EZB-Zinserhöhungsprognose für Juli in Lagardes Rede erwartet

Juni 28, 2022 15:20

Anleger und Trader erwarten bei der heutigen Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde mehr über Zinserhöhungen in Europa zu erfahren. Wachstumserwartungen und Inflationssorgen stehen ebenfalls im Vordergrund, da die Akteure an den Aktien- und Devisenmärkten den Gegenwind abwägen, mit dem die Eurozone zu kämpfen hat. 

Auf der anderen Seite lag die Inflation in der Eurozone im Mai bei 8,1 Prozent, was bedeutet, dass das Preiswachstum weit über dem jährlichen Ziel der EZB von 2 Prozent liegt. Christine Lagarde deutete an, dass die EZB die Zinsen bereits am 21. Juli auf ihrer nächsten Sitzung anheben könnte. Es wird erwartet, dass der Hauptrefinanzierungssatz von null Prozent auf 0,25 Prozent steigen wird, und die EZB wird wahrscheinlich auch das Ende ihres derzeitigen Anleihekaufprogramms ankündigen.  

EUR Unterstützt? 

Sobald die EZB die Zinssätze in Europa anhebt, könnte der EUR mehr Unterstützung gegenüber dem USD erfahren. Ein Großteil der Stärke der Währung hängt vom BIP-Wachstum ab. Das Wachstum in der Eurozone war im ersten Quartal vergleichsweise stark, aber die Aussichten für das zweite Quartal haben sich aufgrund des Konflikts in der Ukraine, der die Stimmung und den Energiemarkt beeinträchtigt, eingetrübt.  

Ähnliche Schritte zur Anhebung der Zinssätze wurden in den USA bereits im April unternommen, wo man nun eine Rezession befürchtet, weil sich das Wachstum angesichts höherer Kreditkosten und gestiegener Rohöl- und anderer Rohstoffpreise verlangsamt hat. Die Federal Reserve scheint die Möglichkeit einer harten Rezession akzeptiert zu haben, nachdem sie auf dieser Grundlage Stresstests für den Bankensektor durchgeführt hat. Eine Rezession in den USA wird sich wahrscheinlich auf die Wachstumsaussichten der Eurozone auswirken. 

In wirtschaftlicher Hinsicht haben die aggressiven Zentralbanken die harte Arbeit der Neuausrichtung der Geldpolitik begonnen, die auf eine geringere globale Verschuldung abzielt, um die Inflation zu zügeln. Dies löste in den letzten zwei Wochen eine rückläufige Stimmung an den Aktienmärkten aus, da die Anleger die höheren Risiken einer Rezession und mehr Liquiditätsbarrieren für Unternehmen einpreisten. 

 

Weitere Nachrichten: Australien gibt die Einzelhandelsumsätze für Mai bekannt, die von 0,9 Prozent im April auf 0,4 Prozent gesunken sein dürften. Wie viele andere Länder sieht sich Australien mit einer hohen Inflation und einer strafferen Geldpolitik konfrontiert, die beide die Verbraucherausgaben beeinträchtigen können. 

Kurzer Tipp 

Welche Instrumente werden durch die NFP-Veröffentlichung beeinflusst?  

Der Bericht über die Non-Farm-Payrolls wirkt sich neben den Goldinstrumenten häufig auch auf die USD-Währungskreuze aus. Der NFP wirkt sich auch indirekt auf die Zinserwartungen aus, da ein schwächerer Beschäftigungsbericht die Federal Reserve vor einer Zinserhöhung innehalten lassen könnte. Ein besserer Arbeitsmarktbericht unter Bedingungen höherer Inflation kann zu Zinserhöhungen führen.

 

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Sarah Fenwick
Sarah Fenwick Content Writer, Admirals, London

Sarah Fenwick hat einen Hintergrund in Journalismus und Massenkommunikation. Sie hat 15 Jahre lang als Korrespondentin für die Schweizer Börse gearbeitet und über Finanzen und Wirtschaft geschrieben.