Gold Analyse: Mit kleinen Schritten weiter aufwärts

Mai 25, 2021 16:45
  • Aktuelle Gold Analyse 25.05.2021: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Daytrader

Überblick: Gold, das große Bild

Nach der anfänglichen Verschnaufpause, die dem vorausgegangenen kräftigen Anstieg zum Beginn der vergangenen Woche folgte, sowie einer kurzen Findungsphase am letzten Mittwoch, bewegt sich Gold nun relativ volatilitätsarm und sehr kontinuierlich an der Oberkante des Ende März initiierten Aufwärtstrends weiter nach oben. Gestützt wird diese Entwicklung durch einen nach wie vor schwachen US-Dollar, der mittlerweile wieder nahe seines Jahrestiefs notiert, und gleichzeitig leicht nachgebenden US-Anleiherenditen. Die beherrschenden Themen kommen weiter von der Nachfrageseite, zum einen hinsichtlich der Entwicklungen in Sachen Corona, zum anderen bezüglich des Fortgangs beim weltweiten Inflationsgeschehen.

Eins wie das andere nahm seinen Ursprung in China, und so ist nun auch China das Land, welches die ersten, ernstzunehmenden Maßnahmen gegen die außer Kontrolle zu geraten drohende Inflation unternimmt. So schränkt die dortige Zentralbank den Geldfluss in die heimische Wirtschaft allmählich ein, besonders bemerkbar macht sich dies bereits in der einsetzenden Verlangsamung bei Finanzierungen von Infrastrukturprojekten. Zudem drohte die für dieses Thema eingesetzte Kommission mit „Null Toleranz“ für das Horten wichtiger Güter sowie bei exzessiven Rohstoffspekulationen. Die Regierung werde zudem jegliche Monopolbildung auf den Spot- und Terminmärkten hart bestrafen. In direkter Reaktion auf diese Verlautbarung fielen die zuletzt von Rekordstand zu Rekordstand laufenden Stahl- und Eisenerzfutures bis an ihre Tageslimite, andere Metalle, wie Kupfer, Platin, Palladium und auch Silber ließen zeitweilig ebenfalls Federn. Gold, mit seinem nachfrageseitig relativ geringen Industrieanteil, wetterte diese Veröffentlichung unbeschadet ab.

Die Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen hinsichtlich der Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten ist allerdings keineswegs sicher. Peking ist zwar mächtig und kann auf die Märkte zweifellos Einfluss nehmen. Allerdings bekämpft es hier einen Trend, über den es nur teilweise die Kontrolle hat, da die Wirtschaft derzeit auf globaler Ebene anspringt und das Problem der sehr angespannten Lieferketten weiterhin besteht. Zudem zieht China allein an diesem Strang. Knappheit, insbesondere auf Grund der schwierigen Liefersituation, treibt beispielsweise die deutschen Erzeugerpreise so schnell nach oben, wie seit 2011 nicht mehr. Als Reaktion darauf hob die EZB seinerzeit die Zinsen an. Das ist diesmal anders, denn die politischen Entscheidungsträger sind nach wie vor entschlossen, weiterhin geldpolitische Stimuli einzusetzen, damit sich die Region von ihrem Pandemieeinbruch erholen kann. Und in den USA hält man sich alle Optionen offen, oder suggeriert dies bestenfalls, der Wortlaut des letzten FOMC-Protokolls ist da extrem schwammig: „A number of participants suggested that IF the economy continued to make rapid progress…, it MIGHT be appropriate AT SOME POINT… to BEGIN DISCUSSING a plan for adjusting the pace…” und so weiter. Kurz: die Fed weiß, dass sie ihr QE-Programm nicht stoppen kann (das letzte Mal, als sie einen leisen verbalen Vorstoß in diese Richtung tat, brachen die Aktienmärkte ein), sie ist gewissermaßen gefangen, was auch alle anderen wissen. Mindestens so lange, wie der immer noch schwächelnde US-Arbeitsmarkt keinen nachhaltigen Erholungstrend zeigt, wird man nicht bremsend eingreifen. Darüber hinaus ist man hüben, wie drüben des Großen Teichs der Überzeugung, dass Preissteigerungen nur vorübergehend seien, was sich jedoch noch als Trugschluss erweisen könnte. Kurz: China bemüht sich (wagt den Dreh an der Zinsschraube jedoch auch noch nicht), und kurzfristig kann das helfen, schon mittelfristig dürften die Marktkräfte jedoch zu stark werden. Inflation bleibt bis auf weiters das bestimmende Thema.

