würde die Währungsbehörden auffordern, noch energischer zu handeln, um den Inflationsdruck einzudämmen."
PBoC Bericht zur Geldpolitik Q1 2023
Die Peoples Bank of China (PBoC) hat am Montag ihren geldpolitischen Bericht für das erste Quartal veröffentlicht. Die Ökonomen der PBoC stellten fest, dass "Chinas Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal 2023 aufgrund des geringen Basiseffekts wahrscheinlich deutlich wachsen wird", und fügten hinzu, dass "eine umsichtige Geldpolitik präzise und energisch sein wird."
Dem Bericht zufolge hat der Vorstand der PBoC versprochen, "die Übertragung von Risiken aus dem Ausland auf China zu verhindern" und "die Zinssätze vernünftig und angemessen zu halten."
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