Gold Analyse: Mit großem Sprung ins neue Jahr

Januar 05, 2021 12:00
  • Aktuelle Gold Analyse 05.01.2021: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Trader

Überblick: Gold, das große Bild

Nachdem sich Gold ab der Weinachtswoche bis zum Ende des vergangenen Jahres an der 1.900-Dollar-Marke noch die Zähne ausbiß, begann der erste Handelstag des neuen Jahres direkt mit einem gut 12 Dollar breiten Eröffnungs-Gap auf $1.908, von wo aus das Edelmetall ohne nennenswerte untertägige Schwächephasen nach oben weiter zog. Am Ende des Tages war ein Plus von gut 2,4 Prozent zu verzeichnen, damit schloss Gold nur knapp unterhalb seines Tageshochs bei 1.944,39 Dollar lag. Damit setzt Gold das mit einem Zuwachs von knapp 25 Prozent (in der Spitze 37 Prozent) und der damit besten Jahresperformance seit zehn Jahren insgesamt ausserordentlich gut gelaufene vergangene Jahr aussichtsreich fort.

 

Maßgeblicher Treiber der Bewegung zum Wochenstart war die sich auch im neuen Jahr fortsetzende Talfahrt des US-Dollars. Der Abwärtstrend des US-Dollar-Index (DXY) ist nach wie vor intakt und dürfte den Edelmetallmärkten auch zukünftig weiter Auftrieb verleihen. Momentan handelt die amerikanische Leitwährung immerhin auf mehr als 2 ½-Jahrestief. Man darf nicht vergessen, dass die US-Notenbank weiterhin unbeirrt hinter ihrem Versprechen steht, die US-Zinsen niedrig zu halten, der Rest der Welt sieht den Dollar mittlerweile als ein wenig attraktives Investitionsziel. Angesichts vernachlässigbarer realer Renditen verzinster Finanzinstrumente dürfte sich die Rotation in Edelmetalle auch aus diesem Grunde fortsetzen. Und das in dieser Hinsicht auch im soeben angebrochenen Jahr nichts Gutes zu erwarten ist, wissen wir spätestens seit Jerome Powells Bekundungen hinsichtlich des amerikanischen Inflationsziels. Ein zeitweiliges Überschiessen der angestrebten zwei-Prozent-Marke ist ausdrücklich erwünscht, gerne auch mit fiskalischer Unterstützung der eigenen geldpolitischen Maßnahmen. Und diese könnte schon bald kommen, immerhin finden am morgigen Mittwoch im Bundesstaat Georgia die Stichwahlen um die beiden letzten vakanten Sitze im US-Senat statt. Sollten diese durch die Demokraten gewonnen werden, hätten diese damit nach dem Repräsentantenhaus auch im Senat die Mehrheit, womit Joe Biden seine schon angekündigte expansive Fiskalpolitik leicht umsetzen könnte. Dies würde die Inflationserwartung weiter erhöhen und eben diese (und nicht die tatsächliche Inflation) ist ja der entscheidende Preistreiber. Der Blick auf die exorbitanten Preissteigerungen bei Basisrohstoffen, wie Kohle, Eisenerz, Kupfer oder Aluminium lässt bereits jetzt durchaus deutliche inflationäre Tendenzen erkennen.

 

Die Frage, ob das „digitale Gold“ Bitcoin mittlerweile in den Finanzmärkten ernstzunehmend angekommen ist, dürfte mit Blick auf dessen Preisexplosion in der jüngsten Zeit wohl beantwortet sein. Die Zeit der visionären Nerds als Hauptunterstützer ist jedenfalls vorbei, nun engagieren sich auch bedeutende, und sehr finanzkräftige, Institutionen. Wobei heftigste Kursschwankungen weiterhin dazu gehören, am gestrigen Montag verlor Bitcoin mehrere tausend Dollar an Wert innerhalb des Handelstages...
Noch abzuwarten bleibt jedoch, wie sich die Ambitionen des "Emporkömmlings" auf den Goldpreis auswirken werden. Denkbar sind zum einen positive Übersprungshandlungen, immerhin stimmt die Motivation für eine Investition in Gold oder Bitcoin in großen Teilen überein, wo das faire Ratio zwischen den beiden liegt, ist auf Grund der kurzen Historie digitaler Assets jedoch kaum abzuschätzen. In jedem Fall ist es aktuell so groß wie nie zuvor, was Nachholbedarf für Gold bedeuten könnte. Auf der anderen Seite könnte das immernoch massive Kurspotenzial von Bitcoin und anderer digitaler Projekte auch Engagements aus dem Goldmarkt in diese Richtung verlagern. Eine abschliessende Einschätzung erlaube ich mir zu dieser Frage noch nicht, es dürfte aber sinnvoll sein, das Zusammenspiel beider Märkte zukünftig genau zu beobachten, egal, wie man gewissen Neuerungen persönlich gegenübersteht.