Derweil setzt sich die Serie der mit dem Corona-Virus in Verbindung gebrachten täglichen Rekordtodesfälle in Indien fort, womit auch der bekannte dramatische Nachfrageeinbruch samt deutlichem Preisabschlag in der zweitwichtigsten Importnation unverändert erhalten bleibt. Demgegenüber stehen die in dieser Hinsicht positiven Entwicklungen Europas und der USA, wo rückläufige Infektions- und Todeszahlen zu immer weiterreichenden Öffnungsschritten führen, wovon auch die Endkundennachfrage profitiert (wenn auch bedeutend weniger als im Retailmarkt Indien). Auch die Zentralbanken haben ihre im vergangenen Jahr stark zurückgefahrenen Einkaufsprogramme wieder aufgenommen, der März (die aktuelle Erhebung) war mit einem Zuwachs über 173 Tonnen der stärkste Monat seit November 2009. Die in der vergangenen Wochen veröffentlichten chinesischen Importmengen aus April verdreifachten sich im Monatsvergleich auf beinahe 112 Tonnen, dies ist die größte Mengen seit Dezember 2019.  Auf der Angebotsseite liegt der Blick derzeit auf der südafrikanischen Bergbaugewerkschaft, die eine 15-prozentige Lohnerhöhung für die Beschäftigten der Goldförderunternehmen anstrebt. Derartigen Forderungen wird traditionell erst einmal nicht entsprochen, in der Vergangenheit folgten daraufhin oft wochenlange Arbeitsniederlegungen mit durchaus messbaren Einbußen bei den Fördermengen.    

Im Zuge der seit Ende März aufwärts gerichteten Preisentwicklung ziehen auch die ETF-Zuflüsse wieder an. So erreichten die Bestände des SPDR Gold Trust (GLD, der Marktführer) in der vergangenen Woche ein 1 ½ Monatshoch, im Zuge der längsten Serie täglicher Zuflüsse seit dem 6. Januar. Unter dem Strich liegen die ETF-Bestände insgesamt noch etwa 6,3 Prozent unterhalb derer zum Jahresbeginn, was, stabil bleibendes Sentiment vorausgesetzt, weiteren Investitionsbedarf erwarten lässt. Die Profis hingegen nutzen die steigenden Preise nun bereits seit zwei Wochen zum Verkauf. So vergrößerten die sog. „Commercials“ (in erster Linie Produzenten) laut aktuellen Commitments of Traders Report am Terminmarkt ihre Shortpositionen seit Anfang des Monats um gut 30.000 Kontrakte (6.000 in der vergangenen Woche), der COT-Index fällt damit aus dem Kaufbereich in die neutrale Zone zurück. Anlass zur Sorge gibt dies jedoch nicht, da die Produzentenseite hier momentan lediglich ihre seit gut drei Monaten ungewöhnlich niedrige Hedge-Quote normalisiert.

