EZB-Zinssätze: Hawkish Pause voraus?
Steigende Zinsen und Inflation sind weltweit ein Problem, und die Eurozone bildet hier keine Ausnahme. Die morgen anstehende Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) überschattet die meisten Finanzdaten, die für den Rest der Woche veröffentlicht werden.
Einige Ökonomen sind der Meinung, dass Christine Lagarde und ihre Kollegen bereit sind, eine "hawkish pause" einzulegen, da frühere Zinserhöhungen offenbar Auswirkungen auf die Wirtschaft des Euroraums haben.
Im Vereinigten Königreich enttäuschten die vom ONS veröffentlichten BIP-Daten, da die britische Wirtschaft im Juli stärker schrumpfte als erwartet (-0,5 %). Infolgedessen verlor das britische Pfund unmittelbar nach Veröffentlichung des Berichts 0,3 % seines Wertes gegenüber dem US-Dollar und 0,2 % gegenüber dem Euro. Die Ökonomen von JPMorgan kommentierten den BIP-Bericht des Vereinigten Königreichs wie folgt: "Wir haben gegen die Vorstellung argumentiert, dass das Vereinigte Königreich in eine echte Rezessionsdynamik eintritt, da die Realeinkommen der privaten Haushalte im zweiten Halbjahr 23 voraussichtlich stark ansteigen werden, während das Vertrauen der Unternehmen im Allgemeinen überdurchschnittlich hoch ist. Dies ist nach wie vor der Fall, aber der kurzfristige Wachstumspfad sieht schlechter aus, und wir haben unsere BIP-Prognose für das dritte Quartal von 0,3 %q/q auf 0,0 % nach unten korrigiert."
EZB-Zinsentscheidung
Das Direktorium der EZB wird am Donnerstag zusammenkommen, um über die Geldpolitik und die Zinssätze zu entscheiden. Ökonomen gehen davon aus, dass die Entscheidungsträger der Bank die Zinssätze unverändert lassen und die geldpolitische Straffung pausieren werden, um die wirtschaftlichen Bedingungen in der Eurozone zu bewerten.
Die Analysten der Commerzbank weisen darauf hin, dass es zwar Ökonomen gibt, die eine Zinserhöhung vorhersagen, dass aber das schwierige wirtschaftliche Umfeld dies nicht zulassen wird. In ihrem Bericht stellen sie fest, dass "angesichts der schwachen Konjunktur und des Abwärtstrends der Inflationsrate eine Mehrheit der EZB-Ratsmitglieder wahrscheinlich für unveränderte Leitzinsen stimmen wird."
US-Einzelhandelsumsatz August-Bericht
Am Donnerstag wird das US Census Bureau den Bericht über die Einzelhandelsumsätze im August veröffentlichen, der ein wichtiger Indikator für die Verbraucherausgaben ist. Marktanalysten gehen davon aus, dass die Einzelhandelsumsätze nur um 0,2 % gestiegen sind, während sie im Juli noch um 0,7 % zugenommen hatten. Es wird erwartet, dass die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen in Verbindung mit dem Bericht über die Verbraucherpreisinflation vom Vorstand der US-Notenbank bei der Vorbereitung der nächsten Zinssitzung genau unter die Lupe genommen werden.
Einem Bericht von Deloitte zufolge wird das Weihnachtsgeschäft in den Vereinigten Staaten voraussichtlich so langsam wachsen wie seit fünf Jahren nicht mehr, da die Ersparnisse der Haushalte schrumpfen und die Verbraucher aus Sorge um die Wirtschaft weniger ausgeben. Allerdings wird für den Online-Einkauf ein Wachstum von etwa 11 % prognostiziert, das die Entwicklung der letzten zwei Jahre übertrifft.
China Einzelhandelsumsatz August Bericht
Die Einzelhandelsumsätze werden am Freitag in China für Gesprächsstoff sorgen, denn das Nationale Statistikamt (NBS) wird voraussichtlich den Bericht über die Einzelhandelsumsätze im August veröffentlichen. Die Prognose geht davon aus, dass die Einzelhandelsumsätze im August um 2,8 % gestiegen sind, was leicht über der im Juli verzeichneten Wachstumsrate von 2,5 % liegt.
In einer Veröffentlichung der People's Bank of China (PBoC) heißt es, dass die Bank die Auswirkungen der Finanzpolitik genau beobachten werde, da die Inflation nach den jüngsten Daten vom August wieder in den positiven Bereich zurückgekehrt sei.
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