Gold Analyse: Gold sammelt Kraft in neuer Seitwärtszone

Mai 04, 2021 12:45
  • Aktuelle Gold Analyse 04.05.2021: Chartanalyse, Wochenausblick, Set-Ups und mehr – für aktive Daytrader

Überblick: Gold, das große Bild

Der gesamte Edelmetallsektor konnte sich zum Wochenbeginn an neu entfachter Kauflaune erfreuen, wobei der deutliche Kursanstieg bei Gold mit einem Plus von in der Spitze 1,7 Prozent (bezogen auf den Freitagsschluss) im Vergleich zu Silber (+4,2 %) und Platin (+3,9 %) noch sehr moderat ausfiel. Immerhin durchlief Gold im Zuge dieser Bewegung einmal komplett seine aktuelle Seitwärtszone von unten nach oben und schaffte mit dem Tageschluss von knapp $1.793 kurz darunter gute Voraussetzungen für die endgültige Umkehr des vorausgegangenen neunmonatigen Abwärtstrends. Interessanterweise lässt sich für diesen plötzlichen, sämtliche Edelmetallmärkte betreffenden, Kaufdruck kein bestimmtes Ereignis ausmachen. Schon zum Handelsbeginn widerstand der Sektor den an sich moderat negativen Rahmenbedingungen aus zunächst wieder steigendem US-Dollar und stabilen Zinsen. Mit dem Abrutschen beider nahmen Gold & Co. dann endgültig Fahrt auf.

An den vorherrschenden Themen hat sich bisweilen nichts geändert. Covid-19 und Inflationssorgen bestimmen die Nachfrageseite. Letzteres zieht sich durch den gesamten Rohstoffsektor, weltweit in die Höhe schießende Preise von Eisenerz bis Holz spiegeln die Erwartung einer schnellen globalen wirtschaftlichen Erholung deutlich wider. Nachdem Chinas Wirtschaftsdaten ja schon seit einigen Wochen in die richtige Richtung weisen (wenn Corona-bedingt natürlich auch von tiefem Niveau aus kommend), ziehen die USA nun nach. So wuchs die US-Wirtschaft im ersten Quartal annualisiert um 6,4 Prozent, die privaten Konsumausgaben wurden durch zwei massive fiskalische Stimulierungsmaßnahmen angekurbelt und die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung fällt. Trotz dessen brachte die April-Sitzung der Federal Reserve keine Änderung ihrer Politik: die Zinssätze verharren auf niedrigstem Niveau und das massive Anleihekaufprogramm der US-Zentralbank wird beibehalten. Insbesondere letzteres steht immer wieder zur Diskussion, immerhin geht es um den Kauf von Vermögenswerten im Umfang von monatlich 120 Milliarden US-Dollar. Selbst Jerome Powell räumt angesichts dessen ein, dass die Märkte „ein bisschen übermütig“ aussähen und die Zentralbankpolitik daran durchaus ihren Anteil haben könnte. Interessant wird vor diesem Hintergrund der Blick auf die am kommenden Freitag veröffentlichten monatlichen US-Arbeitsmarktdaten, erwartet werden fast eine Million neu geschaffene Stellen. Aber selbst wenn sich diese optimistische Prognose erfüllt, stehen immer noch etwa sieben Millionen Menschen mehr auf der Straße als vor Beginn der Pandemie. Und Vollbeschäftigung heißt eines der Ziele der US-Fed, ein Ende der laufenden Stimulationsmaßnahmen bleibt daher auf absehbarere Zeit wenig realistisch. Und wenn es in weiten Teilen der Welt auch noch anders aussieht, so erklärte Joe Biden am vergangenen Mittwoch im US-Kongress, dass zumindest die USA die Pandemie nun im Griff hätten, nachdem die dortigen täglichen Fallzahlen auf den niedrigsten Stand seit Ende September gesunken sind. Quasi als Einleitung zur Erläuterung seines dritten großen Wirtschaftspakets. Dieser, auf Sozialprogramme ausgelegte Plan übertraf mit einem Umfang von 1,8 Billionen Dollar abermals die Erwartungen und folgt nun auf ein 2,25 Billionen Dollar schweres Infrastrukturpaket und 1,69 Billionen Dollar Pandemiehilfe. Sich gegen das Inflationsargument zu stellen, bleibt schwierig. Fast schon bewundern muss man daher Finanzministerin Janet Yellen, die nicht müde wird, derartige Befürchtungen stets wortreich zu zerstreuen.

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Preishemmend wirkt immer noch die Gesundheitslage in Indien. Absolut betrachtet ist die Zahl der Erkrankten und Verstorbenen dort immer noch sehr hoch und vollständig geimpft sind erst gut zwei Prozent der Bevölkerung. Dies führt zu berechtigter Sorge vor einem kräftigen Einbruch der Nachfrage im zweitgrößten Abnehmerland der Welt. Die wirtschaftlichen und persönlichen Aktivitäten sind bereits derart eingeschränkt, dass Gold dort seit der vergangenen Woche mit Abschlägen zu den Weltmarktpreisen gehandelt wird. Ganz anders sieht die Lage im genesenen China aus. Um gut 93 Prozent zog die dortige Goldnachfrage im ersten Quartal des Jahres an. Im Jahresvergleich natürlich, und der hinkt, denn damals hatte auch China ein gewisses Corona-Problem. Nichtsdestotrotz handelt es sich um bemerkenswerte 286 Tonnen, und unbenommen dessen um das stärkste erste Quartal seit 2017. Die Situation in Indien wird sich ebenfalls früher oder später wieder entspannen, was die Goldnachfrage dann in vergleichbarer Weise beflügelt dürfte.