 

Momentan erhält dieser „virtuelle Einflussfaktor“ viel Raum in der Berichterstattung, vergessen werden sollten jedoch auch nicht die ganz realen, sozusagen „die Klassiker“, immerhin betrachtet man hier ein typisches Save-Haven-Instrument. Und auch in 2021 dürfte die Welt nicht ruhiger werden, neue, alte Brennpunkte zeigen sich bereits jetzt. Beispielsweise eskaliert der Iran mit der gestrigen Kaperung eines südkoreanischen Öltankers die ohnehin schon hochangespannte Lage weiter, kurz nach dessen Bekanntmachung zur Ausweitung des eigenen Atomprogramms. Und auch wenn man es schon fast nicht mehr hören kann: Impfstoff hin oder her, die Welt ist in Sachen Corona noch lange nicht aus dem Schneider, und die Hoffnung auf den immer letzten Lockdown stirbt bekanntlich zuletzt. Weitere Maßnahmen dieser Art sind international nicht unwahrscheinlich, weitere wirtschaftliche Hiobsbotschaften in Folge dessen auch nicht.

 

Man behalte dies und die Goldpreisentwicklung von Anfang März des vergangenen Jahres im Hinterkopf. Treten die Aktienmärkte auf Grund dessen abermals die Talfahrt an, wird sich dem auch Gold nicht entziehen können (Sie wissen, in Crash-Szenarien korrelieren beide Asset-Klassen stark positiv). Das Erholungspotenzial wäre dann jedoch abermals hoch, angesichts der herrschenden Gemengelage aus Niedrigzinspolitik, Geldmengenwachstum und insbesondere Inflationserwartung. Vergessen werden sollte auch nicht, dass Unternehmen im aktuellen Umfeld tatsächlich ganz real Schaden nehmen, und irgendwann ein Punkt erreicht wird, an dem „billiges Geld“ als Kaufargument für Aktien nicht mehr genügen könnte. 

 

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

Nachdem die am 30. November begonne Aufwärtsbewegung zum Jahresende nach einem Anstieg von gut 130 Dollar im Bereich der 1.900-Dollar-Marke ins Stocken geriet, gelang bereits am ersten Handelstag des neuen Jahres der Sprung über diesen Widerstandsbereich. Bemerkenswerterweise lag der Tagesschluss mit über $1.940 nochmals oberhalb der nächsten wichtigen Widerstandszone, diese befindet sich in der Region zwischen $1.920 und $1.930. Aktuell geht Gold nahe des gestrigen Tagesschlusspreises in eine enge Konsolidierungszone über, handelt aus technischer Sicht hier jedoch im Niemandsland, was ein baldiges Antesten der nächsten, um diese Marke herum liegenden Grenzen erwarten lässt.

Gold: Die Trading Setups

Long-Setup:  Die zum Wochenstart mit starkem Momentum fortgesetzte Aufwärtsbewegung der letzten vier Wochen des vergangenen Jahres begründet eine bullishe Ausgangslage für die kommenden Tage. Die aktuelle, volatilitätsarme Beruhigung im Bereich des hohen Vortagesschlusses ist ebenfalls ein positives Zeichen, Gewinne mag zum jetzigen Zeitpunkt und auf derzeitigem Niveau offenbar noch kaum jemand mitnehmen. Dennoch wäre nun ein Rücksetzer bis in den Bereich um $1.930 eine ganz klassische Entwicklung, hier ließe sich schon im Vorfeld die ein oder andere Kauforder platzieren. Erst unterhalb von $1.920 wir Gold auf den kurzfristigen Zeitebenen wieder bearish. Hier verläuft sowohl das 50-Prozent-Retracement des Abschwungs von Anfang August bis Ende November des vergangenen Jahres als auch das 38,2-Fibonacci-Level der Rally von Anfang Juni auf das Allzeithoch am 07.08.2020. Unterhalb dessen heißt es „Mind the Gap“, ein direktes Anlaufen der 1.900-Dollar-Marke wird dann sehr wahrscheinlich, ein Stopp kurz unterhalb $1.920 ergibt daher Sinn. Der Bereich um diese runde Marke wäre dann wieder ein vernünftiges Einstiegsniveau.