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Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Das in der vergangenen Woche skizzierte Angebot, sich gemäß des dort beschriebenen zweiteiligen Musters in einem weiteren Aufwärtsschub direkt in Richtung der 1.900-Dollar-Marke zu begeben, hat Gold im Berichtszeitraum nicht angenommen. Der einzige stärkere Ausbruch über die Oberseite des aktuellen Aufwärtstrendkanals hinaus traf schnell auf Verkäufer, seitdem bewegt sich der Goldpreis im Bereich dieser Linie sehr gemächlich nach oben. Auch wenn es diesen Begriff strenggenommen nicht gibt, könnte man die aktuell zu beobachtende Marktsituation als eine „nach oben gerichtete Konsolidierungsphase“ bezeichnen, in der Gold sowohl den kräftigen Anstieg der vergangenen fast zwei Monate als auch die erfolgreich vollzogene Trendumkehr verarbeitet. Dabei fällt das vorherrschende Sentiment nicht in den wirklich neutralen Bereich zurück, sondern zieht mehreitlich weitere Käufer an, die für die langsame Fortsetzung der grundlegenden Bewegung sorgen.    

 

Gold: Die Trading Setups

Long-Setup: Momentan hangelt sich Gold im Bereich um die Oberseite des seit Ende März laufenden Aufwärtstrends herum weiter nach oben. Dabei gelang es, die Widerstandszone um die 1.875-Dollar-Marke zu überwinden. Dieses Niveau fungiert nun als Unterstützung und dient als erster Einstiegsbereich für neue Longs. Gelingt der Ausbruch über die Hochs der vergangenen Woche sehr zeitnah, wird ein schneller Schub in Richtung $1.900 wahrscheinlich, ein prozyklischer Einstieg läge demnach kurz über $1.890. Das darüber liegende Ziel befindet sich um 1.930 Dollar. Für einen Vorstoss in diese Richtung dürfte aber weitere Unterstützung von außen, insbesondere vom US-Dollar, nötig sein.  Beachten Sie dazu am Besten den Dollar-Index (DXY). Dort droht der Rückfall unter die langfristige Unterstützung bei 89,30, was die nächste kräftigere Aufwärtsbewegung auslösen könnte. Falls Gold das jetzige Niveau nicht halten kann und unter die genannte Unterstützung bei $1.875 zurückfällt, ist alles bis rund $1.860 Niemandsland, in diesem Bereich ist es sinnvoll, die nächste Richtungsentscheidung einfach abzuwarten. Die nächste Unterstützung liegt dann um $1.850, darunter droht der Rutsch an die Unterseite des laufenden Trends. 

Short-Setup: Die Oberseite des derzeitigen Aufwärtstrends bietet einen erstaunlich belastbaren Widerstand, dessen Bedeutung sich noch erhöhen dürfte, je näher Gold der 1.900er-Marke kommt. Darüberhinaus lässt sich der Bereich um $1.890 als Doppeltop aus der vergangenen Woche interpretieren und bietet sich als erster Shorteinstieg an. Man handelt hier jedoch wohlwissend gegen den Trend (und auch die fundamentale Gemengelage) und sollte das daraus erwachsende Risiko durch passende Positionsgrössen oder Stopp-Loss-Orders kontrollieren. Gelingt der Ausbruch über dieses Niveau jedoch nicht relativ zügig, erhöhen sich die Chancen für einen auch deutlicheren Rücksetzer mit Test des Vorwochentiefs bei $1.860 (das eigentliche Tief lag niedriger, der schnelle Stopp-Loss-induzierte Ausrutscher dorthin hat jedoch wenig Relevanz) und einem weiteren Absinken in Richtung der nächsten Unterstützung um $1.850. Unterhalb dessen dürfte Gold die Unterseite des aktuellen Trendkanals ansteuern und abermals im Bereich seiner vorigen Seitwärtszone konsolidieren.

 

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Markus Grüne
Markus Grüne Selbständiger Börsenhändler & Finanzmarktanalyst | Frankfurt am Main | (extern)

Über 14 Jahre Erfahrung als professioneller Händler und Market Maker für Aktien, Derivate und Rohstoffe. Seit 2019 Publikation eigener Börsenbriefe und Analysen mit Fokus auf Rohstoffe.