Exchange Traded Funds leiden weiterhin unter mangelndem Anlegerinteresse, nach dem schon sehr schwachen ersten Quartal (dort liquidierten Anleger gut 178 Tonnen). Auch nach der erfolgreichen Bodenbildung zwischen Anfang Mai und Mitte April und dem seither noch in der Versuchsphase befindlichen Trendwechsel überwiegen in dieser Assetklasse weiterhin die Skeptiker. Allein in vier der vergangenen fünf Monate verzeichneten Gold-ETFs Nettoabflüsse, im April jedoch immerhin die geringsten. Einige, wie der SPDR Gold Trust (GLD) als Branchenprimus, verwalten mittlerweile den geringsten Bestand seit 12 Monaten. Am Terminmarkt verringerten die Commercials laut COT-Report von Freitag ihre Shortpositionen weiter und sind nun bereits seit gut zwei Monaten so wenig short (oder ungehedged) wie seit Juni 2019 nicht mehr. In Kombination mit der erfolgreichen Bodenbildung der letzten Wochen und dem erfolgten Ausbruch aus dem seit August des vergangenen Jahres laufenden Abwärtstrend bleibt dies eine sehr vielversprechende Positionierung des Smart Moneys, die auf einen bevorstehenden und nachhaltigen Trendwechsel hindeutet.

 

Gold - Betrachtung im 4h Chart und Setups für die kommenden Tage

„Schräge Linien sind für schräge Vögel“ lautet ja eine der weniger bekannten Börsenweisheiten, momentan allerdings zeigt sich die naturgemäß geneigte Oberseite des bisherigen Abwärtstrends als durchaus ernstzunehmende Unterstützung. Zwar sackte der Goldpreis in der vergangenen Woche abermals das ein oder andere Mal darunter ab, wie schon in den Tagen davor fanden sich jedoch stets sehr schnell Käufer, die das Edelmetall umgehend wieder über diese Marke schoben. Aktuell bildet Gold eine neue, rund 35 Dollar breite Seitwärtszone aus, mit gelegentlichen Tests ihrer um $1.765 und $1.800 befindlichen Grenzen.

 

Gold: Die Trading Setups

Long-Setup: Auch die vergangene Woche brachte noch keine Richtungsentscheidung, die technische Entwicklung begünstigt nun jedoch zunehmend das bullische Szenario. Momentan konsolidiert Gold den kräftigen Anstieg zwischen Ende März und dem 21. April, wobei gelegentlich aufkommender Verkaufsdruck seitdem stets abgewehrt werden konnte. Am aktuellen Niveau um $1.783, im oberen Bereich der neuen Seitwärtszone, befindet sich die erste Unterstützung, die als Longeinstieg genutzt werden könnte. Der Seitenblick auf den mehrjährigen Tageschart lässt zudem zwei an dieser Stelle verlaufende mittel- und langfristige gleitende Durchschnitte erkennen (rot: 89 SMA, blau: 233 SMA), welche die Bedeutung dieses Bereiches verstärken. Hält die hier verlaufende Unterstützung nicht, dürfte sich Gold wieder zügig bis in die Nähe der bei rund $1.764 verlaufenden Oberseite des bisherigen langfristigen Abwärtstrends bewegen. In diesem Bereich findet sich ebenfalls die untere Begrenzung der laufenden Seitwärtszone, was ein zusätzliches Kaufargument liefert. Ein prozyklischer Einstieg bietet sich bei Überschreiten der $1.800er-Marke an. Damit wären sowohl die Hochs der vergangenen Woche, das des gestrigen Tages als auch der um 1.798 Dollar verlaufende Widerstand herausgenommen und der Weg in Richtung $1.815, dann $1.850, frei.  

Short-Setup: Mit den oben genannten Hochs der vergangenen Tage, dem an gleicher Stelle verlaufenden Widerstand und der „runden“ $1.800er-Marke findet sich kurz über dem aktuellen Niveau der erste antizyklische Verkaufsbereich, mit nächstem Ziel um $1.783. Ein sinnvolles Stopp-Loss läge kurz oberhalb der aktuellen Seitwärtszone, wobei sich dann ein direkter Wechsel ins Long-Setup anböte. Sollte Gold unter die „Zwischenunterstützung“ bei rund $1.783 absacken, wird ein Rutsch bis an die Oberseite des vorigen Abwärtstrend wahrscheinlich (diese verläuft momentan bei rund $1.764, sinkt jedoch ab bis auf rund $1.750 am kommenden Dienstag). Falls Gold wieder aus seinem Konsolidierungsbereich heraus und damit in den bisherigen Abwärtstrend zurück fallen sollte, würde sich das Blatt aus technischer Sicht grundlegend wenden und die alten bärischen Marken wieder ins Spiel kommen. In diesem Fall wäre von einem neuerlichen Ansteuern des nächsten Unterstützungsbereichs bei $1.750/$1.745 auszugehen. Bei passenden äusseren Einflussfaktoren (Zinsen, Dollar, Covid, Aktien) käme das Niveau um $1.725 in Reichweite.

 

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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.

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Markus Grüne
Markus Grüne Selbständiger Börsenhändler & Finanzmarktanalyst | Frankfurt am Main | (extern)

Über 14 Jahre Erfahrung als professioneller Händler und Market Maker für Aktien, Derivate und Rohstoffe. Seit 2019 Publikation eigener Börsenbriefe und Analysen mit Fokus auf Rohstoffe.