Gelingt Gold jedoch zügig der Anstieg über das gestrige Tageshoch hinaus (rund $1.944) dürfte sich die laufende Aufwärtsbewegung in einem weiteren kräftigen Schub fortsetzen. Das nächste Ziel liegt dann um $1.960, darüber bei ca. 1.980.

Short-Setup: Wie schon oben beschrieben zeigt sich die technische Ausgangssituation deutlich bullish. Nichtsdestotrotz hat die alte Börsenregel, das Gaps gerne wieder geschlossen werden, eine hohe statistische Relevanz, wenn es im Vorfeld auch stets sehr unwahrscheinlich erscheint. Vor diesem Hintergrund liegt auch kurzfristig ein neuerliches Abrutschen in den Bereich des alten Widerstandes um 1.900 Dollar durchaus im Bereich des Möglichen. Vorauseilender Gehorsam ist jedoch nicht angeraten, abgewartet werden sollte zunächst, ob sich zum einen das gestrige Tageshoch als Preisbremse erweisen kann und zum anderen, ob der Bereich zwischen $1.930 und $1.920 als belastbare Unterstützungszone hält. Unterhalb dessen steigt die Wahrscheinlichkeit für ein schnelles Erreichen dieses Zieles erheblich.

 

Gold Trading bei Admiral Markets: Die Fakten

▶️ Traden Long oder Short, profitieren von allen Börsenlagen - mit dem CFD Broker des Jahres 2020 (Brokerwahl.de)!
▶️ Gold nur 20 bis 25 Pips Spread typischerweise (in normalen Zeiten), ohne zusätzliche Ordergebühr/kommission!
▶️ Keine Stop-Mindestabstände, keine Mindesthaltedauer
▶️ Handel ab 0,01 Lots, den Microlots und Hebel von bis zu 1:20 für Retail Clients
▶️ Traden Sie nicht irgendwo! Traden Sie bei der Nummer 1 der Branche. Jetzt starten.

Der StereoTrader: Superpower für den MT4 & MT5: Limit Pullback und mehr


▶️ Hier den StereoTrader bestellen für Demo oder Live

 

Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

► Handeln Sie verantwortungsvoll ◄
Diese Publikation liefert Markteinschätzungen, unabhängig davon, mit welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets ist Forex & CFD Broker, sollten Sie den Basiswert als CFD traden, beachten Sie bitte: Forex & CFDs sind Hebelprodukte und nicht für jeden geeignet! Der Hebel multipliziert Ihre Gewinne, aber auch die Verluste. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 77 % der Retail Kunden verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Die Basisinformationsblätter („KID") zu den Handelsinstrumenten finden Sie hier, den ausführlichen Hinweis zu Marktkommentaren hier und den ausführlichen Warnhinweis zu Handelsrisiken über folgenden Link: DISCLAIMER: https://admiralmarkets.de/risikohinweis

Die Autoren können ganz oder teilweise in den besprochenen Werten investiert sein. Diese Inhalte stellen keine Finanzanalyse dar: Es handelt sich um eine Werbemitteilung, welche nicht allen gesetzlichen Vorschriften zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen genügt und keinem Handelsverbot vor der Veröffentlichung der Analysen unterliegen.

Markus Grüne
Markus Grüne Selbständiger Börsenhändler & Finanzmarktanalyst | Frankfurt am Main | (extern)

Über 14 Jahre Erfahrung als professioneller Händler und Market Maker für Aktien, Derivate und Rohstoffe. Seit 2019 Publikation eigener Börsenbriefe und Analysen mit Fokus auf Rohstoffe.