Bank of Australia bestätigt hawkische Haltung bei Zinsentscheidung im Juli

Juli 05, 2022 16:10

Die Reserve Bank of Australia hat ihren Leitzins im Juli von 0,85 Prozent auf 1,35 Prozent angehoben, nachdem die Inflation die Preise in der zwölftgrößten Volkswirtschaft der Welt in die Höhe getrieben hatte. 

Die restriktive Haltung der RBA war erwartet worden. Die Zentralbank musste schnell handeln, um die Inflation einzudämmen, nicht zuletzt weil einer der größten Wirtschaftszweige Australiens der Bergbau ist. Wenn die Rohstoffkosten rasch ansteigen, könnte das Wirtschaftswachstum beeinträchtigt werden, weil die Exporte des Landes nicht mehr wettbewerbsfähig sind. 

Australiens Wirtschaft hängt zum Teil von seinem größten Handelspartner China ab, der eine Null-Toleranz-Politik gegenüber COVID-19 verfolgt, die das Land zu häufigen Betriebsschließungen zwingt und die Industrieproduktion beeinträchtigt. Obwohl das australische BIP-Wachstum mit 3,3 Prozent im ersten Quartal robust war, könnten die Abriegelungen in China, die höheren Rohstoffpreise und die Straffung der Geldpolitik die Wirtschaft bremsen.  

Umfeld der Zinssätze 

In den letzten drei Monaten wurde die Geldpolitik in vielen Volkswirtschaften gestrafft, mit Ausnahme Japans und Chinas, die nach wie vor zurückhaltend sind. 

Im Folgenden die wichtigsten Zinsniveaus in den Ländern, die am stärksten auf die Zinswende setzen: 

Land Leitzinsen in % Inflationsrate in %
Australien 1,35 5,1
US 1,5-1,75 8,6
UK 1,25 9,1

Die geldpolitische Divergenz ist ein klares Thema, wenn wir diese Länder mit den weltweit am stärksten zurückhaltenden geldpolitischen Entscheidungsträgern vergleichen: 

Land Leitzinsen in % Inflationsrate in %
China 0,35 2,10
Japan 0,10 2,5
EU 0 8,8

Es wird erwartet, dass die EZB noch in diesem Monat ihren Leitzins anheben wird, was den EUR unterstützen könnte. Die Gemeinschaftswährung der Eurozone ist seit März, als die Federal Reserve begann, ihre Geldpolitik zu straffen, schwach gegenüber dem USD. 

Weitere wichtige Nachrichten in dieser Woche sind die Zahlen zu den EU-Einzelhandelsumsätzen, die morgen (Mittwoch, 6. Juli) veröffentlicht werden, und der NFP-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag, 8. Juli, veröffentlicht wird. Beide Benchmarks können je nach Ergebnis marktbeeinflussend für den EUR bzw. den USD sein. 

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Sarah Fenwick
Sarah Fenwick Content Writer, Admirals, London

Sarah Fenwick hat einen Hintergrund in Journalismus und Massenkommunikation. Sie hat 15 Jahre lang als Korrespondentin für die Schweizer Börse gearbeitet und über Finanzen und Wirtschaft geschrieben.