Historische OPEC+ Förderkürzung: Steht der Handel eines WTI-BRENT-Paares vor der Tür?

April 16, 2020 13:30

Am Sonntag gaben die OPEC und ihre Bündnispartner (bekannt als OPEC+) bekannt, dass sie sich darauf geeinigt haben, die Ölförderung für Mai und Juni um 9,7 Millionen Barrel pro Tag zu kürzen.

Es wird jedoch erwartet, dass sich die globalen Ölkürzungen ab dem 1. Mai auf insgesamt mehr als 20 Millionen Barrel pro Tag belaufen werden, was etwa 20% des weltweiten Angebots entspricht.

Diese Produktionseinschränkung ist bei weitem die größte, die jemals stattgefunden hat - mehr als viermal so schwer, wie die vorherige Rekordkürzung im Jahr 2008. Andauern werden die Produktionseinschränkungen bis April 2022.

Doch trotz dieser Produktionsdrosselung in Rekordhöhe zeigten die Ölpreise zu Beginn der Woche keine Anzeichen einer Entlastungsrallye, was besonders überraschend ist, nachdem WTI am Donnerstag fast 10% niedriger für den Tag endete, während BRENT mit etwas mehr als 4% abschloss.

Die von den Marktteilnehmern gesendete Botschaft scheint klar zu sein: "Das ist nicht genug!" Angesichts der immer noch schwer abschätzbaren Auswirkungen des Coronavirus und des daraus resultierenden Abschwungs in der Weltwirtschaft, wird die Nachfrage nach Öl in der kommenden Zeit wohl geringer ausfallen. Darüber hinaus scheint es angesichts des großen Überangebotes an Öl keinen wirklichen Grund für einen starken Ausbruch der Ölpreise aus dem Bereich um 20 USD pro Barrel zu geben.

"Kaufen Sie die Gerüchte, verkaufen Sie die Fakten"

Darüber hinaus sollten wir nicht den Tweet von US-Präsident Donald Trump vom 2. April vergessen, als er twitterte,

"Just spoke to his friend MBS (Crown Prince) of Saudi Arabia, who spoke with President Putin of Russia, & I expect & hope that they will be cutting back approximately 10 Million Barrels, and maybe substantially more which, if it happens, will be GREAT for the oil & gas industry!"

Übersetzt: "Hat gerade mit seinem Freund MBS (Kronprinz) von Saudi-Arabien gesprochen, der mit Präsident Putin von Russland gesprochen hat, & Ich erwarte & hoffe, dass sie etwa 10 Millionen Barrel kürzen werden, und vielleicht noch wesentlich mehr, was, wenn es passiert, GROSSARTIG für die Öl- & Gasindustrie sein wird!"

Während WTI an jenem Tag innerhalb von Minuten in die Höhe schoss und bis zu 35% zulegte, war der größte Teil der oben erwähnten Produktion wahrscheinlich bereits eingepreist, und so war die Stabilisierung der Ölpreise in der letzten Woche mit dem darauf folgenden Rückgang am 9. April ein perfektes Beispiel für "Buy the rumours, sell the facts".

Wie können WTI-Rohöl und BRENT in dieser Situation getradet werden?

Neben einem klassischen Momentum-Ansatz, der eine Sell-Stop-Order unter den aktuellen Jahrestiefstständen um 19.00 USD und einen Stopp bei 29.00 USD platzieren würde, mit dem Ziel eines mittelfristigen Rückgangs auf bis zu 10 USD pro Barrel und wahrscheinlich sogar noch tiefer, möchten wir hier eine weitere Handelsidee vorstellen.

Wie in unserer englischsprachigen Webinarreihe Trading Spotlight mit dem Thema 'Market-neutral trading strategies explained' vorgestellt, wird derzeit in WTI und BRENT ein potentielles Paarhandel-Setup gegeben.

Betrachtet man die aktuelle Preisentwicklung von Brent- und WTI-Öl, so kann man einen massiven Sprung im Verhältnis der beiden Preise feststellen, der über 1,3 liegt.

Der Hauptgrund für diese Entwicklung ist sicherlich, grob gesprochen, dass der Preis für BRENT-Öl auf einer Insel in der Nordsee, 500 Meter vom Wasser entfernt und mit Zugang zu Schiffen, auf dem Wasser notiert wird, während WTI im Binnenland hinter tausenden von Meilen Rohrleitungen sitzt.

Dennoch sind beide Anlagen "fungibel", und wir sollten normalerweise erwarten, dass die beiden Preise eher früher als später mit dem Verhältnis konvergieren und ein berechneter EMA auf das Verhältnis (wie im Webinar Trading Spotlight erörtert) wieder über das Verhältnis hinausgeht.

Daher würden wir derzeit mit WTI Long und Short eine äquivalente Menge BRENT traden.

Dennoch sind die derzeitigen Marktbedingungen nicht nur sehr volatil, sondern auch sehr ungünstig für Öl und insbesondere WTI.

Und da Pair Trades in der Regel ohne Stop Loss funktionieren und die Divergenz des WTI- und BRENT-Spreads sich weiter ausweiten könnte (was zu einem schwebenden Verlust für eine WTI-Long - BRENT-Short-Position führt), sollte eine solche Handelsidee sehr vorsichtig und auf der individuellen Risikobereitschaft jedes Traders basieren.

Quelle: Admiral Markets MT5 mit MT5-SE Plugin, WTI Tageschart vom 07. Januar 2019 bis 13. April 2020, erstellt am 13. April 2020 um 10:15 Uhr GMT - Bitte beachten Sie: Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.

Im Jahr 2015 sank der Wert des WTI um 31,1%, in 2016 stieg er um 42,8%, in 2017um weitere 11,5%, in 2018 fiel er wieder um 24,6%, bevor er in 2019 erneut um 33,3% stieg. In Summe bedeutet das einen Anstieg von 13.6% über die vergangenen 5 Jahre.

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