Märkte konzentrieren sich auf BoE-Zinsentscheidung und US NFP-Bericht
Die Zinsankündigung der Bank of England (BoE) am Donnerstag und der Bericht über die Beschäftigtenzahlen in den USA, der am Freitag veröffentlicht werden soll, werden für den Rest der Woche im Rampenlicht stehen. Da beide Finanzereignisse zwei der größten Volkswirtschaften der Welt betreffen, werden die Ökonomen die begleitenden Daten genau unter die Lupe nehmen, um den künftigen Kurs der Federal Reserve und der BoE vorhersagen zu können.
In den USA hat Fitch Ratings das langfristige Emittentenausfallrating des Landes von AAA auf AA+ gesenkt. Die Analysten erklärten, dass "die wiederholten politischen Patt-Situationen bei der Schuldengrenze und die Beschlüsse in letzter Minute das Vertrauen in die Haushaltsführung untergraben haben".
BoE-Zinsentscheidung
Die Finanzberichterstatter sprechen von einem "Super-Donnerstag". Eines ist sicher: Die meisten Marktanalysten werden die Zinsentscheidung des BoE-Direktoriums mit Spannung verfolgen. Eine Reuters-Umfrage unter Ökonomen ergab, dass die Mehrheit erwartet, dass die britische Zentralbank die Kreditkosten um 25 Basispunkte anheben wird. In dem Bericht von Reuters heißt es: "Die Erwartungen für die Spitzenzinsen der BoE erreichten am 11. Juli 6,5 %, nachdem die Daten ein Rekordlohnwachstum zeigten. Nach einem unerwartet starken Rückgang der Verbraucherpreisinflation fielen sie jedoch wieder zurück. Die Anleger sind nun ziemlich gleichmäßig zwischen einem Höchststand von 5,75 % oder 6 % Ende dieses Jahres oder Anfang 2024 gespalten."
Die Ökonomen von Crédit Agricole schlugen in einer Notiz an die Anleger vor, dass das britische Pfund Auftrieb erhalten könnte, wenn die BoE aggressiver als erwartet auftritt. In der Notiz heißt es: "Die britischen Zinsmärkte prognostizieren derzeit eine Zinserhöhung um mehr als 25 Basispunkte auf der bevorstehenden BoE-Sitzung. Diese Erwartung bedeutet, dass viele der potenziellen Vorteile einer solchen Zinserhöhung bereits in den aktuellen Kurs des GBP eingepreist sein könnten. In Anbetracht der aktuellen Markterwartungen müsste der MPC eine geldpolitische Entscheidung treffen oder eine Erklärung abgeben, die restriktiver ausfällt als vom Markt erwartet, um dem GBP kurzfristig Auftrieb zu verleihen.
US-Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft Juli 2023
Den Abschluss der Woche bildet der Juli-Bericht der US-Behörde für Arbeitsstatistiken (Bureau of Labour Statistics, BLS) über die Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft (Nonfarm Payrolls, NFP). Der NFP-Datensatz gibt Aufschluss über die Stärke des Arbeitsmarktes und der Wirtschaft und wird von der Fed und Ökonomen bei der Überprüfung des Erfolgs der durchgeführten Geldpolitik berücksichtigt.
Marktanalysten prognostizieren einen Rückgang der NFP-Zahlen auf 200.000, was etwas weniger ist als die 209.000 im Juni. Es ist anzumerken, dass die Prognose deutlich unter dem gleitenden 12-Monats-Durchschnitt von 316.000 liegt. Sollte die NFP-Zahl wie prognostiziert bei 200.000 liegen, würde dies bedeuten, dass sich die Wirtschaft abkühlt, was auch einen Inflationsdruck zur Folge hätte. Sollte die Zahl höher als erwartet ausfallen, könnte dies eine Reaktion der Fed auf ihrer nächsten Sitzung auslösen, d.h. eine erneute Anhebung der Kreditkosten.
Einzelhandelsumsätze in der Eurozone im Juni
Am Freitagmorgen wird Eurostat die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen in der Eurozone für den Monat Juni veröffentlichen. Marktanalysten gehen davon aus, dass die Einzelhandelsumsätze auf Jahresbasis um 1,7 % sanken, im Monatsvergleich jedoch um 0,2 % stiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in den letzten Monaten mehrmals die Zinssätze erhöht, um den Inflationsdruck zu bekämpfen. Infolgedessen sind die Lebenshaltungskosten sprunghaft angestiegen und viele Verbraucher haben Mühe, über die Runden zu kommen.
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